Digitale Fachberatung für Kitas hat sich etabliert

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Die Fachberatung für Kindertageseinrichtungen gilt als ein zentraler Schlüssel für die Qualitätsentwicklung in den KiTas, doch noch immer gib es nur wenige Untersuchungen zu ihren konkreten Tätigkeiten und Rahmenbedingungen. In Kooperation der BAG Bildung und Erziehung in der Frühen Kindheit (BAG-BEK) mit dem Niedersächsischen Institut für Frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) ist daher Ende letzten Jahres eine umfangreiche bundesweite Befragung von Fachberater*innen durchgeführt worden. Mit knapp 750 Teilnehmer*innen stellt sie die bisher größte ihrer Art in Deutschland dar. 

Im Fokus der Fragen standen neben statistischen Abfragen das Tätigkeitsprofil der Fachberater*innen im Hinblick auf Handlungsformen, Adressat*innen, Aufgaben der Steuerung sowie Voraussetzungen für die weitere Professionalisierung. Abgefragt wurden aber auch Veränderungen in der Tätigkeit durch die Corona-Pandemie, zu denen jetzt eine erste Auswertung vorliegt. 

Wie nicht anders zu erwarten, haben sich die Kommunikationsformen der Fachberater*innen während der Pandemie dramatisch verändert: Während vor der Pandemie nur 2 Prozent der Fachberater*innen Videoformate nutzten, waren es währenddessen 60 Prozent. Zugleich ging die persönliche Beratung von 85 auf 12 Prozent zurück. Schwierigkeiten bei der Erreichbarkeit der KiTas hatten 22,5 Prozent der Fachberater*innen bei den Leitungskräften und 38,1 Prozent den Teams – nicht zuletzt spielte hier auch eine unzureichende digitale Ausstattung der KiTas eine Rolle. 

Bei 6,8 Prozent der Fachberater*innen sind neben KiTa-Leitung, Kita-Teams, Eltern oder Träger während der Pandemie auch neue Adressat*innen wie die Gesundheitsämter oder die Presse dazugekommen. Gut zehn Prozent der Fachberater*innen wurden während der Corona-Pandemie aushilfsweise in anderen Bereichen wie zum Beispiel in der KiTa oder im Gesundheitsamt eingesetzt. 

Aus den Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass die digitale Kommunikation, Beratung und Fortbildung sich spätestens mit der Pandemie in der Fachberatungs-Praxis etabliert und das fachberaterliche Handeln deutlich verändert hat. In einer Zukunft nach der Pandemie werden die Fachberater*innen jeweils gut fachlich begründet abwägen müssen, welche Kontakte und Angebote besser digital und welche besser in Präsenz stattfinden sollten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass fachliche Qualität und nicht die knappen Ressourcen für diese Entscheidungen handlungsleitend sein müssen 

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