Vorsicht bei Kindern und Kerzen

Auch im Kindergarten werden in der vorweihnachtlichen Zeit Kerzen angezündet. Dann ist es besonders wichtig, dass die Kinder sicher an das Thema: Feuer herangeführt werden. Hier finden Sie Hintergrundinformationen und ein Konzept für die Brandschutzerziehung im Kindergarten.

Es knistert, leuchtet, duftet, wärmt – und verbrennt. „Der richtige Umgang mit Feuer wie jetzt mit Kerzen in der Vorweihnachtszeit erfordert so viel Konzentration und Disziplin, dass selbst Erwachsene sich oft genug die Finger verbrennen. Umso gefährdeter sind Kinder“, sagt Martina Abel, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ (BAG).

Jährlich 13 000 Verbrennungsunfälle mit Kindern

In Deutschland erleiden jedes Jahr mehr als 13 000 Kinder Verbrennungen und Verbrühungen, die so schwerwiegend sind, dass sie ärztlich behandelt werden müssen. Rund 7 000 dieser Unfälle haben sogar Krankenhausaufenthalte zur Folge. „Die Belastung durch Angst und Schmerzen nach Verbrennungen ist enorm. Die meisten Kinder erleben den Unfall bei vollem Bewusstsein“, erläutert Adelheid Gottwald von der Initiative für brandverletzte Kinder Paulinchen e. V.

Kindern ein Vorbild sein

So sicher lassen sich Streichhölzer und Feuerzeuge gar nicht verschließen, dass Kinder nicht an sie herankämen; dennoch gehören sie natürlich sicher verwahrt. „Die beste Möglichkeit, bei Kindern Respekt - nicht Angst - vor offenen Flammen zu schaffen, ist ein gutes Vorbild“, sagt Abel. Erwachsene sollten nicht leichtsinnig mit Feuer umgehen sowie brennende Kerzen und Kamine immer im Auge haben – besonders wenn Kinder in der Nähe sind. Empfehlenswert ist auch ein Eimer Wasser oder gar Feuerlöscher in dem Raum, in dem viele Kerzen angezündet werden.

Umgang mit Feuer üben

Es lässt sich auch mit Kindern der Umgang mit Feuer üben. „So ist es zum Beispiel möglich, dass das Kind im Beisein einer Aufsichtsperson ein Streichholz entzündet und die Kerze anmacht“, sagt Abel. Danach werden Streichholz und Co. aber wieder an einem kindersicheren Ort verstaut. „Das sind nicht nur objektiv sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen, sondern auch psychologisch wirksame Erziehungsmaßnahmen, weil Kinder aus diesem Verhalten den richtigen Schluss ziehen können, dass mit Feuer nicht zu spaßen ist“, so die BAG-Geschäftsführerin.

Bei Verbrennungen kühlen

Ist es trotzdem zu einer Verletzung gekommen, sollte die betroffene Körperstelle mit fließendem kalten Wasser gekühlt werden (Faustregel: 20 Minuten bei 20 Grad). Ungeeignet sind Brandsalben und sonstige vermeintliche Wundermittel. Schwere Verbrennungen gehören umgehend in die Hände eines Arztes.

Vorsicht Feuer – was ist im Vorfeld zu tun

Kerzen kippsicher aufstellen Keine Tischdecken oder Deckchen unter die Kerzen, da Kinder daran ziehen können Eine Auffangschale aus nicht brennbarem Material unterstellen Brennbares wie Vorhänge, Adventsschmuck, Tannenäste oder Servietten sollten immer außerhalb der Reichweite von Kerzen sein Bei kleinen Kindern auf Kerzen verzichten und auf elektrische Kerzen mit dem Gütesiegel „GS“ zurückgreifen. Löschmaterial wie einen Eimer Wasser oder ein feuchtes Handtuch griffbereit haben Rauchmelder sind preiswert und sehr wirksam, denn sie signalisieren frühzeitig den Ausbruch eines Brandes und können so Leben retten

Über die Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder“ (BAG)

Die "Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V." (BAG) mit Sitz in Bonn ist ein bundesweit tätiger Verein. Sie wurde 1998 unter dem Dach der Bundesvereinigung für Gesundheit e. V. auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit und mit Unterstützung des Gründungsförderers Johnson & Johnson ins Leben gerufen. Ziel des Vereins ist es, Kinderunfälle zu reduzieren, innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voran zu bringen. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister.

Quelle: www.kindersicherheit.de

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Konzept für die Brandschutzerziehung in Kindergärten und Tageseinrichtungen für Kinder

Kostenloser Download unter: http://www.sicherheitserziehung-nrw.de/uploads/media/Konzept_fuer_die_BE_in_Kindergaerten.pdf

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