Frühstücken - Teil 3: Der zuckerfreie Vormittag

Damit der "Zuckerfreie Vormittag" im Kindergartenalltag tatsächlich gelebt wird, bietet sich die Umsetzung durch Verhältnisprävention an. Was sich hinter diesem neuen Gedanken verbirgt, erfahren Sie in den beiden beigefügten Artikeln aus dem "Hessischen Zahnarzt" (Anhang Sammelmappe). Dazu Vorschläge zur Umsetzung des Zuckerfreien Vormittags auf verschiedenen Wegen.

Geschmacksbildung
Die Kindergartenkinder lernen vielfältige, kauaktive Lebensmittel kennen und lieben. Geschmack wird anerzogen („Mere Exposure Effect“1): Das, was ich kenne, mag ich; mit dem, was ich kenne, vergleiche ich neue Geschmackserfahrungen. Das erklärt, warum Kindern, die von Anfang an Wasser gewöhnt
worden sind, Wasser schmeckt und auf die Frage, was sie trinken möchten, mit „Wasser“ antworten. Die Behauptung, dass Kinder durch die „süße“ Muttermilch auf „süß“ geprägt werden, trifft nicht zu, denn:

1. schmeckt Muttermilch (als Filtrat aus dem Blut) nach dem, was die Mutter selbst gegessen hat („Postnatale Prägung“ zusätzlich zur „Pränatalen Prägung“ über Nabelschnur und Fruchtwasser1).
2. ist der durch die Lactose vorgegebene Geschmack so schwach, dass wir Erwachsene ihn nicht als süß bezeichnen würden.

Der durch Säuglingsnahrung industriell vorgegebene, immer gleiche Süßgeschmack übertrifft die Muttermilch um ein Mehrfaches. In der modernen Forschung geht man davon aus, dass durch den Genuss vielfältiger Lebensmittel der Mutter das Geschmacksverhalten des Kindes vorbereitet wird.
Gewohnheitsbildung (Ritualisierung) Kinder, die während ihrer Kindergartenzeit, d. h. über 3 bis 7 Jahre hinweg, täglich den zuckerfreien Vor mittag in der Einrichtung praktiziert haben, werden
diese Gewohnheit auch über die Kindergartenzeit hinaus weiterführen.
(Sozialisation durch Erziehung/Prägung im Kindesalter). 

Was ist der Zuckerfreie Vormittag?
 Kinder trinken Wasser/Mineralwasser (ungesüßte Tees)
 Kinder trinken aus einem offenen Gefäß
 Kinder essen ein herzhaftes, kauaktives zweites Frühstück



Quelle: www.jugendzahnpflege.hzn.de

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