2019

Top Themen Gesundheit

TigerKids – das Programm für Kindergesundheit

Materialien kostenlos beziehen

Das Projekt "TigerKids - Kindergarten aktiv" mit den drei wichtigen Säulen Ernährung, Bewegung und Entspannung wurde von der Stiftung Kindergesundheit am Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU Münchent mit weiteren Experten wie dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit entwickelt. Das Programm soll konkrete Hinweise zur Realisierung von gesunder Kindererziehung bieten.

Finanziell unterstützt wurde TigerKids von der Gesundheitsinitiative "Gesund.Leben.Bayern." des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit. Die Evaluation des Interventions-
programms wird zusätzlich durch das Münchener Zentrum für Gesundheitswissenschaften und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Durch zusätzliche Beratung der Kindergärten hat die AOK Bayern die Pilotphase des Projekts unterstützt.

TigerKids ermöglicht sowohl Kindern als auch ErzieherInnen viele positive Erfahrungen und bewegt die gesamte Familie. Alle haben Spaß an Bewegung/Entspannung und einer gesunden, leckeren Ernährung.

TigerKids hat erfreulicherweise mit der AOK - Die Gesundheitskasse einen starken Partner gefunden, wodurch das Projekt bundesweit in derzeit etwa 5.500 Kindergärten und somit für etwa 300.000 Familien umgesetzt werden kann. Damit dies gelingt, wurden bereits mehr als 20.000 Erzieherinnen geschult. Es beteiligen sich die AOKs aller 16 Bundesländer, so dass mit Hilfe der AOKs vor Ort innerhalb der nächsten drei Jahre mehrere Tausend Kindergärten erreicht werden können! Dadurch gewinnt TigerKids im Vergleich zu anderen Initiativen eine neue Dimension, weil erstmals über regionale oder landesspezifische Einzelprojekte hinaus versucht wird, substantielle Verbesserungen in der Gesundheitsförderung deutscher KiTas in der Breite zu etablieren.

Die Bausteine des TigerKids-Programms sind so gestaltet, dass sie problemlos und dauerhaft in den Kindergartenalltag integriert werden können. 

Ziele des Programms: 

  • Mehr frisches Obst und Gemüse essen, mehr energiefreie & ungesüßte Getränke konsumieren und eine gesunde Brotzeit in den Kindergarten mitbringen
  • Mindestens eine Stunde täglich bewegen, weniger inaktive Freizeitbeschäftigung ausüben und sitzende Tätigkeiten reduzieren
  • Den Wechsel von Bewegung und Entspannung wahrnehmen, Fantasie entfalten & eigenes Gestaltungsvermögen fördern und Entspannungsfähigkeit verbessern


Zu diesem Zweck gibt es das Tigerkids Material
TigerKids-Materialbox
Kindergärten, die am Projekt teilnehmen, arbeiten mit je einer TigerKids-Materialbox pro Betreuungsgruppe sowie einem Holzzug pro Einrichtung. Die Kosten dafür übernimmt die AOK.
Jährlich werden von Präventionsfachkräften der AOK alternierend Elternveranstaltungen zu Ernährung und Bewegung/Entspannung, sowie ein Workshop für die Erzieherinnnen gehalten.

Sie enthält Tiger-Handpuppe, einen Tigerkids-Holzzug, einen Leitfaden für Erzieherinnen und Elternbriefe.

Leitfaden für Erzieherinnen:
Ein Ordner mit sieben Themenheften dient als zentrales Werkzeug zur Umsetzung des Programms im Kindergarten. Die Erzieherinnen finden in den Heften die wichtigsten Projekt- und Fachinformationen zu den Themen Bewegung/Entspannung und Ernährung im Kindergartenalter wieder. Weiterhin enthalten sie Tipps und Materialien zur Integration der Eltern in das Programm sowie viele praktische Spiel- und Übungsbeispiele bzw. jahreszeitlich passende Aktionen, um die Kinder für mehr Bewegung, Entspannung und eine gesündere Ernährung zu begeistern.


Tipp-Cards und Elternbriefe:
Beide Materialien sind wichtige Informationsquellen für die Eltern. Tipp-Cards sind wie bunte Postkarten, auf denen wichtige Hinweise rund um Bewegung /Entspannung und gesunde Ernährung kurz und knapp dargestellt sind. Auf der Vorderseite sind Teile eines großen Tiger-Motivs abgebildet. Alle Tipp-Cards lassen sich zu einem großen Tiger-Puzzle mit drei mobilen Tigern zusammensetzen. So sammeln Kinder die Karten, weil sie die Tiger haben wollen und "nebenbei" lesen die Eltern immer mal wieder die Infos auf der Rückseite vor. Ausführlichere Informationen erhalten die Familien halbjährlich über die Elternbriefe.

Quelle: www.tigerkids.de

 

 


Top Themen Ernährung

Abfallarme Schulverpflegung

Maßnahmen in Ausschreibung verankern

Im Durchschnitt landen 25 Prozent der in Schulküchen oder Cateringunternehmen zubereiteten Speisen im Abfalleimer. Diese Abfallquote hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einer Fallstudie des Forschungsprojekts REFOWAS empirisch ermittelt.

Bereits mit einfachen und kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen kann es gelingen, einen erheblichen Teil dieser Lebensmittelabfälle einzusparen. Das zeigen die Messungen, die vor und nach der Umsetzung solcher Maßnahmen in verschiedenen Schulen durchgeführt wurden.

Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem:

  • Die Produktions- bzw. Bestellmengen auf den tatsächlichen Bedarf anpassen
  • Die Portionsgrößen bei der Essensausgabe kontrollieren
  • Feedback über die Teller- und Ausgabereste an die Küchenleitung geben
  • Eine gute Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern.

Mit diesen Maßnahmen konnten die Speisereste pro Gericht im Durchschnitt von 130 auf 87 Gramm reduziert werden. Auch wenn die erreichbaren Einsparungen von Fall zu Fall sehr stark variieren - die Größenordnung von rund einem Drittel lässt aufhorchen. Wer diese Potenziale nutzt, gewinnt finanzielle Spielräume für mehr Qualität auf dem Teller. Doch wo liegen die Ansatzpunkte für eine Verbesserung?

Kriterien in Ausschreibungen verankern

Da die Verpflegung an Schulen häufig von den Schulträgern ausgeschrieben und an geeignete Cateringunternehmen vergeben wird, liegt es nahe, bereits im Leistungsverzeichnis Kriterien zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu verankern. Genau dieses Thema hat die Verbraucherzentrale NRW in der zweiten Phase der REFOWAS-Fallstudie unter die Lupe genommen und bundesweit 78 Caterinnen und Caterer und 201 Träger der Schulverpflegung befragt. Ziel der Umfrage war es, die Schwierigkeiten und Sichtweisen von Trägern und Caterinnen und Caterern zu ermitteln und gleichzeitig Instrumente und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und abfallarme Verpflegung zu entwickeln.

Unzureichende Fachkompetenz

Die von der Verbraucherzentrale NRW durchgeführte Fallstudie „Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Schulverpflegung“ war Teil des Verbundprojekts REFOWAS. Foto: Verbraucherzentrale NRW

Ein Hindernis zeigte sich bei der Befragung ganz deutlich: Etwa zwei von drei der befragten Cater/innen gaben an, dass die Ausschreibungen eine „geringe fachliche Fundierung“ aufweisen. Auf der anderen Seite räumten 40 Prozent der befragten Schulträger ein, dass es ihnen beim Thema Ausschreibungen am „fachlichen Hintergrund fehlt“. Das lässt sich leicht nachvollziehen: 71 Prozent von ihnen haben eine Berufsausbildung oder einen Studienabschluss im Bereich „Verwaltung“, nur fünf Prozent im Bereich „Ernährungswissenschaft/Hauswirtschaft“. Zudem befasst sich der überwiegende Teil von ihnen (80 Prozent) nur in maximal 25 Prozent seiner Arbeitszeit mit dem Thema Schulverpflegung.

„Ganz offensichtlich brauchen die mit Ausschreibungen befassten Personen in der kommunalen Verwaltung Unterstützung: fachliche Beratung oder Schulungen“, bilanziert der Ernährungsexperte Frank Waskow von der Verbraucherzentrale NRW. „Sinnvoll wäre beispielsweise eine öffentliche Stelle, wo die Kommunen zu diesen fachlichen Fragen Beratung finden“, rät der Leiter der Fallstudie. Zudem wünschen sich die Träger Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen zu Fragen und Problemen, mit denen sie bei Ausschreibungen konfrontiert sind.

Maßnahmen festlegen

Folgende Ansatzpunkte bieten sich an, um Kriterien zur Abfallvermeidung in Ausschreibungen aufzunehmen:

  • Rückmeldesystem zu beliebten und unbeliebten Gerichten
  • Mitarbeiterschulungen
  • Konzepte zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen
  • Küchenbesichtigung und Vorstellung des Mensateams zum Beginn des Schuljahres
  • Regelmäßige Abfallmessungen

Aber was halten Träger und Cater/innen davon, solche Maßnahmen in das Leistungsverzeichnis für Ausschreibungen zur Schulverpflegung aufzunehmen?

Die Antworten auf diese Frage sind aufschlussreich: Grundsätzlich waren die Cateringunternehmen offener dafür, solche Kriterien bereits in ihre Angebote aufzunehmen. Am deutlichsten zeigt sich das bei der Akzeptanz für Abfallmessungen.

Caterinnen und Caterer sind grundsätzlich bereit, Maßnahmen zur Abfallvermeidung umzusetzen. Daten: Verbraucherzentrale NRW. Grafik: Andreas Greiner.

Fachwissen für Ausschreibung bündeln

Die Studie identifiziert eine Reihe von Schwierigkeiten, warum es bisher noch zu wenig gelingt, Maßnahmen für eine abfallarme Schulverpflegung in Ausschreibungen zu berücksichtigen. Neben der geringen Fachkompetenz und mangelnder personellen Kontinuität auf Seiten der Träger spielen das komplexe Vergaberecht und vorhandene Unsicherheiten in Bezug auf Qualitäts- und Umweltkriterien eine Rolle. Abhilfe könnten an den Schulen oder bei den Kommunen installierte Verpflegungsbeauftragte bieten, die mit Kompetenz Schulakteurinnen und -akteure und Träger bei der Weiterentwicklung der Schulverpflegung beraten und die Ausschreibungen fachlich unterstützen.

Qualität hat seinen Preis

Ein zentrales Hemmnis ist zudem die starke Orientierung auf den Preis statt auf eine gute Qualität. Laut Studie liegt der Verkaufspreis für ein Mittagessen bei 3,07 Euro in der Primarstufe beziehungsweise 3,38 Euro in der Sekundarstufe. Ähnliche Werte hatte auch die KuPs-Studie ergeben.

Insbesondere für kleine und mittlere Cateringunternehmen wird es bei steigenden Anforderungen schwierig, bei diesem Preisniveau wirtschaftlich zu arbeiten. Für 71 Prozent der befragten Caterinnen und Caterer war der „zu niedrige Preis“ ein Grund dafür, dass sie bei einer Ausschreibung kein Angebot abgegeben haben. Die Hoffnung, dass der Markt dies alleine schon regelt, greift zu kurz. Vor allem in ländlichen Regionen fehlt es teilweise an Verpflegungsanbieterinnen und -anbietern, wie die Studie zeigt. Längere Lieferwege und meist kleinere Schulen als in den Städten verschärfen hier die Situation.

Insgesamt zeigt die Studie, dass das Thema „Lebensmittelabfälle bei Ausschreibungen“ bisher noch in den Kinderschuhen steckt. Bereits heute engagieren sich die Kommunen bei der Schulverpflegung finanziell und personell. „Doch die Probleme von Preisgestaltung, Anbietermarkt und mangelnder Fachkompetenz können sie alleine nicht lösen“, so Waskow. „Wir haben hier ein gesellschaftliches Problem und es stellt sich die Frage: Was ist uns die Weiterentwicklung der Schulverpflegung wert?“

Weitere Informationen auf www.oekolandbau.de


Top Themen Ernährung

Wann ist Saison und wo liegt Region?

Unterrichtsmaterialien für Grundschulen

Gibt es überhaupt noch die Saison? Eine gewisse Zeit im Jahr, während der wir nur bestimmte Obst- und Gemüsearten kaufen können? Wann immer wir in einen Supermarkt oder ein Feinkost-Geschäft gehen bekommen wir jedes Obst und Gemüse angeboten. Es herrscht eine unglaubliche Vielfalt an Gemüse- und Obstprodukten aus aller Welt.

Meist fließen allerdings die zusätzlichen Kosten für den Transport oder den Energieaufwand für die Gewächshaushaltung in die Kalkulation des Endpreises, der uns erst an der Supermarktkasse daran erinnert, dass wir gerade etwas Saisonunübliches gekauft haben.

Die Alternative können (Bio-)Obst- und Gemüseangebote aus der Region sein. In Deutschland wird fast das ganze Jahr geerntet, somit stehen auch bei uns das ganze Jahr schmackhafte Lebensmittel aus der Region zur Verfügung.

Sich am Saisonkalender zu orientieren, ist in mehrfacher Hinsicht sinnvoll: Er zeigt, wann frische, geschmackvolle und gesunde Ware mit vielen Vitaminen zu bekommen ist, die nicht schon lange, umweltbelastende Reisen hinter sich hat. Dies führt dazu, dass einiges an Geld gespart werden kann, denn schließlich fallen Kosten für aufwändige Produktion, Lagerung und Transport nicht erst an.

Empfohlene Fächer

Sachunterricht, fächerübergreifende Ausweitung möglich

Lehrplanbezug

Aufgrund der Vielzahl der länderspezifischen Lehrpläne für die Grundschule werden in diesem Material exemplarisch die Pläne von Hamburg, Mecklenburg Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Bayern zugrunde gelegt.


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Ernährungsministerium: Fachkräften fehlt oft Kompetenz bei „Essen“ und „Ernährung“

Gemeinsam mit dem Bundeszentrum für Ernährung, BZfE, will Bundesernährungsministerin Julia Klöckner ein Konzept erarbeiten, wie das Thema Ernährungsbildung verstärkt in Ausbildung, Studium und Fortbildungen untergebracht werden kann. Zudem möchte die Ministerin das bestehende Angebot an aktuellen Lehrmaterialen weiter ausbauen.

Im Rahmen der Studie analysierten Professor Dr. Helmut Heseker und sein Team an der Universität Paderborn Bildungspläne für die frühkindliche Bildung und Lehrpläne aller Schularten. Auch die Ausbildungsinhalte der Lehrkräfte und Pädagogen waren Gegenstand der Forschung. Ebenso wurden Schul- und Kitaleitungen, Lehrkräfte und Kitaträger befragt.

Kernergebnisse der Studie:

  • Die Themen Essen und Ernährung sind in den Bildungsplänen für Kita und Schule verankert.
  • Das Angebot an Fortbildungen reicht häufig nicht aus, um den Mangel in der Ausbildung zu kompensieren.
  • Lehrbücher weisen häufig fachliche Mängel auf.

Zentrale Ergebnisse im Bereich Kita:

  • Das pädagogische Personal wird nicht ausreichend qualifiziert. Vor allem in der Erzieherinnen-Ausbildung ist Ernährung nur ein Randthema.
  • Das Verständnis von Ernährungsbildung der Verantwortlichen (Kita-Träger und Kita-Leitungen) ist nicht immer umfassend und zudem sehr unterschiedlich ausgeprägt. 

Zentrale Ergebnisse im Bereich Schule:

  • Sachunterricht und Biologie bzw. Naturwissenschaften sind Leitfächer für Ernährungsbildung im Pflichtunterricht. Während im Sachunterricht der Grundschulen zum Teil mehrere Bereiche der Ernährungsbildung abgedeckt werden, wird im Biologieunterricht vor allem die naturwissenschaftliche Perspektive in den Blick genommen. Praxiswissen zu Herkunft von und Umgang mit Lebensmitteln oder Informationen zu Esskultur oder regionaler Vielfalt von Essen und Trinken werden eher nicht vermittelt.
  • An mittleren Schulformen (Sekundarstufe I) kommen ergänzend bundeslandspezifische Unterrichtsfächer hinzu (beispielsweise Hauswirtschaft, Alltagskultur, Ernährung, Soziales oder Verbraucherbildung). Diese setzen sehr unterschiedliche Schwerpunkte, decken aber häufig mehrere Bereiche der Ernährungsbildung ab. In der Regel werden diese Fächer jedoch nur im Wahlpflichtbereich angeboten und sind somit nicht verpflichtend.
  • Eine kontinuierliche und verpflichtende Verankerung von umfassender Ernährungsbildung in der Schullaufbahn ist nicht gewährleistet.
  • Ernährungsbezogene Studieninhalte im Lehramtsstudium für Sachunterricht und Biologie fehlen weitgehend.
  • Für die bundeslandspezifischen Fächer fehlen mitunter Ausbildungsstandorte. 

Quelle: Pressemitteilung Bundesernährungsministerium

 


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Mach mit, bleib fit!

Arbeitsheft für die 3. bis 5. Klasse

Der Konsum ungesunder Nahrungsmittel hat gravierende Folgen für die Gesundheit und zählt zu den drängenden gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit. Gerade Kinder sind leichte Opfer. Deshalb ist es wichtig, sie frühzeitig für eine gesunde Ernährung zu begeistern. Das Arbeitsheft de Umweltinstitut München e.V. unterstützt LehrerInnen dabei. Außerdem schult es den kritischen Blick auf die im Supermarkt angebotenen Nahrungsmittel und beleuchtet die Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft auf Tiere und Umwelt. Als Beispiel einer nachhaltigen Form der Lebensmittelproduktion stellt es den Ökolandbau vor. Zahlreiche Bilder, Aufgaben und Aktionsvorschläge laden zum Entdecken, Mitmachen und Erleben ein. Denn eine gesunde Ernährung mit ökologisch produzierten Lebensmitteln macht vor allem Spaß und schmeckt.

Das Arbeitsheft gibt beim Umweltinstitut München e.V. kostenlos oder gegen eine freiwillige Spende zu bestellen:

http://www.umweltinstitut.org/ueber-uns/infomaterial/landwirtschaft.html

Hier geht es zum kostenlosen Download als PDF


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Gutes Essen schmackhaft machen

Gemeinsame Mahlzeiten zu Hause und in der Kita

Gemeinsames Essen ist wichtig. Es stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert die aktive Auseinandersetzung mit Nahrungsmitteln. Dabei ist es gar nicht so einfach, alle an einen Tisch zu bekommen. Dazu und zu vielem anderen gibt die Verbraucherzentrale NRW einige Anregungen.

Feste Mahlzeitenstruktur

Feste Essenszeiten strukturieren den Tag und vermitteln Kindern Sicherheit. Für eine positive Essatmosphäre ist es wichtig, die Mahlzeiten klar von den übrigen Aktivitäten abzugrenzen. Die Mahlzeiten sollten einen festen Beginn und ein festes Ende haben. Damit wird auch Daueressen vorgebeugt. Essensfreie Zeiten von mindestens zwei Stunden zwischen den Mahlzeiten, in denen nur kalorienfreie Getränke zur Verfügung stehen, unterstützen diesen Rhythmus. Auf der anderen Seite ist es wichtig, den Kindern ausreichend Zeit zum Essen zu lassen. Kinder sollten nicht für schnelles Aufessen gelobt werden.

Auffälligkeiten im Essverhalten

Wenn Kinder über längere Zeit nur sehr wenig oder nur bestimmte Lebensmittel essen, aber auch wenn sie extrem viel in sich hineinstopfen können dies Anzeichen für Störungen im Essverhalten sein. Hierbei handelt es sich meist um vorübergehende Auffälligkeiten, die zum kindlichen Entwicklungsprozess gehören. Werden Kinder schwach oder antriebslos, oder stimmt das Gewicht nicht mehr, sollten Eltern mit dem Kinderarzt klären, was zu tun ist.

Essen als Beziehungsregler

In Familien wird die Essensversorgung oft auch zum Anlass, um Zuneigung zu zeigen („extra für dich“), aber auch um Konflikte auszutragen („dann ist Nachtisch gestrichen“). Solche Faktoren haben Einfluss auf die Entwicklung des Essverhaltens bei Kindern und können Störungen befördern.

Gegensteuern in Problemsituationen

Wichtig ist, auf die spezielle Esssituation nicht übermäßig zu reagieren. Solange das Gewicht stimmt, sich das Kind gesund entwickelt und aktiv ist, besteht kein Anlass zur Sorge. In der Regel wird der Nährstoffbedarf durch die verspeisten Lebensmittel gedeckt. Problemphasen legen sich auch oft wieder. Vorsichtigen und zurückhaltenden Essern sollten wir nicht zu viele neue Lebensmittel auf einmal anbieten, sondern immer nur eines ab und zu in kleinen Mengen. Eine gute Mischung mit vertrauten Speisen, regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten, mit gutem Vorbild vorangehen und Kindern beim Essen und Probieren viel Zeit lassen – dies sind die richtigen Zutaten zur positiven Veränderung von Essverhalten. Ansonsten gilt: bei Tisch nicht mit Süßem oder mit dem Nachtisch locken oder damit bestrafen. Kindern auch keine Extrawurst bieten, da dies meist nicht erforderlich ist. Alle sollten zudem solange am Tisch sitzen bleiben, bis das Essen beendet ist. Keinen Druck auf Kinder ausüben, sondern sie stattdessen zum Essen ermuntern.

Viel- oder Wenigesser

Solche Kinder benötigen regelmäßige Mahlzeiten. Sie sollten nicht zwischendurch essen, vor allem keine Süßigkeiten oder sattmachende Getränke konsumieren. Beim Essen solltenwir darauf achten, dass Kinder nicht durch andere Dinge abgelenkt werden, damit sie sich besser aufs Essen konzentrieren und Hunger- oder Sättigungssignale wahrnehmen können. Die meisten Menschen mögen einige Lebensmittel nicht. Zuhause und in der Kita sollten solche Abneigungen respektiert werden.

Weitere Infos, wie Esssituationen in Kitas gestaltet werden können, damit Kinder gesund aufwachsen gibt es unter www.kita-schulverpflegung.nrw.

Quelle:  Pressemitteilung Verbraucherzentrale NRW

 


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Ackern für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit

Die „GemüseAckerdemie"

Kinder und Jugendliche verlieren zunehmend den Zugang zur natürlichen Lebensmittelproduktion und den ihr zugrundeliegenden Prozessen. Als Konsequenz daraus sinkt die Wertschätzung für Lebensmittel: Immer weniger Kinder und Jugendliche wissen, wo Lebensmittel herkommen oder haben schon einmal selber Gemüse angebaut. In Deutschland werden über 30 % aller Lebensmittel weggeworfen. Ungesundes Ernährungsverhalten und Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes nehmen bei Kindern und Jugendlichen kontinuierlich zu.

Um dies zu ändern und die Kinder und Jugendlichen für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit zu begeistern wurde die „GemüseAckerdemie" gegründet. Durch den Anbau und die Pflege von bis zu 25 Gemüsearten sowie die selbständige Vermarktung der Ernte erfahren die Kinder und Jugendlichen die vollständige Produktionskette des Gemüseanbaus und entwickeln dadurch eine Wertschätzung für Lebensmittel.

So bunt wie die Gemüsearten, sind auch die drei Programmrichtungen:

  • AckerSchule: ganzjähriges Programm, bei dem Schülerinnen und Schüler auf ihrem eigenen Acker ihr eigenes Gemüse anbauen
  • AckerKita: ganzjähriges Programm, bei dem Kita-Kinder auf ihrem eigenen Acker ihr eigenes Gemüse anbauen
  • GemüseKlasse: 20-wöchiges Indoor-Programm für Schulen. Die Schülerinnen und Schüler bauen in Indoor-Hochbeeten direkt im Klassenzimmer ihr eigenes Gemüse an.

Der Acker wird unmittelbar auf oder in der Nähe des Schulgeländes oder der Kita angelegt. Unter fachlicher und pädagogischer Anleitung startet für die kleinen Landwirte in spe die Reise. Doch ein Beet einzurichten, erzielt allein noch keine Wirkung. Der Acker wird als pädagogischer Lernort genutzt, auf dem sich Kinder und Jugendliche im Schnitt 80 bis 100 Stunden befinden. Dabei lernen sie nicht nur Gemüse kennen, sondern nehmen zum Beispiel einen Regenwurm in die Hand und erfahren, warum er für den Anbau so wichtig ist. Darüber hinaus setzen sie sich auch damit auseinander, wie die Tomaten vom Acker über den Handel auf den Teller kommen.

Die Welt der bunten Beete ist in drei Programmphasen gegliedert: Die VorAckerZeit, die AckerZeit und die NachAckerZeit. Die VorAckerZeit von Januar bis April beinhaltet die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung: Die Lehrer*innen nehmen an der ersten Fortbildung teil und die Schul- und Kita-Kinder bekommen einen ersten Einblick in das Thema Gemüseanbau, biologische Vielfalt sowie Bodenfruchtbarkeit. Die AckerZeit von April bis Oktober ist das Herzstück des Programms: Die Arbeit auf dem Acker. Nach der Bepflanzung des Schulgartens geht es pro Woche eine Doppelstunde auf den Acker. Die Kinder pflanzen, pflegen, ernten, probieren, verwerten ihr Gemüse. Teilweise vermarkten sie es auch. Die NachAckerZeit von Oktober bis Dezember bietet einen Blick „über den AckerRand“: Hier werden Anregungen zu weiterführenden Unterrichtsthemen wie Lebensmittelverschwendung und Sortenvielfalt vertieft.

Weitere Informationen unter www.gemueseackerdemie.de

 


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Zu viel Zucker für Kinder und Jugendliche

Konsum rückläufig aber trotzdem zu hoch

Die Studie ist nun im „European Journal of Nutrition“ veröffentlicht worden. Eine hohe Zuckerzufuhr wird mit einem höheren Risiko für verschiedene Krankheiten wie Zahnkaries, Übergewicht und Adipositas sowie Herzkreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund begrenzte die Weltgesundheitsorganisation 2015 die Zufuhrempfehlung von freiem Zucker auf maximal zehn Prozent der Tagesenergieaufnahme. Seit 2018 schließt sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung dieser Empfehlung an. Mit freiem Zucker ist der Zucker in der Nahrung gemeint, der vom Hersteller oder bei der Zubereitung im Haushalt zugefügt oder der natürlich in Säften enthalten ist. Der Gesamtzucker berücksichtigt dagegen den kompletten Zuckergehalt eines Lebensmittels einschließlich des natürlich enthaltenen Zuckers.

Ein Team aus Wissenschaftlerinnen der Universitäten Paderborn und Bonn untersuchte den Zuckerkonsum von 1.312 Kindern und Jugendlichen im Alter von drei bis 18 Jahren. In den Jahren von 1985 bis 2016 wurden im Rahmen der DONALD-Studie (DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) für diese Teilnehmer Drei-Tage-Wiegeprotokolle und damit auch der Anteil an freiem und Gesamt-Zucker erfasst.

Langzeituntersuchung an 700 Heranwachsenden

Bei der DONALD-Studie handelt es sich um eine Langzeituntersuchung zur Auswirkung der Ernährung auf den Menschen, die vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert wird. Dieses Forschungsprojekt wird außerdem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.

An der Studie nehmen derzeit 700 gesunde Kinder und Jugendliche teil. Bei den Probanden werden seit 1985 vom Säuglings- bis ins Erwachsenenalter in regelmäßigen Abständen detaillierte Daten zu Ernährung, Wachstum, Entwicklung, Stoffwechsel und Gesundheitsstatus erhoben. Seit Januar 2012 gehört die in Dortmund durchgeführte Langzeitstudie als Außenstelle zum Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL) der Universität Bonn.

An der Auswertung der Zuckertrendanalysen arbeiteten Wissenschaftlerinnen der DONALD-Studie in Kooperation mit Prof. Dr. Anette Buyken von der Universität Paderborn. Insgesamt wurden 10.761 Drei-Tage-Wiegeprotokolle auf Alters- und Zeittrends in der Zuckeraufnahme untersucht. Demnach nahm die Zufuhr an freiem Zucker in den Jahren von 2005 bis 2016 leicht ab, lag aber immer in diesen Jahren im mittleren Wert noch bei über 16,3 Prozent der Tagesenergieaufnahme.

Vermutlich wird noch mehr Zucker verzehrt

„Auch wenn der Rückgang der Zuckeraufnahme bereits eine erfreuliche Entwicklung ist, liegt die Zufuhr noch weit über den Empfehlungen“, sagt Dr. Ute Alexy von der Universität Bonn, die die DONALD-Studie leitet. Da die Studienteilnehmer aus Familien mit einem hohen sozioökonomischen Status kommen, liege die Zuckerzufuhr in der Gesamtbevölkerung in Deutschland vermutlich noch deutlich höher. „Es reicht aber sicher nicht aus, weiter über die negativen Auswirkungen einer hohen Zuckerzufuhr aufzuklären. Vielmehr bedarf es einer abgestimmten Kombination von ernährungspolitischen Maßnahmen zur Verringerung des Zuckerzusatzes in unseren Lebensmitteln“, sagt die Paderborner Professorin Dr. Anette Buyken.

Außerdem hatte das Alter einen Einfluss auf den Konsum an Süßem: Der Anteil von Gesamtzucker an der Energiezufuhr nahm mit zunehmendem Alter ab. Dagegen hatten die jüngsten Probanden im Alter von drei bis vier Jahren die niedrigste Zufuhr an zugesetzten Zuckern. „Wir vermuten eine Verschiebung der Zuckeraufnahme aus natürlichen Quellen wie Obst und Fruchtsäften mit steigendem Alter hin zur verstärken Zuckeraufnahme aus Süßigkeiten, Getränken und gesüßten Milchprodukten“, sagte Ines Perrar, Doktorandin an der Universität Bonn. „Dies soll anhand weiterer Analysen untersucht werden.“ Die Wissenschaftlerinnen erforschen derzeit, ob der Rückgang des Verzehrs spezieller Lebensmittelgruppen für die Abnahme der Zuckeraufnahme verantwortlich ist und ob die Trendanalysen anhand der Nutzung eines Biomarkers bestätigt werden können.

Quelle: Pressemitteilung Uni Paderborn


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Dem Ökolandbau auf der Spur - Aktionsheft für Kinder

Kostenlose Broschüre

Sich rundum ökologisch, regional und saisonal zu ernähren ist gar nicht so einfach. Denn eine nachhaltige Ernährung setzt das Wissen darüber voraus, was Ökolandbau eigentlich ausmacht und wo unsere Lebensmittel herkommen. Das Bewusstsein für die Auswahl und Qualität der Nahrungsmittel bildet sich in der Kindheit aus. Insofern ist es sinnvoll, junge Menschen möglichst früh dafür zu sensibilisieren.

Genau hier setzt das Aktionsheft für Kinder „Dem Ökolandbau auf der Spur“ an. Die Broschüre des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft richtet sich an Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Anschaulich, bunt und kindgerecht erläutert sie, welche besonderen Regeln Biobauernhöfe einhalten, welche Arbeiten im Jahresverlauf zu erledigen sind und wie die Tiere auf dem Biohof leben.

Hier können Sie die Broschüre kostenlos bestellen