Kinder der Zukunft verändern den Kindergarten

(c) Dusyma

„Wir können davon ausgehen“, schreibt Antje Bostelmann in ihrem Beitrag, „dass die Digitalisierung weiterhin auf verschiedenen Wegen in die Bildungsarbeit Einzug hält. Von einer Fokussierung auf Tablets, über die Nutzung digitaler Spielzeuge, bis hin zu Makeraktivitäten werden Kindergärten und Schulen unterschiedliche Ansätze ausprobieren.“

Das Motto „vom Konsumenten zum Produzenten“ solle über allen pädagogischen Entwicklungen stehen und Leitsatz für die pädagogische Arbeit des Kindergartens sein. Unabhängig davon, welcher Weg von der pädagogischen Einrichtung gewählt werde, müsse es stets um die wichtigen Bildungsziele gehen: Dazu gehörten Informationskompetenz, Technikkompetenz, und Produktionskompetenz.

Dabei gehe es darum, hinter die Oberfläche zu schauen und dabei zu verstehen, wie Technik funktioniere, wie Technologien aufgebaut seien und wie digitale Entwicklungen unser Leben beeinflussen.

„Es braucht eine grundlegende ethische Debatte“, so Bostelmann, „auch unter Pädagogen, darüber, wie weit der Mensch die Hilfe der Technologien annehmen kann, ohne seine Selbstbestimmung aufzugeben.“ Der Ausgang dieser Debatte entscheide über die Herausforderungen, vor denen unsere Kinder künftig stehen würden. Kriterien dafür könnten Lernmaterial statt Spielzeug, Lernen statt Unterhaltung, Hilfen zum Verstehen, Nachhaltigkeit, Zulassung in Deutschland und Lernsoftware ja oder nein sein.

Im Kindergarten stehe das Lernen in der realen Welt im Vordergrund. „Die Kinder lernen die Welt kennen und verstehen. Sie tun dies in der freien Natur, durch Begegnungen mit authentischen Menschen und Schauplätzen, wie zum Beispiel bei einem Besuch im Rathaus, beim Bäcker oder der Feuerwehr und durch das Zusammensein mit anderen Kindern. Eine Verlagerung dieser frühkindlichen Lernanlässe in die digitale Welt ist für Bildungsinstitutionen nicht zulässig. Daher ist Lernsoftware im Kindergarten gar nicht und in der Grundschule sehr sparsam und sehr sorgfältig ausgewählt einzusetzen.“

Die Weiterentwicklung vorhandener Funktionsräume zu Lernwerkstätten, welche reale und digitale Materialien integrieren, wäre aus Sicht Bostelmanns ein erster Schritt. Darüber hinaus stelle Technik an die Raumausstattungen in Kindergarten und Schule besondere Anforderungen wie Alltagsintegration und einfaches Handling, Sicherheit und Stromversorgung.

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