April 2012

Praxis

Autos Teil 4: Programm - Kind und Verkehr

Im Mittelpunkt des Programms stehen Elternveranstaltungen in Kindergärten und Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen, die von speziell ausgebildeten Moderatoren durchgeführt werden. Hier erfahren Eltern, wie sie ihre Kinder auf das sichere Verhalten im Straßenverkehr vorbereiten können, insbesondere durch zielgerichtete Übungen auf gemeinsam zurückgelegten Wegen, aber auch durch das eigene Vorbild. Hinzu kommt als weiteres Thema die Sicherung von mitfahrenden Kindern im Auto.

Inhalt
Jüngere Kinder verhalten sich im Straßenverkehr oft anders als Erwachsene. Aufgrund ihrer Körpergröße sind sie nicht so gut zu sehen. Sie sind neugierig und wollen entdecken, was um sie herum passiert. Dabei spielt der Straßenverkehr in ihrer Wohnumgebung für sie nur eine untergeordnete Rolle. Vor allem beim Spielen sind Kinder häufig nicht in der Lage mögliche Gefahren vorauszuahnen. 

Hier setzt das Programm "Kind und Verkehr" an. Es zeigt, was beachtet werden sollte, damit Kinder im Straßenverkehr sicher unterwegs sein können. Das Programm wendet sich primär an Eltern von Jungen und Mädchen im Kindergartenalter, um ihnen Tipps für die Verkehrserziehung ihrer Kinder an die Hand zu geben. Unfälle sind keine Zufälle, und schon gar nicht sind sie unabwendbar.

„Kind und Verkehr“ besteht aus insgesamt 17 Themenmodulen. Die beiden Grundlagenmodule informieren über lern- und entwicklungspsychologische Grundlagen. In den vier Kernmodulen geht es um Gefahren/Grenzen im Wohnumfeld, um Kinder als Mitfahrer im Auto, um Kinder als Fußgänger und um Spielfahrzeuge (Roller, Fahrrad, Skateboard). Die Erweiterungsmodule bieten die Möglichkeit, ein Kernthema zu vertiefen oder rein ganz neues Thema anzusprechen. Hier sind die Module im Überblick:

Grundlagenmodule
1. Lernpsychologische Grundlagen
2. Entwicklungspsychologische Grundlagen

Kernmodule
1. Gefahren/Grenzen im Wohnumfeld
2. Kinder als Mitfahrer
3. Kind zu Fuß
4. Spielfahrzeuge (Roller, Fahrrad, Skateboard)

Ergänzungsmodule
1. Praktischer Gebrauch von Kindersitzen
2. Bewegungsmangel und Unfälle
3. Allgemeine Unfallprävention für Kinder
4. Kinderfreundliche Verkehrsplanung
5. Verkehrserziehungsangebote im Kindergarten
6. Mit dem Fahrrad unterwegs
7. Besondere Verkehrssituationen in Stadtzentren/ Innenstädten
8. Besondere Verkehrssituationen in ländlichen Gemeinden
9. Kinder alleine unterwegs
10. Kinder unterwegs mit Bus und Bahn
11. Und außerdem ... (Sicherheitsthema zur freien Verfügung)

Die ca. zweistündigen Elternveranstaltungen werden flexibel und nach den Wünschen der Teilnehmer aus Grundlagen-, Kern- und Erweiterungsmodulen zusammengesetzt.
Träger

Träger des Programms "Kind und Verkehr" sind der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und seine Mitglieder. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
Umsetzung

Zielgruppe
Eltern von Kindern im Kindergartenalter und weitere Bezugspersonen wie z.B. Großeltern, Tagesmütter sowie Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrichtungen

Das Programm wird ganzjährig für Eltern von Kindergartenkindern angeboten. Für die Umsetzung stehen bundesweit etwa 1.000 speziell ausgebildete Moderatoren (Gesprächsleiter) zur Verfügung. Wer als Mutter oder Vater, Erzieher(in) oder Elterngruppe eine Veranstaltung "Kind und Verkehr" initiieren möchte, meldet sich bei einem der unten genannten Ansprechpartner bzw. Verbände. Elternveranstaltungen können besonders gut organisiert werden in:

- Kindergärten und Kindertagesstätten
- Betriebskindergärten
- Elterninitiative-Kindergärten
- Krabbelgruppen
- Mutter-Kind-Gruppen
- Eltern-Gesprächskreisen (Familienbildungsstätten, Volkshochschulen)
- Elternfreizeit- und Bildungsstätten
- Mütter-Genesungs-Kurheimen
- Aussiedlereinrichtungen

Medien
- Teilnehmerbroschüre "Kinder im Straßenverkehr" 
- Info-Broschüre "Sicher unterwegs" (für Eltern von Kindern bis drei Jahren)
- Info-Broschüre "Schritt für Schritt" (für Eltern von Kindern zwischen drei und sechs Jahren)
- Elternbroschüre "Geschnallt?! Kinder als Mitfahrer im Auto"

Kosten
Die Teilnahme an den Elternveranstaltungen ist kostenlos. Auch die Druckmedien werden unentgeltlich abgegeben. Eltern, Kindergärten und freien Elterngruppen, die sich bei den Umsetzerverbänden um die Durchführung von Elternveranstaltungen bemühen, entstehen keine Kosten. 

Anschriften
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V.
Andreas Bergmeier
Auguststraße 29
53229 Bonn
Tel.: 0228/ 40001-55
Fax: 0228/ 40001-67
www.dvr.de
abergmeier@dvr.de

Die folgenden Institutionen setzen über ihre regionalen Gliederungen das Programm in Elternveranstaltungen vor Ort um:

ACE Auto Club Europa e.V.
Auto + Verkehr
Renate Hanstein
Schmidener Str. 227
70374 Stuttgart
Tel.: 0711/ 5303-290
Fax: 0711/ 5303-289
www.ace-online.de
auto+verkehr@ace-online.de

ADAC e.V.
Ressort Verkehr - Verkehrssicherheitsprogramme (VSP)
Beate Pappritz
Am Westpark 8
81373 München
Tel.: 089/ 7676-0
Fax: 089/ 7676-2500
www.adac.de
adac@adac.de

ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e.V.
Christian Wolf
Oberntiefer Str. 20
91438 Bad Windsheim
Tel.: 09841/ 409-0
Fax: 09841/ 409-264
www.arcd.de
info@arcd.de

Deutsche Verkehrswacht e.V.
Nina Tzschentke
Budapester Str. 31
10787 Berlin
Tel.: 030/ 5165105-31
Fax: 030/ 5165105-69
nina.tzschentke@dvw-ev.de
www.dvw-ev.de

Die Akademie Bruderhilfe-Familienfürsorge
Volker Thorn
Kölnische Str. 108-112
34119 Kassel
Tel.: 0561/ 70341-3013
Fax: 0561/ 70341-3070
volker.thorn@vrk.de
www.bruderhilfe.de

Quelle: www.verkehrssicherheitsprogramme.de



Praxis

Wer trägt eigentlich die Kitas?

Der Träger hat die Gesamtverantwortung für seine Kindertagesstätte: Er ist für den Bau der Kita zuständig, den Betrieb und die Betriebskosten sowie für Personal, Ausstattung der Räume und die Einhaltung aller gesetzlicher Vorschriften. Der Träger stellt das Personal ein und fungiert als Arbeitgeber. Er ist für das pädagogische Konzept der Kita ebenso verantwortlich wie für die alltägliche, praktische Erziehungs- und Bildungsarbeit. Der Träger setzt außerdem die Höhe der Elternbeiträge fest.

Wer oder was ist aber der Träger einer Kita?
Viele Kitas werden aus öffentlichen Mitteln finanziert. Träger sind dann die jeweiligen Kommunen, also Städte oder Gemeinden. Die Kommunen können die Trägerschaft für Kindertagesstätten aber auch an Dritte übertragen. Neben öffentlichen Trägern gibt es deshalb auch eine Vielzahl gemeinnütziger oder privatwirtschaftlicher Organisationen, die als Träger von Kindertagestätten fungieren. Anstatt sie alle unter dem Label „nicht-öffentlich“ zu subsumieren, sollte man sich diese Formen der freien Trägerschaft genauer anschauen. Es gibt nämlich durchaus wichtige Unterschiede. 
Als sogenannte freie Träger sind eigentlich vor allem Wohlfahrtsverbände, Vereine, Elterninitiativen und kirchliche Träger zu verstehen. Sie leisten einen finanziellen Eigenanteil, die Kitas werden aber außerdem durch staatliche Gelder bezuschusst. Neben solchen gemeinnützigen Trägern gibt es aber noch eine weitere Gruppe nicht-öffentlicher Träger: private, kommerzielle Anbieter, die allerdings von der öffentlichen Bezuschussung ausgeschlossen sind.

Kitas mit kirchlichen Trägern
Die evangelische und die katholische Kirche sind wichtige freie Kita-Träger. Die meisten Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft sind stark in die jeweilige Kirchengemeinde eingebunden. Die Kinder haben also meist Anteil an Kindergottesdiensten, Kirchenfesten und andere Gemeindeaktivitäten. 
Außerdem spielt die Vermittlung christliche Werte in der Erziehungsarbeit von Kitas mit kirchlichen Trägern eine wichtige Rolle. Für gläubige Eltern ist die Einbindung des Kindes in das Leben der Kirchengemeinde sicherlich unproblematisch. Nichtreligiöse oder andersgläubige Familien, sollten dies allerdings bei ihrer Entscheidung für einen Kindergarten bedenken.
Auch wenn die Zugehörigkeit zu einer Kirche keine Voraussetzung für die Aufnahme des Kindes in die Kita sein mag, sollten die Eltern mit den Grundgedanken einer christlichen Pädagogik übereinstimmen.

Kitas freier Wohlfahrtsverbände
Wohlfahrtsverbände wie etwa das Rote Kreuz, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Arbeiterwohlfahrt sind gemeinnützige Organisationen. Sie unterstützen Familien in allen Lebensbereichen: Sie leisten beispielsweise Erziehungs- und Familienberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung, Eheberatung, Familienbildung, bieten Kur- und Erholungshilfe an, Mütter- und Familienzentren und eben auch Kindertagesstätten. 
Was für die kirchlichen Träger gilt, gilt auch für die Wohlfahrtsverbände: Ihre Arbeit ist unabhängig und selbständig, häufig ehrenamtlich und auf soziale Gerechtigkeit und Gemeinwohl ausgerichtet. Eltern sollten allerdings grundsätzlich mit der besonderen weltanschaulichen oder religiösen Ausrichtung des jeweiligen Wohlfahrtsverbandes einverstanden sein.

Elterninitiativen
Elterninitiativen kommen meist dann zustande, wenn es keine anderen Betreuungsangebote gibt. Die Eltern sind gemeinsam Träger einer Kita – mit allen Rechten und Pflichten, die damit verbunden sind: Sie stellen selbstständig Personal ein und bestimmen über Öffnungszeiten oder pädagogische Ansätze. Dafür sind die Beiträge für die einzelnen Familien viel höher. Kitas, die von Elterninitiativen getragen werden, sind deshalb besonders auf die finanzielle Unterstützung durch öffentliche Mittel angewiesen. Um Kosten zu senken, übernehmen häufig die Eltern zusätzlich einen großen Teil der Arbeit in Form von Putz- und Kochdiensten oder in der Organisation. 
Erster Ansprechpartner für die Gründung von Elterninitiativen ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen e.V., der bundesweite Zusammenschluss von Elterninitiativen, die Kinderbetreuung selbst organisieren. Sie hilft bei Fragen und Problemen, nimmt aber auch die politische Interessenvertretung der Elterninitiativen war.

Betriebskindertagesstätten
Betriebe werden nicht als Träger für Kitas anerkannt. Für die Anbindung einer Kindertagesstätte an einen Betrieb, ist immer noch ein freier oder ein öffentlicher Träger nötig. Die Kosten sind für kleinere und mittlere Unternehmen jedoch häufig zu hoch. Mittlerweile werden deshalb Kompromiss-Modelle ausprobiert: Einige Betriebe gründen Kitas beispielsweise nicht als eigene Einrichtung, sondern in Kooperation mit einem Wohlfahrtsverband oder sie kaufen sich mit einem Platzkontingent in eine bestehende öffentliche Einrichtung ein.

Kitas mit gewerblichen Trägern
Kitas mit privat-gewerblichen Trägern werden nicht wie die freien Träger mit öffentlichen Mitteln bezuschusst. Denn die Meinungen zu einer kommerziellen Form der Kinderbetreuung sind geteilt: Ihre Befürworter weisen darauf hin, dass nur so in der nächsten Zeit ausreichend Kita-Plätze geschaffen werden können. Ihre Kritiker sehen die Gleichbehandlung aller Familien bei der Kinderbetreuung bedroht: Sie befürchten, dass sich private Anbieter vor allem an wohlhabende Familien richten. 

Quelle: www.kita-vergleich.com

 

Praxis

Zeitung im Kindergarten - Ideen für die Praxis

Für einige Kinder ist es normal, wenn ihre Eltern regelmäßig die Tageszeitung lesen. Andere Kinder wiederum kennen Tageszeitungen gar nicht. In ihren Familien kommen die aktuellen Nachrichten eher aus dem Fernseher oder dem Internet. Ein tiefer Blick in´s Printmedium lohnt sich für alle und macht Spass!

Projektthema:
Die Tageszeitung im Kindergarten - kennenlernen und untersuchen eines Printmediums
Projektinhalte:woraus besteht eine Zeitung, wie wird sie hergestellt, welche Inhalte bietet sie, welche Themen gefallen den Kindern am besten, eine eigene Zeitung produzieren und verkaufen

Materialien:
Tageszeitungen, Bastelutensilien, Fotoapparat, Computer, Drucker

Alter:4 - 10 Jahre

Vorbereitung:Kontaktieren eurer heimischen Zeitungsredaktion und Druckerei, Einladen eines Journalisten/einer Journalistin (vielleicht aus eurer Elternschaft?)

Förderung der Kinder in den Bereichen:
Wahrnehmung:Heranführung an den klassischen Aufbau einer Zeitung (Fotos, Text, Anzeigen usw., Neugier wecken in Bezug auf Sprache/Schrift und Inhalte
Kreativität:eigene Artikel verfassen, Fotos erstellen für die Zeitung
Mathematik/Physikwie viel Papier wird für eine Zeitung benötigt, was unterscheidet Zeitungspapier von Malpapier, isolierende Eigenschaft einer Zeitung
Sprache/SchriftFachbegriffe aus dem Zeitungsbereich kennenlernen, Buchstaben suchen und erkennen, unterschiedliche Schriftzeichen kennenlernen, über Inhalte miteinander sprechen und diskutieren
UmweltKennenlernen neuer Berufsgruppen, etwas über Produktions- und Verteilungswege einer Zeitung erfahren, erforschen einer Tageszeitung als Wissens- und Dokumentationsquelle der eigenen Lebensumwelt

Tipp: Im Vorfeld bei einem Verlag in eurer Stadt/Gemeinde anfragen, ob für einen Zeitraum von 2-4 Wochen täglich mehrere Zeitungsexemplare kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Vielleicht hat der Verlag darüber hinaus Interesse daran, einen Artikel über euer Projekt zu veröffentlichen.

Erste Auseinandersetzung mit dem Thema Zeitung:
Orte, an denen Zeitungen viel gelesen und gekauft werden
Wo lesen Erwachsene gern und oft Zeitungen? Sammelt die Beobachtungen der Kinder im Gespräch oder mit Hilfe kleiner Zeichnungen
Während eines Spazierganges fotografiert ihr gemeinsam mit den Kindern lesende Menschen.
Wie ist es im direkten Umfeld der Kinder? Lesen die Eltern regelmäßig Zeitung? Und wenn ja, gibt es dann Lieblingsorte oder Lieblingszeiten für das Lesen einer Tageszeitung?
Wie kommt die Zeitung zu den Erwachsenen? Wird sie gekauft - wenn ja, wo? Oder liegt sie morgens vor der Haustür? Wenn ja, wer bringt sie dorthin?

Begriffe rund um´s Thema Zeitung
Aufbau bzw. Organisation einer Zeitung, Anzeigen, Journalist, Redakteur/Redaktion, Schlagzeile, Werbung, Nachricht, Reporter, Verlag, Verleger, Pressefreiheit, Interview, Artikel, Archiv, Korrespondenten

Erste Spiele
Die Kinder dürfen die Seiten einer Zeitung zusammenknüllen und sollen dabei auf das Geräusch achten. Im Gegensatz dazu werden anschließend andere Papiere zusammengeknüllt: Druckerpapier, Krepppapier, Tonpapier, Butterbrotpapier usw.
Anschließend hängt ihr einen kleinen Vorhang auf, hinter dem jeweils eines dieser Papier laut zusammengeknüllt wird. Wer rät, um welches Papier es sich handelt?
Wie gross ist eine Zeitung: die Kinder messen mit einem Lineal und vergleichen die Größe mit dem eines Bilderbuches.
Wer kann die längste Schlange aus einer Zeitungsseite reißen. Auch hier wird natürlich zur Ermittlung des Siegers/der Siegerin das Maßband zur Hilfe genommen.
Welches Kind schafft es, die Zeitung am kleinsten zu falten?
Wem gelingt es, auf dem Rand einer Zeitung zu balancieren?

Was findet man eigentlich so in einer Zeitung?
Jedes Kind oder kleine Gruppen schneiden Lieblingsbilder oder auch Anzeigen aus der Zeitung aus und kleben diese auf eine große Plakatwand - so entsteht eine große Collage mit den Vorlieben aller Kinder.
Die Erzieherin sucht sich täglich einige wenige Artikel aus dem Lokalteil und Nachrichten aus der Welt aus und liest sie den Kindern vor. Nachdem alle zusammen über die Artikel gesprochen haben, wird auf der Weltkarte, der Bundeslandkarte oder auch dem Stadtplan geschaut, wo das Beschriebene stattgefunden hat. Ziel: die Kinder lernen, dass es immer Nachrichten aus der unmittelbaren Umgebung, aus Deutschland und der ganzen Welt gibt.
Lest mit den Kindern einen Artikel und klärt mit ihnen, welche Wörter sie nicht verstehen. Schaut mit den Kindern gemeinsam in einem Kinderlexikon nach, ob ihr Erklärungen findet. Ziel: die Kinder lernen, wo sie sich Informationen einholen können.
Zum Vergleich könnt ihr vielleicht einmal eine Kinderzeitschrift mit in die Gruppe nehmen und einen Artikel daraus vorlesen.

Buchstaben/Schriftarten:
Jedes Kind erhält eine Seitungsseite und überlegt sich einen Buchstaben (z.B. den Anfangsbuchstaben des Vornamens). Wie oft findet sich dieser Buchstabe auf einer Seite? Am besten ummalen die Kinder die Buchstaben mit einem dicken Bunt- oder Filzstift.
Schaffen es alle zusammen, in den großen Überschriften der Tageszeitung alle Buchstaben des Alphabets zu finden und auszuschneiden?
Schaut euch die Nationalitäten der Kinder in eurer Gruppe an. Gelingt es euch, zu jeder Sprache "passende" Zeitungen im Ort zu kaufen? Inwieweit unterscheiden sich die gefundenen Zeitungen (Schriftzeichen, Farbe des Papieres, Anzahl der Fotos usw.)

Weitere Spiele mit der Zeitung:
Alle Kinder sitzen im Stuhlkreis, ein Stuhl fehlt. Ein Kind steht mit einer aufgerollten Zeitung in der Mitte und sagt den Namen eines Kindes. Das aufgerufene Kind muss schnell den Namen eines anderen Kindes nennen, bevor das Kind in der Mitte es mit der Zeitung antippen kann. Ist das sitzende Kind zu langsam muss es als nächstes in die Mitte gehen.
6-8 Zeitungsblätter werden zusammengeklebt. Eine Kindergruppe lässt anschließend Watte oder Luftballons auf den Blättern tanzen.
Ein Zeitungsblatt wird im Abstand von einer Kindergruppe auf den Boden gelegt. Wer schafft es, einen flachen Gegenstand auf das Zeitungsblatt zu werfen?

Anfertigen einer eigenen Kitazeitung
Nachdem ihr euch ausgiebig mit den Inhalten einer Tageszeitung beschäftigt habt, könnt ihr mit den Kindern eine eigene Kinderzeitung/Kitazeitung anfertigen. Am besten holt ihr euch ein paar Eltern zur Unterstützung dazu.

Mögliche Inhalte für die Zeitung:
Interview mit dem Hausmeister/der Kitaleitung/der Köchin über ihr Tätigkeiten
Lieblingsspiele oder Lieblingsplätze der Kinder in der Kita
Aktuelle Gedichte, Reime, Rätsel oder Fingerspiele der Kinder
Beliebte Kinderrezepte
Bilder aus dem Morgenkreis, von der Sportstunde, einer besonderen Aktion........

Die Kitazeitung solltet ihr an Eltern, Besucher oder das Kitapersonal verkaufen!

Es gibt ein tolles Gedicht von J. Guggenmoos, das nennt sich "Das große, kecke Zeitungsblatt". Aus Copyrightgründen können wir das Gedicht hier nicht vollständig veröffentlichen. Aber ihr findet es sicherlich schnell auf einer anderen Internetseite. So fängt das Gedicht an:

Heut wanderte durch unsre Stadt
ein großes, keckes Zeitungsblatt,
mir selber ist’s begegnet.........

Eine Bewegungs-/Turneinheit zum Thema Zeitung findet ihr im Praxisteil auf der kitakram-Seite:
Turnen mit Zeitungen - Geschicklichkeit, Partnerübungen und Wettspiele

Ein kleines Rätsel für Kinder und Erwachsene: Hängt die Seite einer Zeitung auf und lasst raten, wieviel Buchstaben diese Seite enthält. Der Gewinner/die Gewinnerin erhält zum Schluss selbst gebackene Kekse in Form von Buchstaben.

Quelle. www.kitakrams.de

Praxis

Autos Teil 3: Kinder in der Stadt - ein Verkehrsprojekt

Das für Kindertagesstätten und Kindergärten entwickelte Verkehrserziehungskonzept K.i.d.S. hat einen Umfang von ca. zwei Wochen und schließt mit einer kindgerecht durchgeführten Prüfung und der Aushändigung des K.i.d.S.-Führerscheins ab.

Die Inhalte des Moduls sind:
Der Weg zur Kindertagesstätte/ zum Kindergarten
Der Weg zur späteren Schule
Auf der Straße/ In der Nähe der Straße - Wo ist es gefährlich?
Verhalten gegenüber Radfahrern
Leuchtbekleidung
Anschnallen im Auto
Gleichgewichts-, Geschicklichkeits- und Reaktionsübungen


Begleitheft - Kita
In diesem Begleitheft haben wir eine zweiwöchige Durchführungsreihe des K.i.d.S. Projektes festgehalten. Selbstverständlich ist dies nur ein Vorschlag für alle Mitarbeiter von Kindertagesstätten. Materialien, Zeitraum und Zusammensetzung der Gruppen kann in jeder Einrichtung variieren und sollte sich nach den Schwerpunkten und Vorkenntnissen der Kinder richten. Es gibt keinen festgelegten Rahmen wie sie die verschiedenen Punkte füllen. Wir wünschen allen Erziehern und Kindern viel Erfolg und eine Menge Spaß.

Begleitheft und alle weiteren Unterrichtsmaterialien können kostenlos heruntergeladen unter:
www.kinderinderstadt.de










Praxis

Autos Teil 2: Ein kleines Verkehrsrätsel für große Autokenner

Die insgesamt acht Fragen sind geeignet für Vorschulkinder. Hier können sie testen, wie gut sie sich schon im Straßenverkehr auskennen.

Einfach die folgenden Fragen richtig beantworten und dann kannst du allen beweisen, wie gut du dich schon im Straßenverkehr auskennst, auch wenn es noch ein kleines bisschen dauert, bis du selber mit dem Auto fahren darfst. 

Für die Bilder zu den einzelnen Fragen bitte auf das Foto mit dem Jungen am Lenkrad Klicken!

1. Stell dir jetzt einfach vor, du sitzt am Lenkrad. (Bild: Kind am Lenkrad) Was musst du als erstes tun? 

A: Deine Jacke ausziehen.
B: Das Radio einschalten.
C: Dich anschnallen.

2. Du hast es besonders eilig. An der Straße steht dieses Schild. (Bild: Schild mit 50km/h) Was bedeutet es?

A: Man darf auch mal schneller fahren, um einen wichtigen Termin nicht zu verpassen.
B: Du darfst nicht schneller als fünfzig Kilometer pro Stunde fahren.
C: Hier dürfen nur Autos fahren, die nicht älter als 50 Jahre sind.

3. Du stehst vor einer roten Ampel. Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht trotzdem über die Kreuzung. (Bild: Rettungswagen)

A: Du darfst erst bei Grün weiterfahren.
B: Fahr schnell hinterher, der Rettungswagen macht dir den Weg frei.
C: Du stellst den Motor ab, denn du musst dich von dem Schreck erholen.

4. Dein Auto parkt am Straßenrand, worauf musst du vorm Losfahren achten? (Bild: Auto am Straßenrand)

A: Deinen Arm aus dem Seitenfenster strecken um anzuzeigen, dass du losfahren möchtest.
B: Den Blinker einschalten, in den Rückspiegel schauen und losfahren, wenn die Straße frei ist.
C: Du musst den Verkehr anhalten, damit du losfahren kannst.

5. Du kommst an einen Zebrastreifen. Ein Mädchen möchte über die Straße gehen. (Bild: Zebrastreifen) Wie musst du dich verhalten?

A: Anhalten, damit es über die Straße gehen kann.
B: Schnell drüber fahren, damit das Mädchen nicht noch länger warten muss.
C: Hier dürfen nur Zebras über die Strasse gehen.

6. Du willst in eine viel befahrene Querstraße einbiegen. Davor steht dieses Schild. (Bild: Stop Schild) Was heißt das?

A: Umdrehen, hier darf man überhaupt nicht weiterfahren.
B: Wenn die Querstraße frei ist, einfach weiterfahren.
C: Erstmal anhalten.

7. Du möchtest Deinem Freund kurz etwas vorbei bringen. Vor dessen Haus steht dieses Schild. (Schild: Absolutes Halteverbot) Darfst Du dort parken?

A: Ja, aber nur eine Minute.
B: Nein. Hier ist absolutes Halteverbot.
C: Bei laufendem Motor darfst du dort parken.

8. Du willst in eine Einbahnstraße fahren. (Schild: Einbahnstraße) Ist das erlaubt, um schneller nach Hause zu kommen?

A: Nein. Diese Straße ist nur aus der anderen Richtung befahrbar.
B: Wenn die Straße frei ist, kannst du sie als Abkürzung nutzen.
C: Du darfst nur rückwärts hinein fahren.

Die Lösungen: 1/C - 2/B – 3/A – 4/B – 5/A – 6/C – 7/B – 8/A







Praxis

Jungs lieben Autos – Mädchen lieber Puppen? So ein Quatsch!

Das kennen wir doch: Jungs lieben Autos – Mädchen lieber Puppen. Dieses Phänomen ist in den meisten Kinderzimmern zu beobachten. Jungs haben eine große Autokiste mit Modellen aller Art. Daneben steht die Feuerwehrstation mit diversen Rettungsfahrzeugen. Die klassischen Puppen sitzen dann in den Zimmern der Mädchen und in deren liebvoll eingerichteten rosa Puppenstuben. Ist das wirklich nur ein Klischee oder steckt doch mehr dahinter?

Wissenschaftliche Erläuterungen dazu gibt nachfolgend Dr. Matthias Burchardt, Akademischer Rat an der Universität Köln am Institut für Bildungsphilosophie, Anthropologie und Bildung über die Lebensspanne. Er ist Vater von vier Kindern und engagiert sich in der frühkindlichen Bildung.

Ein Experiment
Das britisch-amerikanische Psychologenduo Melissa Hines und Gerianne Alexander hat Grünen Meerkatzen – einer afrikanischen Affenart – menschliches Spielzeug vorgelegt. Das verblüffende Ergebnis: Die männlichen Tiere griffen zu Bällen und Autos, die weiblichen zu Kochtöpfen und Puppen. Für „neutrale“ Spielsachen, wie Bilderbücher oder Stofftiere, interessierten sich beide Geschlechter gleichermaßen. 
Diese biologische Untersuchung hält Dr. Matthias Burchardt nur bedingt für aussagekräftig, weil Affen gesellschaftliche Faktoren und einen freien Willen nicht kennen.

Drei entscheidende Faktoren bei der Spielzeugauswahl
Dass mit dem Geschlecht eines Kindes eine ganz bestimmte Spielzeugvorliebe verbunden ist, sollte laut Dr. Matthias Burchardt nicht als generelle Aussage betrachtet werden. Es lassen sich allerdings in die jeweilige Richtung Tendenzen beobachten. Jungs interessieren sich eher für technisches Gerät, während die Mädchen ihre Puppe füttern. Dafür verantwortlich sind drei ganz unterschiedliche Faktoren, die jedoch untrennbar miteinander verbunden sind. Da ist zum einen die biologische Komponente. Das bedeutet, die genetischen Anlagen beeinflussen die Spielzeugauswahl des jeweiligen Geschlechts. Das soziale Umfeld hat einen ebenso entscheidenden Einfluss. Unsere Gesellschaft hat bestimmte Rollenmodelle, die den Kleinen schon im Kinderzimmer durch das angebotene Spielzeug nahe gelegt werden. Nicht zuletzt hängt es auch von den persönlichen Vorlieben des Kindes ab, für welches Spielzeug es sich entscheidet.

Faszination Auto
Das Auto ist formschön und für viele Kinder ein Symbol für Abenteuer, denn auf vier Rädern ist man mobil und kann wegfahren. Die Geschwindigkeit des Autos wird bei Kindern als Kraftzuwachs empfunden. Wichtig ist auch die Bedeutung des Autos als Nutzfahrzeug. Feuerwehrautos dienen dazu, Menschen zu retten. Müllautos räumen den Dreck weg und machen sauber. Das sind für Kinder positive Identifikationen, die ihnen als sinnvolle Betätigung in ihrem Leben erscheinen. Das Kind sucht seinen Platz in der Gesellschaft und probiert im Spiel verschiedene Selbstverwirklichungsformen aus. Mit dem Auto in den unterschiedlichen Gebrauchsformen werden Rollen wie Kostüme angeboten, in die das Kind schlüpfen kann. Dabei erfahren sie Macht, Einfluss und haben die Möglichkeit, sich selber als die Guten darzustellen. 

Autos stehen für Technik - Puppen für soziale Zusammenhänge?
Man unterstellt, dass mit der Auswahl des Spielzeugs eine bestimmte Verhaltensweise zwangsläufig gegeben ist. So steht die Puppe für die Identifikation auf der sozialen Ebene und das Auto für die Faszination im Rahmen von Technik. Aber die Spielmöglichkeiten sind damit noch nicht festgelegt. Es gibt Kinder, die spielen mit Autos soziale Ereignisse nach. Mit einer Puppe kann man auch kämpfen anstatt Familie zu spielen. Das Spielzeug selber legt nicht eine bestimmte Betrachtungsweise fest. Das Spiel entscheidet darüber, was aus dem Spielzeug wird.

Einfluss der Eltern bei der Spielzeugauswahl
Natürlich treffen Eltern eine bestimmte Auswahl, denn sie wollen, dass ihre Kinder nur mit Dingen in Kontakt kommen, die für den Nachwuchs förderlich sind. Gleichwohl muss diese Auswahl so verantwortlich getroffen werden, dass dem Kind nicht nur ein einziges Konzept zur Identifikation angeboten wird. Das Kind darf sozusagen in die Anprobe um festzustellen, welches Lebensmodell am besten zu ihm passt. Trotzdem sollten Eltern sich darüber im Klaren sein, dass es durchaus gesellschaftliche Sanktionen geben kann. Wenn ein Junge mit einer Puppe in den Kindergarten geht, dann kann es schon mal passieren, dass er sich von den anderen Kindern hämische Kommentare anhören muss. Insofern ist die Entscheidung der Eltern bei der Spielzeugauswahl auch vom sozialen Umfeld abhängig, von einer Gesellschaft, die darauf drängt, dass die klassischen Rollenmodelle eingehalten werden. Es wird überwacht, wenn jemand von der Norm abweicht. Auch wenn Eltern sich dem entgegenstellen möchten, macht es keinen Sinn die Veränderung der politischen Verhältnisse auf dem Rücken der Kinder auszutragen. Kinder sind erstmal Konformisten, sie wollen dazugehören.

Fazit
Eltern sollten offen sein für die Individualität des Kindes. Dazu gehört die Akzeptanz für Stereotypabweichungen, genauso wie für Stereotyperfüllungen. Im frühkindlichen Alter ist der soziale Druck noch nicht so groß. In dieser Zeit können Eltern dann auch mal etwas anderes Angebote machen, die nicht den gängigen Rollenmodellen entsprechen.