Spiele zum Erntedankfest

Viele Menschen feiern gemeinsam das Erntedankfest. Rund um die Erntedankgaben gibt es auch jede Menge Spielmöglichkeiten. Dazu benötigt man einen Korb mit den unterschiedlichen Feld- und Gartenfrüchten und schon kann es losgehen.

Spiele rund um die Erntegaben

Geschichten vom Obst und Gemüse
Wir stellen einen großen Korb mit verschiedenen Erntegaben in die Mitte des Spielkreises. Jede Kartoffel und jeder Apfel hat eine eigene Geschichte.
Vom Ursprung, über Besonderheiten im Aussehen bis zur Verwendung. Diese Obst- und Gemüsegeschichten sollen die Kinder erzählen.
Zunächst darf jedes Kind eine oder zwei verschiedene Erntegaben wählen. Manchen Kindern fällt beim Anblick eines Apfels oder einer Ähre sofort eine kleine Geschichte ein. Andere Kinder benötigen eventuell eine Starthilfe durch gezielte Fragen.

Nehmen wir das Beispiel einer Weizenähre:
Wie fühlt sich die Ähre an? (Rau, weich …)
Hat sie einen eigenen Geruch? (Streng, holzig …)
Woraus besteht die Ähre? (Körner, Gräser …)
Hat die Ähre eine Besonderheit? (krumm, gerade …)
Erinnert sie dich an etwas? (Pinsel, Feder …)
Wo könnte sie gewachsen sein? (auf einem Feld, am Wegesrand, im Garten …)
Wer hat sie besucht, während sie groß und kräftig wurde? (Bauer, Mäuse, Kinder …)
Wer hat sie abgepflückt? (Bauer, Kinder, Sturm …)
Was passiert nach der Ernte mit der Ähre?(Mühle, Brot, Viehfutter …)

Die Kartoffelpyramide
Wir versuchen, eine Pyramide aus Kartoffeln zu bauen. Dazu benötigen wir einen Beutel Kartoffeln (2,5 kg). Als Gruppenspiel benötigen wir einen Beutel für 3-4 Kinder. Wer baut die höchste Pyramide, ohne dass sie zusammenstürzt? Wer baut am schnellsten eine Kartoffelpyramide?
Eine Abwandlung des Spiels ist die Zwiebelpyramide. Da die Zwiebelschale glatt ist, benötigen die Kinder viel Geschick und Geduld, um diese Pyramide zu bauen.

Ich kenne eine Erntegabe, die …
Eine Variante des beliebten Spiels „Ich sehe was, was du nicht siehst …“ können wir auch mit unseren Erntegaben spielen. Dazu überlegt sich ein Kind, welche Eigenschaften ein Obst oder Gemüse hat. Ein Beispiel:
„Ich kenne eine Erntegabe, die wächst in der Erde und wenn ich sie aufschneide, dann weine ich.“ Sobald ein Kind das Obst oder Gemüse erraten hat, greift es in den Korb, hält es hoch und nennt den Namen. In unserem Beispiel ist es die Zwiebel.
Die richtige Erntegabe erraten hat, darf sich ein neues Rätsel ausdenken.

Erntedankfiguren oder -bilder legen
Aus den Erntegaben werden Figuren, Formen, Muster oder Mandalas gelegt. Dafür benötigen wir zusätzlich getrocknete Bohnen, Linsen, Sonnenblumenkerne und Nüsse. Große Erntewerke können am Boden gelegt werden. Das ist eine schöne Gruppenarbeit. Aus den Erntegaben können auch Bilder gelegt werden, z.B. eine Sonne aus langen Bohnen, ein Haus aus Möhren und Bäume aus Maiskolben. Um die Figuren, Mandalas etc. zu verewigen, fotografieren wir sie.

Neue Obst- und Gemüsenamen
 Von einem Obst oder Gemüse gibt es unzählige Sorten. Aber wer hat schon einmal etwas vom Kartoffelapfel oder der Maismöhre gehört. Diese Sorten gibt es auch nur im Kinderzimmer oder im Kindergarten. Die Kinder denken sie sich nämlich aus. Wer kann den längsten Obst- und Gemüsenamen aufsagen? Dazu darf sich das Kind das Obst und Gemüse auch nehmen und vor sich hinlegen: Das ist der Mais-Möhre-Zwiebel-Kartoffel-Apfel.

Eine Abwandlung ist die umgekehrte Spielweise: Ein Spielleiter oder Kind nennt einen „neuen“ Obst- und Gemüsenamen und die Kinder müssen diesen legen:
Zwiebel-Kohl-Apfel, Kürbis-Mais-Bohne, Kartoffel-Weizen-Birne, Hafer-Haselnuss-Pflaume usw.

Obst- und Gemüsepaare finden
In einen Korb oder auch mehrere Körbe werden jede Menge Gemüse- und Obstpaare bunt durcheinander gelegt, also immer zwei Kartoffeln, zwei Äpfel, zwei Birnen, zwei Möhren, zwei Zwiebeln.
Kinder, die Gemüse und Obst schon gut kennen, können aus dem Korb die Paare mit verbundenen Augen erfühlen. Die kleineren suchen die Gemüse- oder Obstpaare aus dem oder den Körben. Wer die meisten Paare gefunden hat, hat gewonnen. 

An die Kartoffeln/Zwiebeln/Kürbisse, fertig, los!
Für dieses Spiel benötigen die Kinder Platz, da es sich um ein Bewegungsspiel handelt. Daher sollten Tische und Stühle beiseite geräumt werden. Es ist eine Abwandlung des Spiels „Alle Vögel fliegen hoch“. Kürbisse, Kartoffeln, Möhren, Äpfel, Zwiebeln- jeweils jedes Obst bzw. Gemüse für sich - werden in Körben im Raum verteilt. Die Kinder stehen oder sitzen zu Beginn in der Mitte des Raumes.
Der Spielleiter ruft nun: „Alle Kartoffeln wachsen unter der Erde!“ Da die Aussage richtig ist, sollten nun alle Kinder zum Kartoffelkorb laufen. „Alle Kürbisse wachsen an einem Ast!“ Jetzt sollte sich kein Kind bewegen, falls doch ein Kind zum Kürbis gelaufen ist, muss es aussetzen (1x/2x…) oder ausscheiden.

„Alle Zwiebeln wachsen am Zwiebelbusch!“
„Alle Birnen wachsen am Baum!“
„Alle Äpfel schmecken salzig!“
„Alle Kürbisse sind blau!“
„Alle Bohnen schmecken scharf!“
„Alle Pflaumen haben einen Kern!“
„Alle Möhren haben einen Stein!“

Die Abwandlung dieses Spiels könnte eine Geschichte sein, in der die Feld- und Gartenfrüchte benannt werden. Fällt der Name der Erntegabe, müssen die Kinder zu dem Obst oder Gemüse im Raum laufen. Dieses Spiel ist etwas ruhiger.

Quelle: www.kidsweb.de

Hintergrundinfos

Erntedankfest
Das Erntedankfest ist in vielen Gemeinden einer der feierlichen Höhepunkte des ansonsten eher tristen Herbstes. Dabei soll einerseits die Freude über eine erfolgreiche Ernte zum Ausdruck gebracht werden, was den weltlichen Charakter des Erntedankfestes widerspiegelt. Andererseits steht aber gerade im christlich geprägten Europa nicht das Feiern, sondern der Dank an Gott für die Ernteerträge im Mittelpunkt des Festes. Dabei ist es recht unterschiedlich, an welchem Tag das Erntedankfest begangen wird. So feiert man in evangelischen Gemeinden in der Regel am Michaelistag (29. September) oder am darauf folgenden Sonntag, während das Erntedankfest in katholischen Gemeinden meist am ersten Sonntag im Oktober begangen wird. Der letztgenannte Tag wurde von der deutschen Bischofskonferenz im Jahre 1972 als Festtermin festgelegt, jedoch nicht für verbindlich erklärt, sodass jede katholische Kirchengemeinde für sich entscheiden kann, ob und wann sie das Erntedankfest veranstaltet. 

Ursprünge des Erntedankfestes
Seinen Ursprung hat das Erntedankfest schon in vorchristlicher Zeit. Zeitpunkt dieses Festes war die Tagundnachtgleiche im Herbst, also der 23. September. Im Mittelpunkt stand der Dank an die Götter und die verschiedenen Feld- und Fruchtbarkeitsgeister, was mit allerlei Opfergaben verbunden war. Diese Opfergaben sollten das Wohlwollen der höheren Mächte sichern, indem man ihnen etwas von dem zurückgab, was sie einst gegeben hatten. Eine besondere Bedeutung kam dabei der ersten bzw. letzten Garbe zu. Diese Getreidebündel mit dem zuerst bzw. zuletzt geernteten Korn dienten einerseits als Opfergabe, andererseits aber auch zur Durchführung allerlei Schutz- und Fruchtbarkeitszauber. Setzte sich z.B. die Binderin auf die erste Garbe, sollte dies die Fruchtbarkeit des Korns im nächsten Jahr begünstigen. Nach der Opfergabe in Form von Korn, Obst und Früchten wurde am Abend des Erntefestes das Erntemahl begangen. Dieses diente in erster Linie kultischen Zwecken, nämlich der „Verspeisung“ des Fruchtbarkeitsgeistes und sorgte somit für eine Bindung des Geistes an den Acker. Bei diesem gemeinsamen Mahl wurde aber auch den Feldarbeitern, welche in der Regel Wanderarbeiter waren, mit der Darreichung von guten Speisen und Getränken für ihre Hilfe gedankt. Ein weiterer Höhepunkt des Festes war schließlich der Reigen, welcher vom Landbesitzer mit einem Tanz mit einer aus der letzten Garbe gebundenen Puppe eröffnet wurde. Diese symbolisierte den Fruchtbarkeitsgeist und wurde daher nach dem Fest bis zur nächsten Ernte an einem sicheren Ort aufbewahrt.

Erntedankfest heute
Im Mittelpunkt des heutigen Erntedankfestes steht der gemeinsame Gottesdienst, bei der eine Auswahl von landwirtschaftlichen Produkten dekorativ in der Kirche platziert wird. Diese haben freilich keinen Opfercharakter mehr, sondern sollen den Gläubigen wieder in Erinnerung rufen, welche Vielfalt an Nahrungsmitteln die Erde für die Menschen bereitstellt und dass die Früchte des Bodens nicht selbstverständlich existieren, sondern Teil göttlicher Schöpfung sind. Dennoch finden sich viele Bräuche aus der vorchristlichen Zeit auch im heutigen Erntedankfest wieder. So existiert z.B. die letzte Garbe in Form der aus Getreidehalmen gebundenen und mit farbenfrohen Blumen und Bändern bestückten Erntekrone weiter. Diese wird nach dem Gottesdienst in einer feierlichen Prozession auf einem Wagen durch das Dorf gezogen, wobei meist ein landwirtschaftliches Fahrzeug zum Einsatz kommt. Auch die Kornpuppe findet sich noch vereinzelt auf heutigen Erntedankfesten wieder, dient dabei aber fast immer nur dekorativen Zwecken.

Thanksgiving – das amerikanische Erntedankfest?
Der amerikanische Thanksgiving Day, ein gesetzlicher Feiertag, hat nur wenig mit dem bei uns begangenen Erntedankfest zu tun. Während das Erntedankfest in Europa oder auch in Kanada einen starken religiösen Bezug besitzt, überwiegt beim Thanksgiving der weltliche Charakter. Bei diesem am vierten Donnerstag im November gefeierten Fest wird an die Pilgerväter und ihr Leben erinnert und der freie Tag genutzt, um mit der ganzen Familie zusammen zu sein. Typisch für Thanksgiving ist, dass dabei sehr üppig gegessen wird und dabei traditionelle amerikanische Gerichte wie z.B. ein gefüllter Truthahn, Süßkartoffeln und Kürbiskuchen serviert werden. 

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