2019

Top Themen Gesundheit

2. Auflage des Hygieneleitfadens veröffentlicht - jetzt gratis im Download

Ein Handbuch zu allen Fragen der Hygiene in Kita, Krippe und Kindergarten

Hygiene ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitserziehung in der Kita. Erst wenn sie im pädagogischen Konzept der Einrichtung fest integriert ist, kann sie nachhaltig wirksam und erfolgreich sein. Dabei hilft der Hygieneleitfaden, der eben in der zeigen Auflage erschienen ist.

Das Handbuch zu allen Fragen der Hygiene in der Kindertagesbetreuung bietet praktische Tipps für die Arbeit mit Kindern. Sie finden Informationen zu den vorbeugenden Maßnahmen. Der Hygieneleitfaden eignet sich aber auch als Nachschlagewerk,

Da Krankheitserreger unsichtbar sind, ist es wichtig, sich gegenseitig immer wieder zu motivieren, die wissenschaftlich fundierten und im Hygieneplan dokumentierten Maßnahmen konsequent anzuwenden.

Das vorliegende Handbuch soll Ihnen Nutzen für Ihre praktische Arbeit bringen. Sie finden Informationen zu den vorbeugenden Maßnahmen, der Hygieneleitfaden eignet sich aber auch als Nachschlagewerk, wenn Sie in einer aktuellen Situation etwas gezielt suchen

In die 2. Auflage sind vielfältige Anregungen, Praxisnachfragen und rechtliche Änderungen seit der ersten Auflage 2014 eingeflossen. Mit Unterstützung einer großen Arbeitsgruppe aus dem ÖGD Baden-Württemberg wurde das Dokument vollständig aktualisiert und verschiedene Kapitel neu aufgenommen, wie z. B.:

Hygiene beim Kochen mit Kindern (Ernährungsbildung), Verhalten bei Sommerhitze, Rolle des Gesundheitsamtes bei Planung und Betrieb von Einrichtungen, Umgang mit multiresistenten Erregern und eine Checkliste zur Selbstreflexion der Einrichtungen über Ihr Hygieneverhalten im Alltag.

Wesentlich erweitert wurden die Kapitel Sanitärräume und Wickelbereiche, Hinweise zur Desinfektionsmittelauswahl, Natur- und Waldkindergärten und ein Übersichtstabelle zu den Regelungen nach § 34 IfSG. 

Der bewährte Aufbau mit 3 Schwerpunkten wurde beibehalten

  1. Informations- und Wissensteil
    • Grundlagen der Hygiene
    • Hygieneerfordernisse nach Räumen/ Bereichen
    • Bauhygiene für die Planung von Neu- und Umbauten
    • Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes in der Kindertagesbetreuung
  2. Arbeitshilfen zur Erstellung eines einrichtungsspezifischen Hygieneplans in Tabellenform mit Vordrucken für den Alltag
  3. Informationsblätter für 35 relevante Infektionskrankheiten

Zur Vertiefung und für Spezialfragen sind 650 Literaturstellen, Verweise auf Rechtsvorschriften, technische Regelwerke und fachliche Empfehlungen unter der Rubrik „WWissen Weitergeht“ angegeben (Dokumente meist verlinkt).

Der Hygieneleitfaden ist als PDF-Version kostenlos auf der LGA-Homepage erhältlich: www.gesundheitsamt-bw.de àPublikationen àFachpublikationen àHygiene

Gebundene Exemplare sind gegen eine Gebühr von 7 Euro plus Versandkosten ebenfalls über die Homepage beim LGA direkt zu bestellen.

Hygieneleitfaden als PDF


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TigerKids – das Programm für Kindergesundheit

Materialien kostenlos beziehen

Das Projekt "TigerKids - Kindergarten aktiv" mit den drei wichtigen Säulen Ernährung, Bewegung und Entspannung wurde von der Stiftung Kindergesundheit am Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU Münchent mit weiteren Experten wie dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit entwickelt. Das Programm soll konkrete Hinweise zur Realisierung von gesunder Kindererziehung bieten.

Finanziell unterstützt wurde TigerKids von der Gesundheitsinitiative "Gesund.Leben.Bayern." des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit. Die Evaluation des Interventions-
programms wird zusätzlich durch das Münchener Zentrum für Gesundheitswissenschaften und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Durch zusätzliche Beratung der Kindergärten hat die AOK Bayern die Pilotphase des Projekts unterstützt.

TigerKids ermöglicht sowohl Kindern als auch ErzieherInnen viele positive Erfahrungen und bewegt die gesamte Familie. Alle haben Spaß an Bewegung/Entspannung und einer gesunden, leckeren Ernährung.

TigerKids hat erfreulicherweise mit der AOK - Die Gesundheitskasse einen starken Partner gefunden, wodurch das Projekt bundesweit in derzeit etwa 5.500 Kindergärten und somit für etwa 300.000 Familien umgesetzt werden kann. Damit dies gelingt, wurden bereits mehr als 20.000 Erzieherinnen geschult. Es beteiligen sich die AOKs aller 16 Bundesländer, so dass mit Hilfe der AOKs vor Ort innerhalb der nächsten drei Jahre mehrere Tausend Kindergärten erreicht werden können! Dadurch gewinnt TigerKids im Vergleich zu anderen Initiativen eine neue Dimension, weil erstmals über regionale oder landesspezifische Einzelprojekte hinaus versucht wird, substantielle Verbesserungen in der Gesundheitsförderung deutscher KiTas in der Breite zu etablieren.

Die Bausteine des TigerKids-Programms sind so gestaltet, dass sie problemlos und dauerhaft in den Kindergartenalltag integriert werden können. 

Ziele des Programms: 

  • Mehr frisches Obst und Gemüse essen, mehr energiefreie & ungesüßte Getränke konsumieren und eine gesunde Brotzeit in den Kindergarten mitbringen
  • Mindestens eine Stunde täglich bewegen, weniger inaktive Freizeitbeschäftigung ausüben und sitzende Tätigkeiten reduzieren
  • Den Wechsel von Bewegung und Entspannung wahrnehmen, Fantasie entfalten & eigenes Gestaltungsvermögen fördern und Entspannungsfähigkeit verbessern


Zu diesem Zweck gibt es das Tigerkids Material
TigerKids-Materialbox
Kindergärten, die am Projekt teilnehmen, arbeiten mit je einer TigerKids-Materialbox pro Betreuungsgruppe sowie einem Holzzug pro Einrichtung. Die Kosten dafür übernimmt die AOK.
Jährlich werden von Präventionsfachkräften der AOK alternierend Elternveranstaltungen zu Ernährung und Bewegung/Entspannung, sowie ein Workshop für die Erzieherinnnen gehalten.

Sie enthält Tiger-Handpuppe, einen Tigerkids-Holzzug, einen Leitfaden für Erzieherinnen und Elternbriefe.

Leitfaden für Erzieherinnen:
Ein Ordner mit sieben Themenheften dient als zentrales Werkzeug zur Umsetzung des Programms im Kindergarten. Die Erzieherinnen finden in den Heften die wichtigsten Projekt- und Fachinformationen zu den Themen Bewegung/Entspannung und Ernährung im Kindergartenalter wieder. Weiterhin enthalten sie Tipps und Materialien zur Integration der Eltern in das Programm sowie viele praktische Spiel- und Übungsbeispiele bzw. jahreszeitlich passende Aktionen, um die Kinder für mehr Bewegung, Entspannung und eine gesündere Ernährung zu begeistern.


Tipp-Cards und Elternbriefe:
Beide Materialien sind wichtige Informationsquellen für die Eltern. Tipp-Cards sind wie bunte Postkarten, auf denen wichtige Hinweise rund um Bewegung /Entspannung und gesunde Ernährung kurz und knapp dargestellt sind. Auf der Vorderseite sind Teile eines großen Tiger-Motivs abgebildet. Alle Tipp-Cards lassen sich zu einem großen Tiger-Puzzle mit drei mobilen Tigern zusammensetzen. So sammeln Kinder die Karten, weil sie die Tiger haben wollen und "nebenbei" lesen die Eltern immer mal wieder die Infos auf der Rückseite vor. Ausführlichere Informationen erhalten die Familien halbjährlich über die Elternbriefe.

Quelle: www.tigerkids.de

 

 


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Neuer Ratgeber zum Thema Mumps

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seinen Ratgeber zu Mumps grundlegend überarbeitet. Bei Mumps handelt es sich um eine ansteckende Virusinfektion, die vor allem die Speicheldrüsen aber auch andere Organe befällt. Typisch für die Mumps-Erkrankung ist eine schmerzhafte entzündliche Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Um Ausbrüche oder eine kontinuierliche Zirkulation des Mumpsvirus zu vermeiden empfiehlt das RKI bundesweit eine Mumps-Impfquote in der Bevölkerung von mindestens 95 Prozent. Zusätzlich sollten Immunitätslücken bei Jugendlichen geschlossen werden.

Mumps ist eine Infektionskrankheit, die in jedem Lebensalter auftreten kann. Sie führt in der Regel zu lebenslanger Immunität. Reinfektionen sind möglich, aber selten. Eine vollständige Grundimmunisierung mit zwei Impfungen schließt eine Mumps-Erkrankung nicht vollständig aus. Die Mumpsinfektion verläuft im Kleinkindalter und Kindesalter in der Regel harmlos. Zu den bekannten Komplikationen gehören Hirnhautentzündung, beim jugendlichen oder erwachsenen Mann Hodenentzündung, bei Frauen eine Entzündung der Brustdrüse. 

Internetseite: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/M/Mumps/Mumps.html

Ratgeber: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Mumps.html


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Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen

Kinder leiden unnötig unter Kopfschmerz

Evaluation belegt Wirksamkeit eines Programms zur Kopfschmerzprävention in der Schule

Über 70 % der Schülerinnen und Schüler in Deutschland leiden unter wiederkehrendem Kopfschmerz. Migräneattacken und Kopfschmerz vom Spannungstyp ließen sich häufig vermeiden. Das folgt aus der Begleitforschung zur bundesweiten „Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“. Die Initiatoren von „Aktion Mütze“ erproben seit 2014 eine Unterrichtseinheit zur Kopfschmerzprävention in siebten Klassen. Nun haben sie erste Analysen zur Wirksamkeit ihres Programms vorgelegt.

Sechs Monate nach Durchführung der Unterrichtseinheit haben sich bei 66,5 % der kopfschmerzbetroffenen Schülerinnen und Schüler, die das erworbene Wissen anwenden, die Beschwerden verbessert. Bei den Befragten, die das bereitgestellte Arbeitsheft „Mütze hat den Kopfschmerz satt“ weiterhin nutzen, berichten sogar 87,7 % von einer Verbesserung.

Im Rahmen des Programms „Aktion Mütze – Kindheit ohne Kopfzerbrechen“ werden weiterführende Schulen bundesweit eingeladen, kostenfreies Unterrichtsmaterial für ihre siebten Klassen zu bestellen. Die Unterrichtseinheit vermittelt Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern das nötige Wissen, um Migräneattacken, Kopfschmerz vom Spannungstyp und Kopfschmerz bei Medikamentenübergebrauch wirksam vorzubeugen.

Um dauerhaft leistungsfähig und schmerzfrei zu arbeiten, ist das Gehirn auf die regelmäßige Aufnahme vollwertiger Kohlenhydrate angewiesen. Darum spielen Essen und Trinken bei der Prävention von Kopfschmerzen eine wichtige Rolle. Regelmäßige Schlafenszeiten sorgen ebenfalls für einen ausgeglichenen Energiehaushalt. Auf der anderen Seite müssen Belastungen, sei es durch Arbeit, Sport oder die Nutzung von Bildschirmmedien, vernünftig dosiert werden. Ein übervoller Terminkalender begünstigt das Auftreten von Kopfschmerzen – selbst dann, wenn ausschließlich schöne und spannende Beschäftigungen geplant sind. Das Erlernen einer Entspannungstechnik hilft auch dann zur Ruhe zu kommen, wenn Sorgen, Anstrengung und Zeitdruck unvermeidbar sind.

Kein Auslöser sorgt allein für einen Anstieg von Kopfschmerzbeschwerden. Nicht allen Belastungen können wir aus dem Weg gehen. Deswegen lernen die Schülerinnen und Schüler bei „Aktion Mütze“, sich genau zu beobachten und herauszufinden, was bei ihnen Kopfschmerzen auslöst oder vorbeugen hilft. Begleitet von der sympathischen Figur „Mütze“ erstellen sie einen individuellen Plan für ihr Verhalten im Alltag. Bei Beschwerden können die Kinder und Jugendlichen mithilfe eines Kopfschmerzfragebogens bestimmen, unter welcher Art von Kopfschmerz sie vermutlich leiden.

Die wichtigsten Inhalte der Unterrichtseinheit vermittelt auch der „Mütze“-Comicfilm, der kostenfrei im Internet anzusehen ist. Damit können selbst Kinder, Jugendliche und Familien erreicht werden, die nicht an „Aktion Mütze“ teilnehmen. Viele der „Aktion Mütze“ fördernden Krankenkassen stellen ihren Versicherten außerdem das Mut- und Mitmachheft „Mütze hat den Kopfschmerz satt“ kostenfrei zur Verfügung. Diesen Ratgeber können Familien zuhause gemeinsam durcharbeiten. Aktion Mütze“ wird noch bis 2020 fortgeführt.

Mütze hat den Kopfschmerz satt – Der Comicfilm gegen Migräne und Kopfschmerzen

Weitere Informationen

Quelle: Pressemitteilung Zentrum für Forschung und Diagnostik bei Implantaten, Entzündungen und Schmerzen (ZIES) gemeinnützige GmbH


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Machen Sie doch mal den Kinderturn-Test

Testaufgaben zu vier Fähigkeiten

Mit dem Kinderturn-Test lässt sich auf einfachem Weg die motorische Leistungsfähigkeit von Kindern beurteilen. Der Test eignet sich für Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren. Die Testaufgaben erfassen die Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Sie geben Auskunft über die motorischen Stärken und Schwächen von Kindern. Der Test kann als Baustein im Rahmen von Projekten zur Bewegungsförderung genutzt werden.

Entsprechend der Ergebnisse werden Handlungsempfehlungen für Eltern, Übungsleiter/innen, Erzieher/innen und Lehrer/innen abgeleitet und zur Verfügung gestellt, sodass die Kinder individuell gefördert werden können. Gleichzeitig haben die Testergebnisse eine Rückmeldefunktion für die Übungsleiter/in bzw. Erzieher/in und können helfen, motorische Entwicklungsverläufe aufzuzeigen.

Entwickelt vom Forschungszentrum für den Schulsport

Das Forschungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen (Foss) unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Bös und Susanne Bappert hat den Test entwickelt. Er ist Teil der Kampagne „Kinderturnen - die Zukunftschance für eine nachhaltige Bewegungsförderung in Deutschland“ mit dem Deutschen Turnerbund (DTB). Der Test wird in Vereinen des DTB, Kindergärten und Schulen durchgeführt.

Zur Durchführung des Kinderturn-Tests können bei der BARMER die Kinderturn-Test Materialien kostenlos angefordert werden.

Folgende Materialien stehen zur Verfügung:

Leitfaden, Urkunden, Ergebnisbogen und Ankündigungsplakat.

Den Anforderungsgutschein finden Sie hier.


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Tipps für Hitze und Hitzewellen

Gesund durch den Sommer

Sonnenbrand, Hitzeerschöpfung, Hitzeausschlag oder Hitzekollaps - alles ernstzunehmende Begleiterscheinungen im sonst so schönen Sommer. Sehr warme Tage können zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Vor allem ältere Menschen sowie Säuglinge und Kleinkinder sind gefährdet. Flüssigkeitsmangel, eine Verschlimmerung bestehender Grundkrankheiten, Hitzekrämpfe sowie Sonnenstich und Hitzschlag können die Folge sein. Ernstzunehmende Warnzeichen des Körpers sind: Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe in Armen und Beinen, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Puls, ein Gefühl der Erschöpfung oder von Unruhe, Verwirrtheit und ein trockener Mund.

Die neue Broschüre „Klimawandel und Gesundheit” erklärt kompakt die Zusammenhänge zwischen Wärmebelastung und gesundheitlichen Problemen. Kurz und knapp gibt sie Tipps bei sommerlicher Hitze und Hitzewellen, informiert über die Symptome, das richtige Verhalten und vorsorgenden Schutz.

Hier einige Faustregeln für einen unbeschwerten Sommer:

  • Trinken Sie viel an heißen Tagen. Besonders geeignet sind mineralstoffhaltige Getränke, wie Wasser oder Tee. Alkohol besser vermeiden.
  • Achten Sie vor allem auf ältere Personen und Kinder, die durch die Hitze besonders belastet sind. Sie brauchen gezielte Aufmerksamkeit.
  • Sport an heißen Tagen besser in den frühen Morgen- oder späteren Nachmittags- und Abendstunden. Vermeiden Sie während der Mittagshitze starke körperliche Anstrengungen.
  • Achten Sie auf einen angemessenen Schutz gegen ultraviolette Strahlung. Der beste Sonnenschutz sind geeignete Kleidung, Sonnenhut und Sonnenbrille. Haut, welche nicht mit Kleidung bedeckt ist, muss gut mit Sonnenschutzmittel eingerieben werden.

Weitere Informationen: Sommersmog

Hohe Lufttemperaturen und intensive Sonneneinstrahlung können zum so genannten Sommersmog führen. Dies ist eine zu hohe Belastung mit bodennahem Ozon und anderen Luftschadstoffen. Folgen sind Schleimhautreizungen, Einschränkungen der Lungenfunktion, Entzündungsreaktionen der Atemwege und Beeinträchtigungen der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Quelle: (UBA) Umweltbundesamt und (DWD) Deutscher Wetterdienst


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Wurmerkrankungen: Ursachen und Behandlung

Ungebetene Gäste

Wurmerkrankungen sind vor allem bei Kindern gar nicht so selten, aber in unseren Breitengraden zum Glück meist ungefährlich. Schlafprobleme, Konzentrationsschwäche, unklare Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit, manchmal stecken Wurmerkrankungen dahinter. Besteht der Verdacht auf einen Wurmbefall, sollte das Kind umgehend vom Kinderarzt untersucht werden.

Wurmerkrankungen sind häufig, aber meist harmlos

Wurmerkrankungen sind weltweit verbreitet. Vor allem aufgrund der guten hygienischen Verhältnisse sind sie hierzulande aber deutlich seltener anzutreffen als in tropischen und subtropischen Gebieten. Die in unseren Breitengraden vorkommenden Wurmerkrankungen bei Menschen sind in den meisten Fällen ungefährlich.

Die Infektion erfolgt meist über den Mund

Würmer sind Parasiten des Menschen, das heißt, sie siedeln sich zumeist im Verdauungstrakt des Menschen an und leben dort „auf seine Kosten“. Bei den hierzulande häufigsten Wurmarten erfolgt die Infektion durch die Aufnahme von Wurmeiern durch den Mund. Wurmeier können sich beispielsweise auf verseuchtem Gemüse, Fallobst, in der Erde oder im Sand (zum Beispiel auf Spielplätzen) befinden. Durch den Verzehr von rohem oder halbgarem, mit Wurmlarven infiziertem Fleisch (bei Bandwürmern) können ebenfalls Wurminfektionen übertragen werden. Die Eier oder Larven entwickeln sich dann im Körper zu ausgewachsenen Würmern. Je nach Wurmart können im Stuhl des Kindes Eier, Würmer oder Wurmteile gefunden werden.

Wurmerkrankungen lassen sich medikamentös behandeln

Die in unseren Breitengraden gängigen Wurmerkrankungen lassen sich in der Regel vom Arzt bzw. von der Ärztin gut medikamentös behandeln. Die Mittel führen zum Tod der Würmer und zu deren Ausscheiden.

Wichtig: Auf sorgfältige Hygiene achten!

Wichtig für den Erfolg der Behandlung ist, dass Sie gleichzeitig auf große Hygiene achten, um eine erneute Selbstansteckung und die Ansteckung Ihres Umfelds zu vermeiden:

  • Häufiges und gründliches Händewaschen mit Seife, insbesondere vor dem Essen, nach jedem Toilettengang und nach dem Spielen im Freien.
  • Kurzschneiden der Fingernägel.
  • Sorgfältiges, regelmäßiges Waschen im Pobereich.
  • Tägliches Wechseln von Wäsche und Bettwäsche.
  • Waschen von Unterwäsche und Bettwäsche bei mindestens 60° Celsius.

Weitere Informationen auf www.kindergesundheit-info.de

Wir haben einen Fall von Wurmerkrankung!

Wurmerkrankung in der Kita - Aushang
Information der Eltern über das akute Auftreten einer Wurmerkrankung in einer Einrichtung und darüber, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.

Plakat in DIN A4 oder DIN A3


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A·D·S-Kinder besser verstehen

Einige Gedanken zur Fassade, zu Hintergründen und Symptomen

Um A·D·S und A·D·S-Kinder richtig zu verstehen, sollten Sie einen Blick hinter die Fassade des A·D·S tun. Denn es reicht nicht aus, lautes, störendes Verhalten, Hyperaktivität, mangelnde Ausdauer und Konzentrations-Probleme unter den eher stigmatisierenden Begriffen „Zappelphilipp“, „Hans-Guck-in-die-Luft“ oder „Bösewicht“ zusammenzufassen. Seit dem Erscheinen von Struwwelpeter 1847 von dem Nervenarzt Dr. Hofmann haben wir vieles dazugelernt und erforscht.

Wir lernen Kinder mit ihren Familien oft erst kennen, wenn sie schon eine Odyssee durch verschiedene Therapien und Beratungen hinter sich haben und manchmal bereits mehrere Diagnose-Etiketten erhalten haben. Sind sie verhaltensgestört? Schlecht erzogen? Krank? Dumm? Oder doch nur faul? Warum sind die Beurteilung und das Verhalten so unterschiedlich? Viele Eltern können sich auf das Urteil der ErzieherInnen oder der LehrerInnen keinen Reim machen, weil sie ihr Kind in den Beschreibungen vom Verhalten im Kindergarten oder der Schule überhaupt nicht wiedererkennen. Kann es sein, dass sich ihr Liebling so unmöglich benimmt? Warum hat die Erzieherin Bedenken wegen des bevorstehenden Einschulungs-Termins und empfiehlt dringend eine Spieltherapie? Ihr Kind ist doch nicht verrückt oder minderbemittelt! Sollen sie sich Sorgen machen oder einfach über die Einwände hinwegsehen? … 

Von außen betrachtet… stehen die besonders anstrengenden Verhaltensweisen im Vordergrund: zappelig, chaotisch, explosiv, rücksichtslos mit anderen, schnell gelangweilt, unmotiviert zum Lernen, trödelig beim Arbeiten, schusselig, vergesslich, ungeduldig, laut … Solche Beschreibungen sind für Kinder mit A·D·S nicht untypisch. Die Kinder werden schnell als „Zappelphilipp“ und „Bösewicht“ einsortiert – und den Eltern wird ein Versagen in der Erziehung angelastet.

Die „Verhaltens-Fassade“ – also das von außen erkennbare Verhalten – verführt viele zu so schnellen Urteilen. Die Verhaltens-Auffälligkeiten treten in unterschiedlicher Ausprägung auf: Von leicht bis sehr stark und individuell sehr verschieden. Aber bei fast allen rufen sie ähnliche Reaktionen hervor: 

  • Klagen von den Lehrern
  • Forderung nach mehr und besserer Erziehung
  • Druck, mehr für die Schule zu üben
  • Hilflosigkeit und Verzweiflung bei den Eltern
  • Manchmal schlechtes Gewissen wegen eigener Überreaktionen
  • Ausgrenzung in Gruppen

Wenn man nur die äußeren Erscheinungs-Formen und Verhaltens-Auffälligkeiten betrachtet, wird schnell der Ruf nach mehr und besserer Erziehung und kompetenteren Eltern laut. Leider bleiben auch viele Fachleute an dieser vordergründigen Betrachtungsweise hängen und vergessen, genauer hinzuschauen und die Diagnose A·D·S in Erwägung zu ziehen. Die Eltern eines Kindes erlebten zum Beispiel wie sie als Eltern in Frage gestellt wurden. In den Spielsituationen in der Beratungsstelle wurde die Problematik des Kindes nicht so deutlich, weil sie sich mit der Therapeutin in einer „1:1-Situation“ befand und keine echte Leistungs-Anforderung zu bewältigen hatte. Auch das ist für Kinder mit A·D·S relativ typisch: Im engen Kontakt mit einem Erwachsenen oder auch im Spiel mit nur einem Kind können sie sehr aufmerksam, motiviert und liebevoll sein. Es ist ihnen möglich, ihre Intuition, Cleverness und Phantasie einzusetzen. Denn es ist wenig Ablenkung da, die sie aus dem Konzept bringen könnte. Und vor allem können sie die Situation und ihre Bedingungen gut überschauen. Das ist der Grund, warum dieses Kind sich in der Beratungsstelle ganz anders verhalten hatte als zu Hause oder im Kindergarten. Entsprechend anders fiel auch das Urteil der Therapeutin aus: „Nicole ist ein liebenswertes Mädchen mit altersentsprechendem Spielverhalten“. Nicoles Ablenkbarkeit, Impulsivität und Hyperaktivität kommen in der Gruppe und in für sie zunächst „reizintensiven“ Situationen mehr zum Tragen als in der überschaubaren familiären Welt oder in den Stunden mit der Kinderfrau, die durch intensive Zuwendung gekennzeichnet sind.

Die positiven Eigenschaften eines solchen Kindes bleiben in der Beurteilung leider vielen verborgen. Sie sehen nur das expansive, aneckende Agieren, das besonders in Gruppen, in der Schule oder bei bestimmten Anforderungen zu enormen Schwierigkeiten führt – und sie ziehen die falschen Schlüsse. Die ausschließliche Betrachtung des störenden Verhaltens ist vergleichbar mit dem Blick durch eine Milchglasscheibe. Man kann nur die Konturen der dahinterstehenden Person erkennen. Die Besonderheiten der Persönlichkeit – und vor allem die Ursachen und Bedingungen des einzelnen für sein Verhalten bleiben verborgen. Die Ursache des auffälligen Verhaltens und der möglicherweise zusätzlich bestehenden Entwicklungs-Defizite kann in neurobiologischen Besonderheiten in der Informations-Verarbeitung liegen. Deshalb kann man bei einigen Kindern mit ausgeprägtem A·D·S manchmal erst einen klaren Blick hinter die Fassade A·D·S erhalten und sich ein Bild über die individuellen Begabungen und persönlichen Stärken machen, nachdem zunächst die Stoffwechsel-Situation durch Medikamente (Stimulantien) optimiert worden ist (…). Bei diesen Kindern mit einem sehr ausgeprägten A·D·S verändern wir durch die Medikamente nie die Persönlichkeit, wir beeinflussen nur die Aufmerksamkeits-Funktionen und ermöglichen den Kindern eine bessere Informations-Verarbeitung. So erhalten sie die Möglichkeit, Signale aus ihrer Umgebung gezielter zu registrieren und ihrem Entwicklungsstand entsprechend zu nutzen und zu verarbeiten. Sie bekommen damit fast gleich gute Chancen, ihre Fähigkeiten einzusetzen, wie andere Kinder ohne A·D·S auch. Nicht nur wir, sondern viele Therapeuten, die seit Jahrzehnten A·D·S-Kinder behandeln und in ihrer Entwicklung begleiten, berichten immer selbst sehr fasziniert von dem „gewissen Etwas“ und dem hohen Maß an Kreativität, Ideenreichtum und Sensibilität dieser Kinder, sobald man einen Blick hinter die vordergründige Fassade des A·D·S gewinnt.

A·D·S: Ein Blick hinter die Fassade

In den neurologischen und psychologischen Untersuchungen und Testungen erweitern wir den Blickwinkel und bekommen ein genaueres Bild über den Arbeitsstil, die Begabungen, die individuellen Stärken und Schwächen und über die Ursachen der Verhaltensweisen. In den Untersuchungs-Situationen können wir viele von den Eltern, LehrerInnen und ErzieherInnen beschriebenen Verhaltensweisen nachvollziehen. Bei Aufgaben, die ein genaues Zuhören und/oder Hinschauen erfordern, fällt der oberflächliche, impulsive und flüchtige Arbeitsstil auf. Die Kinder produzieren dadurch viele „Schusselfehler“, sind unorganisiert, verwirrt und schnell frustriert. Die Ablenkbarkeit wird umso größer, je mehr Reizangebot zur Verfügung steht. Es ist dann auch nicht verwunderlich, dass die Kinder viele Informationen nicht richtig aufnehmen oder schnell vergessen.

Sie träumen dann vor sich hin, starren Löcher in die Luft, trödeln oder werden zappelig. Sie bekommen Einzelheiten und Signale der anderen teilweise nicht mit und reagieren falsch. Das Rad der negativen Lernerlebnisse dreht sich immer schneller. Am einfachsten ist es dann, den Anforderungen direkt auszuweichen oder sie zu verweigern. Würde es Ihnen nicht auch so gehen?

Trotz ihrer flüchtigen Arbeitsweise ist es immer wieder erstaunlich, wie gut die meisten dieser Kinder trotzdem in den Entwicklungs-Tests abschneiden. Beim schnellen Erfassen von logischen Zusammenhängen sind sie oft besonders fit. Sie können sehr schnell, kreativ und ideenreich Aufgaben lösen. Wenn ihnen etwas besonders gut gefällt, sind sie Feuer und Flamme und lassen sich dann kaum bremsen. Sie zeigen – oft zur Überraschung der Eltern – ungeahnte Fähigkeiten... 

Die 10 wichtigsten Symptome bei A·D·S

Auch wenn wir bei jedem Kind ein individuelles Entwicklungs- und Begabungs-Profil finden und selbstverständlich – wie bei allen anderen Störungen oder Krankheiten auch – sehr unterschiedliche Ausprägungsgrade des A·D·S sehen, gibt es Gemeinsamkeiten in den zutage tretenden Auffälligkeiten, die die Diagnose „A·D·S mit oder ohne Hyperaktivität“ ausmachen.

Hier eine kurze Zusammenstellung der zehn wichtigsten Symptome bei A·D·S:

1) Unaufmerksam und ablenkbar

Driftet mit der Aufmerksamkeit ab
Wechselt den Brennpunkt des Interesses

2) Hyperaktiv und/oder verträumt

Immer auf dem Sprung
Schaut Löcher in die Luft und träumt

3) Impulsiv

Handelt, ohne nachzudenken
Lebt Gefühle sofort aus
Abwarten fällt schwer

4) Vergesslich und schlechtes Kurzzeitgedächtnis

Vergisst schnell, besonders alltägliche Dinge
Alles, was nicht spannend ist, ist schnell aus dem Sinn
Verliert oft seine Sachen

5) Wirkt zerstreut oder chaotisch

Wenig Überblick und geringe Eigenorganisation

6) Regeln einhalten – eine der schwersten Übungen

Eigensinnig
Will nur seinen Willen durchsetzen
Alles und nichts wird endlos diskutiert

7) Arbeitsverhalten lässt zu wünschen übrig

Kein Überblick und wenig Strategie
Anfang ist schwer – lieber alles auf die lange Bank schieben

8) Stimmungslabil: Berg-und-Tal-Fahrt der Emotionen

Schnell gereizt und auf 180 – oder zu Tode betrübt
Stehaufmännchen: Kann auch schnell vergessen und Enttäuschungen wegstecken

9) Selbstwert-Gefühl im Keller

Manchmal nach außen „Powerman“ oder Clown – allerdings mit hochsensiblem Kern

10) Sozialverhalten – oft eine Katastrophe

Mangelnde Einschätzung von sich und den anderen
Integration in eine Gruppe – meist schwierig
Bekommt schnell die Rolle eines Außenseiters zugeschrieben

Darüber hinaus stößt man oft auf noch weitere mögliche zusätzliche Auffälligkeiten – nämlich Lern- und Entwicklungs-Probleme aufgrund von Wahrnehmungs-Verarbeitungs-Störungen – zum Beispiel:

  • Auffällige Körper-Wahrnehmung mit Auffälligkeiten in der Motorik (Schrift, Balancieren, Feinabstimmungen)
  • Auffällige Seh-Wahrnehmung mit Lese- und Schreibproblemen
  • Auffällige Hör-Wahrnehmung mit Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung und Sprachverarbeitung und/oder Rechtschreibstörung

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:

Das ADS-Buch
Neue Konzentrationshilfen für Zappelphilippe und Träumer: Das OptiMind ® -Konzept
Aust-Claus, Elisabeth, Hammer, Petra-Marina
Oberstebrink
ISBN 9783980449366
Umfang: 320 Seiten

Kennen Sie auch Kinder, die ständig auf Hochtouren laufen, sich leicht ablenken lassen, ungeduldig und impulsiv reagieren, unorganisiert und chaotisch wirken, dauernd in Aktion sind und immer sofort ausflippen? Kinder, die zerstreut und vergesslich sind, nicht zuhören und „auf Durchzug“ schalten, vor sich hin träumen, nie fertig werden, oft ein „Brett vor dem Kopf“ haben und abwesend wirken? Die einen sind die hyperaktiven „Zappelphilippe“, die anderen die „Träumer“: Kinder mit A.D.S (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom). Sie sind meist intelligent, phantasievoll, kreativ und oft sogar hochbegabt. Aber sie können die Flut von Eindrücken, die laufend auf sie einstürmen, nicht richtig filtern, sortieren und verarbeiten. Das führt schnell zum Chaos im Kopf. Deshalb flippen A.D.S-Kinder leicht aus – oder sie schalten einfach ab. Das führt zu Stress in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. Das A.D.S-Buch zeigt, wie Sie A.D.S-Kindern helfen können, ihr Leben erfolgreich zu meistern. Mit OptiMind® – dem Team-Konzept für Eltern, Lehrer, Therapeuten. Das erste Buch aus kinderärztlicher und psychotherapeutischer Sicht – für die hyperaktiven „Zappelphilippe“ und die „Träumer“. Mit vielen Fallbeispielen und Checklisten, Plänen und Anleitungen.


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Hygieneanforderungen in der Krippe

Wichtige Empfehlungen für die Hygiene bietet der „Leitfaden für die Anforderungen an die Hygiene in einer Gemeinschaftseinrichtung mit U3-Betreuung“. Die Broschüre des Gesundheitsamtes aus dem Main-Kinzig-Kreis bietet Entscheidungshilfen bei hygienischen Fragestellungen und vermittelt dem pädagogischen Personal Handlungssicherheit. Als „Roter Faden“ können die Fachkräfte die Leitlinie individuell anpassen, um den entsprechenden Teil des Hygieneplans zu erstellen. Die Empfehlungen zeigen, wie hygienisch einwandfreies Arbeiten mit möglichst geringem zusätzlichem Arbeitsaufwand gelingen kann.

Folgende hygienisch relevante Bereiche sind berücksichtigt:

  • Wickelbereich
  • Dusch-/ Waschmöglichkeit
  • Sanitäre Installationen ggf. Töpfchen
  • Windelabfallentsorgung
  • Schlafräume
  • Beruhigungssauger/Trinkflaschen mit Sauger

Hier geht es zur Broschüre

Quelle: www.mkk.de


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Videospiele machen Kinder nicht dick

Meta-Studie widerlegt Vorurteil

Ein pummeliger Jugendlicher sitzt stundenlang auf dem Sofa mit dem Controller in der Hand, direkt daneben die fettigen Chips und die ungesunde Cola auf dem Couchtisch. So stellen sich viele Menschen die typischen Gamerinnen und Gamer vor. Daher ist auch das Vorurteil, das intensives Spielen von Videospielen dick macht, weit verbreitet. Zurecht? 

„Die Studienlage bei Kindern und Jugendlichen widerspricht dem Stereotyp, bei Erwachsenen gibt es kleine Zusammenhänge zwischen Computerspielen und Körpermasse“, erklärt Professor Markus Appel, Kommunikationspsychologe an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Forscher der JMU (Markus Appel, Caroline Marker) und der Johannes-Kepler-Universität Linz bzw. dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg (Professor Timo Gnambs) haben mit einer Meta-Analyse insgesamt 20 aussagekräftige Studien mit mehr als 38.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgewertet. Der Zusammenhang zwischen Videospielen und Übergewicht bzw. Körpermasse zeigt sich aber nur in geringem Umfang. Lediglich ein Prozent des individuellen Übergewichts kann demnach durch die Zeit mit Videospielen erklärt werden.

Kein Zusammenhang bei Kindern und Jugendlichen

Der Zusammenhang konnte auch nur bei Erwachsenen nachgewiesen werden, bei Kindern und Jugendlichen jedoch nicht. „Möglicherweise bleiben fettleibigere Personen beim Übergang ins Erwachsenenalter eher ihrem Hobby Videospielen treu, während für andere neue Freizeitangebote wichtiger werden“, vermutet Appel.

 

In der Vergangenheit haben sich schon einige Forscherinnen und Forscher mit der Frage beschäftigt, inwiefern Videospiele und Übergewicht zusammenhängen. „Übergewicht und Fettleibigkeit werden meist mit Medienkonsum im Sitzen verbunden, wie Fernsehen oder nicht-aktive Videospiele“, schreibt das Forscherteam in seiner aktuellen Studie, die im Fachmagazin „Social Science and Medicine“ erschienen ist. Doch die einzelnen Untersuchungen kamen bislang zu unterschiedlichen Ergebnissen, daher der aktuelle Vergleich.

Weniger Zeit beim Sport

Warum es zu dem Zusammenhang kommt? „Wir haben einen signifikanten indirekten Effekt gefunden, der zeigt, dass Menschen, die mehr Zeit mit Videospielen verbringen auch weniger Zeit mit Sport verbringen und daher ein höheres Körpergewicht bzw. mehr Körpermasse haben“, schreibt die das Team aus Würzburg und Linz. Andere Faktoren, wie zum Beispiel eine ungesunde Ernährung vor der Spielekonsole oder Schlafmangel, konnten aufgrund zu weniger Studien nicht überprüft werden.

Die Forscherinnen und Forscher haben bei ihrer aktuellen Analyse lediglich nicht-aktive Videospiele berücksichtigt – also solche, die man im Sitzen spielen kann. Aktive Videospiele, zum Beispiel Wii-Sports oder Pokémon Go, bei denen Bewegung erforderlich ist, wurden bewusst nicht berücksichtigt.

Quelle: Kristian Lozina, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Julius-Maximilians-Universität Würzburg