Juli 2023
Sasha: Toto und der Mann im Mond – Das Liederalbum
Sasha goes Kindermusik: Auf seinem neuen Album „Toto und der Mann im Mond“ präsentiert der sympathische Sänger 12 starke Popsongs und traumhafte Gute-Nacht-Lieder für Kinder und die ganze Familie.
Kinderlieder kommen dem Popstar und Papa eines Sohnes schon länger nicht mehr nur rein privat über die Lippen. Sasha war bereits Vogelpapa in „Rolfs neue Vogelhochzeit“, sang den Titelsong des Kinoerfolgs „Der Schule der magischen Tiere“ und produziert hin und wieder mit dem Trio von 3Berlin neue Kinderlieder. Nun erscheint ein ganz besonderes neues Projekt des Sängers, der im Laufe seiner Karriere immer wieder gern in andere musikalische Rollen geschlüpft ist. Zum fantasievollen Kinderbuch „Toto und der Mann im Mond“ hat der erfolgreiche Musiker 12 Lieder beigesteuert, die die zauberhaften Gute-Nacht-Geschichten zum Klingen bringen. Das Liederalbum und das gleichnamige Vorlesebuch von Julia Röntgen und Sasha erscheinen zeitgleich am 28. Juli 2023. Wir wollen kein Geheimnis daraus machen: Musiker und Autorin kennen sich – rein zufällig – auch privat, als Ehepartner und liebende Eltern ihres kleinen Sohnes.
Sasha - Toto und der Mann im Mond
Die Idee des Buches schlummerte aber schon länger in der Schublade der Autorin und Texterin. Es geht um den Jungen Toto, der nachts vom Mann im Mond träumt und mit seiner Rakete dorthin fliegt. Von dort aus ergeben sich kleine Abenteuer, gerade aufregend genug für die jungen Hörerinnen und Hörer, um später noch gut einschlafen zu können. Die zehn zauberhaften Gute-Nacht- und Kuschel-Geschichten nehmen Kinder eindrucksvoll mit auf eine Reise durch Höhen und Tiefen der kindlichen Alltags- und Fantasiewelt und bringen sie wohlbehütet zurück nach Hause. Sashas einmalige, sonore Stimme - wir kennen sie alle von vielen wunderbaren Pop- und Rock’n’Roll-Songs - vermittelt emotionale Weiten und bietet Sicherheit und Schutz. Mit diesem Album könnte man nun sagen: Schön, dass Sasha jetzt mehr als nur ein Gast in der Kindermusikwelt ist.
Sasha - Zeit ins Bett zu gehen
Die Geschichte und die Lieder:
Jede Nacht träumt Toto vom Mann im Mond. Und das Beste ist, mit seiner Rakete kann er sogar direkt zum Mond fliegen! Toto und seine Freundin Mimi haben jede Menge Spaß mit ihren Freunden auf dem Mond - und der Mann im Mond und seine Ehefrau können mit Hilfe eines Fernrohrs sogar in andere Zeiten oder Orte reisen, umgeben vom Weltraum Abenteuer bestehen und viele außergewöhnliche Momente erleben. Toto staunt etwa, als sein Kuscheltier Luna (wie im Song „Hey Luna“) dort zu einem echten Mondschwein wird, er lernt, wie man aus dem Labyrinth der Pyramiden herausfindet und singt mit den Gondoliere in Venedig. Im positiv-versöhnlichen „Wieder gut“ geht es um einen beigelegten Streit. Wie schön ist es doch, wenn alles „wieder gut“ ist.
„Freunde fürs Leben“ ist ein wunderbar tröstlicher Song und beschreibt den Moment, in dem mal wieder nichts richtig klappt, aber ein Freund plötzlich vor der Tür steht. Eine Hymne mit Hitpotenzial und dem schönen Weisheitsschluss: „Manchmal ist so wenig dann am Ende so viel mehr.“ Herausragend ist außerdem das Vater-Sohn-Duo „Zeit ins Bett zu gehen“, ein sehr süßes, mehrstimmiges Gute-Nacht-Gespräch zwischen Papa und Kind. Auch im Lied über das Gewitter „Wenn es blitzt und donnert“ erweist Sasha sich als liebevoller und Halt gebender Begleiter eines Kindes, das Angst vor dem Gewitter hat. Diese Songs eignen sich wunderbar zum Zuhören, Kuscheln und Genießen.
Zudem gibt es auch ein paar lustige und verspielte Musikfarben zum Spaßhaben und Quatschmachen auf dem Album, zum Beispiel die Schwimmbadfreuden in „Plitsch Platsch“ oder das Baustellen-Lied „Stein auf Stein“.
Hinter der Produktion stecken außer Sasha die Kindermusik-Stars von 3Berlin, die nicht zum ersten Mal kongenial mit Sasha beim Songwriting wie auch im Studio zusammenarbeiten.
SASHA (bürgerlich Sascha Röntgen-Schmitz) wurde in den 1990ern mit Hits wie »If you believe« weltberühmt und erfand sich in den Nullerjahren als Rock’n’Roller Dick Brave komplett neu. Seit 2022 ist er mit einer eigenen One-Man-Show auf Tour. Als Juror von Shows wie »The Voice Kids«, als Gast von »Sing meinen Song« und Gewinner von »The Masked Singer« ist er ein echter Publikumsliebling. Und auch die Fachpresse zeichnet ihn regelmäßig für sein Schaffen aus: Auf seinem Kaminsims stehen die Goldene Kamera, der Deutsche Fernsehpreis, ein Bambi, vier Echos, diverse Bravo-Ottos, 1LIVE Kronen und, und, und. Sasha lebt mit seiner Frau und ihrem gemeinsamen Sohn in Hamburg.
JULIA RÖNTGEN wollte ursprünglich Journalistin oder Autorin werden, hat sich dann aber für eine Ausbildung als Werbekauffrau entschieden und war erfolgreich für verschiedene Marken als Texterin tätig. Schon seit Ewigkeiten hält sie ein Manuskript in ihrem Schreibtisch unter Verschluss. Nach Stationen in Hongkong und bei verschiedenen Mode-Labels ist sie heute eine erfolgreiche Geschäftsfrau, Mutter eines Sohnes – und Kinderbuchautorin. Sie lebt mit ihrer kleinen Familie in Hamburg.
Tracklisting „Toto und der Mann im Mond – Das Liederalbum“:
- Toto und der Mann im Mond
- Die Planeten bei Nacht
- Hey Luna
- Die Pyramiden
- Plitsch Platsch
- Stein auf Stein
- Freunde fürs Leben
- Um die ganze Welt
- Für immer
- Wieder gut
- Wenn es blitzt und donnert
- Zeit ins Bett zu gehen
Sasha: Toto und der Mann im Mond – Das Liederalbum
A Karussell release; (P) 2023 Ottolino Entertainment GbR, under exclusive license to Universal Music GmbH; LC 00245
Ab 28.07.2023 auf CD (UPC 0602458114751), Download und Stream
Empfohlen ab 3 Jahren
Kita-Fachkräfteverbände: 10 Jahre Rechtsanspruch auf Kita-Betreuung - kein Grund zum Feiern!
Vor 10 Jahren trat auf Bundesebene der Rechtsanspruch auf Betreuung in einer Kita oder Kindertagespflege in Kraft. Seit August 2013 hat jedes Kind ab einem Jahr ein Recht auf Betreuung, frühkindliche Bildung und individuelle Förderung. Es war allen Beteiligten klar, dass die Umsetzung dieses Rechtsanspruches große Anstrengungen und erhebliche finanzielle Mittel benötigen würde, um unsere Kitas quantitativ und qualitativ adäquat auszubauen.
Die Kita-Fachkräfteverbände fordern Bund, Länder und Kommunen auf, endlich deutschlandweit eine Kita-Qualität nach wissenschaftlichen Mindestanforderungen gesetzlich festzuschreiben und zu finanzieren. Für jedes Kind, egal in welchem Bundesland es lebt, muss eine kindgerechte Bildungs- und Betreuungsqualität gewährleistet werden.
Bereits 2013 bestanden Zweifel an der Umsetzbarkeit, wie folgende Zitate zeigen:
GEW 2013:
„…wurde versäumt, rechtzeitig mit dem Ausbau und vor allem mit der Ausbildung des zusätzlich benötigten Fachpersonals zu beginnen“, stellte Norbert Hocke, für Jugendhilfe verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, fest. „In der Eile, in der in den vergangenen Monaten auf den letzten Drücker Einrichtungen gebaut und eröffnet wurden, ist viel zu wenig auf pädagogische Qualität geachtet worden. Um zu vermeiden, dass Eltern einen Platz vor Gericht einklagen, schafft man Masse statt Klasse.“
https://www.gew.de/presse/pressemitteilungen/detailseite/gew-klasse-statt-masse
Bertelsmann Ländermonitor 2013:
„… Ob im August 2013 tatsächlich alle Bedarfe gedeckt werden können, bleibt abzuwarten. Aus dem Blick gerät allerdings zuweilen, dass die Herausforderungen in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehen bleiben werden –ausgehend von den Teilhabequoten der unter Dreijährigen in den ostdeutschen Bundesländern erscheint es plausibel, dass der Bedarf auch in den westdeutschen Bundesländern in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Neben den damit verbundenen finanziellen Anforderungen stellt sich insbesondere die Frage, ob genügend pädagogisches Personal vorhanden ist, das zudem über die erforderlichen Qualifikationsprofile verfügt. Zu wenig steht explizit die Qualität der Bildungs- und Betreuungsformen auf der politischen Agenda, d. h., wie frühkindliche Bildungssysteme ausgestaltet werden müssen, um allen Kindern förderliche Bildungs- und Entwicklungsbedingungen in den KiTas bieten zu können.“ (Bertelsmann Ländermonitor 2013 S.5).“
Beide Statements könnte man genauso aktuell im Jahre 2023 abdrucken. Die damaligen Befürchtungen waren berechtigt. Bund, Länder und Kommunen haben nicht die nötigen finanziellen Mittel bereitgestellt, und es mangelt nach 10 Jahren weiterhin an Kita-Plätzen, Fachkräften und kindgerechten Rahmenbedingungen. Die Parameter für eine gute Kita-Qualität sind unstrittig. Es gibt kein Erkenntnisproblem, sondern ein großes Umsetzungsproblem.
Solange im föderalen System die finanzielle Verantwortung zwischen Bund, Ländern und Kommunen hin und her geschoben wird, wird die Kita-Krise auch in den kommenden 10 Jahren nicht gelöst werden.
Kitas sind in einer modernen Gesellschaft mit einem gleichberechtigten Berufsleben beider Elternteile systemrelevant. Das Wirtschaftsland Deutschland ist auf eine funktionierende Kita-Betreuung sowie gute frühkindliche Bildung mehr denn je angewiesen. Viele Kita-Kinder verbringen unter der Woche mehr Zeit in der Kita als zuhause. Wenn Kitas zu Verwahranstalten verkommen, verschenken wir unglaublich viel Talente und Potentiale. Wir brauchen auch in Zukunft gut gebildete, belastbare junge Menschen, welche die Herausforderungen der Zukunft meistern können.
Kinder sind auf entwicklungsförderliche Bedingungen in ihren Einrichtungenangewiesen. Die Mindestanforderungen an eine gute pädagogische Qualität wurden vor Jahren definiert und sind in Wissenschaft und Fachpraxis unstrittig. Etabliert wurden diese Mindeststandards bisher in keinem Bundesland.
Für Kinder und Kita-Fachkräfte ist die Kita-Welt nicht in Ordnung. „Wir können unserem gesetzlichen Auftrag, Kinder bedürfnisorientiert zu betreuen, sie zu bilden und zu fördern, nur sehr eingeschränkt nachkommen.“ sagt die Vorsitzende des Kita-Fachkräfteverbands Bayern, Veronika Lindner. „Viele Kinder auf engem Raum mit wenig Personal verhindern eine gute pädagogische Qualität.“ Dem stimmt Melanie Krause, die Vorsitzende des Kita-Fachkräfteverbands Niedersachsen/Bremen zu: „Jedes Jahr schicken wir schweren Herzens Kinder mit sprachlichen, motorischen Defiziten oder Verhaltensauffälligkeiten in die Schule, weil wir in den Kitas nichtgenug Zeit und Raum haben, uns den Kindern so zuzuwenden und sie in ihrer Entwicklung zu begleiten, wie das notwendig wäre.“
Die Kita-Fachkräfteverbände sind sich einig, dass Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit unter den aktuellen Rahmenbedingungen auf der Strecke bleiben. Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für die Entwicklung eines Kindes. Hier werden die Grundlagen der Bildungsbiografie gelegt, Talente gefördert oder viel Potential brachliegen gelassen.
Wir brauchen endlich ein Kita-Qualitätsgesetz, das seinen Namen zu Recht trägt. Dafür müssen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam festlegen, wer zu welchen Teilen einen kindgerechten Kita-Alltag für unsere Jüngsten finanziert.
Wenn wir uns als Gesellschaft einig sind, dass Kinder das Wichtigste sind, was wir haben, muss frühkindliche Bildung und eine kindgerechte Betreuung, auch wenn es um die Finanzierung geht, an erster Stelle stehen. Kindgerechte Kitas sind keine Frage des Schicksals, sondern des politischen Willens.
Jetzt für den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2024 bewerben
Der Deutsche Kinder- und Jugendhilfepreis – Hermine-Albers-Preis – startet in eine neue Runde. Gesucht werden innovative Praxisangebote zum Thema „Ökologische Nachhaltigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe". Der Medienpreis und der Theorie- und Wissenschaftspreis sind nicht themengebunden. Pro Kategorie winkt ein Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro.
Gesucht werden ab sofort beim Praxispreis innovative Praxisangebote zum Thema „Ökologische Nachhaltigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe“, die zeigen wie sich die Einrichtungen selbst ökologisch nachhaltig ausrichten (z. B. beim Energiesparen oder verändertem Konsumverhalten) und/oder welche pädagogischen Angebote sie zum Thema haben. Der Medienpreis und der Theorie- und Wissenschaftspreis sind nicht themengebunden. Auch hier werden richtungsweisende und impulsgebende wissenschaftliche Arbeiten und journalistische Beiträge gesucht. Aufgefordert sind alle Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen sich für den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2024 zu bewerben.
Der Preis ist insgesamt mit 15.000 Euro dotiert. Pro Kategorie können ein Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro sowie ein Anerkennungsbetrag von 1.000 Euro vergeben werden. Stifter des Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreises sind die Obersten Jugend- und Familienbehörden der Länder.
Bewerbungen sind ab sofort online unter www.agj.de/djhp/bewerbungsformular.html bis zum 10. Oktober 2023 möglich.
„Der Hermine-Albers-Preis ist ein Ausdruck der Anerkennung und Wertschätzung für Menschen, die sich mit ihrem Engagement dafür einsetzen, dass sich die Kinder- und Jugendhilfe weiterentwickeln kann. Dafür stehen die Arbeiten der Preis- und Anerkennungsträger*innen in den Kategorien Praxispreis, Medienpreis sowie Theorie- und Wissenschaftspreis der vergangenen Jahre“, sagte AGJ-Geschäftsführerin Franziska Porst zum Bewerbungsstart des Preises. Ihre Stellvertreterin Angela Smessaert ergänzte: „Mit der Themensetzung des Praxispreis 2024 greifen wir bewusst eine politische Forderung der jungen Generation auf: Change the System! – Not the Climate! – Start right now!“
Über den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis
Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ verleiht den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis alle zwei Jahre. Ins Leben gerufen wurde er in Andenken an Dr. Hermine Albers, die 1933 wegen ihrer Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus aus dem öffentlichen Dienst entlassen wurde. Nach dem Krieg setzte sie sich als Leiterin des Hamburger Landesjugendamtes für hungernde, kranke und obdachlose Kinder und Jugendliche ein und wurde Mitbegründerin der AGJ. In Anerkennung ihres wegweisenden Wirkens wird seit 1955 alle zwei Jahre der Deutsche Kinder- und Jugendhilfepreis von der AGJ verliehen.
Kinder und Jugendliche von Eltern mit niedrigem Bildungsabschluss besonders von Armut bedroht
Wie stark Kinder und Jugendliche von Armut bedroht sind, hängt auch von der Bildung ihrer Eltern ab. Laut statischem Bundesamt sind besonders die Kinder armutsgefährdet, deren Eltern keinen oder einen niedrigen Bildungsabschluss haben. Insgesamt bedrohen Armut oder soziale Ausgrenzung etwa ein Viertel der Kinder und Jugendlichen, Anteil in zwei Drittel aller EU-Staaten niedriger als in Deutschland.
Die Armutsgefährdungsquote von unter 18-Jährigen, deren Eltern über einen niedrigen Bildungsabschluss wie etwa einen Haupt- oder Realschulabschluss ohne beruflichen Abschluss als höchsten Abschluss verfügten, lag 2022 in Deutschland bei 37,6 %. Unter Kindern und Jugendlichen von Eltern mit einem mittleren Bildungsabschluss waren 14,5 % armutsgefährdet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Ergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) mitteilt. Zu den mittleren Bildungsabschlüssen zählen beispielsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung oder das Abitur. Hatten die Eltern einen höheren Bildungsabschluss wie etwa einen Meistertitel oder ein abgeschlossenes Studium als höchsten Abschluss, waren 6,7 % der Kinder und Jugendlichen von Armut bedroht. Zum Vergleich: Insgesamt waren in Deutschland im vergangenen Jahr knapp 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren armutsgefährdet. Das entspricht einer Armutsgefährdungsquote von 14,8 %.
Nach EU-SILC gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. 2022 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 1 250 Euro netto im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren waren es 2 625 Euro netto im Monat. Dieses Haushaltseinkommen wird auf die Personen des Haushalts nach einem Gewichtungsschlüssel (Äquivalenzskala) verteilt, der unterschiedliche Haushaltsstrukturen berücksichtigt sowie den Umstand, dass Personen in einem Haushalt durch das Zusammenleben Einspareffekte bei den laufenden Kosten erzielen. Um das Einkommen vollständig zu erfassen, wird das Jahreseinkommen erfragt. Dadurch beziehen sich die Fragen zum Einkommen auf das Vorjahr der Erhebung, in diesem Fall also auf das Jahr 2021.
Knapp ein Viertel der Kinder und Jugendlichen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht
Armut ist ein mehrdimensionales Phänomen und kann sich nicht nur in finanziellen, sondern auch in sozialen Faktoren niederschlagen. Im Jahr 2022 war knapp jede oder jeder vierte (24,0 %) unter 18-Jährige in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Armut oder soziale Ausgrenzung sind bei einer Person gemäß Definition dann gegeben, wenn mindestens eine der folgenden drei Bedingungen zutrifft: Ihr verfügbares Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze, ihr Haushalt ist von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen oder sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung.
EU-weit 24,7 % aller unter 18-Jährigen von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht
Im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) lag das Risiko für Armut oder soziale Ausgrenzung für Kinder und Jugendliche in Deutschland 2022 mit 24,0 % nur knapp unter dem Durchschnitt: EU-weit waren im vergangenen Jahr 24,7 % der unter 18-Jährigen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dennoch war der Anteil der armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Kinder und Jugendlichen in gut zwei Drittel aller EU-Staaten niedriger als hierzulande. Kinder und Jugendliche in Slowenien (10,3 %; Armutsgefährdungsgrenze für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 1 737 Euro netto im Monat), Tschechien (13,4 %; 1 275 Euro) und Dänemark (13,8 %; 3 492 Euro) waren am wenigsten einem Risiko für Armut oder soziale Ausgrenzung ausgesetzt. In Rumänien (41,5 %; 579 Euro), Bulgarien (33,9 %; 565 Euro) und Spanien (32,2 %; 1 765 Euro) war ihr Anteil am höchsten. Insgesamt waren im Jahr 2022 EU-weit rund 20 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
Diese und weitere Ergebnisse der Erhebung EU-SILC 2022 sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes auf der Themenseite "Lebensbedingungen und Armutsgefährdung" sowie in der Eurostat-Datenbank veröffentlicht.
Kostenfreies Schulmaterial: Mit TKKG Junior auf Spurensuche durchs Museum
Unterricht mal anders! Mit der Aktion „EUROPA sucht die Meister-Detektei“ löst Ihre Klasse gemeinsam mit TKKG Junior knifflige Fälle und lernt dabei, wie spannend Geschichte sein kann. Relevantes Grundschulwissen wird curriculumsnah in bis zu vier Kriminalfälle verpackt, so lernen die Kinder mit Spaß das Alte Ägypten, die Römer, das Mittelalter und die Steinzeit kennen. Mit Hörspieltracks und vier Aufgabenheften, die einzeln und/oder kombinierbar im Unterricht anwendbar sind.
Bestellen Sie Ihr Print-Paket (solange der Vorrat reicht) oder laden Sie sich alle Informationen und Schulmaterialien ganz einfach digital als PDF kostenlos herunter: www.meister-detektei.de
Die Schulaktion mit echtem Mehrwert:
- vermittelt spielerisch lehrplanrelevantes Grundschulwissen,
- zeigt sich curriculumsnah und kompetenzorientiert,
- kombiniert analoges mit digitalem Lernen und ist vielfältig in der Methodenwahl,
- initiiert historisches Lernen und entwickelt ein Geschichtsbewusstsein,
- orientiert sich an Ihren Bedürfnissen zur Unterrichtsgestaltung, da die vier Aufgabenhefte einzeln und/oder kombiniert einsetzbar sind.
Lehrkräfte können das umfangreiche Unterrichtsmaterial kostenlos auf www.meister-detektei.de herunterladen (ab 12.09.2023).
Das Paket enthält:
- Lehrkraftheft mit Anleitung und Urkunde für die Schüler:innen
- Vier Aufgabenhefte mit Kopiervorlagen für die Klasse
- Täter:innenkartei
- Poster für den Klassenraum
- Detektiv:innenausweise
- Sticker für die Täter:innenkartei, Urkunden und die Ausweise
- Mini-Detektiv:innenheft für zu Hause
Und online:
- Hörspiel zu den Fällen (Downloadfiles)
- Alle Tracks auch in Textform zum Mitlesen (zum Download)
- Zusatzmaterial (digitale Extras, differenzierende ABs)
Optional können Schulklassen auch am großen Gewinnspiel teilnehmen und tolle Preise für die ganze Klasse gewinnen. Alle Informationen unter: www.meister-detektei.de
„einfach vorlesen!“ macht die Ferienzeit zur Vorlesezeit!
39 % der 2-8-Jährigen wird laut Vorlesemonitor zu Hause selten oder nie vorgelesen. Wenn im Sommer die Kitas und Schulen schließen, dann bedeutet dies also, dass für viele Kinder die wichtigen Vorlesemomente in der Kita oder Grundschule wegfallen. In dieser Zeit gewinnt das elterliche Vorlesen nochmals an Bedeutung. Doch ob im Freibad oder auf langen Autofahrten – häufig erleben wir in den Sommermonaten Situationen, in denen wir keinen ausreichenden Zugriff auf „herkömmliches“ Vorlesematerial haben. Wer nun ins zusätzliche Schwitzen kommt, sei beruhigt: Mit dem Projekt „einfach vorlesen!“ unterstützen die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung Vorlesende via App oder Browser jederzeit und überall mit dem kostenlosen Zugriff auf wöchentlich neue und spannende Vorlesegeschichten.
Nach dem gemeinsamen Ausflug zum Badesee noch eine Geschichte vorlesen, da rieselt der unfreiwillig mitgenommene Sand aus den Seiten ins frisch bezogene Bett? Oder infolge des Abstechers zur Eisdiele die vom Geklecker verklebten Seiten wieder voneinander trennen? Im Vorlesealltag während der heißen Sommerzeit begegnet uns manchmal die ein oder andere kleine Hürde. Sei es im Freibad, im Urlaub oder auf langen Autofahrten: der gemeinsame Vorlesealltag kann nämlich überall und jederzeit fortgeführt werden, auch wenn nicht alle Lieblingsgeschichten zur Hand sind oder der Vorlesevorrat schneller als gedacht zu Neige geht.
Warum ist Vorlesen für unsere Kinder so wichtig?
„einfach vorlesen!“: Mit wenigen Klicks zu Vorlesegeschichten macht Vorlesen ganz einfach Spaß.
Die Lösung liegt dabei näher als gedacht: Ob auf dem Laptop, Smartphone oder Tablet, via Browser oder App: Auf „einfach vorlesen!“ stehen jede Woche kostenlos neue Vorlesegeschichten aus bekannten und beliebten Buchtiteln zur Verfügung - völlig immun gegen Eisflecken, Wasserspritzer oder Sand. Ausgewählt und rezensiert von den Expertinnen und Experten der Stiftung Lesen, wird zudem die Dauer der jeweiligen Geschichten angegeben und diese zur Orientierung in die Altersgruppen der 3-, 5- und 7-Jährigen unterteilt. So kann der Vorlesesommer erfolgreich starten und vielleicht sogar Ausgangspunkt neuer ganzjähriger Vorleserituale werden…
Weiterführende Informationen und die wöchentlichen neuen und kostenlosen Geschichten können hier gefunden werden: www.einfachvorlesen.de oder in der „einfach vorlesen!“-App (iOS, Android).
Rap fürs Kinderzimmer: Herr Jan und Sukini veröffentlichen gemeinsamen Song
Herr Jan und Sukini machen musikalisch gemeinsame Sache für Kinder (und Eltern): An diesem Freitag, den 21. Juli erscheint ihre neue Single »Ich bin Ich«. Das erste gemeinsame Lied von Herr Jan und Sukini widmet sich der Frage, wer die beiden und wir Menschen eigentlich sind. Wir unterscheiden uns durch Eigenschaften, Vorlieben, Fähigkeiten, Voraussetzungen und unseren ganz eigenen Blick auf die Welt. Bei allen Unterschieden einen uns aber zwei Dinge. Erstens: Wir alle haben als Menschen den gleichen Wert. Zweitens: Alle Menschen entwickeln und verändern sich ein Leben lang. Oder um es in Herr Jans Worten zu sagen »Wir sind die Wege, die wir gehen.« Der eingängige Rap-Song ermutigt junge Zuhörerinnen und Zuhörer dazu, ihre Einzigartigkeit zu umarmen und stolz darauf zu sein, sie selbst zu sein.
Herr Jan (feat. Sukini) – Ich bin Ich
Das Video zum Song zeigt die beiden Musiker*innen vor einer Leinwand im One Take performend, verspielt und mit Witz – unterlegt mit liebevoll handgezeichneten Animationen des Künstlers Max Fiedler.
»Herauszufinden, wer man selbst ist, ist eine Lebensaufgabe. Grund genug, frühzeitig damit anzufangen. Dass Herr Jan mich einlud, mit ihm genau hierzu ein Lied zu schreiben, hat mich sehr gefreut«, sagt Sukini über die Zusammenarbeit.
Und Herr Jan ergänzt: »Die Idee zu ‚Ich bin Ich‘ entstand in Gesprächen mit meiner Tochter. Was ist dieses Ich überhaupt, und wie kann ich mich selbst finden? Ich bin ein großer Sukini Fan und mega glücklich sie dabei zu haben. Zusammen haben wir den Text Stück für Stück erarbeitet. Lustigerweise nur übers Handy. 1-2 Telefonate und viele Sprachnachrichten später war 'Ich bin Ich' fertig.«
KINDER MEDIEN MONITOR 2023: Klassische Medien geben Sicherheit
Gerade ist der KINDER MEDIEN MONITOR 2023 erschienen, mit neuen Erkenntnissen über das Mediennutzungsverhalten von Kindern - und über die Medienakzeptanz der Eltern. Aktuelle Ergebnisse aus der Studie bestätigen: Digitale und soziale Medien sind unaufhaltsam, klassische Medien wie TV und Print werden weiterhin auf sehr hohem Niveau genutzt. Eine besondere Faszination übt Bewegtbild aus. Kostenlose Videodienste wie YouTube stehen inzwischen bei 63 Prozent der sechs- bis 13-jährigen Kinder mindestens mehrmals pro Woche auf dem Programm. Ein rasantes Wachstum erlebt TikTok: 42 Prozent nutzen die Plattform heute, 2021 waren es noch 26 Prozent.
Die Eltern befinden sich im Zwiespalt. Immerhin 44 Prozent der Kinder dürfen allein ohne Aufsicht im Internet surfen und Apps nutzen. Plattformen wie YouTube und soziale Netzwerke werden jedoch zunehmend kritisch beäugt: Während in der Zeit der Corona-Pandemie 2021 noch 39 Prozent der Eltern der Meinung waren, ihre Kinder könnten über YouTube etwas lernen, sind es 2023 nur noch 35 Prozent. Soziale Netzwerke schneiden in dieser Hinsicht noch schlechter ab, sie rutschen von 24 Prozent in 2021 auf aktuell 14 Prozent.
Die Skepsis bringt den Wunsch nach Eigenverantwortung mit sich. 45 Prozent der Eltern halten es für wichtig, dass ihr Kind selbstständig Medienkompetenz erlernt.
Die Medien-Klassiker: Eltern und Kinder in der Sicherheitszone
Print und TV - Mediatheken und Streamingdienste inklusive - genießen einen Vertrauensbonus bei den Eltern. Zu den Top-Argumenten für die Nutzung klassischer Medien gehören die pädagogische Sinnhaftigkeit aber auch der Spaßfaktor für das Kind. Entsprechend räumen Eltern ihren Kindern mehr Freiräume ein als im Umgang mit digitalen Medien: 46 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen dürfen selbst bestimmen, welche Fernsehsendungen sie sehen. Freie Wahl bei Büchern oder Zeitschriften haben 67 Prozent.
Auch die Kinder fühlen sich offenbar nach wie vor wohl mit klassischen Medien: 85 Prozent schauen mindestens mehrmals pro Woche Serien, Filme oder Videos, wenn sie gerade im Fernsehen laufen.
66 Prozent hören Radio/Autoradio, 35 Prozent nutzen CD-Spieler oder Musikanlage.
Beim Lesen schwören Kinder auf Papier: 72 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen lesen mindestens mehrmals pro Woche Bücher oder Zeitschriften, elektronische Lesemedien spielen dabei so gut wie keine Rolle. Dafür spricht auch die im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegene Netto-Reichweite der 26 ausgewiesenen Kinderzeitschriften: Vier Millionen sechs- bis 13-jährige Mädchen und Jungen lesen mindestens eine davon. Eltern lesen mit: Insgesamt erreichen die ausgewiesenen Kinderzeitschriften 4,5 Millionen Elternteile der Sechs- bis 13-Jährigen.
Über den KINDER MEDIEN MONITOR 2023
Zuschauen, Zuhören, Lesen, Gaming - die repräsentative Markt-Media-Studie bietet umfassendes Datenmaterial rund um die Mediennutzung von Kindern in ihrer Freizeit. Darüber hinaus liefert die Untersuchung vielseitige Einblicke in weitere Lebensbereiche der Kinder, zum Beispiel Freizeitgestaltung, Konsumverhalten und Umweltengagement. Den Ergebnissen zugrunde liegen die Antworten der Kinder sowie die ihrer Eltern. Der KINDER MEDIEN MONITOR 2023 repräsentiert 7,69 Millionen Kinder in Deutschland im Alter von vier bis 13 Jahren und liefert für 26 Printmagazine repräsentative Reichweiten bei Kindern und mitlesenden Eltern. Die Untersuchung ist die einzige zählbare Studie ihrer Art in Deutschland. Herausgeber sind Egmont Ehapa Media, Gruner + Jahr, SUPER RTL, EDEKA Media und PANINI Verlag.
Die gesamte Studie gibt es auf www.kinder-medien-monitor.de
Sicherheit im Straßenverkehr: Wer gut zu sehen ist, ist sicherer unterwegs
Für hunderttausende Kinder in ganz Deutschland ist es auch diesen Sommer so weit: Sie werden eingeschult und starten in einen spannenden neuen Lebensabschnitt. Viele von ihnen sind auf dem Schulweg zum ersten Mal regelmäßig allein im Straßenverkehr unterwegs. Egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad: Sie brauchen als unerfahrene und – im Vergleich zu Pkw-Insassen – ungeschützte Verkehrsteilnehmer den bestmöglichen Schutz. Dazu trägt die DEKRA Kampagne „Sicherheit braucht Köpfchen“ bei. Sie läuft 2023 schon im 20. Jahr. Die Kinder bekommen dabei auffällige Kinderkappen für mehr Sichtbarkeit sowie die wichtigsten Tipps für das richtige Verhalten im Straßenverkehr.
„Wer gut zu sehen ist, ist grundsätzlich sicherer unterwegs – deshalb hilft es, auffällig zu sein. Nicht umsonst haben beispielsweise Warnwesten eine Signalfarbe und retroreflektierende Elemente“, so Guido Kutschera, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH und im Konzern verantwortlich für die DACH-Region. „Deshalb bekommen Kinder in ganz Deutschland jedes Jahr von uns signalrote Kappen mit retroreflektierenden Elementen, die bei allen Lichtverhältnissen mehr Sichtbarkeit bringen.“ Die Verteilaktion läuft über die 74 DEKRA Niederlassungen bundesweit – oftmals in Kooperation mit lokalen Partnern – und wird kombiniert mit Aufklärung für Kinder und Eltern zum Thema „Sicherer Schulweg“.
Seit Beginn der Aktion im Jahr 2004 haben die DEKRA Experten allein in Deutschland insgesamt rund 3,35 Millionen Kinderkappen verteilt; allein im Jahr 2022 waren es wieder knapp 190.000 Stück. Und längst ist die Aktion zum Vorbild für DEKRA Gesellschaften in anderen Ländern der Welt geworden: 2022 hat sie in acht weiteren europäischen Ländern sowie in Chile und China stattgefunden.
„Vor fast 100 Jahren wurde DEKRA gegründet – seitdem setzen wir uns, wo auch immer wir können, für die Verkehrssicherheit ein“, sagt DEKRA Geschäftsführer Guido Kutschera. „Mit unserer Kampagne ‚Sicherheit braucht Köpfchen‘ wollen wir gezielt zu mehr Sicherheit für die schwächste Gruppe im Straßenverkehr beitragen. Und das verbinden wir mit dem dringenden Appell an alle anderen Verkehrsteilnehmer: Seien Sie bitte gerade zu Schulbeginn noch vorsichtiger und rücksichtsvoller als sonst.“
Zusätzlich zu den DEKRA Kappen rät er allen Eltern, auch bei Kleidung, Schuhen und Schulranzen der Kinder auf retroreflektierende, auffällige Elemente zu achten. „Damit sind Kinder für andere Verkehrsteilnehmer viel besser zu erkennen – vor allem in der Dämmerung oder bei Dunkelheit.“
Tipps für Kinder und Eltern zum sicheren Schulweg gibt die Begleitbroschüre zur Aktion. Sie liegt an den DEKRA Niederlassungen kostenlos aus und ist online abrufbar unterwww.dekra.de/kinderkappen. Dort gibt es außerdem Informationen zum richtigen Verhalten im Schulbus.
Studie zur Müttererwerbstätigkeit: Wie viel sollen Mama und Papa arbeiten?
Die Erwerbsbeteiligung von Müttern in Deutschland ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich angestiegen. 2022 gingen 73 Prozent aller Mütter mit minderjährigen Kindern in Westdeutschland und 75 Prozent aller Mütter in Ostdeutschland einer bezahlten Tätigkeit nach, die meisten von ihnen in Teilzeit. Bei der Einstellung zur Müttererwerbstätigkeit zeigen sich aber nach wie vor erhebliche Unterschiede, wie eine neue Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) belegt. Demnach ist die Einstellung gegenüber einer Erwerbstätigkeit von Müttern stark vom Alter des jüngsten Kindes und der Herkunft der Eltern abhängig.
Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im wissenschaftlichen Beitrag „Should Mama or Papa work?“, der im Juli in der Fachzeitschrift Comparative Population Studies erscheinen ist. Sie zeigen erstmals Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland für unterschiedliche Altersgruppen des jüngsten Kindes: So befürworten in Ostdeutschland geborene Befragte eine Vollzeiterwerbstätigkeit von Müttern sehr viel früher als in Westdeutschland gebürtige. „Diese Unterschiede erklären sich auch noch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung aufgrund der unterschiedlichen Historie der beiden Staaten“, erläutert C. Katharina Spieß, Direktorin des BiB. Eine weitere Erkenntnis des Forschungsprojekts: Mit Blick auf die Einstellungen zur Müttererwerbstätigkeit sind die Unterschiede zwischen Befragten mit und ohne Migrationshintergrund in Westdeutschland deutlich geringer als die zwischen Befragten aus Ost- und Westdeutschland. „Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis, das bisher so kaum diskutiert wurde“, sagt Mit-Autorin Ludovica Gambaro.
Die Studie basiert auf der Auswertung des repräsentativen familiendemografischen Panels FReDA, das Erwachsene im Alter von 18 bis 50 Jahren befragt. Dabei wurden den Teilnehmern fiktive Familienkonstellationen präsentiert, die sich jeweils beim Alter des jüngsten Kindes unterschieden. Für diese unterschiedlichen Konstellationen wurden die idealen Erwerbsumfänge für Mütter und Väter abgefragt. Die meisten Befragten – sowohl Frauen als auch Männer – sind demnach der Meinung, dass Mütter einer Teilzeitarbeit nachgehen sollten, wenn das jüngste Kind zwei Jahre alt ist. Je älter das jüngste Kind ist, desto eher wird befürwortet, dass Mütter einer Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen.
Frauen befürworten Teilzeitbeschäftigung von Vätern stärker als Männer
Darüber hinaus wurden auch die Einstellungen zur Erwerbstätigkeit von Vätern erfasst. Die Mehrheit der befragten Männer und Frauen spricht sich hier für eine Vollzeiterwerbstätigkeit aus. Ist das jüngste Kind in der fiktiven Konstellation zwei Jahre alt, findet eine Teilzeiterwerbstätigkeit von Vätern zwar durchaus noch Zustimmung – ab einem Alter von vier Jahren aber nicht mehr. Frauen befürworten zudem eher als die Männer selbst eine Teilzeitbeschäftigung von Vätern. Darüber hinaus sehen Westdeutsche in einer Teilzeiterwerbstätigkeit eher den gewünschten Erwerbsumfang als Ostdeutsche. Am wenigsten entspricht der Teilzeiterwerb von Vätern den Einstellungen der Befragten, die aus Osteuropa, Asien oder Afrika nach Deutschland gekommen sind. Auch bei in Deutschland geborenen Personen, deren Eltern immigriert sind, ist der Anteil derer, die eine Teilzeiterwerbstätigkeit der Väter bevorzugen, gering.
Traditionelle Erwerbsverteilung findet keine Mehrheit mehr
In einem weiteren Teil der Studie wurde untersucht, welche Erwerbskonstellationen zwischen Paaren die Befragten befürworten. Die große Mehrheit der Befragten finden eine Vollzeiterwerbstätigkeit von Vätern kombiniert mit einer Teilzeitstelle für Mütter wünschenswert. Das Modell, dass nur der Vater erwerbstätig ist, wird von sehr wenigen Befragten als Idealmodell gesehen. Dieses eher traditionelle Familienmodell streben am ehesten Frauen aus Asien und Afrika an. In Hinblick auf eine partnerschaftliche Arbeitsteilung zeigt sich, dass diese eher von Frauen als von Männern gewünscht wird – und zwar tendenziell unabhängig von ihrem Herkunftsland.
Endergebnisse des BiB-Forschungsprojekts im kommenden Jahr
Insgesamt zeigen die Untersuchungen jedoch deutlich, wie sich die Einstellungen zur Mütter- und Vätererwerbstätigkeit je nach Herkunftsländern und Herkunftsregionen unterscheiden. „Dies muss bei Überlegungen zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedacht werden. Vor allem vor dem Hintergrund, dass rund 2,2 Millionen Mütter – also fast 30 Prozent aller Mütter in Deutschland – eine eigene Migrationserfahrung haben“, erläutert Johannes Hauenstein, Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag, die das Forschungsprojekt mit 160.000 Euro fördert. Der Endbericht der zweijährigen Studie „Mütter mit Migrationshintergrund“ unter der Leitung der Bildungs- und Familienökonomin Professorin Dr. C. Katharina Spieß wird im November 2024 als Publikation veröffentlicht.
An diesem Teilprojekt hat neben Ludovica Gambaro, C. Katharina Spieß und Elena Ziege vom BiB auch Katharina Wrohlich vom DIW Berlin mitgewirkt, siehe „Should Mama or Papa Work? Variations in attitudes towards parental employment by country of origin and child age“, Comparative Population Studies.
https://www.comparativepopulationstudies.de/index.php/CPoS/article/view/578
DOI: https://doi.org/10.12765/CPoS-2023-14
Mehr über das Projekt der Stiftung Ravensburger Verlag https://www.stiftung-ravensburger.de/de/unsere-projekte/muetter-mit-migrationshi...