Dezember 2013

Praxis

Randale unterm Weihnachtsbaum - rockiger die Glocken nie klingen

Weihnachtslieder gibt es viele. Die meisten sind weichgespült und kitschig und verfolgen die geplagten Eltern häufig noch als unangenehmer Ohrwurm, wenn Lametta und Kugeln längst wieder im Keller verstaut sind. Außerdem: Wer sagt eigentlich, dass Kinder auf seichtes Gedudel stehen? Niemand!

Und genau deshalb haben die Jungs von Randale ein ganz anderes Weihnachts-Mini-Album aufgenommen. Sechs coole Songs, die in bewährter Randale-Manier auf die besondere Zeit einstimmen. Manchmal laut und krachig, manchmal nachdenklich und leise, aber immer mit einem Augenzwinkern und viel Witz. Und das heißt: Als Country-, Reggae-, Rock- oder Punkversion. Drei der Stücke hat die Band komplett neu geschrieben, die anderen drei kennt man durchaus — aber natürlich nicht so! Der oh so besungene Tannenbaum steht bei Randale nämlich hörbar auf Jamaika und die Glocken in „Gloria in Excelis Deo” klingen nicht süß, sondern ganz schön rockig.

Fazit: Dieses Album gehört nicht unter den Baum. Es sollte spätestens zu Nikolaus in der Tüte beziehungsweise im Strumpf stecken und dann mindestens so sorgfältig aufbewahrt werden, wie Lametta und Kugeln. Fürs nächste Jahr!

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www.randale-musik.de

Praxis

Weihnachten: Die Geschichte des Weihnachtsbaums

Immergrüne Pflanzen sind schon seit vielen Jahrhunderten in verschiedenen heidnischen Kulturen ein Symbol von Fruchtbarkeit und Lebenskraft. So wurden im antiken Rom Häuser mit Lorbeerkränzen geschmückt. Und in weiter nördlich liegenden Gegenden hingen in der kalten Jahreszeit Tannenzweige in den Häusern, um bösen Geistern das Eindringen zu erschweren. Das Grün der Blätter war im strengen Winter ein Zeichen der Hoffnung auf den bald wiederkehrenden Frühling.

m Mittelalter wurde ein geschmückter Baum erstmals schriftlich erwähnt: in Freiburg stellten die Bäcker zu Weihnachten 1419 einen Baum auf, der mit Süßigkeiten behängt war. An Neujahr durften die Kinder ihn dann schütteln und plündern. 1597 wurde auch in Bremen ein Weihnachtsbaum von den Handwerkerzünften geschmückt, acht Jahre später verschönerten kerzenlose Bäume die Häuser in Straßburg. Aufzeichnungen vom Anfang des 17. Jahrhunderts zeigen den geschmückten Christbaum als eine verbreitete Tradition. Die vielen Lichter gehören ungefähr seit 400 Jahren auf jeden Weihnachtsbaum, denn 1611 schmückte die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen.

Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts trat der Christbaum dann auch in der Literatur auf: 1774 ließ Johann Wolfgang von Goethe in Die Leiden des jungen Werther seinen Romanhelden Werther von einem "aufgeputzten Baum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln" schwärmen und setzte dem Weihnachtsbaum damit das erste literarische Denkmal, das ihn in Deutschland bekannt machte. Auch Friedrich Schiller und E.T.A Hoffmann schrieben über den immergrünen Baum als Schmuckträger.

Um 1830 entstanden die ersten Weihnachtsbaumkugeln aus Glas, Lametta als Christbaumschmuck ist etwas jünger: 1878 wurde es in Nürnberg entwickelt, seitdem erinnern die dünnen Stanniol- oder modernen metallisierten PVC-Streifen an glitzernde Eiszapfen an den Zweigen.

Der Tannenbaum setzt sich in Europa durch
Zunächst waren Tannenbäume hier in Mitteleuropa noch recht selten und dementsprechend teuer. Nur die reicheren Bevölkerungsschichten konnten sich einen Weihnachtsbaum leisten, die finanziell Schwächeren mussten mit grünen Zweigen auskommen. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts an wurden verstärkt Tannen- und Fichtenwäldchen angelegt, um die verstärkte Nachfrage nach Bäumen zu decken.

Die Kirche aber billigte den „heidnischen“ Brauch des Aufstellens eines Weihnachtsbaumes nicht. Der Christbaum konnte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts richtig durchsetzen, als der Baum zum Weihnachtssymbol des "rechtgläubigen" Protestanten erklärt wurde.

Erfolgsgeschichte in Amerika: Präsident mit Weihnachtsbaum
Die weihnachtlich geschmückte Tanne setzte ihren Weg um die Welt fort: Ein deutscher Auswanderer brachte die Tradition 1848 mit in die Vereinigten Staaten. Im Jahr 1882 wurde, ebenfalls in den USA, der erste Baum mit elektrischen Lichtern beleuchtet, und 1891 bekam auch der amerikanische Präsident einen eigenen Weihnachtsbaum in seinem Amtssitz.

Quelle: Gütegemeinschaft Kerzen e.V.