März 2013

Praxis

Unser Geld Teil 4: Wozu braucht man Geld?

Grundsätzlich würde jeder, den man nach der Richtigkeit dieser Behauptung fragt sagen, dass sie natürlich stimmt. Allerdings ist das nur im übertragenen Sinne so. Gemeint ist nicht das Geld an sich, sondern die „Eigenschaften“, die Geld besitzt.

Welche Aufgaben hat unser Geld?

Wenn wir einen etwas kaufen wollen, bezahlen wir mit Geld. Es ist also Zahlungsmittel und in dieser Funktion immer noch Tauschmittel.

Mit Geld kaufen wir Dinge, die wir nicht selbst herstellen können oder wollen, auf die sich aber jemand anderes spezialisiert hat. Gleichzeitig vertrauen wir darauf, dass wir das Geld, das wir für unsere Waren oder unsere Arbeitsleistung erhalten, wieder gegen beliebige Güter eintauschen können.

Nicht jeder muss alles selber machen – das ist die Grundidee der Arbeitsteilung sowie der Spezialisierung. Beides sind Kennzeichen einer modernen Volkswirtschaft. Und ohne Geld würde diese Arbeitsteilung nicht funktionieren!

Geld dient aber auch als Recheneinheit und Wertmaßstab. Mit ihm lässt sich der Wert eines Autos, eines Eisbechers oder eines Kinobesuchs vergleichen. Wertmesser kann Geld nur solange sein, wie es von allen als solcher anerkannt wird.

Zudem dient Geld zur Wertaufbewahrung. Man kann es sparen und zu einem späteren Zeitpunkt darüber verfügen. Durch Inflation kann das Geld allerdings auch an Wert verlieren, durch Zinsen kann es sich vermehren.

Nur knappes Geld ist wertvoll

Früher bemaß sich der Wert des Geldes am Warenwert des verwendeten Materials, zum Beispiel bei Goldmünzen. Heute dagegen sichert die Knappheit des Geldes seinen Wert. Diese Knappheit muss jemand steuern. In modernen Volkswirtschaften sind dafür die Zentralbanken zuständig, in Deutschland also die Deutsche Bundesbank.

Seit dem Jahre 1999 sichert das sogenannte Eurosystem durch eine Politik des knappen Geldes die Preisstabilität und hält damit den Wert unseres Geldes stabil. Zum Eurosystem gehören die Europäische Zentralbank in Frankfurt und die nationalen Zentralbanken derjenigen EU-Mitgliedstaaten, die den Euro eingeführt haben.

Wer bewahrt unser Geld auf?

Geld gibt es nicht nur in Form von Banknoten und Münzen, sondern auch als Buchgeld – also als Geld, das sich als Guthaben oder Kredit auf den Konten der Kreditinstitute befindet. Gezahlt wird durch Umbuchung von Konto zu Konto.

In Deutschland gibt es ein dichtes Netz an Kreditinstituten unterschiedlichster Größe. Sie verwalten, leihen und verleihen Geld an ihre Kunden. Für selbst ausgeliehenes Geld bezahlen sie geringere Leihgebühren. Von Kunden hingegen, die bei ihnen Schulden machen, verlangen sie höhere Leihgebühren – die Zinsen. Je größer das Risiko für die Bank ist, desto mehr Zinsen muss der Schuldner bezahlen.

Außerdem erledigen die Geldinstitute den bargeldlosen Zahlungsverkehr und kaufen und verkaufen, verwahren und verwalten Wertpapiere für ihre Kunden und auf eigene Rechnung. Weil die meisten Kreditinstitute in Deutschland alle diese Bankaufgaben erledigen, heißen sie Universalbanken. Dazu zählen die Kreditbanken, die Sparkassen mit ihren Landesbanken sowie die Genossenschaftsbanken.


Kreditinstitute in Deutschland
-Zu den Kreditbanken gehören die Großbanken, die Regionalbanken, die Zweigstellen der ausländischen Banken, sowie die Direktbanken. Ihr Hauptgeschäft ist die Entgegennahme von Einlagen sowie die Gewährung von Krediten für Industrie und Handel.

-Träger der Sparkassen sind vor allem Gemeinden oder Gemeindeverbände. Sie sind demnach öffentlich-rechtlich organisiert und wurden zur Förderung der regionalen Wirtschaft gegründet. Die Sparkassen nehmen Spareinlagen an und vergeben Darlehen für den Bau von Häusern, für Investitionen ihrer Gemeinden sowie Kredite an mittelständische Betriebe. Außerdem wickeln sie den bargeldlosen Zahlungsverkehr ab.

-Die Genossenschaftsbanken, auch Kreditgenossenschaften genannt, verstehen sich als Banken der kleineren und mittleren Unternehmen. Man unterscheidet die gewerblichen Kreditgenossenschaften (Volksbanken) und die ländlichen Kreditgenossenschaften (Raiffeisenbanken).
Quelle: Deutsche Bundesbank


Der Wirtschaftskreislauf
Der „Wirtschaftskreislauf“ ist ein Modell, um die komplizierten Vorgänge in einer arbeitsteiligen Wirtschaft vereinfacht darzustellen: Zwischen privaten Haushalten, Unternehmen, Banken, dem Staat und dem Ausland fließen Geld- und Güterströme. Die Haushalte erhalten zum Beispiel Geld für ihre Arbeitsleistung. Dieses Geld geben sie wiederum für den Kauf von Konsumgütern aus.

Wusstest Du ...
dass Banken oder Sparkassen mit dem Geld anderer Leute arbeiten? Wenn Du ein Konto bei einer Bank eröffnest und dort Geld einzahlst, leihst Du der Bank Dein Geld. Dafür bekommst Du Zinsen, sogenannte Guthaben- oder Sparzinsen. Dein Geld wird aber nicht im Tresorraum extra für Dich aufbewahrt. Sondern die Bank verleiht Dein Geld an jemand anderen, der vielleicht ein Haus bauen möchte. Für das Ausleihen muss auch er der Bank Zinsen, sogenannte Kredit- oder Schuldzinsen, zahlen. Diese Zinsen sind höher als die Zinsen, die Du für Dein gespartes Geld bekommst. Daran verdient die Bank.

Quelle: Hopsa Themaheft 9 / www.hopsa-themaheft.de


Praxis

Deutschland entdecken

Wie heißt der höchste Berg Deutschlands? Oder wie man die Saarländische Spezialität aus Kartoffeln und Zwiebeln nennt? Mit der neuen Idee von Ingeborg Ahrenkiel erfahren Kinder Spannendes über ihre Heimat. „Wissen und kurioses über Deutschland wird spielend vermittelt und durch fröhliche Aktionen vertieft“, so die Spieleentwicklerin Ingeborg Ahrenkiel. Auf beiden Seiten des Spielbretts nimmt sie Kinder unterschiedlicher Altersstufen mit auf eine spannende Reise durch Deutschland. Ziel eines jeden Spielers der beiden Versionen ist es, durch richtiges Antworten und gutes Ausführen der Aktionen die meisten Karten und Wappen zu sammeln.

Seite 1: Das „Bärenstarke Reisespiel“
Hier bewegen sich Kinder ab fünf Jahren mit Würfelglück und Geschick über die
Deutschlandkarte, mal Feld für Feld und mal mit der Bahn oder dem Flugzeug. Auf
spielerische Weise lernen die Kinder, welche Bundesländer es gibt und wo diese
liegen.

Seite 2: Die „Mauseschlaue Wissenstour“
Mauseschlaue Fragen über die Bundesländer und bärenstarke Aktionen erwarten
Kinder ab sieben Jahren auf der zweiten Seite. Die Karte zeigt Sehenswürdigkeiten
und historische Persönlichkeiten. Auch hier ist neben Wissen Geschick gefragt.
Aktionskarten wie „Reite wie der Indianerhäuptling Winnetou auf deinem Stuhl“
bringen Bewegung ins Spiel.

Die Marke „Mauseschlau & Bärenstark“
„Mauseschlau & Bärenstark“ zählt zu den erfolgreichsten Marken des Ravensburger Spiele-Verlags. Die beiden Helden der Reihe ergänzen sich in ihren Eigenschaften: Während sich die schlaue Maus durch Klugheit und Geschicklichkeit auszeichnet, bringt der starke Bär abenteuerliche Ideen ein. Die Gegensätze der Charaktere Mauseschlau und Bärenstark vermitteln Fairness und den Gedanken, wie wertvoll es ist, dass wir alle verschieden sind.

Die Autorin Ingeborg Ahrenkiel
Ingeborg Ahrenkiel ist eine der erfolgreichsten Spiele-Autorinnen Deutschlands. Sie studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Pädagogik und Journalismus und war mehrere Jahre als Lehrerin im Schuldienst tätig. Das mediale Multitalent entwickelte TV-Formate, schrieb Sach- und Kinderbücher und gründete eine eigene Lizenzagentur und einen Musikverlag. Für den Ravensburger Spiele-Verlag erfindet sie bereits seit den 80er Jahren Spiele, die sich großer Beliebtheit
erfreuen.

www.ravensburger.de


Praxis

Unser Geld Teil 3: Alles Euro oder was?

Den Euro gibt es noch gar nicht so lange. Vorher hatte jedes Land in Europa seine eigene Währung und die Scheine und Münzen sahen völlig unterschiedlich aus. Doch auch heute unterscheiden sich die Münzen der einzelnen Länder auch ein wenig voneinander - schaut doch im Kindergarten gemeinsam mal in einen Geldbeutel.

Eine Reise ins warme Italien ist für uns Deutsche ganz einfach. Auto vollpacken und ab auf die Straße bis zum Urlaubsort. An der italienischen Grenze können Deine Eltern die Ausweise verstaut lassen. Auch beim Bezahlen der Autobahngebühren muss keiner mehr seine Kopfrechenkünste zeigen, denn die Angestellten in den Kassenhäuschen verlangen Eurobeträge. Das war aber nicht immer so. Erst seit dem 1. Januar 2002 gibt es in Italien und Deutschland dieselbe Währung, den Euro. Vorher war im Urlaub Rechnen angesagt, denn jedes Land hatte sein eigenes Geld.

Bis zu einem vereinigten Europa war es ein langer Weg. Der Vertrag über die Gründung der Europäischen Union (EU) wurde schließlich 1992 in Maastricht unterzeichnet. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde die Einführung einer gemeinsamen Währung vereinbart. Eine einheitliche Währung hat viele Vorteile. Bei Reisen muss niemand Geld umtauschen, Preise können leicht verglichen werden und vor allem gibt es keine Schwierigkeiten mehr beim Geldumwechseln. Politiker denken auch, dass gemeinsames Geld die Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern fördert. So soll ein friedliches Zusammenleben in Europa für immer gesichert werden.

Checke Deinen Geldbeutel
Eine einheitliche Währung in Europa bedeutet nicht, dass alle Euromünzen genau gleich aussehen. Nur die Vorderseite der Münzen ist bei allen Euroländern gleich. Die Rückseite konnte jedes Land nach eigenen Vorstellungen gestalten. Kontrolliere doch einmal die Münzen in Deinem Geldbeutel. Vielleicht findest Du ja Geldstücke aus mehreren Ländern, mit den unterschiedlichsten Abbildungen.


Deutschland: 1- und 2- Euromünzen: Bundesadler
10-, 20- und 50- Centstücke: Brandenburger Tor.

Spanien: 1- und 2- Eurostücke: König Juan Carlos I.

Irland: Die Iren haben auf alle Münzen das Nationalsymbol, die Harfe, prägen lassen.

Italien: 2- Euromünze: Dichter Dante
1-Euromünze: Zeichnung von Leonardo da Vinci – „Vitruvianischer Mann“

Frankreich: 1- und 2- Eurostücke: Lebensbaum mit dem Schriftzug Liberté, Egalité, Fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit)

Österreich: 2- Eurostück: Friedenskämpferin Bertha von Suttner
1- Eurostück: Wolfgang Amadeus Mozart

hopsa!-Tipp: So wirst Du zum Gelddrucker
Lege eine Münze unter ein weißes Blatt Papier. Jetzt nimmst Du einen weichen Bleistift und reibst ihn möglichst flach über die Stelle, unter der das Geldstück liegt. In Windeseile entsteht eine Kopie der Münze.

Quelle: Hopsa Themaheft 9 / www.hopsa-themaheft.de