2012

Praxis

Über Märchen: Es war einmal....

Es heißt nicht ohne Grund, dass in den Märchen die Seele eines Volkes steckt. Legenden, Fabeln, Sagen, Schwänke, Lügen- oder Tiergeschichten: Märchen sind so vielgestaltig wie sie alt sind. Sie sind der überlieferte Schatz einer jeden Kultur. Erst durch die weltberühmte Sammlung der Brüder Grimm wurde die Bezeichnung Märchen für mündlich erzählte Geschichten populär und auch in andere Sprachen übernommen.

Märchenpersonal und Handlung
Sprechende Tiere und Pflanzen, Zwerge, Riesen, Hexen, Feen, Drachen und andere Fabelwesen gehören zum selbstverständlichen "Personal" von Märchen. Typisch für die Figuren ist, dass sie scharf kontrastiert sind: schön oder hässlich, gut oder böse, tapfer oder feige, schlau oder dümmlich. Ohne Verbindung zur Zeit verstehen sie es, zwischen Wirklichkeit und Zauberwelt zu wechseln.

Symbolische Zahlen, zum Beispiel die sieben (sieben Raben, Geißlein, Zwerge) oder die drei (drei Wünsche frei), und besondere Farben wie Gold prägen die Märchen. Märchen erzählen zumeist von der glücklichen Lösung eines Konfliktes. Ein Protagonist erlebt allerlei Abenteuer, Schicksalsschläge oder Läuterungen, um danach gestärkt daraus hervor zu gehen.

Es war einmal... Wurzeln des Märchens
In den schriftlichen Zeugnissen aller frühen Hochkulturen finden sich märchenhafte Züge. Das alte Ägypten war reich an Zauber- und Tiergeschichten. Das sumerische Gilgamesch-Epos, das vermutlich im 12. Jahrhundert vor Christus in Mesopotamien entstand und als älteste literarische Dichtung der Welt gilt, weist in vielen Passagen märchenhafte Formen auf. Die Epen des griechischen Dichters Homer und andere Sagen zeugen vom großen Reichtum an Märchen der alten Griechen. Indien wird eine vermittelnde Rolle zwischen den sehr alten Erzähltraditionen des Fernen Ostens und des Vorderen Orients zugeschrieben. Für die europäische Märchentradition waren die Beziehungen zum Orient, die über Byzanz und Nordafrika verliefen, von größter Bedeutung. Kreuzfahrer und Kaufleute, Pilger und Seefahrer brachten Stoff für Märchen mit nach Europa. Dort sorgten vor allem Spielleute für deren Verbreitung.

Märchen in Europa
Schon im 16. und 17. Jahrhundert schufen die Italiener Giovanni Straparola und Giovanni Battista Basile ganze Märchenzyklen. Die so genannten Feenmärchen waren im Frankreich des 17. Jahrhunderts sehr beliebt als Unterhaltung für den Adel. Ab 1704 erschloss die Übersetzung der "Geschichten aus 1001 Nacht" von Antoine Galland neue Märchenwelten. Bereits 1697 hatte Charles Perrault eine französische Märchensammlung vorgelegt, die im 18. Jahrhundert auch in Deutschland aufgenommen wurde. "Dornröschen", "Rotkäppchen" und "Der gestiefelte Kater" gehen nachweislich auf seine Sammlung zurück.

Die Brüder Grimm
Die deutschen Romantiker und die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm erfassten den Reiz des mündlich überlieferten Erzählgutes. Sie erkannten darin die schöpferischen Kräfte eines Volkes - einen Kulturschatz, den es zu bewahren galt. Trotzdem rechneten die Brüder Grimm nicht mit einem wirtschaftlichen Erfolg, als sie die "Kinder- und Hausmärchen" 1812 und 1815 veröffentlichten. Für ihre Märchensammlung hatten sich die Brüder Märchen erzählen lassen und sie Wort für Wort festgehalten. Die Brüder Grimm weckten durch ihre Sammlung nicht nur das allgemeine Interesse an Märchen, sondern initiierten auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihnen. Neben der Märchensammlung wurde das "Grimmsche Deutsche Wörterbuch" das Lebenswerk der beiden Germanisten.

Die Psychoanalyse
Auch die Psychoanalyse, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand, interessierte sich für Märchen. Bedeutsam wurden die tiefenpsychologische Untersuchungen des österreichischen Nervenarztes Sigmund Freud zum Verhältnis von Märchen, Traum und Sexualtrieb.
Der Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung und seine Schüler zogen aus Märchen und Mythen Erkenntnisse über die seelischen Grundkonzeptionen der Menschen einer Kultur.
In jüngster Zeit arbeiten vor allem Kindertherapeuten mit Märchen. Sie bearbeiten anhand der zauberhaften Figuren und Konstellationen verdrängte Erlebnisse und Traumata der Kinder.

Und wenn sie nicht gestorben sind... Märchen heute
Heute stellen Märchen ein Angebot unter vielen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur dar. Insofern ist ihre einstmals dominante Stellung gebrochen. Neue Märchen für Kinder werden zwar in großem Umfang geschrieben und verlegt, nach wissenschaftlichen Untersuchungen des bekannten amerikanischen Kinderpsycholgen Bruno Bettelheim mögen Kinder jedoch die alten Märchen viel lieber. Zumindest in Mitteleuropa gehören die Märchen der Brüder Grimm, Hans Christian Andersens, Wilhelm Hauffs und Ludwig Bechsteins immer noch zum Grundstein der Kinderliteratur.


Gesundheit

Essstörungen im Kindergarten

Grundsätzlich gilt: Kinder müssen nicht zum Essen erzogen werden. Essen ist eine natürliche Bedürfnisbefriedigung, verbunden mit sinnlichem Genuss und Wohlbefinden. Ob das Essverhalten eines Kindes als normal oder als auffällig angesehen wird, hängt mehr als andere Wahrnehmungen von der Einschätzung der Bezugspersonen ab.

Es ist festzustellen,  dass Essstörungen fast immer auf emotionale Spannungen oder Mangelerlebnisse hindeuten. Fühlt sich ein Kind zu wenig angenommen und beachtet,
kann es dies unbewusst über auffälliges Essverhalten mitteilen. Gleiches gilt für Kinder, die zu stark
reglementiert werden, so dass sie kaum selbstständig handeln und aktiv werden können. Diese Kinder sind oft antriebsarm und essen vermehrt, während sie sich gleichzeitig zu wenig bewegen.

Es gilt deshalb, immer auch die sozial-emotionale Komponente des Essverhaltens eines Kindes in den Blick zu nehmen. Wenn Kinder zu Hause sich selbst überlassen sind und unter einem Mangel an Zuwendung und Kommunikation leiden, hilft es nicht viel, die Essproblematik des Kindes isoliert anzugehen. Vielmehr müssen die gesamten Lebensumstände der Familie betrachtet werden, um
langfristig stabile Veränderungen erzielen zu können.

Dennoch ist es auch im Alltag der Kindertageseinrichtung wichtig, gute Rahmenbedingungen
zu schaffen. Um ein gesundes Essverhalten der Kinder zu fördern und so einen Beitrag zur
Prävention in Bezug auf Essstörungen zu leisten, sollten folgende Aspekte bedacht und umgesetzt werden:

In der Kindertageseinrichtung sollte die Freude am Essen gefördert werden.
Hilfreich ist es, die Kinder im Rahmen von "Kochtagen" in den Prozess der Zubereitung mit einzubeziehen, sie mitentscheiden und mithelfen zu lassen.
Die Kinder sollen erleben, wie sich Lebensmittel in wahre Leckerbissen verwandeln.

Fragen, die klären helfen, inwieweit ein Kind auffälliges Essverhalten zeigt:
- Seit wann und in welcher Häufigkeit zeigt das Kind Verhaltensauffälligkeiten beim Essen?  Wird es    durch dieses Verhalten im Tagesablauf eingeschränkt?
- Wie ist die emotionale Gesamtverfassung des Kindes? Wirkt es eher traurig und zurückgezogen oder    interessiert und glücklich?
- Welchen Eindruck machen die Eltern? Vertreten sie selbstbewusst ihre Meinung oder wirken sie eher  verschlossen? Sind sie selbst über- oder untergewichtig?
- Wie sieht das mitgebrachte Frühstück/Vesper des Kindes aus? Achten die Eltern auf gesunde    Ernährung?
- Welche Mengen verzerrt das Kind? Schlingt es das Essen herunter oder stochert es nur lustlos darin  herum? Wie oft und wie lange hält es sich bei freien Essenszeiten am Esstisch auf?
- Wie wird Esskultur in der KiTa gelebt? Welche Faktoren könnten das auffällige Essverhalten des  Kindes begünstigen?
- Hat das Kind Kontakte zu anderen Kindern in der Gruppe? Wird es akzeptiert oder ausgegrenzt?
- Zeigt das Kind noch andere (Verhaltens-) Auffälligkeiten?
- Wie verhalte ich mich als Erzieherin diesem Kind gegenüber? Fällt es mir auf Grund seiner   Essproblematik oder seines Wesens schwer, es anzunehmen? Bin ich als Erzieherin
 ein gutes Vorbild in Bezug auf das Essverhalten? Welche Möglichkeit habe ich, das Kind zu    unterstützen  und zu stärken?

Wichtig ist eine angenehme Atmosphäre beim Essen.
Hier kann ein liebevoll gedeckter und dekorierter Tisch einen Beitrag leisten.
Gemeinsame Rituale vor dem Essen helfen den Kindern, sich im Alltag zurechtzufinden. Sie geben Struktur und Sicherheit. Tischreime oder Lieder werden von den Kindern in der Regel sehr gut angenommen. Eine feste Sitzordnung am Esstisch ermöglicht der Erzieherin, auffällige Esser neben sich zu setzen und bei Bedarf zu unterstützen. Miteinander zu essen gibt Gelegenheit, Achtsamkeit und Rücksichtnahme zu üben.

Gute Tischmanieren wie nicht zu schmatzen, nicht mit vollem Mund zu sprechen oder nicht mit dem Essen zu spielen, sollten selbstverständlich sein. Dementsprechend sollten Kinder lernen, mit
Besteck umzugehen. Ein vielfältiges Nahrungsangebot ist wichtig. Die Erziehungspersonen entscheiden, welche Nahrung angeboten wird. Wenn von den Kindern neue Speisen abgelehnt werden, sollte die Erzieherin Geduld haben. Sie kann das Kind immer wieder ermuntern, etwas Neues zu probieren, zwingen sollte sie es hingegen nicht.

Getränke (Wasser, Tee) sollten in der Kindertagesstätte reichhaltig zum Essen und zu jeder
Tageszeit angeboten werden. "Verbotene" Lebensmittel gibt es nicht. Auch Süßes darf gegessen werden. Entscheidend ist, wann und wie viel davon. Das gemeinsame Essen am Tisch bietet auch die
Möglichkeit zur Förderung der Selbstständigkeit. Kinder lernen so beim Essen, ihr eigenes Maß zu finden und einzuhalten.

Essen findet am Tisch statt; alle Kinder bilden dementsprechend eine Tischgemeinschaft.
Wenn ein Kind nicht essen möchte, sollte es dennoch am Tisch sitzen und den anderen Gesellschaft
leisten. Für die Kinder ist es wichtig, wie sich die Erzieherin selbst am Esstisch verhält, wie sie ihre Vorbildfunktion ausfüllt. Die Erzieherin sollte langsam und genussvoll essen und bereit sein, von allem zu probieren. Aber auch sie darf bestimmte Dinge nicht mögen.

Auf ein störungsfreies Essen sollte geachtet werden.
Die Spielsachen der Kinder oder das Telefon der Erzieherin haben nichts auf dem Esstisch zu suchen.
Unterhaltungen hingegen sind erwünscht, denn sie sorgen für eine entspannte Atmosphäre.

Wenn ein Kind mit gutem Appetit gegessen hat, muss es nicht gelobt werden. Viel essen ist kein Verdienst und wenig essen kein Fehler.

Das Beendigen einer Mahlzeit sollte je nach Alter und Belastbarkeit der Kinder so gestaltet werden, dass man erst aufsteht, wenn alle zu Ende gegessen haben. Zu Ende heißt nicht: bis alle Teller leer
sind, sondern bis alle am Tisch satt sind. Ein gemeinsames Ritual kann das Essen beschließen.

Um dass Verhalten eines essgestörten Kindes zusätzlich positiv zu beeinflussen, sollten tägliche Bewegungsmöglichkeiten als Ausgleich zum oft bewegungsarmen Gruppenalltag genutzt werden.
Gleichzeitig ist zu bedenken, dass viele Kinder ihren Körper nicht mehr intensiv erleben, so dass es
wichtig ist, sie für die eigene Körperwahrnehmung zu sensibilisieren. Die fehlenden Körpererfahrungen erschweren nicht nur die Bewegungskoordination und die Ausbildung eines gesunden Selbstbewusstseins, auch die geistige Entwicklung wird beeinträchtigt.
Gerade übergewichtigen Kindern vermitteln sportliche Aktivitäten, aber auch Massagen und Stilleübungen wichtige Erfahrungen.

Auch eine Stärkung des Selbstwertgefühls ist bei übergewichtigen Kindern besonders wichtig. So sollten die Erzieherinnen dem Kind nicht das Aussehen, sondern die positiven Eigenschaften und Fähigkeiten spiegeln. Kinder fühlen sich dann ernst genommen und entwickeln die Fähigkeit, Verhaltensweisen positiv zu verändern.

Nicht zuletzt kann auch die Projektarbeit zum Thema "Gesundheit und Ernährung" dazu beitragen, dass Kinder lernen, ihren Körper zu achten, Körperempfindungen wahrzunehmen und gesund zu leben.

Bei Essstörungen ist es immer ratsam, dass der Kinderarzt hinzugezogen wird. Eine genaue diagnostische Abklärung zeigt, ob das Körpergewicht noch im Toleranzbereich liegt oder bereits behandlungsbedürftig ist. Auch wenn organische Ursachen seltener sind, müssen sie diagnostisch
ausgeschlossen werden. Zudem ist eine Abklärung der psychodynamischen Probleme und gegebenenfalls eine therapeutische Behandlung (z.B. Verhaltenstherapie, Familientherapie) zu veranlassen. Im Rahmen der Behandlung von Essstörungen ist der gemeinsame Wille der gesamten Familie notwendig, wenn sie sich auf ein geeignetes Therapieprogramm einlässt. Die Durchführung erfordert in der Regel viel Geduld und Verständnis, auch für mögliche Rückschläge. Übermäßiger
Erwartungsdruck belastet das Kind. Wichtig ist: Je früher eine Therapie beginnt, desto höher sind die Erfolgschancen.

Möglichkeiten der Einflussnahme:
- Die Freude am Essen fördern.
- Eine angenehme Atmosphäre schaffen.
- Gemeinsame Rituale pflegen.
- Eine feste Sitzordnung einhalten.
- Auf gute Tischmanieren achten.
- Die Bedeutung eines vielfältigen Nahrungsangebots berücksichtigen.
- Die Selbstständigkeit förden.
- Die Gemeinschaft der Kinder am Tisch unterstützen.
- Auf die eigene Vorbildfunktion achten.
- Ein störungsfreies Essen garantieren.
- Die Mahlzeit positiv beenden.

Auszüge aus der Broschüre:
Symptome und Ursachen sowie Interventionsmöglichkeiten im Rahmen des Tätigkeitsfeldes von Erzieherinnen
Die Broschüre wurde im Auftrag des Landesjugendamtes des Landes Brandenburg erstellt.
http://www.brandenburg.de/sixcms/media.php/bb2.a.5704.de/Verhaltensauffaellige_Kinder_Kita.pdf






Medien

Der Besuch vom kleinen Tod

Tod ist etwas sehr Abstraktes. Auch Erwachsene haben Schwierigkeiten damit, sich vorzustellen, was nach dem Leben kommt, was Tod bedeutet, ob und wie es danach weitergeht. Wie erst sollen Kinder da begreifen, was Tod umfasst? Daher ist es eine schöne Idee, Kindern den Tod zu erklären, in dem man ihn personalisiert, ihm Gedanken, Gefühle und eine Sprache gibt und darüber begreifbar werden lässt.

Der kleine Tod ist traurig, denn niemand mag ihn. Dabei gibt er sich solche Mühe, gemocht zu werden: er nähert sich leise den Sterbenden, klopft vorsichtig an ihre Tür, nimmt sie bei der Hand und führt sie leise fort ins Totenreich. Dort macht er ihnen ein Feuer, denn sie frieren, doch das Feuer erschreckt sie. „So ist das nun mal.“, denkt er resigniert. Bis er eines Tages auf Elisewin trifft. Sie sitzt erwartungsvoll in ihrem Bett und jubelt ihm entgegen. Ihr ist nicht kalt und sie ist nicht traurig und erinnert den kleinen Tod daran, dass er selber auch noch ein Kind ist. Eliswein geht gern und ohne Angst mit ihm mit und erklärt ihm, dass ihr nun endlich nichts mehr weh tut und sie sehr froh darüber ist. Elisewin und der kleine Tod verbringen eine wunderbare Zeit miteinander, sie machen Handstand und spielen Verstecken. Doch Elisewin kann nicht bleiben und muss in ein anderes Leben aufbrechen. Kleiner Tod ist sehr betrübt darüber und fühlt sich noch einsamer und allein. Doch plötzlich erscheint Elisewin wieder bei ihm und zwar als Engel, die von nun an gemeinsam mit dem kleinen Tod die Sterbenden abholt, damit sich niemand mehr fürchten muss.

Passend zum Thema sind die Illustrationen dezent farbig gehalten, schwarz und weiß dominieren, einzelne Farbtupfer in warmen Braun- und Orangenuancen verhindern aber eine bedrückende Stimmung. Der kleine Tod wird als liebevolles kleines Geschöpf in einem schwarzen Umhang und mit einem weißen Gesicht gezeichnet, das sehr traurig sein, das aber auch große Freude ausstrahlen und durch die Gegend tollen kann. Auch durch diese überzeugende Darstellung seiner Emotionen wächst er den kleinen und großen Lesern sehr schnell ans Herz.

Fazit:
Ein gefühlvolles Buch über den Tod, welches sich gleichzeitig überraschenderweise zu einer anrührenden Geschichte über Freundschaft entwickelt.

Autorin/Illustratorin: Kitty Crowther
ab 5 Jahren 
ISBN 978-3-551-51758-6
Carlsen Verlag 



Medien

Die Geschichte von den heiligen drei Königen

Am Dreikönigstag, dem 6. Januar, ziehen in vielen Ländern der Welt Kinder von Haus zu Haus und sammeln Geld für Notleidende und für gemeinnützige Projekte. Die Sternsinger erinnern so an die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar. Doch was hat es mit der Geschichte um die drei Könige aus dem Morgenland eigentlich auf sich?

In diesem Buch wird die Geschichte der 'Heiligen drei Könige' Kaspar, Melchior und Balthasar, für die ganze Familie, ob groß oder klein, erzählt. Es ist erstaunlich, wie wenige Kinder die Geschichte und die Botschaft der drei Könige kennen, geschweige denn wissen, wer die drei 'Typen' dort an der Krippe sind.

Kindgerecht und mit vielen ansprechenden Bildern, werden Kinder durch die Geschichte der Drei Weisen geführt. Beginnend bei der langen Reise aus dem Morgenland, weiter beim Besuch der Könige bei König Herodes, dem Aufwarten im Stall, der Warnungen der Engel im Traum und endend bei der Flucht der heiligen Familie nach Ägypten.

Die nostalgisch angehauchten Zeichnungen von Wasyl Bagdaschwili machen das aufwändig gestaltete Buch zum Lesevergnügen. Die funkelnden Goldprägungen machen es zudem zu einer kleinen Kostbarkeit, durch welche die Geschichte an Geheimnis und Zauber gewinnt. 

Über den Illustrator:
Wasyl Bagdaschwili, geb. 1949 in Bayreuth, studierte Design in Wuppertal und arbeitet seitdem als freier Illustrator und Maler vorwiegend für Zeitschriften- und Buchverlage. Viele seiner Arbeiten konnte man bereits auf Ausstellungen bewundern und sind in nationalen und internationalen Jahrbüchern erschienen. Auch einige Bilderbücher hat er schon illustriert (z.B.: Die Geschichte vom heiligen Nikolaus, im selben Verlag erschienen und auch bei den Lesezwergen beschrieben.) 

Verlag: Coppenrath
ISBN-13: 978-3815738665
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 36 Monate - 6 Jahre
www.coppenrath.de 

Bestellung unter: 
http://www.amazon.de/gp/product/3815738660/ref=as_li_ss_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=3815738660&linkCode=as2&tag=kinderzeit-21


Gesundheit

Stottern im Vorschulalter

Von den rund 4.000 Ratsuchenden, die sich jährlich an die BVSS (Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e.V.) wenden, haben zahlreiche Fragen zur sicheren Erkennung von Stottern. Hilfesuchende sind dabei meist Familienangehörige und ErzieherInnen, aber auch Lehrkräfte. Da Stottern in der breiten Zeitspanne zwischen 2 und 5 Jahren auftreten kann, kommt der Beobachtung des sozialen Umfeldes bei der Effektivität der Erkennung von Stottern eine besondere Bedeutung zu. Erst mit einer sicheren Früherkennung des sozialen Umfeldes ist sekundäre Prävention erst möglich.

Je früher Stottern erkannt wird, umso früher können chronifizierende und das Stottern stabilisierenden Bedingungen im sozialen Umfeld (Elternhaus, Kindergarten, Schule) vermieden werden (sekundäre Prävention). Ebenso kann bei einem frühen Erkennen entsprechend frühzeitig ein Therapiebedarf geprüft werden. Ein bedeutender Punkt, denn bei frühen direkten Therapien des Stotterns wurden Remissionsraten von über 90 % nachgewiesen.

Kindergartenzeit
Über Stottern sprechen

Es ist generell wichtig, das nähere familiäre Umfeld über Stottern zu informieren, denn auch Großeltern, Tagesbetreuung und Freunde können verständlicherweise zunächst unsicher sein, wie sie sich Ihrem stotternden Kind gegenüber verhalten sollen. Leider wird auch bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern das Thema Stottern bisher meist nur ansatzweise behandelt. Es empfiehlt sich daher, von Anfang an offen zu sprechen und die KiTa mit Informationen zu unterstützen.

Kein Grund, sich zu verstecken
Gut informiert kann das KiTa-Team auch besser auf die Reaktionen der anderen Mädchen und Jungen eingehen, falls sie zum Beispiel über das Stottern lachen oder Ihr Kind deswegen hänseln. Solche Situationen werden wahrscheinlich entstehen, denn Kindern erscheint Stottern zunächst „komisch“, manche glauben auch an Vorurteile wie „Wer stottert ist dumm!“. Meist beruhen diese Reaktionen auf Unwissen, so dass mit sachlichen Informationen darüber, was Stottern ist und was es nicht ist, Abhilfe geschaffen werden kann. Darüber hinaus spielt aber auchdie innere Haltung eine bedeutende Rolle. Wenn Eltern offen zum Stottern Ihres Kindes stehen, leben sie ihm vor, dass es keinen Grund gibt, sich für das Stottern zu schämen. Sie zeigen Ihrem Kind, dass sie es akzeptieren wie es ist und stärken so sein Selbstwertgefühl.

Das Prinzip der Offenheit gilt selbstverständlich auch umgekehrt: Wenn Erzieherin oder Erzieher vermuten, dass ein Kind stottert, sollten sie Ihrer eigenen Sensibilität für die Sprechentwicklung von Kindern ruhig vertrauen und die Eltern darauf ansprechen. Es gibt Situationen und Phasen, in denen das Stottern mal weniger und mal mehr auftritt. So kann es sein, dass Eltern die Sprechunflüssigkeiten ihres Kindes bisher nicht bemerkt haben. Oder sie vertrauen darauf, dass das Stottern „von selbst“ wieder aufhört. Erzieher/innen sollten die Eltern ruhig darin bestärken, sich über Stottern zu informieren und für ihr Kind frühzeitig einen Beratungstermin bei einer auf Stottern spezialisierten Therapiepraxis zu vereinbaren.

Hilfe für Erzieher/Innen Es ist wichtig und hilfreich, dass  enge Bezugsperson für Kind und Eltern gut über Stottern und den Umgang damit Bescheid wissen. Die verschiedenen Angebote der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e.V. helfen dabei:

Flyer und Broschüren – ein guter Einstieg ist zum Beispiel die Broschüre „FAQ – Was Sie schon immer über Stottern wissen wollten“. Es können größere Stückzahlen zur Auslage oder Verteilung bestellt werden.

Individuelle Fachberatung
– bei persönlichen Fragen, zum Beispiel wie man sich einem stotternden Kind gegenüber verhalten sollen

Literatur und Filme
– der zur BVSS gehörende Demosthenes-Verlag ist der Fachverlag zum Thema Stottern. Hier findet man unter anderem Kinder- und Bilderbücher, die sich auch für den Einsatz in KiTa oder KiGa eignen.

Literatur Tipp:  Ratgeber Mein Kind stottert – was nun? Ratgeber für Eltern
Das Standardwerk – aktuell, informativ, praxisnah
Artikel-Nr: ISBN 978-3-921897-56-0
Inhalt: Was ist Stottern? Wie kann ich meinem Kind helfen? Wann ist professionelle Hilfe gefragt? Was für Behandlungsformen gibt es? Antworten auf genau diese Fragen gibt der neue Ratgeber „Mein Kind stottert – was nun?“. Er ist damit ein wertvoller Begleiter für Mütter, Väter und Erzieher/innen,
Basierend auf der langjährigen Beratungserfahrung der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe e. V., zeichnet der Elternratgeber sich durch seine Praxisnähe aus. Erfahrene Expertinnen geben konkrete Tipps und stärken die Handlungskompetenz der Leser/innen im Umgang mit Stottern bei Kindern.

Wie Sie im Vorfeld helfen können
Wenn Sie als Erzieherin oder Erzieher vermuten, dass ein Kind stottert, sollten Sie Ihrer eigenen Sensibilität für die Sprechentwicklung von Kindern ruhig vertrauen und die Eltern darauf ansprechen. Es gibt Situationen und Phasen, in denen das Stottern mal weniger und mal mehr auftritt. So kann es sein, dass Eltern die Sprechunflüssigkeiten ihres Kindes bisher nicht bemerkt haben. Oder sie vertrauen darauf, dass das Stottern „von selbst“ wieder aufhört. Bestärken Sie die Eltern ruhig darin, sich über Stottern zu informieren und für ihr Kind frühzeitig einen Beratungstermin bei einer auf Stottern spezialisierten Therapiepraxis zu vereinbaren.

Mehr Infos unter www.bvss.de