Februar 2014
Interreligiöse Erziehung und Bildung in Kitas
In der Kita erleben und entdecken Kinder erstmalig, dass nicht alle den gleichen Glauben haben. Das führt zu neugierigen Kinderfragen, die in Theorie und Praxis interreligiöser Erziehung und Bildung aufgenommen werden. Erzieherinnen haben die Möglichkeit, die Kita zur Stätte der Begegnung und der Förderung von Toleranz und Verständnis füreinander zu machen! Wie das geht und was man wie machen kann, das erfahren ErzieherInnen in diesem Buch – mit zahlreichen Fallbeispielen, Reflexionsfragen und vielfältigen Handlungsanregungen.
Der AutorFrieder Harz ist ev. Pfarrer, Prof. i.R. für Religionspädagogik und engagiert sich mit zahlreichen
Fortbildungen und Veröffentlichungen im Bereich der Religionspädagogik in Kindertagesstätten.
Frieder Harz
Interreligiöse Erziehung und Bildung in Kitas
1. Auflage 2014, 173 Seiten mit zahlreichen Abb., kartoniert
ISBN 978-3-525-70154-6
€ 19,99 D / € 20,60 A / SFr 27,50
Weitere Informationen zu diesem Buch finden Sie hier.
Depressive Kinder und Jugendliche
Das Wichtigste ist vielleicht die Erkenntnis: Ein depressives Kind ist nicht faul, nicht böse, nicht unerträglich, weil es einfach so sein will. Ein depressives Kind ist krank und benötigt eine Behandlung. Ein depressives Kind ist auch kein Grund, an elterlichen Fähigkeiten zu zweifeln. Es ist ein Grund, zu einem Arzt oder Psychotherapeuten zu gehen.
Depressionen gehören mit zu den Krankheiten, unter denen Kinder und Jugendliche am häufigsten leiden. Jeder zwanzigste Jugendliche erkrankt bis zu seinem 18. Lebensjahr an einer behandlungsbedürftigen Depression. Eine Depression beginnt meist in der späten Kindheit und dauert zwischen wenigen Wochen und mehreren Jahren.
Drei von vier depressiven Patienten denken daran, sich umzubringen, etwa jeder siebte verstirbt durch Suizid. Jungen haben im Vergleich zu Mädchen ein dreimal so hohes Selbsttötungsrisiko. An einer Depression können auch schon Kinder leiden. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt bei Jugend-
lichen sprunghaft an.
Die komplette Broschüre zum kostenlosen Download
Quelle: www.ptk-nrw.de
Muuvit - bewegungsorientiertes Unterrichtsmittel
Muuvit ist ein bewegungsorientiertes Unterrichtsmittel mit finnischen Wurzeln. Es eignet sich für die Klassenstufen 1 – 6 aller Schultypen und ist leicht nutzbar und für Lehrkräfte kostenfrei.
WIE FUNKTIONIERT MUUVIT?Nach Anmeldung erhalten Sie einen Leitfaden für Lehrkräfte, Bewegungskarten für die Schüler, eine Abenteuer-Landkarte fürs Klassenzimmer, Zugangsdaten für das Online-Abenteuer und Informationskarten für die Eltern.
Sie können Ihre Klasse online anmelden und erhalten einen Klassensatz der Materialien spätestens 10 Tage vor Startdatum per Post. Das Startdatum bestimmen Sie selbst! Nach Erhalt der Muuvit-Materialien und Zugangsdaten setzen Sie sich mit der Klasse ein Reiseziel. Die Kinder sammeln durch Bewegung Punkte: in der Freizeit, in den Pausen und vielleicht auch im Unterricht – auf jeden Fall mit viel Spaß!
Mit den Punkten geht die Klasse auf eine virtuelle Europareise. Die Route bestimmen Sie mit der Klasse selbst. Wenn Sie die Punkte ins Online-Abenteuer eintragen, können Sie die erreichten Online-Länderseiten erkunden.
Vom Startdatum an haben Sie drei Monate lang Zugang zum Online-Abenteuer. Sie können Ihre Klasse auch nochmals anmelden.
Wie nutze ich Muuvit?
Sie können Muuvit an bis zu 30 Tagen innerhalb eines selbst gewählten Zeitraums von drei Monaten nutzen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
Gesundheitserziehung (Bewegung, Ernährung) Medienerziehung (Internet, PC-Nutzung) Umweltthemen mit Hilfe der Umweltroute (Kooperation mit WWF) vermitteln Zusammenzählen der Punkte im Rechenunterricht Länderquiz, EU- und Ernährungsspiele gemeinsam spielen Kurzreferate zu den erreichten Zielen halten Kinder erzählen von ihren Herkunftsländern … Im Lehrerleitfaden finden Sie alle nötigen Informationen und weitere Tipps. Sie entscheiden selbst, wann und wie Sie Muuvit einsetzen.
Mit freundlicher Unterstützung unserer Partner können wir Muuvit für Schulklassen kostenfrei zur Verfügung stellen. Starten Sie durch und springen, hüpfen oder klettern Sie gemeinsam mit Ihren Schülern zu spannenden Erlebnissen mit Muuvit!
Hier geht es zur Anmeldung
Mehr Infos unter www.muuvit.com
Gesundes Pausenbrot
Zwei von drei Kindern kommen ohne Pausenbrot in den Kindergarten und die Schule. Aber im Pausenbrot steckt alles, was Kinder in der Pause unbedingt brauchen. Deshalb wurde die Aktion „Gesundes Pausenbrot“ ins Leben gerufen, in der Kinder mit Spaß, Kreativität und jeder Menge gesunder Lebensmittel das richtige Pausenbrot für sich selbst entwerfen können. Eingeladen sind Lehrer, Erzieher und Förderer, die eigene Klasse, Schule oder Kindergartengruppe für 2014 anzumelden.
So geht’s: Melden Sie sich mit Ihrer Klasse oder einer Kindergruppe (bis zu 120 Kinder) an und gewinnen Sie ein buntes und gesundes Frühstück. Zu einem Termin Ihrer Wahl kann die Aktion an Ihrer Schule stattfinden. Mitmachen ist ganz leicht.Wie läuft ein so ein Tag der Initiative “Gesundes Pausenbrot” ab?
Bei der Umsetzung der Initiative „Gesundes Pausenbrot“ ist die Kreativität der Kindergärten und Schulen gefragt. Je ausgefallener und individueller die Aktion gestaltet wird, desto besser. So lässt sich je nach Vorliebe beispielsweise die Pausenbrot-Initiative in die projektbezogenen Gruppenstunden und den Unterricht integrieren oder bei einem Kindergarten-, Schul- oder Klassenfest realisieren.
Es wird viel Wert auf Kreativität und freie Gestaltung gelegt, deshalb steht Ihnen die Wahl der Lebensmittel frei! Im Vorfeld der Aktion erhalten Sie einen Gutschein für den Einkauf der benötigten Lebensmittel oder eine der Kinderzahl entsprechende Überweisung. So können Sie und die Kinder entscheiden, was auf das Brot kommt.
Jede Klasse erhält zusätzlich tolle Aktions-T-Shirts und Plakate, mit denen die Aktion in der ganzen Schule angekündigt werden kann. Klassen, die die gesunden Pausenbrote an Mitschüler, Lehrer oder Eltern verkaufen, können ihrer Klassenkasse aufbessern und aufregende Ausflüge oder andere Projekte damit finanzieren. Wer möchte, kann die Brote aber auch kostenlos verteilen.
Für die Aktionssieger winken auch noch Geldpreise: Alle Schulen oder Kindergärten haben die Möglichkeit, gemalte Bilder, Fotos, Gedichte, Lieder, Basteleien oder sonstiges zu ihrem Aktionstag an Kerrygold zu schicken. Die 20 Kitas und Schulen mit der schönsten, kreativsten oder witzigsten Idee, werden von Kerrygold mit 300,00 Euro Preisgeld belohnt.
Warum eine Pausenbrotkampagne?
Laut einer aktuellen Untersuchung der Universität Bielefeld lässt jedes dritte Kind bzw. Jugendlicher das Frühstück ausfallen und startet mit leerem Magen in den Tag. Vor allem Schüler aus einkommensschwachen Familien sind davon betroffen. Ein kreativer Umgang mit der täglichen Ernährung ist diesen Kindern meist fremd. Höchste Zeit, das zu ändern! Durch den selbständigen und kreativen Umgang mit gesunden Lebensmitteln betreiben die Kleinen quasi „Feldforschung“. In diesem Fall macht der Versuch also nicht nur klug, sondern auch satt!
Noch mehr Infos unter www.gesundespausenbrot.de
Natur erleben -Teil 2: Planung von Naturerlebnis Kindergärten
Für den Anfang braucht man kleine Obstkisten, motivierte Kinder und kreative Ideen. Im Folgenden wird dargestellt, was sich daraus alles entwickeln kann.
Für die wenigsten Fälle gilt der optimale Fall: Ein Kindergarten oder Spielplatz wird neu gebaut und der Träger ist bereit, von Anfang an einen Natur-Erlebnis-Raum mit Kindern, Eltern und Pädagogen zu schaffen. In der Regel wird es eine Umgestaltung sein. Der Anstoß dazu kommt meist aus einer Unzufriedenheit mit dem Status quo. Die Außenanlage wurde nach Maßstäben einer anderen Zeit (60iger bis 80iger Jahre) gebaut und bietet nicht die adäquaten pädagogischen Möglichkeiten der Moderne. Ein Wechsel in der Leitung, neue ErzieherInnen oder auch Eltern können den Stein ins Rollen bringen. Manchmal ist es auch eine Existenzfrage: bei rückläufigen Geburtenzahlen und konkurrierenden Kindergärten im Umfeld kann ein neues Konzept die Identifikation mit diesem Natur-Kindergarten erhöhen. Oft entsteht auch nach mehreren kleineren erfolgreichen Projekten wie dem Bau von Weidentipis oder der Anlage eines Fußfühlpfades der Wunsch nach einer umgreifenden Umgestaltung.
Nun heißt es, Ideen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und Informationen zu beschaffen. Dabei hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn vorher grundlegende Fragen im Rahmen eines pädagogischen Nachmittages geklärt werden.
Hier gibt es die komplette Anleitung zum Nachlesen und Herunterladen.
Quelle: www.naturgarten.org
Märchen erzählen und zwar richtig gut - das kann man lernen
Der Erzähle-ein-Märchen-Tag wird in dieser Woche gefeiert. In der Alten Märchenschule - ehemals Dorfschule - im Herzen von Schleswig Holstein - können Sie sich zum Märchenerzähler ausbilden lassen.
Seminare in der Alten MärchenschuleVielfältige Themen geben Einblicke in das Geschichtenerzählen mit unterschiedlichsten Gestaltungsmitteln und in das märchenhafte Walderleben mit allen Sinnen.
Erzählausbildung
10-monatige umfangreiche und inspirierende Erzählausbildung mit Abschluss als „Geschichtenerzähler in und mit der Natur“
Inhouse-Seminare
Gerne können Sie ein Seminar deutschlandweit speziell für Ihre Einrichtung buchen. Das Seminarprogramm wird individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
Informationsmaterial zu den Seminar- und Ausbildungsangeboten
Quelle: www.alte-maerchenschule.de
Von Anfang an mit Spaß dabei
Essen und Trinken für keine Kinder. Gesund und nährstoffreich kochen ist kein Hexenwerk. Wenn Sie die folgenden Regeln beachten, können Sie ohne viel Mühe und Zeit Babys Breie selbst zubereiten. Diese Broschüre enthält die ersten einfachen Rezepte und vielen mehr - passend für U3 Einrichtungen oder als Infoblatt für Eltern.
Im ersten Lebensjahr benötigt ein Baby eine besondere Ernährung, um sich gut zu entwickeln. Die Broschüre gibt dafür genaue Empfehlungen und viele praktische Ratschläge. Weitere Themen sind die Ernährungserziehung sowie die Auswahl und Zubereitung von Beikost und die neuen Empfehlungen zur Allergieprävention. Abgerundet wird die Broschüre durch Tipps aus der Praxis, Grundrezepte für alle Breimahlzeiten (erstmals auch für einen Kartoffel-Gemüse-Fisch-Brei) und Informationen zu Landesinitiative BeKi - Bewusste Kinderernährung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
Hier können Sie die kompletter Broschüre kostenlos Herunterladen.
Quelle: www.mlr.baden-wuerttemberg.de
Natur erleben - Teil 1: Arbeitshilfe zur Einrichtung von Waldkindergärten und Waldgruppen
Diese Arbeitshilfe möchte interessierten Trägern Orientierung und wichtige Hinweise zur Gründung eines reinen Waldkindergartens sowie an Tageseinrichtungen angeschlossenen Waldgruppen geben.
Die Natur bietet Kindern vielfältige Erfahrungsräume. Sie berührt emotional, fordert immer wieder heraus, weckt Neugier und Entdeckerlust. Aus den „natürlichen“ Lernsituationen im Wald ergeben sich einige Herausforderungen und jede Menge Möglichkeiten für kindliches Forschen. Diese Erkenntnisse aufgreifend, entstand in Dänemark bereits Anfang der 50er Jahre die Idee des Waldkindergartens.
In Deutschland wurde Anfang der 90er Jahre der erste Waldkindergarten staatlich anerkannt. Seitdem wächst die Zahl der Wald- und Naturkindergärten stetig. Sie ergänzen und bereichern inzwischen wie selbstverständlich die konzeptionelle Vielfalt der Kindertagesbetreuung. Auch das Land NRW würdigt mit der im Kinderbildungsgesetz verankerten finanziellen Förderung von Waldkindergärten diese Angebotsform.
Inzwischen gibt es unterschiedliche Varianten von Wald- und Naturkindergärten. Die Bestrebungen der Träger und Kommunen, eine vielfältige Angebotsstruktur vorzuhalten und den Wünschen von Eltern nach naturnahen Angeboten und Ganztagsbetreuung zu entsprechen, haben kreative Modelle vor Ort hervorgebracht.
Hier gibt es die komplette Broschüre zum kostenlosen Download
Quelle: www.lvr.de
Die neue Standcrèche 150 & 220
Loxos sorgt wieder für innovative Lösungen und erweitert sein Sortiment mit den neuen Standcrèche 150 & 220. Die erste Revolution ist grün! Die neue Standcrèche 150 & 220 sind ab Frühling 2014 verfügbar. Entweder farbig mit melamin beschichteten Fronten oder als 100% recycelbare Version aus Bambusholz. Bambusholz hat viele Vorteile: es ist antiallergen, nachhaltig und wasserabweisend.
Eine weitere Revolution bei der Standcrèche findet vor allem dank einer Erweiterung der Gestaltungsmöglichkeiten statt. AUF aber auch UNTER dem Wickelplatz. Unten können Sie ab jetzt Auszüge für bis zu 18 Kunststoffkästen wählen, um so einfach und schnell an die Kindersachen zu kommen. Neue Optionen wie der doppelte Wäschekorb und die individuellen Fächer sorgen auch für mehr Funktionalität. Wie üblich kann man weiter die herausziehbare Treppe, die Türen und die Schubladen mit den Neuerungen kombinieren.
Die Arbeitsplatte kann man entweder mit 1 oder 2 Wickelauflagen erhalten. Die Badewanne bzw. das Waschbecken kann man auf der Standcrèche 150 links oder rechts positionieren.
Sie haben also zukünftig unzählige Kombinationen zur Auswahl, um ihre Anforderungen zu erfüllen.
Entdecken Sie die neue Standcrèche Version auf der Messe didacta in Stuttgart (25.-29.3.14)
Unserer Umwelt zuliebe: nachhaltig einrichten
Mehrere Gründe sprechen für Bambus: Wälder werden geschont, die Bambuspflanze ist pflegeleicht, sie wächst sehr schnell nach und bereits nach fünf Jahren sind die meterhohen Stämme erntereif.
So können Sie Raumgestaltung ihrer Kita und Nachhaltigkeit wunderbar kombinieren.
Loxos hat eine neue Version von der Wickelkombination Standcrèche entwickelt:
100% recycelbar und aus Bambusholz. Alle Komponenten vom Öko Standcrèche (Bambusholz, Harz und Metall) können wiederverwendet werden.
standcreche.pdf
Kostenlos herunterladen!Zehn Jahre offener Ganztag
Das pädagogische Konzept des offenen Ganztags klingt vielversprechend. Hohe pädagogische Ansprüche und hehre Bildungsziele hat sich die Institution des offenen Ganztags auf ihre Fahne geschrieben. Viele Eltern und Pädagogen stellen jedoch ernüchtert fest, dass es an der praktischen Umsetzung dieser großen Ideen an vielen Stellen noch hapert.
Die offenen Ganztagsschulen gibt es in Deutschland seit etwa zehn Jahren. Sie bieten neben einem Mittagstisch und einer Hausaufgabenbetreuung in der Regel diverse pädagogische Freizeitangebote in den Bereichen Kreativität, Sport und Musik sowie mitunter diverse Förderangebote.
Qualitätssicherung auf freiwilliger Basis
Als Ziele des Konzepts des offenen Ganztags stehen die individuelle Förderung und die Eröffnung von neuen Lernchancen, aber auch das soziale Lernen sowie die Partizipation und die Öffnung von Schule durch Kooperation im Vordergrund. Doch zu weit mehr als diesen hehren Worten auf dem Papier reicht es bisher oftmals nicht. Die Mängel bei der Umsetzung in die Praxis haben die offenen Ganztagsschulen erkannt; seit 2007 gibt es zur Verbesserung der Qualität im offenen Ganztag das QUIGS-Programm, welches seit 2008 evaluiert wird. Anders als in den Kitas ist die Anwendung von Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung an Schulen allerdings immer noch freiwillig. Hier stellt sich die Frage: Wodurch zeichnet sich pädagogische Qualität überhaupt aus? In der Praxis bemängeln Eltern wie auch Mitarbeiter, dass die pädagogische Arbeit den selbst gesetzten Anspruch weit verfehlt und der offene Ganztag oftmals nicht mehr ist als eine „Verwahranstalt“. Ob es das leidige Dauerthema Hausaufgabenbetreuung ist, die Tatsache, dass pädagogische Angebote zu selten fachlich gut und mit pädagogischem Anspruch durchgeführt werden oder dass Eltern wie Besucher im offenen Ganztag den Eindruck haben, hier herrsche mitunter das Konzept einer „Die-Affen-rasen-durch–den-Wald-Pädagogik“ vor. Offenbar haben zehn Jahre Erfahrung und ein Qualitätsprogramm nicht ausgereicht, um zu einer Verbesserung, geschweige denn zu einer Verwirklichung des pädagogischen Anspruchs zu gelangen, und das trotz motiviertem und vielerorts engagiertem Personal.
Mangelhafte finanzielle Ausstattung
Doch zurück zur Ausgangsfrage, wodurch sich pädagogische Qualität überhaupt auszeichnet. In erster Linie wird sie bestimmt durch pädagogisch qualifiziertes Personal ‒ und das ist im offenen Ganztag „Mangelware“. Aus jahrelanger Erfahrung als Mitarbeiterin und später Leiterin in einer offenen Ganztagsschule kann ich berichten, dass die Ausstattung mit qualifiziertem Personal zu wünschen übrig ließ. Die Fluktuation unter den Mitarbeitern war extrem hoch. Die Verweildauer von über 50 Prozent der Mitarbeiter bewegte sich zwischen drei Wochen und drei Monaten. Dies lag vor allem an den schlechten finanziellen Konditionen sowie an der Überforderung der Mitarbeiter aufgrund fehlender pädagogischer Ausbildung. Die Mitarbeiter waren zweifelsohne engagiert und bemüht, doch mit den Herausforderungen des pädagogischen Alltags oftmals alleine gelassen. Die finanziellen Mittel sind zu knapp ‒ sowohl für das Personal als auch für dessen Weiterbildung. Das geht letztlich auf Kosten der Mitarbeiter und der Kinder.
Kaum qualifiziertes Personal
Überhaupt stellt die mangelnde pädagogische Qualifikation des Personals im offenen Ganztag ein großes Problem dar. So fordern die Qualitätsleitlinien des offenen Ganztags lediglich für die Leitung eine pädagogische Ausbildung wie Erzieher/-in, Sozialpädagoge/-pädagogin oder Lehrer/-in, für Mitarbeiter ist dies gewünscht, aber nicht verbindlich vorgeschrieben. Für ausgebildete Erzieher/-innen ist der offene Ganztag bisher noch nicht zu einem attraktiven Arbeitsfeld geworden. Dies liegt neben der schlechten Bezahlung unter anderem auch daran, dass die Erzieherausbildung erst schleppend das pädagogische Thema offener Ganztag in ihr Programm integriert und eine spezifische Qualifikation auf diesem Gebiet vielerorts gar nicht verfügbar ist. Wie sollen unter solchen Umständen engagierte Mitarbeiter die hohen Ansprüche, die gestellt werden, in die Praxis umsetzen? Die tägliche Arbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im offenen Ganztag gleicht einem Kampf gegen Windmühlenräder. Auch ich habe mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Praxis jahrelang erlebt, wie an allen Fronten für die Kinder und die pädagogischen Ziele gekämpft wird und wie versucht wird zu stemmen, was kaum zu stemmen ist.
Das muss besser werden
Doch Kritik und pädagogisches Lamento reichen nicht aus, um der Misere Abhilfe zu schaffen. Was also sollte konkret getan werden? Zunächst wäre es notwendig, die pädagogische Arbeit im offenen Ganztag konsequent in die Erzieherausbildung zu integrieren. Als Schulleiterin einer Bildungsinstitution, die auf die Externenprüfung zum staatlich anerkannten Erzieher bzw. zur staatlich anerkannten Erzieherin vorbereitet, konnte ich diesen Schritt verwirklichen. Wer in der Bildungsakademie Düsseldorf eine Umschulung mit diesem Abschluss anstrebt, erwirbt während der knapp zweijährigen Ausbildungszeit das Zertifikat zur Fachkraft „Offener Ganztag“. Hier werden angehende Erzieher/-innen im Unterricht sowie durch ein Praktikum auf den pädagogischen Alltag im offenen Ganztag vorbereitet.
Für pädagogisch nichtqualifizierte Bewerber/-innen oder Mitarbeiter/-innen bietet die Bildungsakademie Düsseldorf die Weiterbildung zur Fachkraft „Offener Ganztag“ als sechsmonatige Vollzeitschulung oder in einer einjährigen, berufsbegleitenden Form an. Die berufsbegleitende Form wendet sich besonders an Personen, die bereits im offenen Ganztag tätig sind und sich nachträglich qualifizieren wollen. Auf dem Stundenplansteht bei dieser Weiterbildung neben Entwicklungspsychologie und pädagogischen Handlungskonzepten viel praktisch orientierter Unterricht zur methodisch-didaktischen Angebotsplanung mit Kindern unterschiedlicher Altersklassen aus den Bereichen Kunst und Kreativität, Bewegungs-, Theater-, Erlebnis-, Entspannungs-, Musik- und Spielpädagogik. Aber auch typische Problembereiche wie beispielsweise die Hausaufgabenbetreuung, der Umgang mit Lernstörungen, Behinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten werden durch spezielle Unterrichtsfächer eigens aufgegriffen.
Wichtig ist im Rahmen dieser Weiterbildung allerdings nicht nur die pädagogisch fundierte Qualifikation, sondern auch die Vermittlung organisatorischen Know-hows wie Qualitätsmanagement, Eltern- und Teamarbeit sowie Planung und Durchführung von Projektarbeiten.
Die Umschulungsmaßnahmen zum Erzieher/zur Erzieherin oder zur Fachkraft „Offener Ganztag“ der Bildungsakademie Düsseldorf werden von der Bundesagentur für Arbeit über Bildungsgutschein finanziert. Für Interessenten der berufsbegleitenden Weiterbildungen besteht die Möglichkeit der Förderung über Bildungsscheck und Bildungsprämie.
Damit die Verbesserung der pädagogischen Qualität im offenen Ganztag eine weitestmögliche Verbreitung findet, bietet die Bildungsakademie Düsseldorf die oben genannten Weiterbildungen auch in der E-Learning-Variante an. Dies stellt nur einen kleinen Beitrag dar, um die Situation im offenen Ganztag zu verbessern und das wertvolle tägliche Engagement der Mitarbeiter/-innen zu unterstützen.
Ein Beitrag aus der aktuellen kinderzeit verfasst von Ina Welzenbach M.A.
Schulleiterin der Bildungsakademie Düsseldorf und Fachbereichsleiterin für Psychotherapiebeim Europäischen Verband für Naturheilkunde e.V. in Duisburg sowie als freiberufliche Autorin
Nähere Informationen finden Sie unter Bildungsakademie Düsseldorf – BIAD GmbH, Münsterstr. 359, 40470 Düsseldorf, Tel: 0211 635535-0, E-Mail: info@biad.de; www.biad.de