Mai 2022

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Deutsche Kitaverband will die Vielfalt in der Ganztagesbetreuung von Grundschülern sicherstellen

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Der Deutsche Kitaverband begrüßt die politische Initiative zum Ausbau und zur Förderung der Ganztagesbetreuung für Kinder im Grundschulalter (Ganztagsförderungsgesetz – GaFöG). Er sieht jedoch große Herausforderungen für das System und fordert ein noch stärkeres finanzielles Engagement des Bundes, Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels und die Einbindung freier Kita-Träger als Profis für partizipatives Miteinander und ganzheitliches Lernen.

Bedarfe und Finanzierung

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) geht davon aus, dass sich beim Bedarf der Eltern - unter Berücksichtigung der Bevölkerungsvorausrechnung - eine zu füllende Lücke von bis zu 17 Prozentpunkten bis zum Schuljahr 2029/301 im Vergleich zu heute ergeben könnte. Übersetzt heißt dies: Die 2019/20 vorhandenen Plätze müssten innerhalb eines Jahrzehnts nochmals um 31 bis 42 Prozent bis zum Schuljahr 2029/30 ausgebaut werden.

Hinzu kämen vor allem für die Länder und die Kommunen zusätzliche jährliche Personal- und Betriebskosten, die sich bei einer ausschließlichen Einstellung von Fachkräften auf Kosten in Höhe von bundesweit zwischen 2,2 und 3,0 Mrd. Euro beliefen. Auch hier wird aus unserer Sicht das jährliche finanzielle Engagement des Bundes für den laufenden Betrieb über das angekündigte Maß hinaus notwendig.

Anschubinvestitionen

Ein Ausbau an Plätzen in dieser Größenordnung würde bundesweit zu zusätzlichen Investitionskosten in Höhe von 3,9 bis 5,3 Mrd. Euro führen. Im mit dem Ganztagsfinanzierungsgesetz geschaffenen Sondervermögen stehen aber bis 2027 nur 2,75 Milliarden Euro zur Verfügung. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass der Platzausbau im KitaBereich keineswegs als abgeschlossen gelten kann.

Personalfragen

Um das zusätzliche Ganztagsangebot sicherstellen zu können, werden bis zum Schuljahr 2029/30 bundesweit zwischen 29.000 und 39.600 zusätzliche Vollzeitstellen benötigt, sofern ein Personalschlüssel von 1 zu 10 angewandt würde. Ein Verhältnis von 1:10 fordern wir, um eine gute Betreuungssituation gewährleisten zu können. Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen müssen zusätzliche Ressourcen geschaffen werden.

In der sozialpädagogischen Ausbildung an Fachschulen bzw. Fachakademien für Sozialpädagogik stehen seit dem Rechtsanspruch auf einen Krippen- und Kindergartenplatz diese Bereiche im Vordergrund. Hier müssen die Lehrgänge entsprechend angepasst und eine spezifische Vorbereitung für die Arbeit in Horten aufgenommen sowie die Weiterbildung für Mitarbeiter*innen in Horten ausgebaut werden. Die Kapazitäten an den Fachschulen müssen für den steigenden Bedarf erweitert werden.3 Die in den letzten Jahren aufgebauten Studiengänge der Kindheitspädagogik sollten von Anfang an mitbedacht werden. Dafür müssen im Ganztag entsprechende Gehaltsgruppen eingeplant sein, vor allem für konzeptionelle und Leitungsaufgaben.

Ohne einen hohen Qualitätsanspruch geht es nicht. Gerade angesichts der derzeit noch bestehenden Knappheiten müssen wir durch eine Zielvorstellung eines guten Ganztags ein attraktives Arbeitsfeld schaffen. Dazu gehört ein definierter Mindestanteil an einschlägig ausgebildeten Fachkräften in jedem Team. Zusätzliche Spezialist*innen und Quereinsteiger*innen, die bei ihrem Einstieg nachqualifiziert werden, vervollständigen die Teams. Begleitende, regelmäßige externe Evaluation sollte berücksichtigt werden, um einen hohen Qualitätsstandard zu sichern.

Vielfalt der Bildungsangebote berücksichtigen

Der Deutsche Kitaverband setzt sich ein für die Pluralität der Bildungsangebote und für das Recht der Eltern, zwischen unterschiedlichen - möglichst wohnortnahen - pädagogischen Konzepten, Bildungsangeboten sowie Trägern wählen zu können (Wunsch und Wahlrecht der Eltern). Diese Vielfalt gilt es bei der Förderung und dem Ausbau ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote zu berücksichtigen. Die Förderung muss trägerneutral und gerecht geschehen.
Freie Träger aus dem Bildungsbereich, die bereits mit Kindern arbeiten, bringen wesentliche Kompetenzen für einen gelungenen Ganztag mit. Sie wissen, wie freudvolles, ganzheitliches Lernen in der Kindheit funktioniert, und wie ein partizipatives Miteinander in einer Bildungseinrichtung gestaltet werden kann. Kita-Träger bringen viel Know-How in der Gestaltung eines ausgewogenen, anregungsreichen Tagesablaufs mit. Sie praktizieren bereits partizipative Abläufe mit der Altersgruppe sowohl direkt vor dem Grundschulbeginn als auch in bestehenden Horten und könnten den Übergang in die Schule durch eine weitere Begleitung der Kinder erleichtern. Kita-Träger haben eine hohe sozialpädagogische und erziehungswissenschaftliche Kompetenz. In den Kitas verantwortet ein mehrprofessionelles Team gemeinsam den Alltag, die Bildungsgelegenheiten, die Gestaltung von Essens- und Pflegesituationen: das gesamte soziale Miteinander. Lernen und Entwicklung findet in all diesen Situationen statt.

In den Bundesländern existieren verschiedene Traditionen der Ganztagesbetreuung. Es gibt Bundesländer, in denen die schulische Ganztagesbetreuung überwiegt und es gibt Bundesländer mit einer stark ausgeprägten Hortkultur. Mit ihren unterschiedlichen Voraussetzungen und Qualitätsstandards haben beide Ansätze eine Daseinsberechtigung. Die schulische Ganztagesbetreuung ist in der politischen Diskussion bereits stark positioniert. KitaTräger und reine Hortbetreiber als Experten für den Dreiklang Bildung, Betreuung und Erziehung in der Jugendhilfe bieten hier bereits jahrzehntelange Erfahrung insbesondere in der Andersartigkeit schulischer und außerschulischer Angebote: Sie wissen, wie ein Tag für Kinder mit Erlebnissen, Bildung und Betreuung gestaltet werden muss. Ihnen stehen in dieser Hinsicht Kapazitäten und Erfahrungswerte zur Verfügung.

Sozialpädagogische Tradition

Der Hort ist eine Tageseinrichtung für Kinder im Anschluss an die Unterrichtszeit in der Schule (§22a SGBVIII). Detaillierte Regelungen finden sich in den Kita-Gesetzen, Fördergrundsätzen und Bildungsplänen der Bundesländer. Paragraf 24 des Sozialgesetzbuch VIII regelt den Anspruch auf Förderung in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege in Absatz (4): „Für Kinder im schulpflichtigen Alter ist ein bedarfsgerechtes Angebot in Tageseinrichtungen vorzuhalten.“ Auch der Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung im Grundschulalter soll richtigerweise im SGBVIII verankert werden.

Der Hort, mit seinem spezifisch sozialpädagogischen Angebot, ist eine wichtige Form der Bildung, Erziehung und Betreuung für Kinder nach der Einschulung. Er ist wichtig für den Schulerfolg und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Grundsätzlich haben Hort und Schule gleiche oder ähnliche Bildungsziele, jedoch mit einer anderen schwerpunktmäßigen und methodischen Umsetzung. Derzeit gibt es keine ausreichenden Regelungen zur Zusammenarbeit von Hort und Schule, lediglich einige Empfehlungen. Ein Kooperationsgebot auf Augenhöhe muss im SGBVIII noch geregelt werden.

Stärken des Horts

Der Hort sollte nicht zum verlängerten Arm der Schule werden, d.h. konkret, dass Hausaufgaben nicht zum Mittelpunkt der Hortarbeit werden dürfen. Natürlich soll die Erledigung der Hausaufgaben aus dem Aufgabenbereich des Hortes nicht ausgeblendet werden. Die Erzieher*innen geben den Kindern individuelle Hilfen, wo sie notwendig sind. Reinen Nachhilfeunterricht kann und soll der Hort aber nicht leisten.

Zur altersgemäßen Förderung5 von Hortkindern gehört es, dass sie das Leben im Hort (wie sie es von der Kita gewohnt sind) mitgestalten und mitentscheiden können, wie sie ihre Freizeit verbringen wollen, welche Projekte durchgeführt werden usw. („Partizipation"). Hortkinder benötigen ausreichend Raum und Zeit, um eigene Aktivitäten zu entwickeln, für fantasievolles Spiel, für Sport, Werken und Unternehmungen. Die Horte bieten Entwicklungsspielräume insbesondere für die Herausbildung von Sozialkompetenzen und Zukunftsskills wie Kreativität durch Projektarbeit und weitere moderne Methoden.

Die Ganztagesschule in ihrer heutigen Form hat häufig ein Partizipationsdefizit. Diese ist aber in der Frühpädagogik zentral. Durch Partizipation werden die Rechte der Kinder hervorgehoben, z.B. in der Kinderkonferenz. Es ist ein Entwicklungsthema der Kinder: Sie wollen mitentscheiden, was richtig und was falsch ist, wollen Verantwortung übernehmen und nützlich sein. Partizipation ist aber auch ein zentrales pädagogisches Handlungsprinzip und Bedingung für Demokratie. Das ist ein Weg wie Horte dabei unterstützen können, dass Kinder zu mündigen Bürgern werden.

Die Kosten für die Hortbetreuung erscheinen auf den ersten Blick teurer, da Horte mehr Fachkräfte und Räume erfordern, aber sie bieten eine hohe pädagogische Qualität und gehen auf die Bedürfnisse der Kinder in dieser Altersgruppe ein. Hort-Kinder wollen positive pädagogische Beziehung zu den Erwachsenen und zu Gleichaltrigen. Wichtig sind für sie Aktivitäten im Freien, Ausflüge und Bewegung sowie die Bearbeitung von Inhalten dieser Altersphase.

Der Hort kann diese Bedürfnisse befriedigen, da

  • Kitaträger Spezialisten für die frühkindliche Bildung sind.  die personellen Rahmenbedingungen (theoretisch) gut sind. Es gibt – so unsere Forderung – pädagogisch ausgebildete Fachkräfte und einen besseren Personalschlüssel als in der Schule.
  • die zeitlichen Rahmenbedingungen meist bedarfsgerecht sind. Öffnungszeiten sind flexibel, verlässlich und decken oft auch Ferienzeiten ab – über das im GaFÖG verankerte Maß hinaus.
  • es einen umfassenden Bildungsauftrag und eine hohe pädagogische Qualität gibt. Bildung wird im Alltag erlebbar: Zusatzangebote wie Sport oder Musik können besser integriert werden.
  • bedürfnis- und kindzentriert gearbeitet wird.
  • er vertraute Beziehungen und eine hohe Interaktionsqualität bietet.
  • Kinder Freiräume zum „Streunen“ und für eigene Initiativen erhalten.

Als positives Anschauungsbeispiel kann Berlin dienen. Alle Berliner Grundschulen sowie Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt bieten eine „ergänzende Förderung und Betreuung von Grundschulkindern (Hort)“. Schulkinder können damit von der ersten bis zur sechsten Klasse verschiedene Angebote der Ganztagesbetreuung mit individuellem Umfang der Betreuung nutzen. Ziel ist, Schule als Lern- und Lebensort zu gestalten. Im Ganztagsbetrieb sind dort Bildung, soziales Lernen und sinnvolle Freizeitgestaltung miteinander verzahnt und ermöglichen so eine individuelle Förderung der Kinder.

Ganzheitliches Bildungsverständnis

Unserer Erfahrung nach hat ein großer Teil der Kinder erhebliche Schwierigkeiten mit dem Übergang in die Grundschule. Auch neuere Kooperationsprogramme der Bundesländer haben daran nichts geändert. Die hohe sozialpädagogische und erziehungswissenschaftliche Kompetenz in Kitas mit ihrem Wissen um freudvolles, ganzheitliches Lernen muss genutzt werden, indem Kita-Träger gleichberechtigt in die Entwicklung der Ganztagesbetreuung von Grundschulkindern einbezogen werden. Denn der Ausbau der Ganztagesbetreuung im Grundschulbereich könnte eine Chance sein, dass die Schulzeit sich verändert zu einer Zeit für das „ganze Kind“ und nicht nur für seine fachliche Entwicklung.

Bildung geht weit über den Unterricht hinaus. Das moderne Bildungsverständnis der Schule wie der Kindertagesbetreuung umfasst die formellen wie die informellen7 Bildungsprozesse in formalen Settings (d.h. im staatlichen Bildungssystem) wie in non-formalen Settings (d.h. in der außerschulischen Bildung), so der 12. Kinder- und Jugendbericht. Eine einseitige Betonung würde wesentliche Bildungschancen der Kinder reduzieren.
In den Kitas verantwortet ein mehrprofessionelles Team gemeinsam den Alltag, die Bildungsgelegenheiten, die Gestaltung von Essens- und Pflegesituationen: das gesamte soziale Miteinander. In Schulen sind die Lehrkräfte vorrangig für Bildung zuständig und in den übrigen Zeiten findet „Ganztagsbetreuung“ statt. Im Hort könnten die Schulen von den Kitas lernen, das Miteinander im Schulleben tatsächlich gemeinsam zu gestalten. Wenn sich die Zusammenarbeit bis hinein in schulisches Lernen auswirkt, wird der Ausbau der ganztägigen Betreuung (unter Einbeziehung von Kita- und anderer Jugendhilfeträger) sogar zu einer Chance, die Schulzeit weiterzuentwickeln.

Zusammenfassung: Forderungen und Vorschläge

  • Für den Ausbau, den der Deutsche Kitaverband begrüßt, und den Betrieb der Ganztagesbetreuung sind erhebliche Anstrengungen aller Partner*innen notwendig. Der Bund muss sich finanziell stärker engagieren als bisher geplant.
  • Dem Fachkräftemangel (zusätzliches Personal wird benötigt) muss durch Flexibilität und Qualifizierung entgegengewirkt werden.
  • Das Wunsch und Wahlrecht der Eltern sowie die Vielfalt der Betreuungsformen müssen berücksichtigt werden.
  • Der Hort ist eine wichtige Betreuungsform mit vielen Stärken, die bereits im SGBVIII verankert ist.
  • Kitaträger sind durch ihre Erfahrung und ihr Knowhow die idealen Partner bei der Ganztagesbetreuung von Grundschüler*innen.
  • Ganztagesangebote sind keine Weiterführung schulischen Lernens am Nachmittag, sondern kombinieren Bildung, soziales Lernen und Freizeitaktivitäten.
  • Schulisches Lernen profitiert von der sozialpädagogischen Herangehensweise im Hort und umgekehrt.
 

Praxis

Diana Burger startet durch mit ihrem Kinderliederalbum „Ferien mit Diana“

Kinderlieder nicht nur zur Ferienzeit

Kinderliedern (nicht nur) zur Ferienzeit

Ferienzeit ist die schönste Zeit und mit Musik von Diana Burger fühlt sich jeder Tag immer ein bisschen nach sonnigen Sommerferien an. Auf ihrem ersten Kinderlieder-Album „Ferien mit Diana“ verbindet die Sängerin und Songwriterin aus München die schönsten von ihr selbst geschriebenen Hits für Kids mit Lieblingsliedern aus ihrer Kindheit in Thüringen. Inspiriert zu ihrem Album wurde Diana von ihren eigenen zwei Kindern sowie durch ihr ehrenamtliches musikalisches Engagement in einem Münchner Kinderkrankenhaus, wo sie Kindern seit 2011 hilft, mal kurz den Krankenhausalltag zu vergessen.

Als Schlagersängerin hat sich Diana Burger bereits einen Namen gemacht. Für ihr 2020 erschienenes Debütalbum „Konfetti ins Leben“ gewann sie 2021 direkt den Smago Award und feierte TV-Premiere mit ihrer Single „Schmetterling“ in der MDR-Sendung „Musik für Sie“. Zu „Schmetterling“ entstand u.a. auch ein Remix von dem bekannten DJ-Duo Stereoact.

Doch für Diana Burger stand fest, dass sie als nächstes kein Schlager- sondern ein Kinderliederalbum  machen möchte. Mit Herzblut ging sie wieder „in die Vollen“ und konnte sogar einen echten Kinderlieder-Star für ihr Projekt begeistern: „Ich hatte mir gewünscht, dass mein Song „Kleiner Held“ ein Duett werden soll“, erzählt Diana. „Und dann hab ich einfach meinen Wunschkandidaten, den Donikkl, gefragt – und er hat zugesagt.“ 

Der Produzent, Musiker und Pädagoge, der mit dem Titel „So a schöner Tag (Das Fliegerlied)“ einen überregionalen Hit landete, war von der Zusammenarbeit positiv überrascht: „Die Stimmen von Diana und mir passen einfach perfekt zusammen. Es ist für mich eine große Freude, bei diesem durch und durch positiven, stark machenden Lied dabei zu sein.“

„Ferien mit Diana“ handelt vom Reisen in die kleinen Traumländer unserer Phantasie und von der Heldenreise, die in jeder Kindheit steckt: dem „Groß werden“. 13 Songs stark ist das liebevoll gestaltete Album wobei 11 Titel von Diana selbst stammen. Produziert hat es Simon Allert (u.a. DJ Ötzi und Roland Kaiser), auf den Diana schon bei ihrem Schlageralbum „Konfetti ins Leben“ vertraute.

Ferien mit Diana - gewinnt jetzt ein Kinderkonzert mit Diana Burger!
© Diana Burger

Macht mit! Mit etwas Glück könnt ihr ein Livekonzert in euerer Kita oder eine von 10 signierten CDs plus Sticker und Kulli gewinnen.

Lust auf Livemusik in der KiTa? Dann habt ihr jetzt die Chance, ein Live-Mitmach-Konzert mit Sängerin und Songwriterin Diana Burger zu gewinnen. Gerade erst ist Dianas erstes Kinderalbum "Ferien mit Diana" im Vertrieb von Europa Family Entertainment als CD und digital erschienen. Auf dem Album verbindet sie Lieblings-Kinderlieder aus ihrer eigenen Kindheit (z.B. "Jule wäscht sich nie") mit ihren eigenen, selbstverfassten Kinderliedern. Besondere Anspieltipps: das Duett "Kleiner Held" mit DONIKKL ("Das Fliegerlied - heut ist so ein schöner Tag"), der Si-sa-Superohrwurm "Wi-wa-Wackelzahn" und "Die beste Omi", bei der es auch mal Süßigkeiten gibt

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TÜV-Verband: Bei Schulranzen und -rucksäcken auf Ergonomie und gute Sichtbarkeit achten

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Nur noch wenige Monate bis zur Einschulung: Höchste Zeit für Eltern und Kinder, nach einem geeigneten Schulranzen oder -rucksack zu suchen. Doch worauf muss man achten? Nicht nur auf die Motive, sagt TÜV-Verband. Geeignete Tragesysteme entlasten Muskeln und Gelenke der Kinder und reflektierende Flächen erhöhen Sicherheit im Straßenverkehr.

Nur noch wenige Monate bis zur Einschulung: Höchste Zeit für Eltern, nach einem geeigneten Schulranzen oder -rucksack zu suchen. „Schulranzen gibt es in unterschiedlichen Größen, Farben und Formen. Während Kinder die Tornister vor allem nach Farbe und Motiv auswählen, sollten Eltern beim Kauf Kriterien wie Tragekomfort, Gewicht und Sicherheit im Blick behalten“, sagt André Siegl, Experte für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim TÜV-Verband. „Besonderes Augenmerk sollte auf Stabilität, auf kindgerechter Ergonomie plus individueller Einstellbarkeit, die ein „Mitwachsen“ ermöglicht, aber auch auf den verwendeten Materialien, die innerhalb der zulässigen Grenzwerte schadstoffarm sein müssen und qualitativ verarbeitet sein sollten.“ Wenn die Last auf dem Rücken der Kinder nicht gleichmäßig verteilt ist, können Rucksäcke den noch im Wachstum befindlichen Muskel- und Skelettapparat belasten und dauerhaft schädigen. Insbesondere dann, wenn sie dauerhaft zu schwer sind oder nicht richtig getragen werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Kinder im Straßenverkehr gut gesehen werden. Siegl: „Schulranzen mit ausreichend Flächen aus reflektierenden und fluoreszierenden Materialien sowie leuchtende Farben erhöhen die Sicherheit auf dem Schulweg.“ Die ergonomischen und sicherheitstechnischen Anforderungen an Schulranzen schreibt die Norm DIN 58124 vor. Ob eine Schultasche den Vorgaben entspricht, können die Eltern unter anderem an einem Prüfzeichen eines TÜV-Unternehmen oder an dem Zertifizierungszeichen „DIN-Geprüft“ erkennen. Leisten Schulranzen und -rucksäcke zusätzlich zu den geforderten ergonomischen Sicherheitsaspekten nach der DIN Norm 58124 noch einen Beitrag zur Verbesserung der Sichtbarkeit, so kann ergänzend ein GS-Zeichen vergeben werden. Der TÜV-Verband gibt Eltern Hilfestellung für die Auswahl des Schulranzens.

Rückengesundheit: Worauf Eltern bei einem Schulranzen achten sollten

Um eine Belastung des Rückens zu vermeiden, sollten Schulranzen, -rucksäcke und -taschen ein möglichst geringes Eigengewicht haben. Als Richtwert für Eltern gilt: Ein Tornister sollte nicht mehr als 10 Prozent des Körpergewichts des Kindes wiegen. Der Schulranzen sollte über ein gutes Tragesystem verfügen und vor dem ersten Gebrauch richtig eingestellt werden, um Nacken- und Rückenproblemen vorzubeugen. „Neben den obligatorischen Schultergurten tragen zusätzliche Brust- und Taillengurte dazu bei, die Schulranzen und Schulrucksäcke optimal in der Mitte des Oberkörpers oberhalb des stabilen Beckens zu justieren“, erklärt Siegl. „Die Last, die das Kind trägt, wird dann über die gesamte Wirbelsäule verteilt." Außerdem sollten Eltern ein Modell mit vielen Fächern und Außentaschen, z. B. für Brotbox und Trinkflasche wählen. In Rucksäcken mit einem einzigen großen Fach konzentriert sich das gesamte Gewicht auf einen Bereich. „Je mehr Fächer, desto gleichmäßiger lässt sich das Gewicht verteilen“, sagt Siegl. Durch das Gewicht der Tasche mitsamt Schulbüchern und –heften könnten die Tragegurte der Schulranzen in die Schultern der Kinder einschneiden. „Gut gepolsterte und mindestens 30 Millimeter breite und stufenlos in der Länge verstellbare Gurte, eine belüftete Polsterung am Rücken und abgerundete Kanten schützen die Kinderkörper.“ Kinder sind sich oft nicht bewusst, wie viel Platz sie und ihre Taschen einnehmen. Wenn sie durch enge Gänge laufen, kann Anrempeln schnell passieren. Gepolsterte Kanten schützen also auch andere Personen vor blauen Flecken. 

 

Kinderzeit-Podcast: Übergang von Kita zu Grundschule

Verkehrssicherheit: Schulranzen und Schulrucksäcke sollten gut sichtbar sein

Schulranzen und Schulrucksäcke in hellen Farben und mit reflektierenden und fluoreszierenden Flächen erhöhen die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg. „Damit Kinder bei allen Lichtverhältnissen gut sichtbar sind, ist eine Kombination aus leuchtenden Farben und reflektierenden und fluoreszierenden Flächen am besten“, rät Siegl. „Retro-reflektierendes Material wirft selbst im Dunkeln einfallendes Licht zurück und fluoreszierende Flächen leuchten bei Tageslicht sehr hell.“ Nach der Norm DIN 58124 sollen die sichtbaren Flächen eines Schulranzens zu 10 Prozent aus retro-retroreflektierenden und zu 20 Prozent aus fluoreszierenden Materialen in Orange-Rot, Gelb oder Magenta bestehen und können die Kinder aus bis zu 140 Metern Entfernung sichtbar machen. Eine Entfernung, die Autofahrer:innen im Stadtverkehr etwa sechs Sekunden Zeit geben würde, um zu reagieren. Für die bestmögliche Sichtbarkeit an dunklen Tagen, beispielsweise im Herbst oder Winter, können zusätzlich blinkende LED-Leuchten am Schulranzen befestigt werden. Allerdings sollten Eltern ihre Kinder daran erinnern, die Minilichter ein- und auszuschalten.

Alltagstauglichkeit: Material und Konstruktion von Schulrucksäcken

Vor dem Kauf lohnt es sich, die Beschaffenheit und Verarbeitung der Materialien genauer zu untersuchen. Auf dem Schulweg, durch häufiges Öffnen und Schließen und die mitunter grobe Handhabung der Kinder werden Schulranzen stark beansprucht. Diesem täglichen Gebrauch müssen Schulranzen standhalten. „Weil Kinder ihre Taschen gerne mal achtlos über den Boden schleifen oder in Zimmerecken werfen, muss der Taschenboden besonders robust und abriebfest sein“, sagt Siegl. Lose oder ungleichmäßige Nähte, aber auch raue oder ausgefranste Stoffkanten können sich leicht lösen. Die Reißverschlüsse sollten besonders stabil und gut verarbeitet sein. Weil Reißverschlüsse nicht wasserdicht sind, sollten Stoffüberdeckungen über den Verschlüssen angebracht sein. Diese verhindern, dass bei Regen Wasser in die Schultasche läuft und die Schulsachen beschädigt werden. Auch das Obermaterial des Tornisters sollte wasserabweisend oder sogar wasserdicht sein. Die meisten Schulranzen bestehen aus Nylon, Polyester oder anderen Kunstfasern und Kunststoffen. Imprägniert oder beschichtet sind diese Materialien schmutz- und wasserabweisend bis zu einer Wassersäule von 1500 mm. Leichtem Regen oder Schneefall halten diese Materialien stand. Starkregen sollten aber nur Schulranzen oder Schulrucksäcke aus wasserdichtem Material ausgesetzt werden. Diese gibt es aber selten, sodass sich in der Regel eine wasserdichte überziehbare Abdeckung empfiehlt.

Über den TÜV-Verband

Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

Weitere Informationen unter www.tuev-verband.de


Top Themen Medien

Kindermusiktipp: „Mehr Mehr Mehr. Kinderlieder“ von Pauken und Planeten

Mit ihrem Song „Bling Ding“ auf „Unter meinem Bett 5“ wurden Naima Husseini und Christopher Noodt bekannt. Jetzt kommen sie mit Pauken und Planeten in die Kinderzimmer! Wer die Ohrbooten, Mark Forster oder Kikaninchen kennt, der könnte Naima und Christopher schon mal irgendwo begegnet sein. Die beiden machen bereits seit langer Zeit zusammen Musik, geben Konzerte und veröffentlichen Platten. Kindermusik gehört noch nicht so lange zu ihrem Repertoire, aber da beide mittlerweile Familien haben und ihr Song „Bling Ding“ auf dem Sampler „Unter meinem Bett 5“ ein voller Erfolg war, gibt es nun ein ganzes Kinderlieder-Album mit tanzbaren Songs, die Lebensfreude transportieren und dabei auch kontroverse Themen behandeln. Pauken & Planeten umschiffen Kindermusik-Klischees und nehmen ihr Publikum ernst. Das ist Kindermusik auf Augenhöhe, von Kindsköpfen für Menschen mit Herz und Hirn, egal wie alt sie sind! Moderne Texte, mal herrlich quatschig, mal anspruchsvoll mit coolen, tanzbaren Beats. Und weil die beiden Künstler keine Unbekannten in der Musikszene sind, machen Top-Gäste wie Dota Kehr, Laing und D!E GÄNG gerne mit.

Mehr über das Kinderliederalbum „Mehr Mehr Mehr. Kinderlieder“ von Pauken und Planeten findet ihr bei Oetinger audio 

Kinderlieder | PAUKEN UND PLANETEN mit DOTA KEHR


Top Themen Weiterbildung

E-Learning „Vielfalt leben und erleben!“

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KiTas sind heute durch eine große individuelle, soziale und kulturelle Vielfalt geprägt und bilden in diesem Sinne einen Mikrokosmos der Gesellschaft. Mit der UN-Behindertenrechtskonvention stehen KiTas dabei vor der Herausforderung, ihren Alltag inklusiv und diskriminierungssensibel zu gestalten. Mit einem umfangreichen und kostenlosen E-Learning unterstützt das nifbe Fach- und Leitungskräfte sowie Multiplikator*innen bei einem offenen und wertschätzenden Umgang mit Vielfalt in der KiTa. Das E-Learning ist begleitend zur aktuellen Qualifizierungsinitiative des nifbe entstanden und zielt im pädagogischen Alltag auf die Entwicklung der Trias „Wissen, Können und Haltung“. 

Konkret unterstützt der Kurs dabei, 

  • sich vertieftes Wissen zum Thema Vielfalt anzueignen (z.B. zu gesellschaftlichen Hintergründen, Inklusion, Vielfaltstheorien, Vielfaltsdimensionen). 
  • die Fähigkeiten zur (Selbst-) Reflexion zu vertiefen und eigene Normerwartungen zu hinterfragen.
  • Diskriminierungsgefahren in den Strukturen und Interaktionen in der KiTa aufzudecken.
  • Ansätze zur Gestaltung einer inklusiven KiTa zu entwickeln.
  • sich für vielfaltspädagogische Dilemma-Situationen ("Zwickmühlen") zu sensibilisieren und Lösungsstrategien dafür zu entwickeln. 

Das nifbe-E-Learning „Vielfalt leben und erleben!“ hat einen Umfang von rund 40 Stunden und kann mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Fachlich wurde es im nifbe von Karsten Herrmann, Bettina Lamm, Michaela Kruse und Meike Sauerhering entwickelt und technisch umgesetzt von oncampus. 

Kostenlos abzurufen ist das E-Learning unter www.oncampus.de 


Top Themen Gesundheit

„Gesunde RAKUNS-Schule“: Die Ergänzung zum Programm “DIE RAKUNS – Das gesunde Klassenzimmer”

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Das erfolgreiche Programm „DIE RAKUNS – Das gesunde Klassenzimmer“ zur Gesundheitsförderung und –bildung an Grundschulen wird um ein wichtiges Angebot ergänzt: Die „Gesunde RAKUNS-Schule". Teilnehmende Grundschulen werden auf ihrem Weg zur gesunden Schule individuell begleitet und erhalten umfangreiche praktische Unterstützung.

Grundschulen spielen bei der ganzheitlichen Gesundheitsförderung und -bildung eine immer wichtigere Rolle. Sie bieten einen geeigneten Rahmen, um neben der Vermittlung von gesunden Verhaltensweisen auch die Schule insgesamt als Lebenswelt mit positivem Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler zu stärken.

Doch wie kann Gesundheitsförderung in der Grundschule wirksam umgesetzt sowie strukturell verankert werden? Mit einem neuen Konzept unterstützt die Stiftung Kindergesundheit gemeinsam mit der IKK classic Grundschulen auf dem Weg zu einer „Gesunden RAKUNS-Schule“. Basierend auf einer Analyse der Ausgangs- und Rahmenbedingungen der Schule werden Maßnahmen entwickelt, um die Schulumgebung gesundheitsförderlich zu gestalten. Zur Umsetzung stehen den Schulen vielfältige Ideen und Anregungen zur Verfügung. Ergänzend motiviert das Programm „Die RAKUNS“ die Schülerinnen und Schüler durch abwechslungsreiche und handlungsorientierte Materialien im Unterricht für einen gesunden Lebensstil. Nach erfolgreicher Umsetzung können sich teilnehmende Schulen als „Gesunde RAKUNS-Schule“ auszeichnen lassen, um ihr besonderes Engagement in Bezug auf Gesundheitsförderung nach außen sichtbar zu machen.

Weitere Informationen sowie die Anmeldung für den kostenfreien Weg zur „Gesunden RAKUNS-Schule“ sind auf www.rakuns.de zu finden.

DIE RAKUNS - Das gesunde Klassenzimmer

DIE RAKUNS - Das gesunde Klassenzimmer

Die Stiftung Kindergesundheit engagiert sich seit 1997 aktiv für ein gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Stifter und Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof. Dr. Berthold Koletzko und sein Team informieren die Öffentlichkeit zu wichtigen Gesundheitsfragen und erarbeiten in Kooperation mit Kompetenzpartnern und anerkannten Spezialisten Präventionsmaßnahmen, welche alle Alters- und Lebensbereiche vom Säugling bis zum Jugendlichen umfassen. Darüber hinaus fördert die Stiftung den fachlichen Austausch von Ärzten und Wissenschaftlern und liefert Expertise auf dem Gebiet der pädiatrischen Prävention.

Die Stiftung wurde für gleich drei Präventionsprojekte von „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ausgezeichnet und ist Partner des Bündnisses für Prävention.

Weitere Informationen über die Stiftung finden Sie unter: www.kindergesundheit.de


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Frühe mathematische Bildung: MiniMa feiert 10 + 2 Jahre mit kostenfreien Workshops

Iris Wicky Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Iris Wicky Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Minis und Erwachsene entdecken Mathematik“ (MiniMa) der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe feiert am 23. Juni „10 + 2 Jahre“. Mit einem Festakt und kostenfreien Workshops für Pädagogische Fachkräfte und Grundschullehrkräfte. Anmeldungen sind bis 3. Juni auf www.ph-karlsruhe.de/projekte/minima möglich.

Mehr als 1.600 Pädagogische Fachkräfte und Grundschullehrkräfte sowie 8.300 Kita- und Grundschulkinder haben seit 2010 von dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Minis und Erwachsene entdecken Mathematik“ (MiniMa) und seinem Lehr-Lern-Labor, der MachmitWerkstatt, profitiert. Am Donnerstag, 23. Juni, feiert das Projekt der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) sein zehnjähriges Bestehen mit einem kostenfreien Fortbildungsangebot für Pädagogische Fachkräfte und Grundschullehrkräfte. Wegen Corona musste der Festakt mehrmals verschoben werden, sodass aus zehn Jahren „10 + 2“ geworden sind.

Vier Workshops zur Auswahl

Am 23. Juni stehen Pädagogischen Fachkräften und Grundschullehrkräften insgesamt vier mathematikdidaktische Workshops zur Auswahl: „Mathematik mit Bilderbüchern im Kindergarten“, „Mathematisches Argumentieren in der Kita“, „Legen, bauen & zählen“ sowie „Arbeitsmittel im Anfangsunterricht“. Belegt werden können pro Person zwei Angebote, von 14.00 bis 15.15 Uhr sowie von 15.30 bis 16.45 Uhr. Referierende sind Prof. Dr. Dagmar Bönig von der Universität Bremen, Prof. Dr. Esther Brunner von der PH Thurgau (Schweiz), Prof. Dr. Simone Reinhold von der Universität Leipzig und Dr. Axel Schulz von der Universität Bielefeld.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Workshops sind herzlich zum Festakt um 17 Uhr in der PHKA eingeladen. Den Festvortrag „Die höchsten Türme fangen beim Fundament an – Chancen und Herausforderungen früher mathematischer Bildung“ hält Prof. Dr. Hedwig Gasteiger von der Universität Osnabrück. Auch die Teilnahme am Festakt ist kostenfrei. Pädagogische Fachkräfte und Grundschullehrkräfte, die an einem Workshop teilnehmen möchten, sollten sich bis 3. Juni auf https://www.ph-karlsruhe.de/projekte/minima anmelden.

Frühe mathematische Bildung stärken

„Wir freuen uns sehr, dass sich unser Projekt MiniMa seit 2010 so erfolgreich entwickelt hat und sowohl die Kinder als auch Fach- und Lehrkräfte, Studierende und Forschende mit großer Begeisterung dabei sind“, sagt MiniMa-Leiterin Prof. Dr. Christiane Benz vom Institut für Mathematik der PHKA. „In engem Zusammenspiel bereichern wir die Entwicklung, Erprobung und Evaluation nachhaltiger Angebote und tragen so zur Stärkung der frühen mathematischen Bildung bei“, betont die Mathematikdidaktikerin.

Über MiniMa

Mit ihrem international bekannten Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Minis und Erwachsene entdecken Mathematik“ (MiniMa) bietet die PHKA seit 2010 Pädagogischen Fachkräften und Grundschullehrkräften die Möglichkeit, ihr fachliches und didaktisches Wissen im Rahmen von Fortbildungen zu vertiefen, dabei Spiel- und Lernumgebungen zu entwickeln und mit ihren Kitagruppen und Schulklassen wissenschaftlich begleitet an der PHKA auszuprobieren. Ziel ist, eine forschungsbasierte und praxiserprobte Didaktik für die frühe mathematische Bildung zu entwickeln und nachhaltig in die Praxis zu bringen. Die Fortbildungen am Institut für Mathematik, die in die Lehre der Studiengänge der PHKA integriert sind, beginnen ein- bis zweimal pro Jahr. Sie bestehen aus einem Workshop, dem Besuch der MachmitWerkstatt mit Kindergruppen und einem Reflexionstreffen. Der nächste Zyklus beginnt im Oktober 2022. Infos und Anmeldung auf https://www.ph-karlsruhe.de/projekte/minima

Über die Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Als bildungswissenschaftliche Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht forscht und lehrt die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) zu schulischen und außerschulischen Bildungsprozessen. Ihr unverwechselbares Profil prägen der Fokus auf Bildung in der demokratischen Gesellschaft, Bildungsprozesse in der digitalen Welt sowie MINT in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Rund 220 in der Wissenschaft Tätige betreuen rund 3.600 Studierende. Das Studienangebot umfasst Lehramtsstudiengänge für die Primarstufe und die Sekundarstufe I sowie Bachelor- und Masterstudiengänge für andere Bildungsfelder. Die berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote zeichnen sich durch ihre besondere Nähe zu Forschung und Praxis aus. https://www.ph-karlsruhe.de


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Gastbeitrag: Alltag im bilingualen Kindergarten in Berlin-Mitte: Inklusion auf allen Ebenen

Wie sieht eigentlich der Alltag in einem bilingualen Kindergarten aus? Wie viel ist dran an dem Klischee eines elitären Kindergartens für überengagierte Eltern? Auf diese Fragen wollten wir unbedingt Antworten und haben Katharina Ehrenfried zu einem Gastbeitrag überredet. Die Pädagogin leitet zusammen mit ihrem Kollegen Matt Carlyle den bilingualen BCS Kindergarten in Berlin.

Unser BCS Kindergarten und unsere Preschool ist ein Haus für 320 Kinder und ihre Familien und circa 85 Mitarbeiter*innen zwischen 18 und 63 Jahren in Berlin Mitte. Jedes Jahr begrüßen wir 100 neue Kinder verschiedener Altersgruppen, mindestens 50 % davon haben eine nicht-deutsche Herkunftssprache. Mindestens 30 % der Kinder haben weder deutsch noch englisch als Heimatsprache. Es gibt Kinder, deren Eltern hebräisch und italienisch sprechen, die zwar in Berlin geboren sind, aber bevor sie in den Kindergarten kommen, noch kein Wort in deutscher Sprache sprechen. Manche Eltern kommen als Tänzer*innen an das Ballet und ihre Kinder sind nur eine Saison im Kindergarten. Manche Kinder haben eine Mama und einen Papa. Manche zwei Mamas oder Papas oder auch eine Mama oder einen Papa, die Vielfältigkeit der Familienstrukturen kennt keine Grenzen.

Viele Familien sind hypermobil und die Kinder werden aus einer vertrauten Umgebung in ein neues System umgesiedelt. Manche Familien haben Fluchterfahrung. Es gibt Eltern, die mit Stipendien ein Studium absolvieren, das sie nicht im eigenen Land absolvieren könnten. Einige Eltern kommen aus einer weniger kindzentrierten und gewaltorientierten oder diktatorischen Gesellschaft, die von Auseinandersetzungen geprägt ist und suchen für ihre Kinder einen Platz, wo gewaltfreie und vorurteilsfreie Erziehung und Bildung stattfinden kann.

Kinderzeit-Podcast: Mehrsprachigkeit in der Kita

Wir sind alle lebenslang Lernende

Kinder kommen mit vielen verschiedenen Heimatsprachen und -kulturen in eine weltoffene und den Kindern zugewandte Einrichtung. So hat sich ein Kind nach dem Wechsel zum BCS Kindergarten, sich sicher genug gefühlt, ihre Familientradition Hanukkah zu feiern, im Morgenkreis sehr offen zu präsentieren. „Das hatte sie sich im alten Kindergarten nicht getraut. Sie fühlte, dass ihre Familienkultur nicht willkommen war“, erzählte die Mutter des Mädchens mir. Konstitutionell kann eine frühe Eingliederung in eine fremde Kultur wachsen, sowie Neugierde, Toleranz und Respekt.

Der BCS Kindergarten und Preschool ist ein internationaler zweisprachiger Ort (Deutsch und Englisch). Das Anliegen der Berlin Cosmopolitan School-Community ist, international denkende, akademisch erfolgreiche und ausgeglichene lebenslang Lernende zu fördern. Dieses Anliegen erreichen wir durch forschendes Lernen, innovative Methoden, die Einbindung der Gemeinschaft und durch einen spielerischen Ansatz, der sich auf die persönliche, soziale, emotionale und körperliche Entwicklung der Kinder konzentriert.

Nach den Corona-bedingten Schliessungen und langen Zeiten der Isolation von Familien haben zum Beispiel Pädagog*innen eine Stagnation der motorischen Entwicklung sowie einen vermehrten Bewegungsdrang bei den Kindern bemerkt. Deshalb haben alle Pädagog*innen eine Einführung zum Kinderyoga bekommen, um so den Kindern körperliche und mentale Abwechslung zu bieten, die wieder zu mehr Ruhe und Gelassenheit führt. „Ich bin froh, dass ich meine Yoga-Erfahrungen mit Kindern und Kolleg*innen teilen kann“, freut sich Sarah Hochstein, eine trainierte Kinderyogatrainerin und Erzieherin im Kindergarten. Sehr viele motivierte und engagierte Fachkräfte teilen in kleinen Miniworkshops ihre Talente und Erfahrungen, so dass sich auch das pädagogische Team als lebenslang Lernende versteht.

Inklusion in kontinuierlichen Gruppen

Im Kindergarten sind und bleiben die Kinder von Anfang bis Ende Ihrer Zeit im Kindergarten und der Preschool Teil einer Gruppe, mit der sie sich jeden Tag austauschen und weiterentwickeln. Das pädagogische Angebot beinhaltet eine tägliche Routine, die sich flexibel an die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen anpasst. Dies ermöglicht es, die im Bildungsplan festgelegten Ziele zu erreichen und sich gleichzeitig an die Anforderungen des Alltags anzupassen. Der Gruppenraum ist so gestaltet, dass er den unterschiedlichen Bedürfnissen des Alltags gerecht wird.

Neben ihrem „Klassenzimmer“ besuchen die Kinder auch andere Räume im Gebäude (Bibliothek, Tanz, Musik, Bewegung, Kunst, Naturwissenschaften, u.a.). In diesen Räumen werden verschiedene Aktivitäten entwickelt. Als letzten Zusatz zur Ausstattung hat der Kindergarten mit Unterstützung des „Gute-Kita Gesetzes“ zwei Holzwerkbänke angeschafft. Gemeinschaftlich legen die Beteiligten die Regeln fest, damit die Werkbänke sicher und kreativ genutzt werden können. „Ich kann kaum erwarten, gemeinsam mit den Kindern Naturmaterialien zu sammeln und diese dann gemeinsam hier im Kindergarten in Mitte zu bearbeiten“, meint Michael Habekost, der Gruppenpädagoge einer Vorschulklasse, die er bereits seit der Eingewöhnung vor fünf Jahren begleitet.

Im Kindergarten und in der Vorschule legen Pädagog*innen großen Wert auf die Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeit der Kinder. Dies wird unter anderem durch viele bilinguale Bücher mit diversity-sensitivem Inhalt erreicht, die in den verschiedenen Räumen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt werden können. „Eine vielfältige Auswahl von Kinderliteratur unterstützt uns bei der Umsetzung unseres diversity sensitiven Curriculums, das aus dem Anti-Bias Approach entwickelt wurde“, meint Dr. Mariana Manzo, diversity sensitive Curriculum Coach. „Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, sich in einem Buch zu spiegeln, ein Buch als Fenster oder Durchgangstür in eine andere Lebensrealität zu nutzen.“

Inklusion bedeutet in diesem Zusammenhang weit mehr als nur Kinder mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung in eine Regelgruppe einzubeziehen. Die Chancen inklusiver Bildung zeigen sich tagtäglich, wenn Kinder unterschiedlichster kultureller Hintergründe gemeinsam spielen und lernen. Pädagog*innen fördern und fordern die Kinder so, dass Gemeinschaft entsteht und alle voneinander lernen. Dabei wird jedem Kind die nicht verhandelbare Möglichkeit eingeräumt, sich frei zu entwickeln. Die Akzeptanz unterschiedlicher Sprachen und Traditionen auf Augenhöhe steht dabei im Vordergrund. Toleranz erwächst aus Wissen.

Im Kindergartenalltag spielt die Beobachtung und Auseinandersetzung mit kindlichen Bedürfnissen eine große Rolle. Die Planungsgrundlage für die pädagogische Arbeit ist die Beobachtung des einzelnen Kindes und der Kindergruppe. Davon ausgehend werden Projekte gestaltet und Räume den Bedürfnissen angepasst. Kinder gehen mit Feedback zu Pädagog*innen, der Kindergartenleitung oder diese bitten Kinder um Feedback. Tanya Diaz, eine Sonderpädagogin aus den USA, unterstützt mit Coaching-Sessions die multiprofessionellen Teams bei der Umsetzung des inklusiven Ansatzes: „Das Konzept ist simpel, allerdings sehr verzwickt in der Umsetzung. Aber gemeinsam mit Sachlichkeit und Humor schaffen wir das sicher.“

 

Der Kindergarten als zentrale Community

Kindergarten ist eine zentrale Anlaufstelle für Familien, da viele auch weit weg vom sozialen Mittelpunkt ihrer Heimat leben. In unserem Kindergarten kommt uns eine weitere Vermittlerrolle zu. Wir bieten den Familien Beratung zu allen Fragen an, die sich aus der jeweiligen familiären Situation ergeben. Von den Kontaktdaten englischsprachiger Ärzt*innen und Therapeut*innen über die Begleitung zu Gesundheitsdiensten bis zu Workshops zu den verschiedensten Themen aus den Bereichen kindliche Entwicklung und Pädagogik reicht das Informationsangebot. Dabei arbeiten die Pädagog*innen eng mit den verschiedenen Ämtern zusammen. Auch die Partizipation in den regionalen Netzwerken zu Integration und Förderung ist selbstverständlich. Eine enge Zusammenarbeit gibt es auch mit der Senatsverwaltung, den Behörden, Kinderärzt*innen und Spezialist*innen sowie dem Kiez um den Kindergarten.

An der BCS gibt es regelmäßig auch kulturelle Angebote für, von und mit Mitgliedern unserer Community. Diese tragen dazu bei, den Familien eine Plattform zum Kennenlernen zu bieten und machen Angebote innerhalb der Stadt bekannt. Die Ausflüge der einzelnen Gruppen führen, je nach Entwicklungsstand der Kinder, auch zu Aufführungen des Ballettes oder der Oper, zu Bauernhöfen oder der Keramikwerkstatt, zu Indoorspielplätzen und in Museen. Bei der Planung spielen aktuelle pädagogische Themen eine ebenso große Rolle wie die Bedürfnisse der Kinder. „ Mein absolutes Highlight im Jahresverlauf ist der international Day – ein Tag an dem alle Familien ihre Heimat- oder Wunschheimatkultur vorstellen“, schwärmt Matthew Carlyle, Leitung des Kindergartens.

Eltern unterstützen mit ihren Fragen die Weiterentwicklung und Vertiefung des Konzeptes. Eine Eltern-Initiative hatte sich beispielsweise mit der Nachtischkultur auseinandergesetzt und befand, dass es zu viele Nachtische für die Kinder gebe. Dies wurde mit Küche und Pädagog*innen diskutiert und es wurde beschlossen, die Zahl der Nachtische zu reduzieren. Eine Abordnung der Kinder hatte sich daraufhin geformt und diese sind zur Kindergartenleitung gegangen und haben eine Revision des Beschlusses gefordert. Dies wurde den Eltern vorgetragen und es wurde eine individuelle Lösung für verschiedene Nachtische gefunden.

Multiprofessionelles und diverses Team

Unser gesamtes Team ist multiprofessionell und sehr divers. Diese beiden Faktoren sind Erfolgsgaranten für eine pädagogische Arbeit, die alle Bereiche des menschlichen Lebens einbezieht. Die pädagogischen Diskussionen, wenn es z. B. um sexualpädagogische Entwicklung im Kindesalter geht, sind zwischen Schweden, Kenia, Neuseeland, Griechenland, Polen und Deutschland sehr divers und von gegenseitigem Verständnis, Akzeptanz und Offenheit geprägt. Die pädagogische Diskussion ist sehr präsent und Handlungen werden reflektiert und hinterfragt. Immer wieder empfinden die Pädagog*innen diese große Vielseitigkeit als Bereicherung.

Die Kindergartenleitung ist ein Tandem mit Unterstützung durch mehrere Spezialisten und Koordinatoren. Die Hierarchie ist sehr flach und jede Idee aus dem Team und pädagogische Frage sind es wert, reflektiert und besprochen zu werden.

Über die Autorin

Katharina Ehrenfried lebt mit Partner, zwei Kindern und zwei Vögeln in Berlin. Sie hat einen Universitätsabschluss in Kultur- und Erziehungswissenschaften (Universität Hildesheim) und Management sozialer Einrichtungen (Berlin). Sie arbeitet mit Leidenschaft und Passion als Leiterin des internationalen BCS Kindergartens & der Preschool mit Diversity sensitivem Programm in Berlin.
 
Sie lebte und arbeitete in den USA, Frankreich, Kolumbien und Großbritannien. Katharina arbeitete in Kindergärten, öffentlichen Schulen, Montessori- und Waldorfschulen mit behinderten und nicht behinderten Kindern, mit älteren Menschen, Erwachsenen sowie Jugendlichen.
 
Sie setzt sich leidenschaftlich für die Professionalisierung des diversitätssensiblen Ansatzes in der Frühpädagogik ein. Sie hat über 15 Jahre lang mit international ausgerichteten Familien gearbeitet. Diese Erfahrung hat sie dazu gebracht, neue Konzepte auf dem Gebiet der diversitätssensiblen Differenzierung in Partnerschaft mit Eltern, Bezugspersonen und Kindern zu entwickeln. 

Top Themen Weiterbildung

Umfrage: Kita-Fachkräfte nutzen zunehmend Online-Fortbildungen

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden viele Präsenzfortbildungen abgesagt. Erzieherinnen und Erzieher aus Kitas reagierten darauf flexibel: Sie nutzten häufig Online-Fortbildungen. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Umfrage der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. So sagten 70 Prozent der befragten Fachkräfte, dass sie bereits an einer Online-Fortbildung teilgenommen hätten. Zum Vergleich: noch im Jahr 2017 gaben lediglich fünf Prozent der Fachkräfte an, ein Online-Angebot als Fortbildung genutzt zu haben. Nun entdecken sie Vorteile der digitalen Angebote, wie die flexible Lerngeschwindigkeit und die Vereinbarkeit mit dem Berufsalltag.

Ziel der repräsentativen Telefonbefragung war es, einen Einblick in das Fortbildungsverhalten von pädagogischen Fach- und Leitungskräften in Kitas und Horten zu erhalten. Dabei zeigte sich ein deutlicher Anstieg in der Nutzung von Online-Angeboten: 70 Prozent der befragten Fachkräfte hatten bis Ende 2021 mindestens ein Online-Format genutzt. Bei einer vorhergehenden Umfrage im Jahr 2017 wussten nur 47 Prozent der Befragten überhaupt, dass es digitale Fortbildungsangebote im Bereich Bildung, Erziehung und Betreuung gibt und nur fünf Prozent hatten selbst an einer Online-Fortbildung teilgenommen.

Flexible Reaktion auf Fortbildungssituation während der Corona-Pandemie

In der Umfrage erwies sich die Corona-Pandemie als Treiber für diesen Anstieg: Die meisten „ersten Besuche“ von digitalen Fortbildungen fanden in den Jahren 2020 und 2021 statt. Zudem gab ein Großteil der befragten Fachkräfte an, in dieser Zeit deutlich seltener Präsenzfortbildungen und Fachveranstaltungen besucht zu haben.

 „Ich freue mich über diese Zahlen“, so Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. „Die Ergebnisse belegen den Fortbildungswillen der Pädagoginnen und Pädagogen. Sie wollen dazulernen und immer wieder Neues in ihre Arbeit mitnehmen – und dabei lassen sie sich kaum bremsen. Am Ende kommt diese Motivation den Kindern zugute. Und dieser schnelle Umstieg auf Online-Angebote zeigt uns, dass die Fachkräfte enorm flexibel sind. Wir wollen sie auch in Zukunft mit einem breiten Angebot aus Präsenz- und Online-Fortbildungen dabei unterstützen, immer das Format zu finden, das zu ihren aktuellen Bedürfnissen passt.“

Erzieherinnen und Erzieher wünschen sich mehr Zeit für Fortbildungen

Auf die Frage, wie viele Tage sich die Fach- und Leitungskräfte zukünftig gern im Jahr fortbilden würden, gaben sie im Mittel 6,3 Tage an. Damit klafft eine deutliche Lücke zwischen Wunsch und Realität: in den Einrichtungen, die Regelungen zur Fortbildungszeit hatten, standen den Erzieherinnen und Erziehern lediglich durchschnittlich 4,3 Tage zur Verfügung. Die Zahlen zeigen weiterhin: Am liebsten bilden sich die Fachkräfte trotz allem in Präsenz fort, gern auch als Inhouse-Angebot.

Ein wichtiges Argument für die Nutzung von Präsenzfortbildungen war für die Befragten die Möglichkeit, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Allerdings stieg die Bereitschaft, an weiteren digitalen Angeboten teilzunehmen, wenn sie bereits eine Online-Fortbildung besucht hatten. Dabei erkannten die Fachkräfte für sich auch konkrete Vorteile von Online-Fortbildungen im Vergleich zu Präsenzangeboten. So sagten die Pädagoginnen und Pädagogen, dass der Zugang niedrigschwelliger sei, sie die Online-Angebote besser mit ihrem Berufsalltag vereinbaren könnten und sie größeren Einfluss auf ihre Lerngeschwindigkeit hätten.

Die repräsentative Telefonbefragung wurde durch das Umfragezentrum Bonn (uzbonn) durchgeführt. Ausgewählte Ergebnisse der Umfrage hängen der Pressemitteilung an. Für die Erhebung wurden vom 22. Oktober bis 13. Dezember 2021 bundesweit 509 pädagogische Fach- und Leitungskräfte in Kitas und Horten telefonisch befragt.

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Mehr erfahren über die Bildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“: www.haus-der-kleinen-forscher.de


Top Themen Zeitnah

Deutscher Kita-Preis 2022: Die Gewinner stehen fest.

DKJS / F. Schmitt

Mit der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2022 in der STATION Berlin feierte die Auszeichnung am heutigen Abend ihr fünfjähriges Jubiläum. Bundesfamilienministerin Lisa Paus und die Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung Anne Rolvering kürten die Preisträger.

„Mit dem 5. Deutschen Kita-Preis wurden bereits 50 Preisträger gekürt. Auch in den nächsten Jahren soll die Auszeichnung Menschen anspornen, ihre großartige Arbeit nach außen zu tragen, damit sie die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Denn sie leisten jeden Tag Enormes und sind wichtige Anker im Leben der Kinder und ihrer Familien, gerade in Krisenzeiten wie wir sie im Moment erleben“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus beim Startschuss des 6. Durchgangs, auf den sich Kitas und lokale Bündnisse ab jetzt bewerben können. „Wir gratulieren allen, die jeden Tag mit Leidenschaft, Kreativität und Liebe dafür sorgen, dass unsere Kinder bestmöglich gefördert werden und gut aufwachsen können“, beglückwünschte Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, die Preisträger des Abends. Zu Gast waren neben den Vertreter:innen der Finalisten des Deutschen Kita-Preises 2022 auch Vertreter:innen der Preisträger aus den vorherigen Durchgängen. Durch den Abend führte Moderatorin Barbara Schöneberger. Für musikalische Unterhaltung sorgten Tim Bendzko sowie die Al-Farabi Musikakademie.

Die Preisträger

Die Erstplatzierten der Kategorie „Kita des Jahres“ und „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
Der erste Platz in der Kategorie „Kita des Jahres“ und damit 25.000 Euro Preisgeld gingen an das baden-württembergische Familienzentrum Olgakrippe aus Heilbronn.
Das Familienzentrum hat die Jury unter anderem mit ihrer besonderen Lern- und Veränderungsbereitschaft überzeugt. Die Pandemie wurde als Chance begriffen, Prozesse zu überdenken, Dinge zu verändern und neue Wege zu gehen. Das Team der Olgakrippe stellt die Partizipation von Kindern klar in den Mittelpunkt. Es ist dem Team wichtig, Kinder an der Gestaltung des Alltages zu beteiligen und sie zu ermutigen, sich in die Gemeinschaft einzubringen sowie Verantwortung zu tragen. An „Kindertagen“ übernehmen die Kinder das Ruder und schlüpfen in die Rollen der pädagogischen Fachkräfte. Sie gehen ans Telefon und dürfen Entscheidungen nach außen vertreten. Das Familienzentrum zeichnet sich durch einen wertschätzenden, stärkebasierten Umgang mit allen Kindern, Pädagog:innen und Familien aus und nimmt deren Heterogenität als besonderen Gewinn wahr.
 
In der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“ belegte das nordrhein-westfälische Bündnis „Familienzentren im Arnsberger Modell“ aus Arnsberg den ersten Platz. Dieses Bündnis erhielt ebenfalls 25.000 Euro Preisgeld. Die Initiative richtet sich nach den Bedürfnissen der Menschen in ihrem Stadtteil und entwickelt passgenaue Angebote für die Bewohner:innen. Die Familienzentren im Arnsberger Modell haben es sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Dafür hat sich das Bündnis die Verwirklichung der Kinderrechte auf die Fahne geschrieben. So gab es beispielsweise einen Kinderrechte-Tag, der durch verschiedene Aktionen und Banner für öffentliche Aufmerksamkeit sorgte. Auch strukturell ist das Bündnis vorbildlich aufgestellt und zeigt eine hervorragende Organisation, die sich im Prozess weiterentwickelt. Die Jury lobt die vielen unterschiedlichen Kommunikations- und Organisationselemente wie die Entwicklung einer Bündnis-App für Smartphones oder Beratungen als „Walk- and Talk”-Angebot, aber auch die festgelegten und verbindlichen Bündnis-Standards. Die Familienzentren im Arnsberger Modell sind somit auf bemerkenswerte Weise unabhängig von einzelnen Personen und dadurch tragfähig und zukunftsweisend aufgestellt.

Zweitplatzierte der Kategorie „Kita des Jahres“
Die Wukaninchen aus Biesenthal (Brandenburg), die AWO Kita Rödgen aus Gießen (Hessen), die FamilienkiTa Emmaus aus Gillenfeld (Rheinland-Pfalz) sowie die Kita „7 Raben“ aus Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) durften sich über ein Preisgeld von je 10.000 Euro und eine Trophäe freuen.

Zweitplatzierte der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
Auch die Kulturkitas Dortmund (Nordrhein-Westfalen), das Bündnis Hochfeld aus Duisburg (Nordrhein-Westfalen), das Netzwerk Startpunkt Leben aus Konstanz (Baden-Württemberg) sowie Frühe Hilfen und Kita-Sozialarbeit aus Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) erhielten ein Preisgeld von je 10.000 Euro und eine Trophäe.

Publikumspreis – ELTERN-Sonderpreis – geht nach Sulzbach im Saarland
Rosa Wetscher, Redaktionsleiterin der Gruner + Jahr Familienredaktion, ehrte auf der Verleihung des Deutschen Kita-Preises 2022 die Katholische Kita Pastor Hein aus Sulzbach mit dem Publikumspreis – dem ELTERN-Sonderpreis. Die Kita hat in einer Online-Abstimmung im April 2022 die meisten Stimmen erhalten. Neben der ELTERN-Sonderpreis-Trophäe bekommt die Kita den „Leseschatz“, also mehrere von der Redaktion des ELTERN-Magazins zusammengestellte Pakete mit Kinderbüchern für Ein- bis Sechsjährige.

1.000 Euro für alle Finalisten ohne Auszeichnung
Auf der Preisverleihung ging niemand leer aus. Auch die Kitas und lokalen Bündnisse ohne Auszeichnung erhielten jeweils 1.000 Euro als Anerkennung für ihre herausragende Arbeit.

Jetzt für den Deutschen Kita-Preis 2023 bewerben

Mit der Verleihung des 5. Deutschen Kita-Preises beginnt auch schon der 6. Deutsche Kita-Preis. Gesucht werden Kitas und lokale Bündnisse, die Kinder konsequent in den Mittelpunkt ihrer pädagogischen Arbeit stellen und bei denen Kinder, Eltern und Fachkräfte aktiv mitwirken können. Entscheidend ist zudem, wie die Teams weitere Institutionen vor Ort einbinden sowie die eigene Arbeit reflektieren und weiterentwickeln. Interessierte können noch bis zum 15. Juli ihre Bewerbung unter www.deutscher-kita-preis.de/bewerbung einreichen.

Über den Deutschen Kita-Preis

Der Deutsche Kita-Preis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, dem ELTERN-Magazin, der Soziallotterie freiheit+ und dem Didacta-Verband. Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt.

Mehr über den Deutschen Kita-Preis: deutscher-kita-preis.de