Forscheridee im September: Süß, Sauer, Salzig?

Süß, Sauer, Salzig?
Welche Geschmacksrichtungen gibt es, welche Lebensmittel bringen diese mit sich und was passiert eigentlich im Mund, wenn wir schmecken? Machen Sie mit den Kindern eine Entdeckungsreise in die Welt der Geschmäcker.
Sie brauchen:
- ein Stück Obst pro Kind
- etwas getrocknetes Brot oder Zwieback
- Kostproben für salzige, süße, saure und bittere Lebensmittel, z.B.
- Salzgebäck, Honig, süße und saure Früchte, bitteren Kakao
- Teller
- mehrere kleine Handspiegel
- Gläser mit klarem Wasser
So funktioniert's:
Alltagsbezug aufgreifen
Wer kennt nicht dieses Gefühl: Wir beißen leidenschaftlich in einen ganz köstlich aussehenden, rotbackigen Apfel und plötzlich... verzieht sich unser Gesicht in eine schräge Grimasse. Der Apfel schmeckt sauer! Welche Geschmacksrichtungen kennen die Kinder und wissen sie schon, welche Lebensmittel eher süß, sauer, salzig oder bitter schmecken? Und lässt sich das eigentlich immer so eindeutig bestimmen?
Kinderzeit-Podcast: Forschendes Lernen in der Kita
Zeigt her eure Zähne... und Zungen!
Wie sieht es eigentlich in unserem Mund aus? Die Kinder können mit Hilfe der kleinen Handspiegel ihren Mund erforschen. Was sehen sie? Wie viele Zähne können sie zählen? Gelingt es den Kindern auch, mit der Zunge alle Zahnreihen entlang „zu wandern“? Sind die Zähne unterschiedlich geformt? Im nächsten Schritt lassen Sie die Kinder sich gegenseitig ihre Zungen zeigen. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen sie hier?
Die Kinder können nun vom Obst abbeißen und dabei darauf achten, welche Zähne sie beim Beißen und Kauen nutzen. Und was macht eigentlich die Zunge, während sie kauen?
Was meinen die Kinder, welche Aufgabe Speichel und Zunge erfüllen? Die Kinder legen sich dazu ein kleines Stück hartes Brot in den Mund, ohne es zu kauen. Verändert es sich? Dann beginnen sie, das Brot zu kauen und betrachten es immer wieder im Handspiegel. Was geschieht mit dem Brot, wie sieht es nun aus?
Was schmecken wir?
Jetzt werden die Geschmackszellen im Mund getestet. Fragen Sie die Kinder zuvor, welche Geschmacksrichtungen sie kennen. Sicher fallen Begriffe wie „süß“ oder „salzig“. Nehmen Sie das zum Anlass, entsprechende Proben von den Kindern verkosten zu lassen. So können sie ein Geschmackserlebnis direkt und bewusst mit dem Begriff verbinden. Gibt es vielleicht auch Lebensmittel, die mal süß oder mal ein wenig sauer schmecken? Das geht bspw. gut mit Kostproben verschiedener Apfelsorten.
Vor dem Wechsel von einer zur nächsten Geschmacksrichtung sollten die Kinder etwas Wasser trinken, damit der vorherige Geschmack neutralisiert wird. Probieren Sie gemeinsam mit den Kindern auch Folgendes aus: Die Kinder kosten etwas Saures, danach etwas Süßes und dann wieder das Saure – ohne dazwischen Wasser zu trinken. Verändert sich die Wahrnehmung der Säure? Oft schmecken saure Dinge noch saurer, wenn man zuvor etwas Süßes zu sich genommen hat.
Wissenswertes für Erwachsene
Wir nehmen Geschmacksrichtungen mit Hilfe von Sinneszellen, den sogenannten Geschmacksknospen, wahr. Diese befinden sich auf der Zunge und in der gesamten Mundhöhle. Wir können damit fünf grundlegende Geschmacksrichtungen wahrnehmen: süß, salzig, sauer, bitter und umami (fleischig, herzhaft). Die meisten Geschmacksreize sind jedoch Mischempfindungen, z. B. eine Orange schmeckt süß und sauer. Unser Geschmackssinn reagiert besonders sensibel auf Bitterstoffe, da diese oft giftig und daher eine Gefahr für uns sein können.
Die Zunge nimmt am Kauen, Saugen und Schlucken teil, ist mit Sinnesorganen für das Schmecken und Tasten ausgestattet und auch wichtiger Bestandteil der Sprachbildung. Der Mundspeichel ist ebenfalls wichtig. Er befeuchtet zunächst die Mundhöhle, was das Schlucken, Sprechen und Schmecken erst möglich macht und auch das Riechen beeinflusst. Erst wenn sich lösliche Substanzen der Nahrung im Speichel lösen, haben wir eine Geschmacksempfindung. Trockene Nahrung wird durch den Speichel zu einem feuchten Brei, so dass sie geschluckt und im Magen verdaut werden kann.
Der Geruchs- und Geschmackssinn sind eng miteinander verbunden. Ist z.B. aufgrund einer Erkältung die Nase zugeschwollen, schmecken wir oft nicht mehr richtig.
Unsere Zähne schneiden und zerkleinern die Nahrung im Mund. Das Milchzahngebiss bei Kindern umfasst übrigens 20 Zähne: die vorderen und mittleren Schneidezähne sowie je zwei Mahlzähne (Backenzähne). Meist ab dem sechsten Lebensjahr verlieren die Kinder die Milchzähne, das bleibende Gebiss mit 28 bis 32 Zähnen bildet sich.
Der neue Campus
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Die gemeinnützige Stiftung Kinder forschen
Die gemeinnützige Stiftung Kinder forschen engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Die Stiftung Kinder forschen verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Mehr über die Bildungsinitiative Stiftung Kinder forschen: www.stiftung-kinder-forschen.de