Wie entsteht Wind?

Warum fühlt sich der Herbst so stürmisch an?

Im Herbst kann es ganz schön windig zugehen. Wind wirbelt im Herbst die Laubblätter auf, zerzaust die Haare oder entwurzelt sogar ganze Bäume. Doch wie entsteht er eigentlich und warum bläst er im Herbst heftiger als noch ein paar Wochen zuvor?

Ausgleich in der Luft

Wind ist nichts anderes als eine Bewegung der Luft. Diese Bewegung dient dazu, Luftdruckunterschiede auszugleichen. An Orten, die am Meer liegen, lässt sich besonders gut beobachten, wie Wind entsteht. Das geht so: Scheint die Sonne, erwärmt sie im Tagesverlauf die Luft. An Land steigt die erwärmte Luft, die aus vielen kleinen Teilchen besteht, in die Höhe. Da in der Nähe des Bodens nun sozusagen Luftteilchen fehlen, herrscht an Land tiefer Luftdruck. Im Gegensatz dazu sinken über dem Wasser die Luftteilchen nach unten, da sie von dem Wasser gekühlt werden – hier entsteht hoher Luftdruck. Gibt es auf dem Land also tiefen und über dem Wasser hohen Luftdruck, bewegt sich die Luft, um diesen Unterschied auszugleichen. Diese Bewegung spüren wir als Wind. Genau wie bei einem aufgeblasenen Ballon, aus dem Luft entweicht, bläst der Wind dabei immer vom hohen hin zum tiefen Luftdruck.

Warum empfinden wir den Wind im Herbst als besonders stürmisch?

Ab Oktober kann der Wind besonders heftig über Deutschland und Mitteleuropa blasen. Das liegt an den starken Temperaturunterschieden zwischen Nord- und Südeuropa. Während es im Norden im Herbst häufig schon kühl ist, bleibt es im Süden noch relativ warm. Es entsteht eine Grenze zwischen der kalten und der warmen Luft, die Polarfront genannt wird. Hier herrschen starke Winde. Je kälter es im Norden wird, desto mehr verschiebt sich die Polarfront nach Süden. Ab Oktober liegt die Polarfront dabei häufig über Deutschland. Erst im Frühling hören die starken Winde wieder auf. Sie kommen uns aber im Herbst besonders stürmisch vor, weil der Sommer relativ windstill ist.

Wind kann unterschiedlich stark sein

Je stärker die Luftdruckunterschiede sind, desto stärker ist der Wind. Die Windstärke wird in der Einheit Beaufort angegeben. Dabei bedeutet eine Windstärke von 0 Beaufort, dass kein Wind weht. Ab einer Windstärke von 9 Beaufort sprechen wir von einem Sturm. Die höchste Windstärke liegt bei 12 Beaufort – dann wird die Windbewegung Orkan genannt. Ein Orkan ist mindestens 118 Stundenkilometer schnell. Der schnellste, jemals gemessene Wind war ein Tornado, der mit einer Geschwindigkeit von etwa 500 Kilometern pro Stunde über das Land fegte. Das ist circa doppelt so schnell wie ein Formel-1-Rennfahrer durchschnittlich fährt.

Wie Wind entsteht, zeigt – ebenfalls kinderleicht erklärt – das WetterWissen-Video

Foto: WetterOnline
Quelle: Pressemeldung WetterOnline.

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