Klimakrise: Kindern helfen Widersprüche und Ängste zu bewältigen

Stiftung Haus der kleinen Forscher / Christoph Wehrer

Die dramatischen Folgen der globalen Klimakrise werden hierzulande immer sicht- und spürbarer. Das bekommen auch junge Kinder mit – sie sorgen sich und brauchen Sicherheit. Wie sollen Eltern darauf reagieren? Wie können Kitas und Grundschulen Zukunftsängste kindgerecht auffangen und zu Orten werden, in denen Kinder Antworten finden und Selbstwirksamkeit erfahren? Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ bereitet Pädagoginnen und Pädagogen gezielt darauf vor. Hier ein Einblick – auch für Eltern –, worauf es dabei ankommt.

Wenn es darum geht, Kindern einen guten Umgang mit Ängsten und schwierigen Situationen nahezubringen, zählen zunächst einmal die scheinbar simplen Dinge: Reden, Fragen stellen, Zuhören. Das gilt zu Hause am Küchentisch genauso wie in Kita, Hort und Grundschule.

Wesentlich ist, die Sorgen der Kinder nicht klein zu machen. Also nicht zu sagen „Mach dir keine Sorgen!“. Stattdessen sollten Erwachsene möglichst gute Vorbilder sein. Auch sie können angesichts der zahlreichen Krisen Ängste und Sorgen haben – wichtig ist, wie sie damit umgehen. Dabei geht es nicht darum, Kindern die Welt oder gar die Klimakrise zu erklären oder Werte einfach vorzuschreiben. Im Gegenteil. Ist Autofahren etwas Schlechtes? Ist Fleischessen ok? Für Kinder ist es elementar, wenn Eltern und Lernbegleitende in Kita und Grundschule mit ihnen gemeinsam versuchen, schwierigen Fragen nachzugehen. Und dass die Kinder dabei eigene Ideen und Alternativen entwickeln und ernsthaft ausprobieren dürfen.

Kinder werden aktiv und lernen nachhaltiges Handeln

Nah an der Alltagswelt der Kinder zu bleiben, ist dabei ein wichtiger Punkt. Beim neusten Angebot der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung geht es beispielsweise darum, die Kinder über den Umgang mit ihrem Spielzeug an Möglichkeiten heranzuführen, wie unser Konsumverhalten nachhaltiger wird.

Wie viel braucht man zum Spielen? Welche Materialien und Ressourcen stecken in Spielzeugen? Wie lassen sich kaputte Dinge reparieren? Indem sie sich mit Fragen wie diesen auseinandersetzen – und das ohne Vorgaben und Verbote –, erfahren Kinder, dass sie Einfluss haben und Dinge verändern können. Sie lernen, selbst aktiv zu werden und nachhaltig zu handeln. Diese Erfahrungen helfen ihnen, bei gesellschaftlichen Krisen mutig zu sein und nicht zu verzweifeln.

Darauf kommt es an – ein Überblick:

  • Mit Kindern über Sorgen und Ängste sprechen und sie ernst nehmen.
  • Vorbild sein im Umgang mit Ängsten wie auch beim nachhaltigen Handeln.
  • Nah am Alltag der Kinder bleiben.
  • Kindern die Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen zu machen und Alternativen zu entwickeln.
  • Keine Werte vorgeben und auf Verbote verzichten.

Unterstützung für Kitaleitungen, Erzieherinnen, Erzieher und Lehrkräfte

All diese Punkte sind auch relevant in der Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE. Hier werden Erwachsene und Kinder motiviert und befähigt, nachhaltig zu denken, zu handeln und mitzugestalten. Pädagogische Methoden aus der BNE wie das gemeinsame Philosophieren mit Kindern oder das Entdecken und Forschen und alles, was sonst noch dazu gehört, können Pädagoginnen und Pädagogen in Fortbildungen und Onlinekursen der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ kennenlernen.

Mehr über die BNE-Angebote der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ gibt es unter www.hdkf.de/bne

Kinderzeit-Podcast zum Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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