Alltagstipps, die Kinder und Jugendliche zum Lesen motivieren

Lesen zu können macht einen Unterschied – für den Alltag, die Bildung und damit eine selbstbestimmte Zukunft. Aber was können Eltern tun, wenn das eigene Kind so gar keine Lust hat, sich mit Lesen zu beschäftigen? Vom Start ins Lesen mit gemeinsamen Ritualen, über kleine aber hilfreiche Alltagshacks bis hin zu vielseitigen Angeboten, Trends und Aktionstagen: Die Stiftung Lesen gibt Tipps, wie Eltern es ihren Kindern erleichtern können, einen Einstieg ins Lesen zu finden.

Lesen eröffnet Kindern und Jugendlichen viele Möglichkeiten: Sie können sich selbst in Geschichten wiederfinden und zum Beispiel Gefühle besser einsortieren. Es regt die Kreativität an und sorgt für Unterhaltung. Es verbessert aber auch die Lesekompetenz, die wichtig ist, um sich Wissen anzueignen. Um das Interesse am Lesen zu fördern, gilt: je früher, desto besser. Ein guter Einstieg ist daher das Vorlesen – und das von Anfang an.

Tipp 1 – Gemeinsame Rituale entwickeln

Vorlesen ist der erste Schritt in der Lesereise der Kinder und weckt das Interesse am Lesen. Rituale können helfen, eine Routine aufzubauen. Ob nach dem Essen, während der Busfahrt zur Kita und Schule oder die Gute-Nacht-Geschichte – das Schöne am eigenen Ritual ist, dass es genau das ist: das eigene. Es gibt kein richtig und falsch. Es gibt nur das Vorleseritual, das zur eigenen Familie, zum eigenen Kind und Tagesablauf passt. Übrigens: Viele Eltern hören mit dem Vorlesen viel zu früh auf – meist wenn die Kinder in die Grundschule kommen. Lesen lernen ist aber ein anspruchsvoller Prozess, bei dem auch „ältere“ Kindere noch Hilfe brauchen. Das Vorlesen unterstützt sie dabei, sicherer zu werden. Tipp: Abwechselndes Vorlesen macht Spaß und bringt Übung.

 

Warum ist Vorlesen für unsere Kinder so wichtig?

Tipp 2 – Lesen kann überall geübt werden

Ein echter Alltagshack zum Lesenüben ist es, einfach jeden Leseanlass zu nutzen.Das Rezept vorlesen beim gemeinsamen Kochen, die Einkaufsliste, kleine Notizen für das Kind in der Butterbrotdose, das Plakat neben der Bushaltestelle – Lesen findet überall statt. So wird der nächste Stadtbesuch zur Leseentdeckungsreise und ganz nebenbei wird geübt. Und je einfacher das Lesen irgendwann fällt, umso eher lässt sich das Interesse für längeren Lesestoff wecken.

Tipp 3 – Vielseitige Leseangebote nutzen

Ob Buch, Zeitschrift, Leseapp, Comic oder Manga – erlaubt ist, was den Kindern und Jugendlichen gefällt. Niemand verbringt gern seine Zeit mit etwas, das keine Freude bringt. Das ist mit Lesen nicht anders. Um herauszufinden, was denn gefällt, sind Aktionstage tolle Möglichkeiten, um aus der Vielzahl des Angebots das Passende zu finden. Ein Beispiel ist der Manga Day am 16. September 2023. An diesem Tag werden 27 Manga Day-Titel in einer Auflage von insgesamt über 800.000 Stück in über 1.200 Buchhandlungen, Comicshops und Bibliotheken verschenkt. Mangas sind japanische Comics, die mit einem ansprechenden Mix aus Bild- und Leseanteilen gerade ungeübten Leserinnen und Lesern einen guten Einstieg bieten. Viele werden auch von hinten nach vorne und von rechts oben nach links unten gelesen. Diese neue Art zu lesen kann bei dem ein oder anderen Lesemuffel auch für einen unerwarteten Motivationsschub sorgen.

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