Januar 2021

Top Themen Medien

Musiktipp: Dikka

Rap ist nur etwas für Erwachsene? Quatsch! Jedenfalls, wenn er von einem Nashorn namens DIKKA stammt! Das rappende Rhinozeros liefert auf seinem Debütalbum "Oh Yeah" jede Menge wilder, frecher und lustiger Songs für starke Kinder. 

„Oh Yeah!“ ist ein Album, das nicht nur jede Menge Spaß macht, sondern auch Kinder Mut machen will. "Kann ich allein" ist zum Beispiel ein Aufruf eigene Ideen zu verfolgen und nicht immer den Wünschen der Eltern zu folgen. Nicht der einzige Aufruf zur kindlichen Revolution, zum Hinterfragen der Welt. Wieso immer rosa für Mädchen und blau für Jungs und nicht mal Grau als Lieblingsfarbe? Und warum muss man gleich ab ins Bett, wenn man doch überhaupt noch gar nicht müde ist und jede Menge wichtige Sachen zu erledigen hat?  Wie würde es wohl aussehen, wenn alle machen, was sie wollen und nicht, was sie sollen, also das Abendbrot schon morgens essen oder auf dem Bügelbrett surfen, in Rosinen baden und mit einem Kopfsprung im Salat landen, auf dem Flohmarkt ein paar Flöhe kaufen und rückwärts zum Späti an die Ecke laufen, um dort ein extragroßes Eis zu schlecken.

DIKKA - Oh Yeah! ft. Forsti

Prominente Unterstützung

Auf dem Album tummeln sich auch einige prominenten Gastmusiker. Der Titelsong "Oh Yeah!" wurde zusammen mit Mark Forster aufgenommen.  Gemeinsam mit Sido aka Siggi singt DIKKA eine Hymne auf alle Monsterbesieger, Kitzelweltmeister und Marmeladengläseraufschraubkönige und jeden anderen „Superpapa“ – und natürlich auch ein bisschen für die Supermamas. Und zusammen mit LEA hat DIKKA ein Liebeslied parat, das gar nicht peinlich und komisch ist, sondern genau das große Glück und dieses klitzekleine Kribbeln beschreibt, was man manchmal im Bauch fühlt, wenn man jemanden ganz besonders dolle mag. 

Auch die Produzenten sind in der deutschen HipHop-Szene keine Unbekannten.  Denn mit viel Liebe zum Detail von den FNSHRS (Miley Cyrus, Aloe Blacc, Snoop Dogg) und The Krauts (Marteria, Peter Fox, Dendemann) produziert, ist „Oh Yeah!“ nämlich auch eine Hommage an jenen HipHop, den Mama und Papa aus ihrer Jugend kennen dürften. „Ich geh nicht ins Bett“ erinnert nicht ohne Grund an House of Pain und den Rumspring-Refrain von „Jump Around“ und wenn „Pommes mit Mayo“ im Refrain ein ganz kleines Bisschen nach „Hip Hop Hooray” von Naughty By Nature klingt, gehen sowieso alle Arme hoch.

Fazit:

Das alles sorgt dafür, dass DIKKA mit „Oh Yeah!“ nicht nur Kinder anspricht, sondern auch das Kind in jedem von uns Großen, das man sich bis heute bewahrt hat und das gleiche wie früher möchte: Träumen, solange man Lust hat, nicht auf die Uhr schauen, jeden Tag neue Wunder entdecken und im sich vor allem im Berufsverkehr nicht vom Alltag überholen lassen, endlich selber noch mal Kind sein können und laut mitsingen, wenn keiner guckt.

DIKKA - Bis zum Mond ft. LEA

Wer ist eigentlich Dikka?

Hinter DIKKA steckt übrigens Sera Finale, einer der erfolgreichsten deutschen Songwriter. Als Autor feierte er erste Erfolge mit dem dreifach vergoldeten Album „Schöne Neue Welt“ von Culcha Candela sowie dem Song „Monsta“, der es auf Platz 3 der Offiziellen Deutschen Singlecharts schaffte. Insgesamt erhielt er für seine Arbeit bis heute über 30 Gold und 20 Platin-Schallplatten für diverse Singles, Alben und Best Of- Alben.

Als Co-Autor war Finale außerdem an Nummer-1-Hits wie „Je Ne Parle Pas Francais“ von Namika und „Astronaut“ von Sido und Andreas Bourani beteiligt. Für Letztere wurde er 2017 und 2019 mit dem Deutschen Musikautorenpreis für das erfolgreichste Werk ausgezeichnet. Darüber hinaus wirkte er in den letzten Jahren an den Songs und Alben von Künstlern wie Udo Lindenberg, Helene Fischer, Mark Forster, Deichkind, Lea, Adel Tawil, Shirin David, Johannes Oerding oder Wincent Weiss mit.


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Webtipp: Verkehrshelden

(c) Screenshot Verkehrshelden

Im letzten Jahr hat die ADAC Stiftung das Portal „verkehrshelden.com“ ins Leben gerufen. Das Online-Angebot rund um Mobilität mit den Schwerpunktthemen Verkehrssicherheit und Unfallprävention vernetzt die seit vielen Jahren an Kindergärten und Schulen angebotenen Verkehrserziehungsprogramme der ADAC Stiftung mit der digitalen Welt. 

„Die neue Edutainment-Plattform „verkehrshelden.com“ der ADAC Stiftung richtet sich an Kinder, Jugendliche, Eltern sowie Pädagogen. Sie unterstützt und ergänzt unsere operativen Projekte im Bereich Verkehrserziehung mit innovativen zielgruppengerechten Online-Elementen. Mit diesem wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung unseres Portfolios wollen wir noch mehr Menschen mit unseren Themen erreichen und einen weiteren Beitrag für mehr Sicherheit im Straßenverkehr leisten“, sagte Dr. Andrea David, Vorstand der ADAC Stiftung, zum Start des Portals.

Im Fokus von Verkehrshelden.com stehen vor allem Kita-Kinder und Grundschüler*innen. Sie sollen zu aufgeklärten, selbstschützenden, rücksichtsvollen und kooperativen Verkehrsteilnehmern gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt deshalb auf den Themen „Sicherer Schulweg“ und „Sichtbarkeit“, die auch mit der „Sicherheitsaktion“ der ADAC Stiftung jedes Jahr rund um den Schulanfang an Schüler, Eltern und Lehrer adressiert werden. Für Kinder bietet das Online-Portal mit dem didaktisch aufbereiteten interaktiven Lernspiel „Verkehrshelden unterwegs – sicher ans Ziel mit Frieda und Felix“ ein echtes Highlight. Spielfiguren müssen hier sicher durch Verkehrssituationen navigiert werden. Highscores, verschiedene Levels und „Jump’n’Run“-Elemente sorgen für Spannung.

Verkehrshelden unterwegs – Abenteuer mit Frieda & Felix

Verkehrshelden.com richtet sich aber auch an Eltern und Pädagogen in Kita und Schule. Dazu bietet die neue Plattform Wissenswertes rund um das Thema Verkehrserziehung und handlungsorientierte Materialien wie Unterrichtsimpulse, Arbeitsblätter und Checklisten. Zukünftig werden auch passende Inhalte für Jugendliche und junge Fahranfänger entwickelt. Die Themenvielfalt und Formate des Portals werden sukzessive erweitert und um zeitgemäße digitale Inhalte ergänzt.


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Basteltipp: Blumengirlande fürs Kinderzimmer oder den Gruppenraum

STAEDLER

Wir basteln eine Blumengirlande

Im Lockdown können wir alle ein bisschen Farben gebrauchen. Unter dem Motto „Blumen“ will STAEDTLER mit seinen Kreativtipps für Kinder nicht nur für Farbe im Kinderzimmer, sondern auch für gute Laune bei Klein und Groß sorgen. Uns gefällt vor allem die Blumengirlande fürs Kinderzimmer oder den Gruppenraum gut. 

Ihr braucht:

  • 3 in 1 Malstift, Noris junior Farbstifte von STAEDLER
  • Pritt Klebestift,

  • weißes Papier (80g),

  • Blüten-Vorlage,

  • Wasserbecher,

  • kleine Wäscheklammern,

  • Schnur

Anleitung:

1. Drucke und schneide die Blütenvorlage aus. Bemale die Vorlagen mit dem Noris junior Farbstift. Eine Blume besteht dabei aus 3 übereinander liegenden Blüten in verschiedenen Größen. Wenn du mehr Vielfalt haben möchtest, kannst du die Blüten auch in unterschiedlichen Farben, Mustern oder mit Farbverläufen bemalen.

2. Nun werden die Blüten aquarelliert. Streiche dafür mit einem feuchten Pinsel über deine bemalten Blüten. 

3. Wenn alles gut getrocknet ist, rolle die Spitzen der Blüten mit Hilfe eines Bleistifts etwas ein, um sie ein wenig von der darunter liegenden Blüte abstehen zu lassen.

4. Klebe nun immer 3 Blütenbl.tter in der Mitte zusammen. Trage den Kleber dabei nur in der Mitte auf, um die Blütenspitzen frei schweben zu lassen.

5. Bastle auf diese Art und Weise mehrere Blumen aus verschiedenen Farben und Formen.

6. Befestige nun die Blumen mit kleinen Holz-Wäscheklammern an einer Schnur und dekoriere sie.

 

Auf der STAEDTLER Website findet ihr noch mehr Kreativtipps für Kinder.


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Forscheridee des Monats: Kunstwerke aus Papierfetzen

Christoph Wehrer/ Stiftung „Haus der kleinen Forscher

Am 16. Juni 2021 ist „Tag der kleinen Forscher“. In diesem Jahr dreht sich bei dem Aktionstag alles um einen wichtigen und besonders bei Kindern beliebten Werkstoff: das Papier. Unter dem Motto „Papier – das fetzt!“ entdecken Mädchen und Jungen die Eigenschaften und Fähigkeiten von Papier noch einmal neu. Auch in diesem Jahr gibt es dabei wieder tolle Experimente. In diesem Monat zeigen wir euch Kunstwerke aus Papierfetzen.

Kunstwerke aus Papierfetzen

Papier in lange Fetzen zu reißen, macht nicht nur Spaß, man kann dabei auch allerhand über die Beschaffenheit unterschiedlicher Papiere erfahren.

Sie benötigen:

  • Verschiedenes Altpapier und Pappen

Alltagsbezug aufgreifen

Ein Blick in die Altpapiertonne offenbart, wie unterschiedlich verschiedene Pappen, Kartons und Papiere sind. Je nach Zweck, den sie erfüllen sollen, sind sie besonders stabil und knickfest oder äußerst leicht und durchscheinend.

Sammeln, Reißen und Vergleichen

Lassen Sie die Kinder Altpapier und Pappen sammeln, die Eltern können dabei gut unterstützen. Betrachten Sie gemeinsam die Sammlung. Dann darf losgefetzt werden! Die Mädchen und Jungen reißen die Pappen und Papiere in möglichst lange Streifen. Welche Unterschiede stellen sie dabei fest? Welches Papier reißt sich ganz leicht, welches lässt sich kaum knicken, geschweige denn reißen? Welche Gründe finden die Kinder dafür, dass Papier so unterschiedlich ist?

Richtungswechsel

Probieren Sie mit den Mädchen und Jungen, ob sich Papier unterschiedlich gut reißen lässt, je nachdem, in welche Richtung gerissen wird. Wie reißt es sich von links nach rechts? Wie von oben nach unten? Wie muss man reißen, damit besonders lange Papierfetzen entstehen? Vergleichen Sie mit den älteren Kindern die Risskanten an den Pappen und Papieren miteinander. Überlegen Sie gemeinsam, wie man von deren Aussehen und Beschaffenheit auf die Herstellungsweise des Papiers schließen kann.

Fetzen weiterverwenden

Welche Ideen haben die Mädchen und Jungen, wie sich die Papierstreifen weiterverarbeiten lassen? Stellen Sie beispielsweise ein Stück „gewebtes Papier“ her, in dem die Streifen gitterartig, über Kreuz miteinander verwoben werden. Oder basteln Sie „Ringgirlanden“. Dafür werden die einzelnen Fetzen zu Ringen geformt und ineinander geklebt. Aus eher kurzen Pappfetzen lassen sich tolle Skulpturen auftürmen, aus bunten Zeitschriftenstreifen werden vielleicht originelle Collagen. Was fällt den Kindern sonst noch ein?

Wissenswertes für Erwachsene

Nicht nur beim Reißen von Papier, sondern auch bei der Herstellung von Büchern, Zeitungen, Tapeten und vielen anderen Papierprodukten ist es wichtig, die Faserrichtung des Papiers zu beachten. So lässt sich z. B. ein Buch einfacher umblättern, wenn die Laufrichtung der Buchseiten von oben nach unten verläuft. Der Buchrücken hingegen wird mit Papier quer zur Laufrichtung bezogen, weil er dann stabiler ist

 

Tag der kleinen Forscher

Am 16. Juni 2021 ist „Tag der kleinen Forscher“. In diesem Jahr dreht sich bei dem Aktionstag alles um einen wichtigen und besonders bei Kindern beliebten Werkstoff: das Papier. Unter dem Motto „Papier – das fetzt!“ entdecken Mädchen und Jungen die Eigenschaften und Fähigkeiten von Papier noch einmal neu. Papier ist aus dem Alltag von Kindern nicht wegzudenken: Gefaltet, zerrissen, zusammengeknüllt – schon im jüngsten Alter sammeln Kinder Erfahrungen mit diesem Werkstoff. Später nutzen Mädchen und Jungen Papier, um darauf zu schreiben und zu zeichnen oder um daraus dekorative Objekte und raffinierte technische Konstruktionen zu gestalten. Papier bietet unzählige Möglichkeiten, unterschiedlichste Basiskompetenzen von Kindern zu stärken – Möglichkeiten, auf die der „Tag der kleinen Forscher“ 2021 aufmerksam machen möchte.

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.


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Erste Schritte: Yoga im Kindergarten

Valeria Ushakova von Pexels

An was muss ich denken, wenn ich erste Kinderyoga-Einheiten im Kindergarten geben möchte? Wie bringe ich das Thema Yoga in den Kita-Alltag mit ein? Unsere Gastautorin Petra Dölker ist Erzieherin und hat für uns einmal die Grundvoraussetzungen für ein Kinderyoga-Angebot zusammengestellt.

 Der Tag in einer Kita ist voller Leben. Die Kinder spielen, forschen, toben und entdecken.

Dabei fällt im Alltag oft auf, dass viele Kinder ein großes Bedürfnis nach Bewegung haben. Es wird gerannt, getobt, geklettert oder gerangelt. All diese Bewegungen sind wichtig. Doch genauso bedeutsam ist es, Kindern auch Momente der Ruhe und bewussten Körperwahrnehmung anzubieten. Angebote, bei denen sie ihren eigenen Körper spüren und erfahren. Denn wenn Kinder lernen, sich selbst wahrzunehmen, ist dies nicht nur für ihre Identitätsentwicklung, sondern auch für die Körperwahrnehmung eine große Bereicherung.

Kinderyoga kann dafür ein wunderbares Angebot sein.

Erschaffe die Rahmenbedingungen

Bevor du dein Kinderyoga-Angebot startest, besprich dich mit dem Kita-Team.

Reflektiert gemeinsam, welche Bedeutung die Bereiche Bewegung, Achtsamkeit und Entspannung in eurer bisherigen pädagogischen Arbeit haben. Welche Impulse möchtet ihr den Kindern mit auf den Weg geben? Und vor allem, wie kann die Umsetzung gestaltet werden?

Wer führt das Angebot durch? Zu welcher Uhrzeit? In welchem Raum?

Sobald alle offenen Fragen geklärt sind, kann es losgehen.

Kinderyoga ist lebendig

Was für ein Bild kommt dir als erstes in den Sinn, wenn du an Yoga denkst?

Wenn du gerade stillsitzende, meditierende Erwachsene vor dir siehst, ist das wunderbar. Aber ich möchte dir gleich zu Beginn mitgeben, dass Yoga im Kindergarten oft anders aussieht.

Denn mit Kindergarten-Kindern Yoga zu praktizieren, ist zumeist sehr aktiv, zum Teil auch etwas wild - aber vor allem eine tolle Erfahrung. Der große Unterschied zum Yoga für Erwachsene besteht darin, dass Kinderyoga von gegenseitiger Interaktion lebt. Du gehst mit den Kindern gemeinsam auf eine Yogareise. Wie auch in deiner täglichen pädagogischen Arbeit ist Yoga ein Prozess. Du bist für die Kinder ein Wegbegleiter, der ihnen mit Impulsen zur Seite steht.

Doch was bedeutet das für die Praxis?

Beim Kinderyoga geht es vorrangig um Körperwahrnehmung. Kurze Momente der Ruhe und Achtsamkeit runden das Angebot ab.

Wenn du dir einzelne Yogahaltungen, sogenannte Asanas, genauer betrachtest, wird dir auffallen, dass viele Haltungen beispielsweise „Tiernamen“ haben. Im Yoga begegnest du der Katze, dem herabschauenden Hund oder dem Frosch. Sich in Tiere zu verwandeln, ist für Kinder eine Einladung, die sie zumeist mit großer Freude annehmen. Wie selbstverständlich schlüpfen Kinder in eine Rolle. Du kennst es aus dem Rollenspiel, dass Kinder sich wie von selbst in Tiere, einen Superhelden oder andere Figuren verwandeln. Genauso ist es auch beim Kinderyoga. So ist es für Kinder wie ein Spiel, die wohltuenden Yogahaltungen einzunehmen.

Tauche mit den Kindern in ein gemeinsames Rollenspiel ein und erlebe auf diese Weise erste Yoga-Übungen:

  • Stehe fest verwurzelt wie ein Baum.
  • Lege dich auf den Bauch, hebe deinen Brustkorb und zische wie eine Schlange.
  • Stelle dich hin und strecke deine Arme ganz weit Richtung Himmel, um nach den Sternen zu greifen.
  • Balanciere auf einem Bein und halte wie ein Flamingo das Gleichgewicht.
  • Dehne wie eine Katze deinen Rücken, in dem du einen Katzenbuckel machst oder du dich in die Länge ziehst.
  • Verwandele dich in einen Stein, in dem du dich ganz klein zusammenrollst.

Welche Haltungen fallen dir und den Kindern noch ein? Benutze auch gerne Yoga-Bildkarten, Geschichten oder Bilderbücher, um dich inspirieren zu lassen.

Führe die Kinder ganz langsam an das Thema Yoga heran. Halte die Yoga-Haltungen dabei eher kurz, wiederhole sie dafür aber öfter. Biete erste kleine Übungen an, die mit der Zeit aufeinander aufbauen. In erster Linie geht es darum, mit den Kindern eine schöne Zeit zu verbringen und Spaß am Tun zu haben.

Gemeinsam probiert ihr die Asanas aus. Dabei wirst du schnell merken, dass eine Yoga-Stunde eine wunderbare Möglichkeit der Partizipation bietet. Lade die Kinder dazu ein, eigene Ideen einzubringen. Stelle offene Fragen, wie die Kinder einen Baum oder ein Boot darstellen würden und probiert gemeinsam als Gruppe die vorgeschlagenen Yoga-Haltungen aus.

Kurze Ruhemomente

Natürlich gibt es auch im Kinderyoga die stillen Momente. Nach den Yoga-Übungen genießen es Kinder, sich einzukuscheln und einer Traumreise zu lauschen.

Kinder sind heutzutage vielfältigen Reizen und einem hohen Lärmpegel ausgesetzt - vor allem auch in einer Kita. Erleben Kinder im Laufe des Tages Ruhemomente, können sie Stress loslassen und neue Kraft tanken. Vor allem für Kinder mit schier unendlicher Energie ist es eine wichtige Erfahrung, zu spüren, wie gut sich Ruhephasen anfühlen können. Wenn Kinder früh erleben, wie wohltuend Ruhe und Entspannung sind, entwickeln sie ein Gespür für sich und ihre Bedürfnisse.

Neben Traumreisen, sind Kindergartenkinder vor allem von Klängen sehr fasziniert. Besonders Klangschalen eignen sich sehr gut, um sie in der Kita einzusetzen. Der beruhigende Ton der Schale hilft Kindern dabei, sich zu entspannen und fördert gleichzeitig die Achtsamkeit und Konzentration. 

  • Stelle dich mit den Kindern in einen Kreis.
  • Schlage sanft die Klangschale an.
  • Die Kinder lauschen dem Klang.
  • Sobald die Kinder den Ton nicht mehr hören können, setzen sie sich wieder hin.

Gemeinsame Gespräche

Rituale geben Kindern das Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit. So kann am Anfang deines Yoga-Angebotes, wie erwähnt, eine Klangschale ertönen oder ein gemeinsames Lied gesungen werden, das den Kindern zeigt: Jetzt ist Yoga-Zeit. Ein weiteres wunderbares Ritual ist es, gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Ganz bewusst miteinander zu reden und zuzuhören. Im Yoga geht es ums Fühlen. Den Körper zu spüren, aber auch eigene emotionale Empfindungen wahrzunehmen. Nutze diese besondere Zeit, um mit den Kindern zu philosophieren und über ihre Gefühle zu reden.

Wie geht es Dir? Wie fühlst du dich? Was brauchst du gerade?

Neben all den positiven Effekten auf den Körper und das seelische Wohlbefinden ist Yoga in erster Linie eine Achtsamkeitsübung. Achtsam den eigenen Empfindungen und dem Körper gegenüber zu sein.

Yoga kann Kinder darin unterstützen, in sich hinein zu horchen. Begleite die Kinder auf diesem Weg und bereichere ihren Kita Tag durch Momente der Achtsamkeit.

 

Mehr über Yoga in der Kita

Weitere tolle Tipps, findest du auf Deutschlands größtem Kinderyoga-Portal: PLUS.Kinderyoga.de

Wenn du eine Ausbildung zum / zur Kinderyogalehrer*in beginnen möchtest, bietet die Kinderyoga-Akademiezahlreiche qualitativ hochwertige Weiterbildungsangebote im deutschsprachigen Raum an. Wenn du auf der Suche nach einer Online-Fortbildung speziell zum Thema „Kinderyoga im Kindergarten“ bist, schau einmal hier vorbei: https://kinderyoga-onlinekurs.de

Gerne kannst du dir auch auf einer der zahlreichen Kinderyoga Facebook-Gruppen Inspirationen holen. Schaue vorbei bei Plus.Kinderyoga, Kinderyoga Materialbörse Deutschland oder Kinderyoga & Teensyoga.

Die Autorin

Petra Dölker hat als Erzieherin und Sozialpädagogin langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Als Kinderyogalehrerin ist es ihr ein besonderes Anliegen, Kinder darin zu unterstützen, sich zu starken, resilienten Persönlichkeiten zu entwickeln. Weitere Infos unter www.starke-yoga-kinder.de


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Basteltipp: Hunde-Schlagzeug

TOPP

Wir basteln ein Hunde-Schlagzeug

Märchen begeistern alle Kinder.Die Geschichten stecken schließlich voller wunderlicher Charaktere und Orte und bieten so jede Menge Inspiration. Mit dem Märchenbastelbuch könnt ihr einige dieser Charaktere nachbauen – zum Beispiel den musikalischen Hund von den Bremer Stadtmusikanten.

Ihr braucht:

  • Filzreste in Braun und Gelb

  • Acrylfarbe in Rot, Gelb, Blau und Braun, Weiß und Schwarz

  • Dosen in verschiedenen Größen, leer

  • Kiefernzapfen

  • Pompon

  • Schaschlikstäbchen

  • Holzperle, ø 16 mm

  • Heißklebepistole

 

Anleitung:

1. Suche dir verschiedene Dosen zusammen: zwei gleiche für den Hund und drei unterschiedlich große für das Schlagzeug. Bemale die Dosen für den Hund erst in Braun und Blau. Wenn die Farbe trocken ist, male das Gesicht auf. Die anderen Dosen bekommen bunte Muster. Dann male noch den Kiefernzapfen rot an.

 

2. Während die Farbe trocknet, kannst du schon aus Filz die Hundeohren und eine schicke, gelbe Fliege zuschneiden.

3. Nun klebst du mit der Heißklebepistole den Hund zusammen. Zuerst die Dosen aufeinander kleben, dann die Bommelmütze aus Zapfen und Pompon. Und zum Schluss Ohren und Fliege. Jetzt noch die Holzperle an das Schaschlikstäbchen kleben, die Dosen aufstellen und schon kannst du trommeln!

 

Buchtipp:

Es war einmal... ein schönes Kinderbuch! Die Märchentexte zum Vorlesen mit passenden Bastel- und Spielideen für Kinder ab 5 Jahren lassen Kinder-Herzen höher schlagen. Mit einfachen Dingen aus Natur und Haushalt kommt die märchenhafte Welt vom Buch ins Kinderzimmer.

Buch inklusive:

Lieblingsmärchen aller Kinder: Froschkönig, Rotkäppchen, Dornröschen, Das hässliche Entlein, Rapunzel, Die Bremer Stadtmusikanten, Schneewittchen, Die Prinzessin auf der Erbse, Frau Holle, Die vier kunstreichen Brüder, Rumpelstilzchen, Die Sterntaler, Der gestiefelte Kater, Die Schöne und das Biest, Hänsel und Gretel, Aschenputtel

40 Ideen zum Basteln und Spielen, passend zu den Märchen, darunter Prinzessinnenkrone, Drachen-Utensilo, Königskrone, Hampelmann Rumpelstilzchen, Spindel mit Goldgarn, Magneten Sterntaler, Schüttelglas „Wünsch dir was“, Kantenhocker Kater, Zauberstab und Spitzhut, Frosch mit Kugel, Bonbon-Domino, Lesezeichen Frosch & Prinzessin, Knusperhäuschen Spardose, Fingerpuppen, Wolftasche, Schlafmaske, Haarspangen-Organiser, Spiel Rapunzelturm ...

Das Märchen-Bastelbuch von Katja Enseling, TOPP. 128 Seiten, ISBN-13: 9783772449512. Preis: 20,00 Euro. 

 


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Position: Kitas brauchen jetzt Unterstützung bei digitaler Ausstattung

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Der Verband katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) - Bundesverband fordert schnelle Lösungen für die digitale Infrastruktur in Kindertageseinrichtungen. Während der Corona-Pandemie wurde die Chance der Digitalisierung bisher verpasst. Nach Auffassung des Kita-Fachverbandes müssen Kindertageseinrichtungen im digitalen Zeitalter in der Lage sein, zu allen Kindern und ihren Familien Kontakte halten und Beratungsleistungen anbieten zu können.

"Gerade jetzt, wo wir alle auf Abstand gehen müssen, ist eine ausreichende digitale Ausstattung unserer Kindertageseinrichtungen unverzichtbar. Regelmäßige Kontakte zu Kindern und zu deren Eltern, und allein schon die Möglichkeit, Bildungsmaterialien oder ganz einfach nur Informationen schnell zu den Familien nach Hause zu bringen - all das erleichtert den Alltag der Familien und wirkt der Einsamkeit der Kinder entgegen. Was wir jetzt investieren, wird sich nach der Krise doppelt auszahlen", unterstreicht Clemens Bieber, Vorsitzender des KTK-Bundesverbandes. Nach Auffassung des Würzburger Domkapitulars müsse die Krise als Chance genutzt werden, denn das ganze Arbeitsfeld liege in Fragen der Digitalisierung noch weit zurück. "Unserer Auffassung nach ist es dringend erforderlich, ähnlich wie im schulischen Bereich einen "Digital-Pakt Kita" abzuschließen", so Clemens Bieber.

Wie geht eigentlich digitale Bildung und forschendes Lernen in der Kita?

"Die digitale Ausstattung von Kindertageseinrichtungen ist aber auch aus bildungspolitischer Perspektive ein absolutes Muss", darauf weist Mirja Wolfs, stellvertretende Vorsitzende des KTK-Bundesverbandes, hin.
"Digitale Medien gehören von Geburt an zur Lebenswelt der Kinder", so Wolfs. Eine gute digitale Ausstattung der Kitas sei vor allem auch deswegen wichtig, weil digitale Mündigkeit eine Voraussetzung für Chancengleichheit und Mitbestimmung sei. "Der Kindertageseinrichtung als erster Bildungsinstitution kommt dabei eine besondere Bedeutung zu", betont Wolfs. "Manche Kinder lernen den sicheren und kreativen Umgang mit Medien in der Familie, andere aber nicht."

Damit das gelingt, müsse jetzt die Gelegenheit ergriffen werden, Einrichtungen gut auszustatten und Träger dabei zu unterstützen, nachhaltige Konzepte zu entwickeln. "Die Fachkräfte haben mehr Unterstützung verdient, sie leisten unter widrigen Bedingungen beste Arbeit. Die Krise kann eine Chance sein, die strukturellen Rahmenbedingungen endlich zu verbessern - auch digital", so Clemens Bieber.

Der KTK-Bundesverband ist ein Fachverband des Deutschen Caritasverbandes. In ihm sind rund 8.000 katholische Kindertageseinrichtungen mit über 106.000 pädagogischen Fachkräften organisiert.


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Gastbeitrag: Oh je, ein Mann im Kindergarten!

Tatiana Syrikova von Pexels

Über den Wunsch eines Mannes mit Kindern zu arbeiten, einen Schicksalsschlag, die Hürden bei der Jobsuche und die Erfahrungen bei der schönsten Aufgabe der Welt. Ein Gespräch zwischen Melanie Wagner, Recruterin bei der diwa Personalservice GmbH und René Q., Sozialassistent bei der diwa Personalservice GmbH. 

René, es freut mich sehr, dass du bei uns angestellt bist und dir die Zeit nimmst über dich, über deine Erfahrungen bei uns und auch deinen Alltag als Sozialassistent sprichst. Ich kann mich noch erinnern, dein Lebenslauf war nicht ganz gradlinig und ich war neugierig was dahintersteckt. Wie bist du zu diesem Beruf gekommen? 

Ja, das stimmt. Meinen ersten Berufswunsch und auch Ausbildungsplatz als Polizist habe ich wieder aufgegeben da ich schnell merkte, dass es sich nicht so richtig mit meinem Persönlichkeitsprofil vereinbaren ließ. 

Ich musste mir also überlegen was besser passt. Grundsätzlich hatte ich nie ein Problem mit Menschen zu interagieren. Gespräche mit Freunden und Eltern brachten mich letztendlich zu diesem Berufsfeld und ich begann mit Praktika. Ich wollte weiter beurteilen: ist das denn jetzt wirklich was für mich? 

In verschiedenen Einrichtungen merkte ich schnell, hier wird meine Hilfe dringend gebraucht und die Menschen sind angewiesen auf Unterstützung. Mir hat das sehr schnell, sehr viel zurückgegeben und es machte richtig viel Spaß! Dadurch hatte ich diesen Beruf auch wirklich für mich entdeckt und gesagt: Ja, das ist das Richtige! 2015 erreichte ich dann meinen Abschluss als Sozialassistent. Auch während der Ausbildung bekam ich sehr viel Zuspruch und merkte, wie wichtig und positiv es ist, dass auch ein Mann mit Kindern zusammenarbeitet. 

Auf jeden Fall! Du warst noch mitten in der weiteren Ausbildung zum Erzieher als dich ein schwerer Unfall aus der Bahn warf und dich zu ganz anderen Dingen zwang. 

Richtig. Von heute auf morgen war mein Leben plötzlich ein Anderes. Ich war mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit als ich von einem Auto an- und überfahren wurde. Mehrere Knochenbrüche, einige Operationen, 2 Jahre Reha und eine sehr lange Ungewissheit ob und wie es überhaupt weitergeht. 

Wie hast du diese Zeit erlebt? 

Meine Familie, Freunde und auch mein Arzt haben mich immer weiter bestärkt, gestützt und positiv beeinflusst. Es war extrem langatmig und sehr schwierig, einige Fähigkeiten musste ich auch erst wieder zurück erlernen. 

Puh – das ging sicherlich auch an die nervliche Substanz… 

Definitiv! Es führte mir vor Augen, dass von heute auf Morgen einfach alles einmal komplett umgedreht sein kann. Meine Planungen waren vorerst allesamt über den Haufen geworfen. 

 

Männer in der Kita

Aber du hast es geschafft dich zurück zu kämpfen! Nach zwei Jahren Zwangspause bekamst du das „go“ vom Arzt, auch wieder beruflich einsteigen zu können. 

Ja. Ich musste abwarten bis ich wieder sicher und voll arbeitsfähig war. Mit meinem Arzt stand ich die ganze Zeit in engem Kontakt und angefangen bin ich mit einem sehr kleinen Sportprogramm – früher hätte ich solche Trainings belächelt. 

War die erste Bewerbungsphase schwierig? 

Das kann man so sagen (lacht). Ich habe nur Absagen bekommen, oft auch die Aussage „wir suchen gerade gar nicht“ – obwohl eigentlich eine Stelle ausgeschrieben war. Ich habe eine ganze Weile nicht mal die Möglichkeit bekommen mich vorzustellen, um zu zeigen wer ich bin. 

Nach und nach erweiterte ich mein Umkreisgebiet der Suche und bin so auf deine Anzeige gestoßen, bei einem Personaldienstleister. 

Unser Glück … 

… Richtig! Nach unserem Erstgespräch ging es direkt weiter nach Hannover und auch hier wurde ich total herzlich aufgenommen. Es war ein sehr warmer Empfang - auf einmal interessierte sich jemand und hinterfragte weiter meine Beweggründe. Was ich von der Kleinstadt erhofft hatte bekam ich jetzt von der Großstadt. Und das war für mich der ausschlaggebende Punkt! 

Du konntest gleich anfangen? 

Ja! Ich war sogar etwas überrollt, das hatte ich nicht erwartet (lacht). Nach kurzer Bedenkzeit entschied ich mich aber klar dafür, wollte diese Chance auf jeden Fall nutzen. 

Und wie läuft es jetzt für dich, welche Bereiche betreust du und wie kommst du zurecht? 

Bis zum ersten Pandemie-Aus war ich in einer KiTa im Elementarbereich tätig. Das war schon sehr spannend da ich sehr offen aufgenommen wurde und auch gleich voll integriert war. Ich habe extrem viel gelernt und mit 25 Kindern war das ganz schön herausfordernd. In diesem Beruf muss man flexibel sein. Kinder werden oft krank, das Personal auch, dazu der Fachkräftemangel – das lässt den Alltag schnell mal ganz anders aussehen und turbulent werden. 

Das sind Hindernisse die einem aber überall in dem Bereich begegnen. Es war eine große Herausforderung und gleichzeitig auch sehr wertvolle Erfahrungen. Ich stand stets mit meinem Ansprechpartner von euch in Kontakt. Hier gab und gibt es immer ein offenes Ohr, menschlich immer auf einer ganz tollen Ebene! Es wird nach der Meinung gefragt, nach den Eindrücken und der aktuellen Situation. 

Kinderzeit-Podcast: Martin Mucha spricht über die Arbeit als Kita-Leiter

Und dann kam der Lockdown. 

Ja. Das war es dann erstmal. Aber … Ich konnte bleiben! Von einigen anderen Kollegen bei Dienstleistern wusste ich, dass sie gleich gekündigt wurden…das ist bei euch nicht passiert und das verschafft mir jetzt noch nahhaltiges Vertrauen. 

Danke! Das freut und bestätigt uns ebenso und macht uns stolz. Es wusste zu diesem Zeitpunkt ja keiner wo es hingeht. 

Richtig. 

Wo bist du jetzt? 

Das war eine schöne Überraschung, ich bin jetzt seit Anfang September viel näher zu meinem Wohnort in einer Einrichtung im Krippenbereich. Das war zuerst etwas komplett Neues für mich. 

Ja klar, aus eigener Erfahrung mit meinen Kindern weiß ich, zwischen 0-3 und 3-6 passiert ein riesiger Entwicklungsschritt – die Arbeit ist eine ganz andere! 

Ja absolut. Bei Kindern zwischen 3 und 6 Jahren kann man kleine Anweisungen geben, die sie umsetzen können. Sie kommen auch viel offener auf einen zu und stellen Fragen oder möchten gemeinsam spielen. 

Bei kleineren Kindern muss man vorsichtiger sein und sorgfältiger abwägen, wie man sich ausdrückt. Zum Beispiel ist es besser sich kurzzuhalten, darauf zu achten welche Worte man wählt, wie man es sagt und auch die Mimik ist wichtig. Die erste Aufgabe ist erstmal Vertrauen zu schaffen. Anfangs gab es ein schüchternes, zweijähriges Mädchen. Beim Essen schaute sie mich ganz misstrauisch an, nahm ihre Brotdose und setzte sich an das andere Ende des Raumes um größtmögliche Distanz zu mir aufzubauen. 

Was hast du gemacht? 

Ich habe das respektiert! Die Kollegen haben mich auch bestärkt – erstmal zwar gelacht – aber auch bestätigt, dass man das nicht persönlich nehmen darf. Gerade in diesem Alter gibt es Kinder, die genau wissen was sie wollen oder eben auch nicht. Ich ließ ihr Zeit Vertrauen aufzubauen und achtete sehr darauf, wie ich mich bei ihr verhalte. Manchmal dauert es etwas länger. 

Aber Grundsätzlich kann ich mir vorstellen, dass es für Kinder immer etwas Besonderes ist, wenn es einen Mann in der Gruppe gibt? 

Ja, total! 

Hast du auch manchmal mit Skepsis oder Vorurteilen zu kämpfen? Speziell von Eltern oder Kolleginnen vielleicht, gerade weil du ein Mann bist? 

Absolut! Leider habe ich da einige Sachen die ich erzählen könnte. 

Okay … 

Wie du schon sagst, es ist für die Kinder wirklich etwas Besonderes. Die spüren schnell den anderen Part! Die Jungs vor allem, die freuen sich riesig und sehnen sich oft nach einer männlichen Bezugsperson. Faktisch fehlt das in sehr vielen KiTas. Und wenn dann einer da ist, dann reizen die das natürlich voll aus – das ist dann richtig Arbeit (lacht)! 

Negativbeispiel? 

Es war am Anfang des Jahres. Ein Elternpaar kam mit einem Zettel in der Hand auf mich zu und forderte: „Unterschreiben Sie mir das!“ 

Ich wollte natürlich erstmal wissen was das ist und sie forderten mich auf, folgende Formulierung zu unterschreiben: Ich soll nicht mit ihrer Tochter reden, sie nicht anfassen, nicht mit ihr spielen, gar nichts mit ihr machen. Ich soll mich von ihrer Tochter fernhalten. 

Das ist eine heftige Reaktion! 

Ja. Da war ich auch erstmal sprachlos. Sie kannten mich nicht, wir treffen uns gerade die ersten Tage und ich werde mit einer solchen Aufforderung konfrontiert. Das Schlimmste war dann, dass das Mädchen natürlich trotzdem auf mich zukam und wollte, dass ich ihr bei etwas helfe. Ich musste eine Kollegin bitten das zu übernehmen. 

Wie hast du dich gefühlt? 

Denunziert. 

Konntet ihr das klären, wie ist das ausgegangen? 

Naja. In Absprache mit der KiTa Leitung habe ich es erst einmal unterschrieben und sie baten mich um Zurückhaltung, den Wunsch der Eltern zu respektieren. Bestärkten mich aber auch, dass wir das gemeinsam hinbekommen. Es gab noch weitere Gespräche und ich bekam auch die Möglichkeit von euch, die Einrichtung zu wechseln. Ich entschied mich aber zu bleiben und mich nicht von dieser ersten, negativen Situation abschrecken zu lassen. Ich konnte letztendlich ja auch viele, wertvolle Erfahrung dort sammeln. 

Ich kenne diese Problematik. In meinem Freundeskreis habe ich einen Sport- und Tennislehrer – wir sprechen oft darüber und er berichtet, dass ihm teilweise sogar von Kolleginnen diese anfängliche Distanz, Skepsis und auch Diskriminierung entgegenkommt. Hast du das auch erfahren? 

Grundsätzlich: Ja. Es ist immer Thema. Mir wurde bereits in der Ausbildung gesagt, dass man als Mann in diesem Beruf zu 100% transparent sein muss. Was für Frauen in dem Bereich normal ist, z. B. mit einem Kind auf die Toilette gehen – löst bei einem Mann oft Bedenken aus. Anfängliches Misstrauen ist oft vorhanden und die Frage warum ich als Mann diesen Beruf gewählt habe, wurde mir bisher immer gestellt. Es dauert mindestens einen Monat bevor ich erstes Vertrauen und Akzeptanz spüre. Jedes Mal. 

Ich glaube es ist auch eine schwierige Gratwanderung für die Einrichtungen. Zum einen die Angst der Eltern zu respektieren und zum anderen die Wertschätzung Männern gegenüber zu wahren, die diesen Beruf gewählt haben. 

Absolut. Ich versuche es auch positiv zu sehen. Letztendlich konnte ich ja immer überzeugen und das Vertrauen gewinnen. Einigen Eltern- und Kollegen konnte ich Ängste oder Bedenken nehmen und hoffe, dass männliche Kollegen es an diesen Stellen zukünftig einfacher haben werden. 

Was würdest du dir wünschen? 

Ein bisschen mehr Vertrauensvorschuss. Etwas mehr angenommen zu werden und dass nicht alles hinterfragt wird. Misstrauen wird uns Männern wohl immer ein Stück weit in diesem Beruf bleiben, aber dieser Konflikt sollte künstlich nicht noch größer gemacht werden. In jeder Situation meinen Job unbeschwert machen zu können, das wäre natürlich der größte Wunsch. Es ist unbestreitbar, Frauen und Männer arbeiten unterschiedlich. In unserem Beruf profitieren aber definitiv die Kinder davon! 

Möchtest du zu gegebener Zeit die weitere Erzieherausbildung nochmal angreifen? 

Klares Ja! 

Was kannst oder möchtest du anderen mitgeben? 

Es ist wichtig nicht aufzugeben. 

Auch wenn vieles manchmal frustrierend ist, ist es hilfreich objektiv zu bleiben und auch mal andere Wege zu gehen – manchmal kommt Kraft und Rückhalt von einer Seite, von welcher man es erst gar nicht erwartet hätte. 

Es ist einer der besten Berufe der Welt! Egal, auf wieviel Gegenwind man stößt, die Kinder zahlen es einem tausendfach zurück. Kinder bei ihrer Entwicklung zu begleiten ist überaus herzerwärmend und zeigt mir täglich, die richtige Berufswahl getroffen zu haben. 

René, herzlichen Dank für deine Zeit und deine Worte! Es freut mich sehr zu hören, dass es dir gut geht, dass du jetzt in einem Bereich bist wo du dich wohlfühlst und für dich viel mitnehmen kannst. Genau solche Geschichten sind es, die auch mich wachsen lassen und unsere Arbeit ausmachen. 

Das Gespräch führte Melanie Wagner, Recruterin bei der diwa Personalservice GmbH


Top Themen Praxis

Gastbeitrag: Kommunikation in Informationsprozessen

Markus Spiske on Unsplash

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und im Hinblick auf die vielen organisatorischen Aufgaben, die das pädagogische Fachpersonal während der Betreuungszeit erledigen muss, ist es sinnvoll, bestehende Kommunikationsstrukturen zu überprüfen und gegebenenfalls neu auszurichten, um sicherzustellen, dass die entsprechende Information auch bei demjenigen ankommt, der sie benötigt.

Ein Gastbeitrag von Theresa Lill

Eltern, die zwischen Tür und Angel über veränderte Schlafgewohnheiten des Kindes berichten, dazwischen das klingelnde Telefon mit der Nachricht über eine Scharlacherkrankung und dazu noch die Kollegin, die vom Ende des Raums hinweg zuruft, dass eines der Kinder heute Nachmittag außerhalb der gewöhnlichen Zeiten abgeholt wird…

Eine Flut von relevanten Informationen, die parallel auf die Erzieher*innen einströmt, verarbeitet und geordnet werden muss – in Kitas ist das ein ganz gewöhnlicher Alltag. Stressmomente, die schnell einmal aufkommen, sind prädestiniert dafür, Chaos zu stiften. Wer ha nochmal was gesagt? Wo habe ich mir das aufgeschrieben? Wen habe ich informiert?

Fehlende Informationen oder umständliche Kommunikationswege sind häufig Ursache für stockende Arbeitsabläufe und widersprüchliche Aussagen innerhalb des Teams und zu den Eltern – was sehr schnell zu Konflikten führen kann. Dies wirkt sich sowohl auf das Arbeitsklima als auch auf die Beziehung mit den Eltern negativ aus.

Der Ratschlag, „einfach mehr miteinander sprechen“, reicht leider nicht aus. Denn anstatt oft und ausführlich miteinander zu reden, kommt es vielmehr darauf an, zielgerichtet miteinander zu kommunizieren. Das bedeutet, dass jedes Teammitglied zur richtigen Zeit genau die Informationen vorfindet, die es zur Erfüllung seiner Aufgabe benötigt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Klare Kommunikationsstrukturen

So einfach es klingt, si groß ist die Herausforderung im Alltag. Denn oft ist innerhalb der Einrichtung überhaupt nicht klar, wer welche Information zu welcher Zeit benötigt. Aus lauter Unsicherheit wird zu viel oder zu wenig kommuniziert. Um aus diesem Kreislauf auszubrechen und klare Strukturen etablieren zu können, muss zunächst einmal im Detail die Ist-Situation analysiert werden: Wann kommunizieren wir, wie und warum?

Kommunikationssituationen finden

Überlegen Sie sich, welche verschiedenen Kommunikations- und Informationsprozesse es in Ihrer Kita gibt:

  • aktuelle Meldungen zu Schließzeiten
  • tägliche Anwesenheitserfassung der Kinder
  • Austausch mit den Eltern in Bring- und Abholsituationen
  • Krankmeldungen übers Telefon
  • Nachfragen interessierter Eltern zu freien Kita-Plätzen
  • Überblick über alle Veranstaltungen (Sommerfest, Elternabende,…)
  • Information der Eltern über Ausflug am folgenden Tag
  • Mahnung bei nicht bezahlten Monatsbeiträgen oder Essensgeld
  • tiefgehende Entwicklungsgespräche mit den Eltern usw.

Kommunikationssituationen einordnen

Da nicht jede Situation mit der anderen gleichzusetzen ist – und somit unterschiedliche Ansprüche an die Kommunikation gestellt werden – ist das Einordnen in Kategorien hilfreich. Hier können Ihnen folgende Fragen eine Stütze sein:

  1. Welche Dringlichkeit hat die Information? Muss die Information sofort mitgeteilt werden? Reicht es aus, die Information im Laufe des Vormittags zu übermitteln oder ist sie erst am Ende des Tages relevant? Betrifft es ein Ereignis, das in ferner Zukunft stattfindet und nicht dringend kommuniziert werden muss?
  2. Wer ist an der Kommunikation beteiligt? Liegt generell eine interne Kommunikationssituation vor (die Information muss innerhalb der Einrichtung weitergegeben werden) oder eine externe Kommunikation (die Eltern müssen benachrichtigt werden oder die Elternbringen eine Information in die Einrichtung)?

Diese beiden Punkte sind wegweisend für die darauffolgenden Fragen:

  1. Wie soll die Information kommuniziert werden (mündlich oder schriftlich)?
  2. Auf welchen Weg ist diese Vermittlung sinnvoll (Aushang, Rundbrief, E-Mail, Gespräch, Post-It, Gruppentagebuch, digitale Wissensdatenbank,…)?
  3. In welcher Reihenfolge soll diese vermittelt werden (wer muss wann informiert werden?)?
  4. Wird eine bestimmte Erwartungshaltung an den Tag gelegt (muss der Empfänger der Nachricht diese bestätigen? Muss eine Rückantwort erfolgen?)

Was ist eigentlich Bildungs- und Erziehungspartnerschaft?!

Transparenz und Effizienz

Nicht nur das Wann, Wie und Warum gilt es zu analysieren. Bei allen Kommunikationsvorgängen ist außerdem wichtig, deren Transparenz unter die Lupe zu nehmen: Ist jedem klar, wie die Kommunikationsprozesse ablaufen?

Arbeitsabläufe können nur reibungslos vonstattengehen, wenn alle beteiligten Personen wissen, wo sie entsprechende Informationen ablegen können und relevante Informationen auffinden. Ist der Kommunikationsvorgang zudem effizient ausgelegt, d.h. unnötige Kommunikationsschritte beseitigt, kann der Kommunikationsprozess schneller ausgeführt werden. Dies wirkt sich positiv auf die allgemeine Arbeitsbelastung aus. Folgende Team-Übung kann Sie bei Ihren Überlegungen zu transparenten und effizienten Kommunikationsprozessen unterstützen:

Fragen zu Transparenz und Effizienz

Hinterfragen Sie Ihre bestehenden Kommunikationsformen:

  • Weiß jeder, wie welche Informationen richtig eingetragen / weitergegeben wird?
  • Hat jeder genau dann Zugriff auf die benötigten Information, wenn er sie braucht?
  • Wo tauchen Probleme auf?
  • Gibt es bestimmte Wünsche hinsichtlich der Kommunikation?
  • Gibt es einen zentralen Ort, an dem Informationen gesammelt werden?
  • Gibt es eventuell zu viele verschiedene Systeme, worunter der Austausch leidet?
  • Benutzt jeder innerhalb der Einrichtung das gleiche System?
  • Gibt es Helfer für den Alltag? (z.B. digitale Werkzeuge, um einen besseren Überblick zu gewährleisten?)
  • Entsprechen die Prozesse der aktuellen Situation? (z.B. steigende Zahl der Kinder/Fachkräfte oder Eltern, die die Einrichtung nicht betreten können, erfordern andere Wege der Kommunikation)

 

Vorbereitung zur Kommunikation

Nicht nur Kommunikationswege müssen vorab geklärt werden, sondern auch, wie der gemeinsame Austausch in Form eines Gesprächs ablaufen sollte. Ein Gespräch ist mehr als die bloße Weitergabe von Informationen – denn es muss auch auf die Aussage des Gegenübers eingegangen werden. Der Gesprächsbeitrag des Partners wie zunächst gedanklich eingeordnet, um dann angemessen darauf reagieren zu können. Dabei wird der Gesprächsverlauf neben den reinen Inhalten vor allem durch die Situation, die Emotionen und den Gesprächsanlass bestimmt. Gerade kritische Themen können zu Stress bei den Beteiligten führen Um dennoch einen erfolgreichen Austausch zu erzielen, ist eine sorgfältige Gesprächsplanung vorab sehr wichtig.

Anhand folgender Leitfragen können Sie sich (hier beispielhaft für die Situation „Entwicklungsgespräch mit den Eltern“) bei der Gesprächsplanung orientieren.

Wer sind die Gesprächsteilnehmer?

Welche Gesprächsteilnehmer*innen müssen bei diesem Austausch anwesend sein? Reicht ein*e Erziehungsberechtigte*r oder sollten alle dabei sein? Ist es nötig (z.B. aufgrund von Sprachbarrieren), weitere Gesprächsteilnehmer*innen einzubeziehen? Setzt der Anlass voraus, dass auch das Kind anwesend ist? Wie sieht es mit den anderen Teammitgliedern aus? Muss die Leitungsebene eingeschaltet werden?

Wann findet das Gespräch statt?

Zeitpunkt und Zeitdauer sind festzulegen. Ist der Zeitpunkt für alle Gesprächsteilnehmer*innen gut gewählt? Haben Sie genug Zeit und mögliche Puffer für das Gespräch eingeplant? Haben Sie alle Teilnehmer*innen rechtzeitig informiert?

Wo findet das Gespräch statt?

Stehen Räumlichkeiten bereit? Müssen diese rechtzeitig reserviert werden? Sind Sie dort auch wirklich ungestört? Ist die Atmosphäre für den Gesprächsanlass angemessen? Gibt es genug Platz und Sitzmöglichkeiten? Wissen Kolleg*innen Bescheid, dass der Raum geblockt ist?

Was soll besprochen werden?

Machen Sie sich vorab Gedanken über den Inhalt des Gesprächs. Gibt es einen konkreten Anlass? Haben die Eltern um das Gespräch gebeten? Fragen Sie im Vorfeld, was die Eltern besprechen möchten, um sich gedanklich darauf vorbereiten zu können. Haben Sie um das Gespräch gebeten, um die Entwicklung des Kindes zu besprechen? Dann machen Sie sich vorab Gedanken, welche Fortschritte das Kind seit dem letzten Austausch gemacht hat, welche Stärken und Interessen es hat und ob es eventuell bestimmte Impulse braucht. Fertigen Sie hier vorab eine Gliederung des Gesprächs an, um im Gespräch selbst nichts zu vergessen.

Eine Aussage = mehrere Bedeutungen?!

Es gibt Gespräche, die für alle Gesprächsbeteiligten optimal verlaufen. Man geht mit einem guten Gefühl auseinander – nur um kurz darauf festzustellen, dass man gründlich aneinander vorbeigeredet hat. Jeder Mensch ist geprägt durch das berufliche und private Umfeld, die Erziehung, den eigenen Erlebnissen, etc. Wenn zwei Menschen miteinander sprechen und die gleichen Begrifflichkeiten verwenden, si kann es doch vorkommen, dass sie den Begriffen unterschiedliche Bedeutungen zuweisen – und demnach die Aussagen des Gegenübers anders auffassen als es derjenige gemeint hat. Versuchen Sie daher, Ihre Aussagen so deutlich wie möglich zu formulieren. Überlegen Sie, was Sie in dem Gespräch genau aussagen wollen und machen Sie sich Gedanken darüber, ob es Hilfsmittel gibt, die Ihre Aussagen anschaulich wirken lassen.

Auditive Aussagen

Sie wollen zum Beispiel mit den Eltern über die sprachlichen Fortschritte des Kindes sprechen. Bevor Sie abstrakt über das Thema sprechen, ist es einfacher, Sie nehmen Sprachaufnahmen des Kindes mit in das Gespräch- So können Sie sich diese gemeinsam mit den Eltern anhören und ganz konkret den Entwicklungsstand des Kindes besprechen.

Visuelle Aussagen

Das funktioniert ebenso mit kleinen Videoaufnahmen, um den Eltern einen Eindruck von der motorischen Entwicklung des Kindes zu vermitteln oder ihnen direkt einen Einblick zu geben, wie gut das Kind in der Einrichtung und inmitten der anderen Kinder zurechtkommt. Vor allem die Interaktion mit anderen Kindern und dem pädagogischen Fachpersonal erleben die Eltern im Familienleben nicht. Da passiert es häufiger, dass sich ein Kind in der Einrichtung anders als zu Hause verhält. Durch Videoaufzeichnungen z. B. können die Eltern die – ihnen unbekannten – Handlungen ihres Kindes deutlich besser kennenlernen.

Selbst Bastelsachen oder gemalte Bilder können die Entwicklung und die Interessen des Kindes ausdrücken. Auch Portfoliobeiträge sind ein optimales Mittel, um Eltern die Wünsche und Ideen des Kindes darzulegen.

Das alles verleiht Ihren Aussagen noch mehr Bedeutung und hilft den Eltern, Ihre Sichtweise, Beobachtungen und Einschätzungen zu verstehen.

Durchführung und Nachhaltigkeit

Haben Sie festgestellt, dass an den Kommunikationsprozessen in Ihrer Einrichtung etwas geändert werden muss? Holen Sie alle ins Boot und klären Sie darüber auf, warum welche Kommunikationsmodele umgestellt werden müssen und welchen Nutzen diese Umstellung mit sich bringt. Geben Sie allen Prozessbeteiligten Zeit und Raum, um Fragen zu stellen und sich auf diese Umstellung vorzubereiten. Ein Leitfaden kann eine gute Orientierung sein. Somit stellen Sie auch sicher, dass die Transparenz aller Vorgänge gewährleistet ist und jede*r Einzelne die Aufgaben und auch die Wichtigkeit klarer Kommunikationswege verstanden hat. Denn bei der Etablierung neuer Strukturen muss Ihnen immer bewusst sein: Alle noch so durchdachten Kommunikationsprozesse können nur dann erfolgreich sein, wenn alle Kommunikationspartner diese kennen und entsprechend handeln.

Der Artikel ist ursprünglich in der klein&groß 10/18 erschienen.

Über die Autorinnen

Julia Häußler, Rhetorikerin und Medienwissenschaftlerin

Theresa Lill, Weiterbildnerin und Mit-Gründerin der QiK Online-Akademie

Online-Kurse zu diesem Thema

Die "Qualität in der Kita"–Online-Akademie bietet zum Thema Elternarbeit  mehrere spannende Kurse an.


Top Themen Zeitnah

Erzieher*innen mit Studium: Mehr Bachelors für die Kita

Photo by Mikael Kristenson on Unsplash

Zahl der Abschlüsse im Studienfach Kindheitspädagogik erreicht einen neuen Höchststand

2018 haben 2.612 Personen ein Bachelor-Studium der Früh- bzw. Kindheitspädagogik abgeschlossen. Dies entspricht einem bisherigen Höchstwert, wie aktuelle Auswertungen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) zeigen. Im Vergleich zu 2017 hat sich die Zahl der Absolventinnen und Absolventen um rund 5% erhöht.

In Deutschland gibt es seit 2004 Studiengänge in Früh- bzw. Kindheitspädagogik. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern Alter von null bis zehn Jahre. Sie ergänzen damit auf Hochschulniveau die traditionellen Qualifikationswege für die Kindertagesbetreuung. Dazu zählen insbesondere die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher an Fachschulen für Sozialpädagogik sowie in einigen Bundesländern die an Berufsfachschulen angebotene Ausbildung in Kinderpflege oder Sozialassistenz.

Vorerst keine weitere Steigerung zu erwarten

Nach einer hohen Ausbaudynamik in den Anfangsjahren der Disziplin, stagnieren mittlerweile die Anfängerinnen- und Anfängerzahlen, sodass vorerst auch keine großen Zuwächse mehr bei den Absolventinnen und Absolventen zu erwarten sind. Hinzugewonnen haben dagegen früh- bzw. kindheitspädagogischen Master-Studiengänge. Während im Jahr 2007 bundesweit lediglich ein Master-Studiengang angeboten wurden, gab es 2018 immerhin 13 Studiengänge an unterschiedlichen Standorten.

Studieren für die KITA: Was bringt der Bachelor für Erzieher?

Kita-Fachkräfte mit Studium bleiben in der Minderheit

Seit Einführung der früh- bzw. kindheitspädagogischen Bachelor-Studiengänge haben insgesamt rund 18.000 Personen ein solches Studium absolviert. Im Arbeitsfeld der Frühen Bildung verzeichnete die Kinder- und Jugendhilfestatistik 2018 rund 7.000 pädagogisch und leitend tätige Früh- bzw. Kindheitspädagoginnen und -pädagogen. Das entspricht nur 1% der insgesamt rund 621.000 pädagogischen Fachkräfte im Feld. Zusammen mit den ebenfalls in Kindertageseinrichtungen tätigen Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Erziehungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Heilpädagoginnen und -pädagogen haben einschlägig akademisch ausgebildete Fachkräfte einen Anteil von 6%.

WiFF-Studiengangsmonitoring

WiFF befragt jährlich die Leitungen aller kindheitspädagogischen Studiengänge in Deutschland. Erhoben werden u.a. die Zahlen der Anfängerinnen und Anfänger, der Absolventinnen und Absolventen sowie Informationen zu Organisation, Inhalten und Zugangsvoraussetzungen der Studiengänge. Die Daten fließen sowohl in die WiFF-Studiengangsdatenbank als auch in das Fachkräftebarometer Frühe Bildung ein.

Fachkräftebarometer Frühe Bildung

Das Fachkräftebarometer Frühe Bildung liefert auf Basis amtlicher Daten ausführliche Informationen über Personal, Arbeitsmarkt, Erwerbssituation sowie Ausbildung und Qualifizierung in der Frühpädagogik. Das Beobachtungs- und Analyseinstrument erscheint alle zwei Jahre – zuletzt im Juli 2019. www.fachkraeftebarometer.de präsentiert fortlaufend einen Überblick über Bundestrends und Entwicklungen in den Ländern. Darüber hinaus wird jeden Monat eine aktuelle Zahl vorgestellt, die die Analysen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung fortschreibt.