Insekten - Teil 4: Spinnen

Im letzten Teil zum Thema - Insekten und Spinnentiere - beschäftigen wir uns heute mit den Spinnen. Viele Menschen finden Spinnen eklig, obwohl sie nicht viel über diese faszinierenden Tiere wissen. Dabei erfüllen sie in unserer Lebensumwelt wichtige Aufgaben. Sie ernähren sich von Insekten. Ohne die fleißigen Spinnen wäre unser Planet überflutet mit Fliegen und Käfern.

Von vielen Menschen werden Spinnen gehasst oder auch gefürchtet. Die meisten von ihnen kennen sich einfach nur nicht besonders gut mit ihnen aus. Zahlreiche Leute denken zum Beispiel, dass Spinnen zu den Insekten gehören. Dabei haben Insekten meistens sechs Beine, Spinnen aber acht. 

Manche Menschen haben auch Angst davor, dass sie von einer giftigen Spinne gebissen werden. Aber Spinnen gehen Menschen grundsätzlich aus dem Weg, weil sie weder mit Menschen noch mit anderen großen Tieren zu tun haben möchten. Sie haben Angst, zertreten zu werden. Spinnen, die Menschen angreifen, gibt es nur in Horror-Filmen.

In ganz Europa gibt es in der Natur keine einzige Spinnenart, die Menschen gefährlich werden könnte - auch nicht die Kreuzspinne. Anders sieht es auf anderen Kontinenten aus: In Australien gibt es mehrere Spinnenarten, die Menschen töten können! Solche Spinnen gibt es auch in manchen Zoos zu sehen. 


Spinnenforscher Dr. Martin Kreuels erzählt

Er beschäftigt sich mit unseren einheimischen Spinnen und ist ein echter Fachmann. Darum leitet er auch eine ganze Spinnenfirma. hopsa! sprach mit Martin Kreuels über seine Liebe zu Spinnen.

hopsa!: Herr Kreuels, wie wird man denn ein Spinnenforscher?

Dr. Kreuels: Als Kind interessierte ich mich für Vögel. Später habe ich dann Biologie, die Lehre von den Pflanzen und Tieren, an der Universität studiert. Das war am Anfang sehr langweilig, denn ich hatte nur mit Zahlen und Büchern zu tun. Also habe ich mich mit anderen Studenten zusammengetan, um auf eigene Faust Tiere zu erforschen. Von meinen Studienkollegen wollte niemand die Spinnen nehmen. Dann habe ich das eben gemacht.

hopsa!: Es war also Zufall…

Dr. Kreuels: Ja. Aber ich habe schnell gemerkt, wie spannend das Thema ist. Es gibt nicht viele Bücher über Spinnen. Wir wissen recht wenig über diese Tiere. Dabei sind es äußerst interessante Wesen, von denen es bei uns sehr, sehr viele gibt.

hopsa!: Was ist so interessant an Spinnen?

Dr. Kreuels: Zum Beispiel, dass sie sehr ortstreu sind.

hopsa!: Was heißt das?

Dr. Kreuels: Sie bleiben immer am gleichen Ort. Ihr Leben spielt sich in der Regel auf einem Quadratmeter ab. Das ist eine Fläche von einem mal einem Meter, so groß wie ein Handtuch. Dort hat eine Spinne alles, was sie braucht. Spinnen mögen es gar nicht, wenn sich in ihrem Lebensraum etwas verändert.

hopsa!: Die allermeisten Spinnen sind nicht gefährlich. Trotzdem haben viele Menschen Angst vor ihnen. Warum ist das so?

Dr. Kreuels: Die meisten Spinnen sind dunkel gefärbt. Sie sind stark behaart und sie bewegen sich ruckartig. Da kann man sich leicht erschrecken. Kinder haben übrigens meistens weniger Angst vor Spinnen als Erwachsene. Die Großen sind schlechte Vorbilder. Wenn sie eine Spinne sehen und aufschrecken, bekommen die Kinder auch Angst.

hopsa!: Bei Ihnen kann man lernen, die Angst vor Spinnen zu verlieren. Wie geht das?

Dr. Kreuels: Wichtig ist, dass man sich Zeit nimmt für die Spinnen. Ich erkläre den Leuten wie eine Spinne lebt und wie sie ihre Beute fängt. Je mehr man über Spinnen weiß, umso weniger fürchtet man sich vor ihnen. Man muss Spinnen begreifen. Dazu gehört auch, dass man sie berührt, dass sie mal über die Hand krabbeln.

hopsa!: Haben Sie eine Lieblingsspinne?

Dr. Kreuels: Ja, die Sumpfkreuzspinne. Ihr lateinischer Name lautet Araneus alsine. Die Tiere leuchten orange. Sie sind richtig hübsch. Leider habe ich erst einmal in meinem Leben eine Sumpfkreuzspinne gesehen.

Quelle: hopsa 04/2008

 


 

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