Forscheridee April: Wie klingt der Boden unter unseren Füßen?

Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher
Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher

Forscheridee April: Wie klingt der Boden unter unseren Füßen?

Der Boden unter unseren Füßen ist für uns die eine unbekannte Welt im Dunkeln. Doch diese Welt ist voller Leben! Kann man dies auch hören?

Material:

  • Ein bis zwei verschiedene Böden in der Umgebung oder auf dem Gelände der Kita
  • Stethoskop, Trichter

So geht‘s:

Wählen Sie einen oder auch zwei unterschiedliche Böden auf dem Gelände aus, auf denen Sie ein bisschen Platz haben. Lassen Sie die Kinder erst einmal am Boden horchen, mit den Ohren oder mit einem Stethoskop. Was hören sie für Geräusche? Hört es sich an verschiedenen Stellen immer gleich an? Wie würden sie das Geräusch beschreiben?

Als Nächstes kann die Gruppe in zwei Forscherteams unterteilt werden. Das eine Team stellt sich in unterschiedlich großen Abständen auf den Boden, die andere Gruppe lauscht am Boden. Dann springt das am weitesten entfernte Kind mehrmals auf und ab. Ist das Springen im Boden zu hören? Dann springt das nächste Kind, das etwas nähersteht, auf und ab. Ist jetzt etwas zu hören? Wird es lauter? Wie klingt es?

Spannende Fragen:

  • Können die Mädchen und Jungen die einzelnen Kinder am Schrittgeräusch erkennen? Wie unterscheiden sich die Geräusche der „Gangarten“?
  • Welche Ideen haben die Kinder, wie Geräusche im Boden entstehen und wie sie weitergeleitet werden?
  • Wie klingen Böden in der Stadt und wie auf dem Land?
  • Wo ist der leiseste bzw. der lauteste Boden?
  • Kann es den Bodenbewohnern auch zu laut werden?

Weiterführende Idee:

Laden Sie die Kinder nach dieser Hörerfahrung im Außenbereich ein, in einen ruhigen, gemütlichen Raum in ihre Einrichtung zu gehen. Hier können sie Ihre Eindrücke verarbeiten und sich weitere Fragen stellen:

  • Schmatzt ein Regenwurm?
  • Machen Wurzeln Geräusche beim Wachsen?
  • Welche Tiere sind am lautesten und welche machen kaum ein Geräusch?

Anschließend können Sie den Kindern aufgezeichnete Sounds von Bodentieren bzw. Geräuschen vorspielen und die Kinder raten lassen, was sie hören. Hierfür bietet sich das Projekt „Sounding Soil“ an. Die Tiere, die hier (in der Schweiz) zu hören sind, sind Bodentiere wie Springschwänze, Milben, Hundertfüßer, Käfer, Asseln, Fliegenlarven, Regenwürmer, Spinnen, Heuschrecken und Zikaden.

Wissenswertes:

Die meisten Bodentiere machen Geräusche, wenn sie fressen, sich bewegen oder miteinander kommunizieren. Je verschiedener die Bodengeräusche in einer Aufnahme sind, desto vielfältiger ist die Bodenfauna. Im Forschungsprojekt Sounding Soil wird die Artenvielfalt im Boden akustisch gemessen. Eine Erkenntnis ist bereits, dass konventionell bewirtschaftetes Ackerland stiller ist und weniger unterschiedliche Geräusche aufweist als eine biologisch bewirtschaftete Wiese. Auch im Waldboden ist es stiller, da dieser meist kühler ist und die Bodentiere weniger aktiv sind als unter einer sonnenbeschienenen Wiese.

Kinderzeit-Podcast zum Thema forschendes Lernen

„Tag der kleinen Forscher“ 2022

Stiftung Haus der kleinen Forscher
Stiftung Haus der kleinen Forscher

Im Erdreich ist mächtig viel los – Zeit, einen Blick in, auf und unter die Erde zu werfen. „Geheimnisvolles Erdreich – die Welt unter unseren Füßen“ lautet deshalb in diesem Jahr das Motto zum „Tag der kleinen Forscher“ am 23. Juni. Mädchen und Jungen in ganz Deutschland sind eingeladen, den Erdboden mit Schaufel, Lupe, Händen und Füßen zu entdecken, zu erleben und zu nutzen. Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ ruft deshalb Kitas, Horte und Grundschulen auf, sich zu beteiligen – sei es mit einem Forscherfest, einer Projektwoche oder einer anderen besonderen Aktion. Kostenloses Aktionsmaterial gibt es unter www.tag-der-kleinen-forscher.de.

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

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