Vorleseangebote mehrsprachig gestalten - eine Arbeitshilfe

Arbeitshilfe für den Umgang mit mehrsprachigen Kindern und ihren Familien

Quelle: Verband

Erfreulicherweise wächst die Zahl der Einrichtungen und Initiativen, die mehrsprachige Angebote entwickeln. Ihnen soll diese Broschüre als Arbeitshilfe dienen. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften gibt seine Erfahrungen weiter in der Hoffnung, dass mehrsprachige Familien durch eine Vielzahl von Initiativen in Zukunft stärkere Anerkennung und Unterstützung erfahren.

Mitwirkung der Kitas und Schulen

Besonders wichtig für die Qualität des Angebotes ist der regelmäßige Austausch mit den ehrenamtlichen Vorleser/innen über Inhalte, Methoden und pädagogische Fragen. Erzieher/innen oder Lehrer/innen sollen bei den Vorleseangeboten hospitieren, um die Qualität zu prüfen und den Kindern den Einstieg zu erleichtern. Einige Einrichtungen oder Vorleser/innen legen darüber hinaus Wert auf eine Parallelisierung, d.h. sie bemühen sich, Themen zu bearbeiten oder Materialien einzusetzen, die die Einrichtung parallel auch in deutscher Sprache behandelt.

Komunikation mit den Eltern

Anbieter eines mehrsprachigen Angebotes haben oft keinen direkten Zugang zu den Eltern der teilnehmenden Kinder. Die Kommunikation läuft über die Kindertagesstätten oder Schulen. Günstig ist es, Eltern auf Elternabenden, in Einzelgesprächen und / oder durch ein (mehrsprachiges) Informationsblatt auf das Vorleseangebot hinzuweisen. Da familiensprachliche Angebote noch nicht Gang und Gebe sind, reagieren manchmal Eltern anfangs irritiert. Sie befürchten mitunter, ihr Kind habe einen besonderen Förderbedarf oder halten ein solches Angebot für überflüssig. Es sind oft weitere Informationen und Überzeugungsarbeit notwendig. Wichtig ist es, dass sich die Eltern nicht
gedrängt fühlen, an Angeboten teilzunehmen.

Beispiel für einen Elternbrief

Zumeist findet das Vorleseangebot bei den Eltern im Laufe der Zeit eine sehr gute Resonanz. Sie freuen sich, dass ihre Kinder viel Aufmerksamkeit bekommen, mit großem Spaß Lieder singen, Geschichten hören oder spielen. Sie erfahren, dass die im häuslichen Umfeld verwendete Sprache plötzlich »so hoch im Kurs steht«. Manche Kinder bringen ihren Eltern sogar Lieder bei oder bitten sie, bestimmte Bücher zu besorgen und vorzulesen. An ein mehrsprachiges Vorleseprojekt lassen sich daher gut Elternangebote anschließen z.B.ein Workshop zur Spracherziehung.

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. arbeitet bundesweit als Interessenvertretung und ist Herausgeber dieser Arbeitshilfe, die Sie sich hier herunterladen können.

Ergänzend zur Broschüre finden Sie hier Hinweise auf Handwerkszeug und Vorlagen.

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