November 2014

Weiterbildung

Lernset KUH+DU macht Schule

Was hat die Kuh mit mir zu tun? Wie viel Milch geben Kühe? Haben alle Kühe Hörner? KUH+DU macht Schule gibt Antworten auf diese und viele andere Fragen. Mit Spiel und Spaß erfahren Kinder, wie Kühe leben, was sie mögen und dass Milch nicht gleich Milch ist.

Das Set besteht aus 20 Lebensmittelkarten, 30 Kuh-Spielkarten, 15 Themenbildern, 2 Augenbinden, 20 Bioeinweglöffeln, 50 Bioeinwegbechern, 15 Milchratgebern, 20 Produktkarten sowie dem Unterrichtskonzept und einem ausführlichen Hintergrundpapier zur Erläuterung des Themas.

Um zunächste einen Eiinstieg ins Thema zu finden, wird mithilfe von Lebensmittelkarten überlegt, in welchen Lebensmitteln überhaupt Milch enthalten ist. Anschließend wird mit einem Partnersuchspiel auf die Bedürfnisse und die unterschiedlichen Haltungsformen von Milchkühen eingegangen. Jedes Kind bekommt die Hälfte einer Kuh-Spielkarte mit einem Text auf der Rückseite. Innerhalb der Klasse muss nun der Partner mit der anderen Kartenhälfte gefunden werden. Anschließend werden die Bilder in der Runde vorgestellt, die Texte vorgelesen, und passenden Themenbildern zugeordnet. Anbindehaltung, Fütterung, Milchleistung und andere Bereiche der Milchviehhaltung werden thematisiert. Die Kinder wissen nach dem Partnersuchspiel, dass nicht alle Kühe tiergerecht leben. Um zu verdeutlichen, dass sie selber etwas ändern können, werden Ideen gesammelt, wie jeder einen Beitrag zum Tierwohl leisten kann. Ein Geschmackstest im Anschluss sensibilisiert die Kinder für pflanzliche Milchalternativen und -Produkte. Zum Abschluss lernen die Schülerinnen und Schüler, woran man kuhfreundlichere Milchprodukte erkennen kann und welchen Einfluss Bio-Siegel auf die Haltung haben. Mit einer Feedbackrunde werden die beiden Stunden beendet.

Interessierte Lehrerinnen und Lehrer können das KUH+DU Lernset kostenfrei auf der Kampagnenwebsite www.kuhplusdu.de bestellen.

In Berlin und Brandenburg wird die Unterrichtseinheit auf Wunsch auch von einer Tierschutzpädagogin der Welttierschutzgesellschaft durchgeführt.


Weiterbildung

Die Bedeutung von Alltagssituationen für Kinder unter 3 Jahren

Ob beim Essen, Schlafen oder der Körperpflege: in der Kita machen kleine Kinder unter 3 Jahren grundlegende Erfahrungen. Die Art und Weise, wie der Alltag in den Einrichtungen abläuft, spielt eine Schlüsselrolle für die kindliche Entwicklung. Pädagogen sollten daher professionell mit den verschiedenen Situationen im Tagesablauf umgehen können. Der neue Film Ganz nah dabei von Christel van Dieken, Expertin für Frühpädagogik, gibt wichtige Hinweise für den Kitaalltag und regt zum Nachdenken an, auch gemeinsam im Kitateam oder mit den Eltern. Einige Fragen an die Autorin.

Frau van Dieken, wieso ist es denn so wichtig, dass Erzieher/innen sich über die Gestaltung der kleinen Dinge des Alltags mit den Kindern Gedanken machen? Läuft das nicht automatisch ab?

Christel van Dieken: Die Alltagssituationen sind Schlüsselsituationen für die Entwicklung der Kinder. Erfahrungen beim Einnehmen und der Gestaltung der Mahlzeiten legen die Grundlage für ein lebenslanges Ernährungsverhalten. Im Erleben der Schlafsituation lernt ein Kind zu spüren: brauche ich eine Erholungspause, bin ich müde, wie verschaffe ich mir eine Pause und wie kann ich mich erholen. Diese Erfahrung legt wiederum einen Grundstein für die körperliche und psychische Gesundheit. In der Pflegesituation und beim Wickeln entwickeln Kinder ein Bewusstsein von ihrem Körper und wie sie achtsam damit umgehen können. Das fördert das Selbst-Bewusstsein und ist ebenso ein entscheidender Faktor zur Erhaltung von Gesundheit. Aus diesen Gründen ist es so besonders wichtig, dass die Alltagssituationen nicht zur Routine "verkommen", sondern bewusst gestaltet und immer wieder reflektiert werden.

Jeder, der mit Kindern zu tun hat, kennt die Situation: die Kleinen möchten sich das Essen unbedingt selbst auftun, manche Speisen lehnen sie von vorne herein ab. Wie sollten Erzieher/innen in solchen Momenten reagieren, auch beim Mittagsschlaf oder der Körperpflege?

Christel van Dieken: Kindern Selbstbestimmung und Autonomie zuzugestehen, ist die wichtigste Prämisse, wollen wir ihnen beste Entwicklungschancen geben. In dem Maße, in dem ein Kind in der Lage ist, etwas zu tun, sollte es das auch selbständig tun dürfen. Wir sind das der Würde der Kinder schuldig. Die Kinder haben das Recht, hier nicht von Erwachsenen bevormundet und eingeschränkt zu werden. So erleben sie das Gefühl von Selbstwirksamkeit, die aufgrund aktuellster Forschung der wichtigste Faktor für die Entwicklung von Resilienz ist – von Widerstandsfähigkeit im Umgang mit den Herausforderungen des Lebens.

Im Begleitbuch zum Film sprechen Sie von „Qualitätskriterien“ für Alltagssituationen. Wie ist es möglich, solche Standards zu setzen – ist nicht jede Situation verschieden, so wie auch jedes Kind individuell reagiert?

Christel van Dieken: Qualitätskriterien für die Alltagssituationen zu formulieren bedeutet, einen Leitfaden für die Gestaltung dieser Situationen zu haben, an dem sich alle Beteiligten verbindlich orientieren müssen. Die Sicht der Erwachsenen auf die individuellen Bedürfnisse eines Kindes wird dadurch nicht aufgehoben. Auf Grundlage der Qualitätskriterien können Erwachsene Signale von Kindern möglicherweise besser verstehen, ihr eigenes Verhalten und das der Kinder reflektieren und dann jeweils angemessen auf ein Kind reagieren. Was dabei "angemessen" ist, sollte dann gemeinsam im Team aufgrund gezielter Beobachtung besprochen werden.

Haben Sie einen Tipp für die Zusammenarbeit von Erzieher/innen und Eltern, wenn es um Entscheidungen zu den zentralen Stationen des Alltags geht?


Christel van Dieken:
Mein Tipp ist: erarbeiten Sie im Team, wie Sie die Schlüsselsituationen im Alltag in Ihrer Kita gestalten wollen. Dokumentieren Sie das Ergebnis, fixieren Sie es schriftlich und geben es neuen Kollegen und Eltern als Orientierung und als Grundlage, um darüber miteinander ins Gespräch zu kommen - ganz im Sinne der reggianischen Pädagogen, die sagen: „Dokumentation ist der Beginn einer öffentlichen Diskussion über Erziehung."

Christel van Dieken ist Diplom-Pädagogin, Fortbildnerin und Organisationsberaterin für Kitas.
Lange Jahre war sie Fachberaterin für Kindertagesstätten in Hamburg. Christel van Dieken leitet das Institut für Bildungs-innovation/ Lernwerkstatt van Dieken und ist Autorin zahlreicher Fachpublikationen

Ganz nah dabei - Alltagssituationen in Kitas für 0- bis 3-Jährige
Von Christel van Dieken und Julian van Dieken
Video-DVD und Begleitheft
Begleitheft 72 S.
Eur (D) 34,95
ISBN 978-3-589-24830-8
Cornelsen 2014
www.cornelsen.de


Weiterbildung

Experimentierkiste "Anja und Leon experimentieren mit Wasser und Luft"

Die Experimentierkiste "Anja und Leon experimentieren mit Wasser und Luft" − ausgezeichnet mit einem Worlddidac Award 2014 – ist Teil einer speziell für Kindergarten und Vorschulunterricht konzipierten Reihe. Sie enthält Materialien, mit denen die Kinder den Phänomenen von Wasser und Luft auf den Grund gehen können.

Kindgerechte Materialien und bebilderte Ablaufpläne helfen den Kindern, auch selbstständig zu experimentieren. Alle Materialien sind platzsparend und sicher in einer Kunststoffwanne mit Deckel verstaut.

Die Experimente sind alltagsbezogen, funktionieren sicher und lassen sich einfach reproduzieren. Sie unterstützen die Entwicklung sprachlicher, kognitiver und manueller Fähigkeiten sowie sozialer Kompetenzen.

Das Begleitmaterial enthält Versuchsbeschreibungen und kindgerechte Erläuterungen der naturwissenschaftlichen Phänomene. Eine Alltagsgeschichte führt in das jeweilige Thema ein.

Das Konzept unterstützt die ganzheitliche Förderung im Elementarbereich und ermöglicht die Umsetzung eines anschlussfähigen Bildungskonzepts.

Kinder im Kindergartenalter sind aufmerksame und eifrige Forscher, sie beobachten ihre Umwelt genau, stellen Vermutungen an und wollen diese selbstständig überprüfen. Im Spiel begegnen ihnen Naturphänomene, die sie neugierig machen und ihren Forschergeist wecken.

Meist sind es Phänomene aus der belebten Umwelt, die die Kinder entdecken und verfolgen, aber genauso interessant finden sie Phänomene aus der unbelebten Natur, wenn sie an solche herangeführt werden. Die Freude am Ausprobieren begleitet ihr Heranwachsen von Anfang an und so sind die Kinder begeistert dabei, wenn es um Experimente geht. Besonders durch das Aufgreifen von alltäglichen Themen oder Erlebnissen der Kinder können die Experimente in den Alltag eingebaut werden.

Das Konzept
Beim Experimentieren werden die Kinder auf vielfache Weise gefordert und gefördert.
Durch den Umgang mit den Materialien werden die Auge-Hand Koordination und die Feinmotorik geschult. Die Kinder lernen, gemeinsam die Lösung für ein Problem zu finden und Aufgaben zusammen zu bewältigen. In der Auseinandersetzung mit einem Problem werden die sprachliche Kompetenz und die kognitiven Fähigkeiten der Kinder gefördert.

Hier geht es zur Kiste

www.cornelsen-schulverlage.de



Weiterbildung

Mit Kindern wachsen - was macht gute Pädagogik aus?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wurden zwei Wissenschaftler, ein Trainer, eine KiTa-Leiterin und eine Mutter zu einem Pädagogik-Talk in die „Alte Ziegelei“ in Kaufungen eingeladen. In diesem ungewöhnlichem Ambiente haben die Talkgäste inspirierende Dialoge geführt und die Kernfragen zur pädagogischen Qualität gegen den Strich gebürstet.

In lockerer und entspannter Atmosphäre haben sie die Pfade des üblichen Fachpalavers verlassen, um sich auf einige wesentliche Merkmale einer guten Pädagogik zu besinnen. Moderation: Inge Michels. Dabei herausgekommen sind unterhaltsame und gleichzeitig tiefsinnige Dialoge mit Gänsehautmomenten. Eine DVD mit anregenden und entlastenden Informationen für Eltern, KiTas, Schulen, Fachschulen und Fachhochschulen, sowie alle an einer gelingenden Pädagogik interessierten Menschen.

Der Trainer für emotionale Didaktik und ehemalige Schulleiter Michael Kobbeloer ist überzeugt, dass Pädagogik nur dann gut ist, wenn es gelingt für Lernende wie Lehrende eine angenehme „Temperatur“ herzustellen, bei der es beiden gut geht. Pädagogik muss emotional sein. Angst, Misstrauen und Druck erzeugen dagegen eine eher eisige Atmosphäre.

Dr. Christa Preissing, die in den 70iger Jahren den „Situationsansatz“ mitentwickelt hat, ist der Überzeugung, dass eine Pädagogik dann gut ist, wenn sie sich an den Schlüsselsituationen im Leben der Kinder orientiert und ihnen die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ermöglicht. Neugierig sein, rausgehen, explorieren sind wichtige Elemente; aber Pädagogik sollte auch lustvoll sein.

Für Susan Henning, KiTa-Leiterin und Marte Meo Supervisorin bedeutet gute Pädagogik, Kinder genau wahrzunehmen, die atemberaubenden Momente im Leben der Kinder zu erkennen und mit ihnen zu teilen. Es kommt darauf an, nach den Stärken der Kinder zu schauen, nicht nach dem, was sie nicht können. Gute Pädagogik fängt beim Pädagogen selbst an.

Manuela Schlotzhauer ist Mutter von zwei Kindern und eine Frau mit einem pädagogischen Herz. Gute Pädagogik heißt für sie, sich Zeit für die Kinder zu nehmen und ihnen zuzuhören. Jedes Kind ist einzigartig und hat besondere Fähigkeiten, die es zu erkennen und zu fördern gilt.

Der bekannte Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther sagt, Kohärenz, also ein Zustand, bei dem im Gehirn alles passt, ist eine wesentliche Voraussetzung für gelingende Pädagogik. Der Umgang von Großeltern mit ihren Enkeln kann hier einen prima Weg aufzeigen, denn sie sind frei, haben keinen Druck und Zeit und wollen aus ihren Enkelkindern nicht unbedingt etwas machen, sondern einfach nur, dass es ihnen gut geht.

Ein Fazit drängt sich am Ende des Gesprächs auf: Weniger ist manchmal mehr! Nicht die endlosen Kataloge der Ziele und Methoden, der als wichtig erachteten Kompetenzen sind maßgebend, sondern das Wohlbefinden aller am pädagogischen Prozess beteiligten Menschen, der Kinder wie auch der Erwachsenen.

Inhalte: Einführung / vier einzeln anwählbare Dialoge / Fazit - Idee: Detlef Diskowski - Laufzeit 74 Min.
Die DVD ist exklusiv zu beziehen bei AV1 Pädagogik-Filme

www.paedagogikfilme.de