Forscheridee: Wie erwachen Blumen aus dem Winterschlaf?

Johannes Plenio on Unsplash
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Wie erwachen Blumen aus dem Winterschlaf?

Nicht nur Tiere machen Winterschlaf, auch Pflanzen ruhen in der kalten Jahreszeit. Endet der Frost, ist das der Startschuss für das Wachstum von Blumenzwiebeln. Die Kinder „wecken“ eine Blumenzwiebel und schauen ihr beim Keimen und Wachsen zu.

Sie brauchen:

  • Hyazinthenzwiebeln
  • Etwas Sand
  • Einen Gefrierbeutel
  • PET-Flaschen
  • Papier oder Pappe
  • Kleber und Schere
  • Lineal, Stift und Fotoapparat

So funktioniert‘s

Was passiert mit Blumenzwiebeln, die wir im Herbst in die Erde setzen? Erst einmal nichts! Ein sogenannter Keimschutz verhindert, dass sie austreiben, denn die Keime würden sonst erfrieren. Sie benötigen zwar eine längere Kälteperiode, aber erst das Ende des Frosts wirkt wie ein Wecker auf die Zwiebeln: Sie fangen an zu keimen. Mit ein paar Tricks können die Mädchen und Jungen Blumenzwiebeln selbst zum Keimen bringen und dabei zusehen.

Den Keimschutz aufheben

Die Zwiebeln kommen in einem Behältnis für ein paar Wochen in den Kühlschrank – das ist der „Winter“. Am besten eignet sich dafür ein offener Gefrierbeutel gefüllt mit etwas Sand, der zwischendurch immer wieder angefeuchtet wird. Die Zwiebeln beginnen nach einer Kältephase zu treiben.

Ein Treibglas bauen

Schneiden Sie den oberen Teil einer PET-Flasche ab. Die Kinder setzen diesen umgekehrt in das Unterteil der Flasche, sodass ein Trichter entsteht. Sie füllen die Flasche bis zum unteren Ende des Trichters mit Wasser. Nun legen sie die Zwiebel mit der Spitze nach oben in den Trichter. Das Wasser darf die Zwiebel nicht berühren!

Basteln Sie mit den Mädchen und Jungen Papierhütchen für die Zwiebeln, damit der wachsende Trieb im Dunkeln bleibt. Die Hüte werden abgenommen, wenn der Trieb sie in die Höhe schiebt. Zunächst bleiben die Treibbehälter an einem kühlen, schattigen Ort. Sobald das Wurzelwachstum beginnt, kommen sie bei maximal 15 °C ins Helle. Achten Sie darauf, dass stets genug Wasser im Behälter ist. Jetzt geht es los: Denn Wurzeln, Trieb und später auch Stiel und Blätter wachsen von Tag zu Tag! Mit Lineal, Stift und Fotoapparat können die Kinder das Wachstum festhalten und dokumentieren.

Achtung: Hyazinthenzwiebeln sind giftig. Weisen Sie die Kinder darauf hin und verwenden Sie Handschuhe bzw. achten Sie auf sorgfältiges Händewaschen.

Wissenswertes für Erwachsene

Das Aufheben der Keimhemmung bei Pflanzensamen und Zwiebeln nennen Gartenfachleute Stratifizieren. Eine Keimhemmung verhindert, dass die Zwiebeln bereits im Herbst austreiben und die oberirdischen Teile der Pflanze im Winter erfrieren. Der Austrieb erfolgt durch die Stratifikation erst, wenn die Umgebungstemperaturen wieder ansteigen und für Blätter und Blüten keine Gefahr mehr besteht. „Präparierte“ Blumenzwiebeln aus dem Handel werden für den Kälteschock (0 bis 6 °C) drei Wochen in Kühlkammern gelagert.

„Forscht mit!“-Magazin

Diese und weitere Forscherideen finden Sie in der „Forscht mit!“, dem pädagogischen Fachmagazin der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Das Thema der aktuellen Ausgabe: „Überwintern in Stadt, Land und Wald“. Zum kostenlosen E-Paper

 

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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