Senioren in Kindergärten
Das Projekt existiert bereits 13 Jahre lang. In den einzelnen Kindergärten sind Senioren – je nach ihren eigenen Wünschen und den Bedürfnissen seitens der Kindergarten-Leiterinnen und der Kinder – auf höchst unterschiedliche Weise aktiv geworden – nicht nur durch Vorlesen und Erzählen, sondern auch durch Mitspielen, Hilfe beim Theaterspielen etc.
Dialog zwischen den GenerationenDas Leben in der Großfamilie ist in unserer Gesellschaft zur Seltenheit geworden. Manche Kinder erleben – wenn überhaupt – ihre Großeltern nur noch an besonderen Feier- oder Urlaubstagen. Das Wissen über die andere Generation schwindet und damit auch das gegenseitige Verständnis. Dadurch entsteht ein Beziehungsverlust.
Um den Dialog zwischen den Generationen zu fördern, hat die Senioren-Akademie im Frühjahr 1998 bei den Leitungen der unten genannten Kindertagesstätten und Kinderspielkreise angefragt, ob sie es erlauben würden, dass 1 x pro Monat eine Oma oder ein Opa für eine halbe Stunde in ihren Einrichtungen etwas erzählen könnte – eine Geschichte oder eine wahre Begebenheit aus ihrem Leben – oder vielleicht Märchen vorlesen könnte. Die Kindergarten-Leiterinnen reagierten durchweg positiv. Einige Leiterinnen reagierten spontan mit dem Interesse an einer Mitwirkung von Senioren, die über das Erzählen und Vorlesen von Geschichten hinaus noch andere Fähigkeiten mit einbringen würden: z.B. an einem Opa, der mit einer Hobelbank ankäme oder an einer Oma, die backen würde, etc.
Für die Entwicklung des Kindes ist die Begegnung mit älteren Menschen wichtig,
weil es die Begegnung des Menschen, der noch die Kämpfe und Stürme des Lebens vor sich hat, mit dem Menschen ist, der diese Stürme hinter sich gebracht hat, der gelassen dem Leben gegenüber steht und der jetzt Zeit hat, weil das Kind aus dieser Beziehung Vertrauen zum Leben und Selbstbewußtsein gewinnt, weil beim Geschichten-Vorlesen und -Erzählen sowie beim Umgang miteinander Wertvorstellungen und Wertorientierungen von den Großeltern auf die Enkel übergehen. Die Eltern der heutigen Kinder sind teilweise nicht mehr in der Lage, ihren Kindern eine ausreichende Wertorientierung mit auf den Lebensweg zu geben, eher aber die Senioren der Kriegs- und Vorkriegsgeneration, die selbst noch wertorientiert erzogen wurden.
Für die älteren Menschen ist die Beziehung zum kleinen Kind wichtig und eine Freude,
weil sie jemanden haben, dem sie das, was sie wissen und können, erzählen bzw. vermitteln können – während die eigenen Kinder vielfach nichts auf die Erfahrungen der Eltern gegeben haben und vielleicht immer noch nicht viel darauf geben.
Neben den genannten Gründen für einen Dialog zwischen den Generationen gibt es weitere Gründe . gewissermaßen als durchaus gewollte Nebeneffekte:
1. die Kriminalprävention
2. das Anliegen der „Stiftung Lesen“, dass Kinder über das Hören von Geschichten, Phantasie entwickeln und Interesse am Lesen gewinnen – weg vom passiven Fernsehkonsum – hin zu einem eigenen aktiven phantasieerfüllten Innenleben.
3. insgesamt die Förderung einer vorschulischen Bildung der Kinder.
Die Senioren-Akademie möchte aus den genannten Gründen auch weiterhin Seniorinnen und Senioren für den Dialog mit der jungen Generation gewinnen und vermitteln.
Wer interessiert ist, möge sich bei folgenden Betreuerinnen telefonisch melden:
Für den Raum Alfeld, Freden, Duingen
bei Lieselotte Herwig, Alfeld, unter der Tel. Nr. 05181/82060
Für den Raum Gronau/Elze/Eime
bei Sabine Hermes, Gronau, unter der Tel. Nr. 05182/948586
In folgenden Kindertagesstätten bzw. Kinderspielkreisen wird das genannte Projekt zur Zeit durchgeführt:
Im Raum Alfeld, Freden, Duingen:
Kindertagesstätte Schlesische Straße, Kindertagesstätte St. Nicolai, Kindertagesstätte „Kleine Stadtmäuse e.V.“, Kinderspielkreis Langenholzen/Sack, Kindertagesstätte „Die Vorstadtkrokodile“ Limmer, Kinderspielkreis Brunkensen „Kleine Räuber e.V.“, KIGA Bergschule Freden, Kindergarten Duingen, Kindergarten Coppengrave, Elterninitiative Marienkäfer in Deinsen, Kindergarten Marienhagen.
Im Raum Gronau/Elze/Eime:
Ev. Kindergarten Gronau, Kindergarten der Samtgemeinde Gronau, KITA „Raupe Nimmersatt“ in Eitzum, Kindertagesstätte der AWO in Elze, Christophorus-Kindergarten Elze, Kindergarten der Elterninitiative Eime e.V., KIGA „Die kleinen Strolche“ in Eime.
Quelle: www.senioren-akademie-alfeld.de