Forscheridee: Die Post kommt per Seilbahn

Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher.
Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher.

Die Post kommt per Seilbahn

Wie versende ich Briefe oder Päckchen, ohne mich selbst auf den Weg zu machen? Man braucht vor allem ein Seil – und ab die Post!

Sie brauchen:

  • verschiedene Schnüre oder Seile
  • Wäsche- und Büroklammern
  • Papier, Stifte
  • Körbchen oder leere Becher

So funktioniert's:

Alltagsbezug aufgreifen

Um weite Strecken über Höhen und Tiefen zu überwinden, werden in Berglandschaften u.a. Seilbahnen eingesetzt. Eine Gondel fährt an einem kräftigen Drahtseil und transportiert dabei Menschen oder Lasten. Manchmal kann man etwas ähnliches an Balkonen entdecken, an denen kleine Körbe nach oben gezogen werden.

Wir bauen eine Seilbahn

Die Mädchen und Jungen überlegen, welche Punkte sie im Raum oder draußen im Garten mit der Seilbahn verbinden wollen und wie lang die Schnur dazu sein muss. Dann binden sie die Schnur zu einem Kreis und spannen sie zwischen den beiden Stellen auf, drinnen z.B. mit Hilfe des Tischbeins oder einem Griff am Schrank. Die Schnur sollte so gespannt sein, dass sie nicht herunterrutscht und gleichzeitig beweglich bleibt. Lässt sich die Schnur gut um das Tischbein und den Schrankgriff bewegen, wenn man daran zieht? Was können die Kinder tun, wenn die Schnur herunterfällt oder hakt? Lassen Sie ruhig verschiedene Schnüre vergleichen: dicke, dünne, raue, weiche, elastische usw. Welche davon eignen sich für eine Seilbahn und warum?

Ab die Post!

Nun können die Kinder beginnen, sich Nachrichten zu senden. Ein Kind befestigt eine Botschaft auf Papier mit einer Wäsche- oder Büroklammer an der Schnur. Das "Absender-Kind" spielt auch den Motor der Seilbahn: Es zieht so lange an der Schnur, bis die Nachricht den Empfänger am anderen Ende erreicht hat. Haben die Mädchen und Jungen noch andere Ideen, was sie verschicken können? Schaffen sie es z. B. einen kleinen Korb an ihre Seilbahn zu binden und darin einen Gegenstand zu transportieren? Geben Sie den Kindern Zeit, ihre Ideen auszuprobieren und ihre Seilbahn den entsprechenden Anforderungen anzupassen.

Wissenswertes für Erwachsene

Seilbahnen für den Menschentransport bestehen meist aus einem gespannten Drahtseil, das an zwei Enden um große Umlenkscheiben verläuft. Motoren treiben die Umlenkscheiben an und bewegen das Drahtseil, das die Gondeln oder Kabinen befördert. Besonders lange Seilbahnen werden zwischendurch von Stützpfeilern gesichert, damit das Seil straff bleibt und nicht durchhängt. Hierzulande denkt man bei Seilbahn normalerweise eher an ländliche Berge. Vor allem in Südamerika werden Seilbahnen allerdings auch in Großstädten immer beliebter. Die erste dieser Gondelseilbahnen wurde 2004 in Medellín, Kolumbien in Betrieb genommen.

Damit die Seilbahn im Experiment geschmeidig läuft, brauchen die Kinder eine geeignete Schnur. Sie muss weich sein und darf keine zu große Reibung verursachen. Außerdem sollten die Umkehrpunkte möglichst glatt sein (z. B. ein Türgriff), damit die Schnur nicht hängenbleibt oder zerspleißt. Der Knoten in der Schnur sollte außen liegen und möglichst klein sein, um zu vermeiden, dass er festhängt. Zudem sollte die Schnur ausreichend straff gespannt sein, damit sie nicht verrutscht oder durchhängt.

Die Forscheridee ist Teil des Bildungsangebots „Technik von hier nach da“ der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Weitere Anregungen zum Thema bekommen Sie in der gleichnamigen Präsenzfortbildung und in der Broschüre.

Kinderzeit-Podcast zum Thema forschendes Lernen

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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