November 2012

Gesundheit

Ganzheitliche Gesundheitsbildung im Kindergarten

Die Stadt München hat in Zusammenarbeit mit der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. (peb) ein neues Münchner Werkbuch zum Thema „Ganzheitliche Gesundheitsbildung in Kindertageseinrichtungen“ herausgegeben. Das 80 Seiten umfassende Buch, das allen Münchner Kindertageseinrichtungen zur Verfügung gestellt wird, zeigt die grundlegenden Konzepte und Denkansätze, die für die Förderung eines gesunden Lebensstils der Kinder im Kita-Alltag wichtig sind.

Es gibt anschauliche Praxismaterialien und Beispiele, wie eine bewusste und ausgewogene Ernährung, vielfältige Bewegung und regelmäßige Entspannung aber auch Umweltbewusstsein sowie Körperpflege und -erfahrung im Kita-Alltag integriert werden können. Zudem bietet das Münchner Werkbuch den pädagogischen Fachkräften in den Kitas Anregungen und Tipps, wie Eltern und soziale Risikogruppen bei der Gesundheitsförderung in den Kitas einbezogen werden können. Das Münchner Werkbuch ist auf Grundlage des Praxishandbuchs „Gesunde Kita – starke Kinder“ von der Plattform Ernährung und Bewegung e.V. entstanden und im Verlag Heinrich Vogel erschienen.

Inhalte Münchner Werkbuch:

Gesundheitsförderung in der Kindertageseinrichtung Elternhaus und Kindertageseinrichtung Hand in Hand Elterndialog aus Sicht einer Kinderkrippenleiterin Projektarbeit in Kindertageseinrichtungen Praxismaterialien zu den Themen: Bewegung, Ernährung, Entspannung, Naturerfahrung und Umweltbewusstsein sowie Körpererfahrung, Körperpflege und Hygiene Checklisten zur Gesundheitsbildung

Das Münchner Werkbuch steht ab sofort als PDF Download auf der Homepage von Plattform und Ernährung e.V. unter www.pebonline.de zur Verfügung.

Quelle: www.ernaehrung-und-bewegung.de


Gesundheit

Mit Hausschuhen oder Barfuß im Kindergarten?

Nicht passende Schuhe sind der Hauptgrund für spätere Fußschäden! Passende Schuhe sind innen mindestens 12 mm länger als die Füße. Neue Schuhe können sogar noch etwas mehr Spielraum haben (17 mm). Barfußgehen ist das Beste für kleine Füße: Dabei wird die Fußmuskulatur abwechslungsreich geschult und gekräftigt. Und eine kräftige Fußmuskulatur ist die beste Voraussetzung für gesunde und widerstandsfähige Kinderfüße.

Kinderfüße sind weich wie Gummi
Deshalb passen sie auch so gut in viel zu kleine Schuhe! Außerdem ist ihr Nervensystem noch nicht so differenziert entwickelt, um zu kleine Schuhe als unangenehm empfinden zu können.
Gesunde Füße brauchen passende Schuhe!
Untersuchungen belegen immer wieder, dass kaum ein Kind passende Schuhe trägt. (Siehe: Ergebnisse des Österreichischen Forschungsprojektes) Gelegentlich sind sie sogar bis zu 3 Nummern zu klein!
Und das sind immerhin fast 2cm ...

Mehr Infos unter:
www.kinderfuesse.com
www.familienhandbuch.de/gesundheit/aktuell-und-wichtig/tipps-fur-den-kinderschuhkauf


Gesundheit

Seelische Störungen erkennen und handeln

Psychische Störungen können körperliche Krankheiten bedingen und umgekehrt. Da Körper und Seele untrennbar miteinander verbunden sind, lassen sich Ursache und Folge nicht immer leicht voneinander unterscheiden. Seelische Störungen sind beispielsweise Ängste, Aufmerksamkeitsdefizite oder Depressionen. Wie Sie im Einzelfall bei einer solchen Erkrankung helfen können, erfahren Sie hier.

Weiterlesen... Hintergrundwissen seelische Störungen Autismus: Kanner-Syndrom und Asperger-Syndrom Ängste und Angststörungen Zwänge und Zwangsstörungen Aggressionen, Aggressionsstörung Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Syndrom (AD[H]S) Schul- und Lernprobleme Essstörungen Hyperventilation Depression, depressive Verstimmungen Quelle: www.gesundheitfuerkinder.de

Buchtipp:
Gesundheit für Kinder (s.Foto) ist auch als Buch im Kösel-Verlag erschienen. Über die Artikel auf dieser Internetseite hinaus enthält es weitere Kapitel zur Vorbeugung und Erkennung von Krankheiten, Reisen mit Kindern sowie Notfällen. 


Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med. Nicole Menche,
Dr. med. Arne Schäffler

Gesundheit für Kinder:
Kinderkrankheiten verhüten, erkennen, behandeln

Moderne Medizin – Naturheilverfahren – Selbsthilfe
Aktualisierte und überarbeitete Neuauflage

4., überarb. und durchges. Auflage 2010
528 Seiten, 575 Fotos, Grafiken und Schaubilder
Gebunden, mit Leseband
ISBN 978-3-466-30904-7

 

Gesundheit

Laktose - Intoleranz

Die Laktose-Intoleranz ist keine Allergie, sondern eine Nahrungsmittelunverträglichkeit durch einen Enzymmangel! Patienten mit einer Laktose-Intoleranz weisen einen Enzymdefekt auf: das Enzym Laktase ist vermindert oder gar nicht vorhanden. Dieser Enzymdefekt kann angeboren sein (die Laktose-Intoleranz macht sich dann bereits im Säuglingsalter bemerkbar) oder kann durch bestimmte Darmkrankheiten (z.B. Zöliakie, Morbus Crohn) verursacht werden. Sie kann auch nach Darmoperationen oder nach Einnahme bestimmter Antibiotika auftreten.

Laktose (auch “Lactose“, Milchzucker) ist ein aus den Einfachzuckern Galaktose und Glukose bestehender Zweifachzucker (Disaccharid). Laktose ist in der Milch, in Milchprodukten wie Quark, Käse, in zahlreichen industriell hergestellten Lebensmitteln und einigen Arzneimitteln enthalten.

Im Dünndarm wird Laktose durch das Enzym Laktase in seine beiden Bestandteile Galaktose und Glukose gespalten, die nach Aufnahme durch den Darm in die Blutbahn übertreten. Laktase ist normalerweise in ausreichender Menge im Dünndarm vorhanden. Fehlt dieses Enzym oder ist es in nicht ausreichender Menge vorhanden, so wandert der Milchzucker weiter in den Dickdarm. Dort wird er von Bakterien verdaut. Dabei entstehen Gase und andere Stoffwechselprodukte, die zu Blähungen führen können. Weiterhin zieht der Milchzucker Wasser an, was bei vielen Patienten zu Durchfall führt.
 

Eine Laktose-Intoleranz kann auf verschiedene Weisen festgestellt werden:

Erste Hinweise liefern Selbstbeobachtungen: wenn nach dem Trinken von einem Glas Milch die o.g. Beschwerden zeitnah auftreten, spricht dies für eine Laktose-Intoleranz. Beim Laktose-Intoleranztest wird eine größere Menge reiner Laktose aufgelöst in Wasser verabreicht und anschließend der Blutzuckerspiegel gemessen. Steigt der Blutzuckerspiegel nicht oder nur wenig an, konnte die Laktose im Dünndarm nicht in Galaktose und Glukose (= Blutzucker) gespalten werden. Beim Wasserstoff-Atemtest wird der Wasserstoffgehalt in der Ausatemluft gemessen. Wasserstoff entsteht beim Abbau der Laktose durch die Darmflora.

Eine Behandlung erfolgt – je nach Empfehlung des Arztes und des Ernährungsberaters – durch Meidung von laktosehaltigen Lebensmitteln und Produkten, Umstieg auf Sojamilch, laktosearme Milchprodukte (Kennzeichnung: „ – L “) und gegebenenfalls auch durch Einnahme von Medikamenten, die das Enzym Laktase enthalten.

Laktose ist möglicherweise auch in Aromen, Backwaren, Brotaufstrichen, Gewürzmischungen, Fisch- und Gemüsekonserven,  Mayonnaise und Salatdressings, in Fertiggerichten, Schokolade und Süßigkeiten, Wurstwaren und Verdickungsmitteln enthalten.

Mehr zum Thema Laktose-Intoleranz:

Häufigkeit Weiterführende Links Literatur

Quelle: www.allum.de - Das Kinderärztliche Portal
             


Gesundheit

Impetigo

Die sehr ansteckende Impetigo [contagiosa] (Grindflechte, Grind) ist die bei Kindern am häufigsten vorkommende bakterielle Hautentzündung. Sie tritt vornehmlich bei Klein- und Kindergartenkindern auf, meist im Gesicht oder an den Händen, selten auch im Bereich der Genitalien.

Leitbeschwerden
Meist an den Fingern oder im Gesicht: Zunächst klare, dann eitrige Hautbläschen mit rotem Hof, die sich allmählich ausbreiten und auf der Haut honiggelbe Krusten bilden.

Wann zum Arzt
Heute noch, wenn das Kind den beschriebenen Ausschlag im Gesicht hat.
Sofort, wenn das Kind Fieber bekommt oder es ihm zunehmend schlechter geht

Die Erkrankung
Unsere Haut ist natürlicherweise von unzähligen gutartigen Bakterien besiedelt. Wirkungsvolle Schutzmechanismen, z. B. der Säureschutzmantel der Haut, verhindern, dass die Bakterien in tiefere Hautschichten vordringen. Ist die Haut jedoch geschädigt, können infektionsauslösende Bakterien in die Haut eindringen und zu einer bakteriellen Hautentzündung führen. Entsprechend häufig tritt die Impetigo nach Erkältungen auf, bei denen die Haut rund um Mund und Nase entzündet und dadurch vorgeschädigt ist. Häufiger betroffen sind auch Kinder mit Neurodermitis.

Impetigo wird meist durch Staphylokokken oder -Bakterien ausgelöst. Häufig werden diese Keime z. B. aus dem Rachen des Kindes verschleppt oder von einem anderen Kind übertragen. Das Kind, von dem die Ansteckung ausgeht, muss selbst nicht krank sein: Gerade Streptokokken und Staphylokokken kommen bei manchen gesunden Kindern im Rachen oder der Nase vor.

Als Folge der Infektion bilden sich Hautbläschen unterschiedlicher Größe; kleine Bläschen sind für Streptokokken typisch, große Blasen für Staphylokokken. Die Bläschen sind von einem geröteten Saum umgeben und trüben rasch eitrig ein. Wenn sie platzen, entstehen die typischen honiggelben Krusten und die Herde breiten sich aus – oft helfen hier die kratzenden Finger des Kleinkindes nach. Kinder mit ausgedehnten Entzündungen können Fieber entwickeln und sich in ihrem Allgemeinbefinden beeinträchtigt fühlen.

Impetigo ist sehr ansteckend. Erkrankte Kinder sollten deshalb möglichst keinen Kontakt zu anderen Kindern haben, sie dürfen Kindergarten oder Schule nicht besuchen.

Komplikationen. Die Impetigo heilt praktisch immer narbenlos ab, Komplikationen sind bei rechtzeitiger Behandlung selten. Bei Streptokokken-Infektionen können wie bei der eitrigen Angina (Streptokokken-Angina) Immunreaktionen auftreten, z. B. eine Nierenkörperchenentzündung (Glomerulonephritis) oder, extrem selten, ein akutes rheumatisches Fieber. Bei Staphylokokken kann eine Immunreaktion der Haut zu schweren Entzündungen und Hautablösungen führen (Lyell-Syndrom).

Das macht der Arzt
Der Arzt erkennt die Impetigo allein anhand des typischen Bilds. In schwereren Fällen macht er möglicherweise einen Hautabstrich, um den genauen Erreger festzustellen.

Leichtere Formen lassen sich in aller Regel durch eine äußerliche Behandlung in den Griff bekommen: Durch Auflegen feuchter Kompressen mit evtl. desinfizierenden Lösungen (z. B. Kamillosan® oder Braunovidon®) werden die Krusten abgelöst. Danach werden Antibiotikasalben oder -gels (z. B. Fucidine® oder Turixin®) aufgetragen.

Bei einer ausgedehnten Impetigo muss das Kind Antibiotika einnehmen. Auch bei immer wiederkehrender Impetigo werden orale Antibiotika verordnet. Zudem wird in solchen Fällen durch einen Rachenabstrich geprüft, ob hier etwa ein Keimreservoir vorhanden ist; dieses muss dann zusätzlich durch in die Nase eingebrachte Antibiotikasalben (Mupirocin®) behoben werden.

Selbsthilfe
Da die in den Blasen und Krusten enthaltenen Bakterien leicht verschleppt werden können, empfiehlt es sich, die Herde z. B. mit Wundgaze abzudecken; damit wird auch das Kratzen erschwert. Um die Übertragung zu erschweren, sollte das Kind nicht die gleichen Handtücher benutzen wie die übrigen Familienmitglieder, seine Kleidung, Bettwäsche und die Handtücher sollten täglich gewaschen werden, möglichst bei 60 °C.

Komplementärmedizin
Bewährt hat sich die Behandlung mit Calendula-Essenz. Diese wird im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und als feuchte Kompresse mehrmals täglich auf die betroffene Haut gelegt. Auch Thymiantee wird von manchen naturheilkundlichen Ärzten zur oberflächlichen Behandlung empfohlen.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster

Quelle: www.apotheken.de
Bild: www.impetigopictures.net/