GemüseAckerdemie: 5 Tipps für den Gemüseanbau mit Kita-Kindern

Katharina Kühnel / Ackerdemia

 

Wo kommt eigentlich unser Essen her? Das ist den meisten Kindern heute nicht mehr klar. Ein eigener Acker in der Kita schafft Abhilfe – doch nicht nur das: Die Kinder bewegen sich in der Natur, erwerben neues Wissen rund um Gemüse und setzen sich mit gesunder Ernährung auseinander. Sie entwickeln Sozialkompetenzen, handeln verantwortungsbewusst und ihre Wertschätzung für Lebensmittel steigt. Mit diesen 5 Tipps der GemüseAckerdemie können Sie in Ihrer Kita losackern!

„Darf ich das probieren?“ – „Ich hab ‘ne Riesenzucchini gefunden! Boah ist die dick!“– „Komm, wir machen das zusammen!“ – „Blauer Kohlrabi, oh, wie cool!“  Gesprächsfetzen von aufgeweckten Kindern auf einem Acker des Bildungsprogramms GemüseAckerdemie. Die Ernte ist für die Kinder immer etwas ganz Besonderes, nachdem sie sich monatelang zusammen mit ihren Erzieher*innen um ihr Gemüse gekümmert haben – von der Aussaat im Frühjahr bis zum Mulchen des Ackers im Herbst: Beim Pflanzen, Jäten, Gießen und Ernten lernen sie Verantwortung zu übernehmen, die Initiative zu ergreifen, im Team zu arbeiten, sich gegenseitig zu helfen und stolz auf sich zu sein. Die Kinder bewegen sich regelmäßig an der frischen Luft, essen ihr selbst angebautes Gemüse direkt vom Acker und erleben den natürlichen Verlauf eines AckerJahres mit allen Sinnen. So werden sie spielerisch für einen nachhaltigen und wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln und zu einer gesunden Ernährung motiviert.

Die Fähigkeit selbständig zu handeln, entfaltet sich bei Kindern am besten, wenn Freiräume für sie geschaffen werden. Kinder übernehmen gerne Verantwortung – wenn man sie lässt. Eine sinnvolle Möglichkeit ihr Verantwortungsgefühl auf natürliche Weise entstehen und wachsen zu lassen, bietet ein Gemüsegarten direkt in der Kita.

Doch wie fängt man am besten an? Für alle, die das Ackern mit Kindern selbst austesten wollen, hat die GemüseAckerdemie 5 wertvolle Tipps zum Anlegen eines Gemüsegartens zusammengestellt (siehe unten). Der Verein Ackerdemia e. V. bietet mit dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie „AckerKita“ ein ganzjähriges Angebot für alle Institutionen der frühkindlichen Bildung. Dabei wird ein GemüseAcker als naturnaher Lernort angelegt und die teilnehmenden Kitas werden intensiv betreut – von der Anbauplanung über Fortbildungen bis zu wöchentlichen Informationen rund um den Acker. So können auch Erzieher*innen ohne gärtnerisches Vorwissen erfolgreich einen Gemüsegarten bewirtschaften. Das Konzept lässt sich individuell in den bestehenden Alltag von Kitas und Schulen integrieren.

Sie möchten 2020 gemeinsam mit Ihren Kita-Kindern an der GemüseAckerdemie teilnehmen? Dann melden Sie sich zeitnah unter kita@ackerdemia.de und sichern Sie sich einen der letzten bezuschussten Plätze für dieses Jahr. Weitere Infos unter: www.gemueseackerdemie.de

5 Tipps für den Gemüseanbau mit Kita-Kindern

  1. Eine geeignete Ackerfläche finden

Eine geeignete Ackerfläche sollte möglichst auf dem Kitagelände oder in fußläufiger Umgebung liegen, damit sowohl Kinder als auch Eltern und Erzieher*innen täglich Veränderungen beobachten, reifes Gemüse ernten und den Acker erleben können. Es ist ebenso möglich, mehrere kleinere Teilflächen auf dem Kitagelände verteilt zu nutzen oder mit ein paar Kübeln zu starten. Wichtig ist, dass mindestens zwei bis drei Stunden am Tag Sonne auf die Fläche scheint. Falls der Boden stark verwurzelt, durch Schadstoffe belastet oder versiegelt ist, sind Hochbeete eine gute Alternative.

  1. Beete mit Wegen anlegen

Für den Gemüseanbau mit Kindern sollten zwischen den Beeten Wege angelegt werden (mindestens 40cm breit). Pflanzen Sie pro Beet maximal zwei Reihen, damit die Kinder von allen Seiten gut an das Gemüse herankommen und es pflegen können.

  1. Vielfalt im Anbau – die Mischung macht’s!

Wir empfehlen eine Mischung aus Saatgut (z.B. Radieschen), Pflanzgut (z.B. Kartoffeln) und Jungpflanzen (z.B. Salat). Dadurch lernen die Kinder eine Vielfalt an Anbaumöglichkeiten kennen. Erfahrungsgemäß sind Jungpflanzen etwas robuster und wachsen besser an. Sehr kleine Samen (genannt Feinsämereien), wie Möhren oder Radieschen, können vor dem Aussäen mit Sand gemischt werden – so fällt den Kindern das gleichmäßige Verteilen der Samen leichter.

  1. Altbekannte und neue Gemüsesorten anpflanzen

Eine Kombination aus beliebten und bekannten Kulturen (z.B. Gurken, Tomaten) und unbekannteren (z.B. Palmkohl, Mangold) weckt die Neugierde der Kinder, und sie lernen die Sortenvielfalt von Gemüse kennen. Schwarze Tomaten, violette Kartoffeln oder gepunkteter Mais stoßen bei ihnen auf großes Interesse und machen erlebbar, wie vielfältig unsere Lebensmittel sind.

  1. Mulch als Düngung

Zur Stärkung des Ackerbodens bedarf es keiner künstlichen Düngemittel. Rasen- und Heckenschnitt kann als Gründüngung direkt auf den Acker aufgebracht werden. Auch Fall-Laub und anderes naturbelassenes organisches Pflanzmaterial eignet sich bestens, um es großzügig auf der gesamten Ackerfläche zu verteilen. Das verbessert durch die Nährstoffzufuhr die Bodenqualität und beeinflusst das Pflanzenwachstum positiv. Im Sommer schützt der Mulch vor Austrocknung und reduziert je nach Material oft auch den Unkrautwuchs. Im Winter hält er den Boden warm, bietet dem Bodenleben Nahrung und schützt die Pflanzen vor Frost.

 

Ackerdemia e.V. und das Bildungsprogramm der GemüseAckerdemie

„Eine Generation, die weiß, was sie isst” – genau so lautet das Ziel des gemeinnützigen Vereins Ackerdemia, der 2020 mit seinem vielfach ausgezeichneten Bildungsprogramm GemüseAckerdemie mehr als 650 Kitas und Schulen in ganz Deutschland auf den Acker schickt. Darüber hinaus entwickelt Ackerdemia e. V. weitere Angebote, um auch private Haushalte und Unternehmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Lebensmitteln zu motivieren.

www.gemueseackerdemie.de

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