2023

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Das sind die Nominierten des Deutschen Lesepreises 2024

Nach den erschreckenden Ergebnissen von IGLU 2021, dem IQB-Bildungstrend 2022 und dem Vorlesemonitor 2023 ist eines klar: (Vor-) Lesen braucht mehr Raum in unserer Gesellschaft, an den Schulen und in den Kitas. Dafür setzen sich die Nominierten des Deutschen Lesepreisen 2024 in besonderem Maße ein. Insgesamt 50 Projekte und Personen aus ganz Deutschland sind aus 419 Bewerbungen in 5 Kategorien ausgewählt worden. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden im Rahmen der Preisverleihung am 27. Februar 2024 im Humboldt-Carré in Berlin ausgezeichnet. Zusätzlich verleiht die Commerzbank-Stiftung den Sonderpreis für prominentes Engagement an eine Person des öffentlichen Lebens.Der Preis wird unterstützt von Schirmfrau und Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth sowie den weiteren Kategoriepartnern Arnulf Betzold GmbH, Deutscher Städtetag und Deutsche Fernsehlotterie, FRÖBEL e.V. und PwC-Stiftung.

Der Deutsche Lesepreis

ISA-, IGLU-, Vorlesemonitor der Stiftung Lesen und IQB-Berichte zeigen für die Lesekompetenz von Kindern in Deutschland seit Jahren große Defizite auf: Rund 3 Millionen Kinder und Jugendliche können nicht gut lesen. Ihnen wird kaum oder wenig vorgelesen und sie verfügen in der Folge nur über eine (sehr) schwache Lesekompetenz. Um die Leseförderung in Deutschland und ganz besonders für junge Menschen zu stärken und öffentlich sichtbar zu machen, vergeben die Stiftung Lesen und die Commerzbank-Stiftung gemeinsam mit ihren Partnern seit 2013 den Deutschen Lesepreis in den sechs Kategorien individuelles und kommunales Engagement, Sprach- und Leseförderung in Kitas und in Schulen, Leseförderung mit digitalen Medien sowie prominentes Engagement. Mehr Informationen: www.deutscher-lesepreis.de

 

Der Lesepreis 2024 – die Nominierten sind:

Kategorie: Herausragendes individuelles Engagement
– Gefördert von der PwC-Stiftung – 

  • Isolde von Foerster | Leseförderung durch "passende" Bücher | München
  • Anne Fuhrmans | „Lesen verbindet - Inklusive individuelle Leseförderung in der Schuleingangsphase“ | Köln
  • Sabine Hahn | DIE HOCKEY-KIDS: Sportliche Leseförderung & Literarische Sportentwicklung ab 3 Jahre | Frankfurt/Main
  • Anne Krämer | „Wir lesen den Bewohnerinnen und Bewohnern im Dr.-Horst-Schmidt-Haus in Melsungen vor.“ | Melsungen
  • Anja-Christina Lippert | LESERAUSCH- wie aus ich liebe lesen WIR LIEBEN LESEN wurde | Nittel
  • Sara Platzer| KOKI-Kommunikationsraum Kindergarten | Kaiserslautern
  • Bertrand Reisner-Senelar | Der Bücherlöwen Cup | Oberursel (Taunus)
  • Ulf Störmer | "Interaktives Vorlesen mit allen Sinnen und ganz viel mehr" | Bendorf
  • Ninorta Thomas | Vorlesen in der KiTa auf Deutsch und Aramäisch und Arabisch | Gütersloh
  • Johann Voß | Unentgeltliches Lesen zur Unterstützung demokratischer Aktionen, Parteien, Vereinigungen usw. | Wefensleben


Kategorie: Herausragendes kommunales Engagement
– Gefördert vom Deutschen Städtetag & der Deutschen Fernsehlotterie –

  • Allgäuer Lesefreu(n)de e. V. | Lesealarm im Allgäu - Die Lesefeuerwehr kommt | Kempten
  • coach@school e. V. | „Lesen gibt mir eine Chance – Sprache & Vielfalt fördern!“ - Das mehrsprachige Bücherkoffer Programm | Hamburg
  • Friedrich-Bödecker-Kreis im Land Bremen e. V.| Bücher-Kindergärten - Bücher sind Freunde | Bremerhaven
  • Lesefüchse e. V. | 15. Lesefest der Lesefüchse e.V. 2024 | München
  • Leseleo e. V. | Kinder werden so stark wie ein Löwe durch gezielte, individuelle Leseförderung. | Hamburg
  • Lesen lernen - Leben lernen | LESEN LERNEN-LEBEN LERNEN | Essen
  • LHS Stuttgart, Jugendamt, Kinderförderung- und Jugendschutz | Stuttgarter
    KinderKrimiWochen | Stuttgart
  • Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse KIBUM | Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse KIBUM | Oldenburg
  • Stadtbibliothek Bielefeld | Meine Sprache- Deine Sprache: Sprach- und Leseförderung für neu zugewanderte Kinder im Grundschulalter | Bielefeld
  • Stadtbibliothek Osnabrück | "Ausgefuchst: Clevere Kids und coole Bücher" | Osnabrück


Kategorie: Herausragende Sprach- und Leseförderung in Kitas
– 
Gefördert von Fröbel e. V. –

  • Caritasverband Worms e. V. | Worms
  • FRÖBEL Kindergarten Hamburger Meile | Hamburg
  • Katholische Kita St. Georg | Friedberg-Stätzling
  • Kindergarten Arche Noah | Waldkirchen
  • Kindertagesstätte Waldgeister | Hüttenberg-Volpertshausen
  • Kita Kastanie | Oelsnitz
  • Kita "Löbtauer Kinderwelt" | Dresden
  • Kita Lillipuz | Siegen
  • Städtische Kita Landwasser | Freiburg
  • Städtische Tageseinrichtung und Familienzentrum Plutostraße | Gelsenkirchen


Kategorie: Herausragende Leseförderung an Schulen
– 
Gefördert von der Arnulf Betzold GmbH

  • Gotthard-Müller-Schule | Filderstadt
  • Grundschule Altkirchen | Schmölln
  • Grundschule auf dem Süsteresch | Schüttorf
  • Grundschule Ernst Sonntag Seehausen | Wanzleben-Börde
  • Pestalozzi-Grundschule | Torgelow
  • Kielhornschule | Dortmund
  • Willy-Brandt-Gesamtschule Bochum | Bochum
  • Staatliche Realschule Neustadt bei Coburg | Neustadt
  • Carl-von-Ossietzky Gymnasium (CvO) Hamburg | Hamburg
  • Evangelisches Gymnasium Nordhorn | Nordhorn

Kategorie: Herausragende Leseförderung mit digitalen Medien
– 
Gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien

  • KaMa mittendrin | Barrierefreiheit im Kinderzimmer | Bergkamen
  • Literarische Gesellschaft Karlsruhe | Manga-Workshop | Karlsruhe
  • Maple Tales GmbH | Maple Tales - Deine interaktive Lesewelt | Frankfurt am Main
  • READ-O UG | READO - All about Books | Frankfurt
  • Schule am Pappelhof | UK - Unterstützte Kommunikation | Berlin
  • Stadtbibliothek Alzenau | Leseförderung mit App, Roboter & Co. | Alzenau
  • Stadtbibliothek "Heinrich Heine" Halberstadt | Filmwerkstatt | Halberstadt
  • Stadtbibliothek Lutherstadt Eisleben | Bibliothek - Mehr als nur Bücher! | Lutherstadt Eisleben
  • Tutoring for All | Lesen mit dem Turbo-Team | Hamburg
  • Vorlesen | Vorlesen und die Webseite dazu | Hamburg

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Lernort Bibliothek: Lebendiger Teil des Bildungsökosystems

Bibliotheken sind von zentraler Bedeutung als außerschulische Lernorte und Partner im deutschen Bildungssystem. Eine zeitgemäße Ausstattung mit digitalen Geräten und WLAN ist in den meisten Bibliotheken ebenso Standard wie ein breites Bildungsangebot für Menschen jeden Alters – von der Förderung des Lesens über die Vermittlung von Informations- und Medienkompetenzen bis hin zur Unterstützung im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Damit sie diese Rolle insbesondere an Orten übernehmen können, an denen es kaum oder gar keine anderen Bildungsangebote gibt, ist jedoch eine Erhöhung und verlässliche Bereitstellung von Ressourcen erforderlich. Dies betonten die Ergebnisse einer Umfrage unter knapp 650 Öffentlichen Bibliotheken deutschlandweit, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung und des Deutschen Bibliotheksverbandes.

80 Prozent der Bibliotheken sehen sich gut in ihre lokale Bildungslandschaft integriert. Nahezu alle befragten Einrichtungen (93 Prozent) richten ihre Angebote auch an Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren. Die wichtigsten Kooperationspartner sind Kindergärten und Grundschulen, mit denen 98 Prozent der Bibliotheken zusammenarbeiten, aber auch weiterführende Schulen (82 Prozent). 61 Prozent nennen die Kinder- und Jugendarbeit, während ein knappes Drittel Museen als Kooperationspartner angibt. Insbesondere in Groß- und mittelgroßen Städten mit 100.000 Einwohnern und mehr kooperieren viele Bibliotheken (44 Prozent) auch mit Makerspaces, Schülerlaboren oder Science Centern. Neben Führungen für Schulklassen, die 98 Prozent der Bibliotheken durchführen, gehören Lesungen, Vorträge und Filmvorführungen zum Angebot fast jeder Bibliothek (93 Prozent). Vier von fünf Bibliotheken bieten zudem spezielle Programme während der Schulferien an. Seminare und Workshops werden von der Hälfte der Bibliotheken durchgeführt, wobei in Groß- und mittelgroßen Städten sogar vier von fünf Bibliotheken entsprechende Angebote haben.

MINT und Medienkompetenz spielen eine besonders wichtige Rolle im Kontext der Bibliothek als Lernort: 57 Prozent der Bibliotheken bereiten MINT-Themen in Seminaren und Workshops auf, bei 38 Prozent gibt es Ferienangebote mit MINT-Bezug. Die Förderung von Medien- und Informationskompetenzen ist bei 73 Prozent im Rahmen von Führungen für Schulklassen, bei 68 Prozent in Seminaren und Workshops und bei 52 Prozent in den Ferienprogrammen verankert.

Jacob Chammon, Geschäftsführer der Telekom-Stiftung, betont: „Die Ergebnisse verdeutlichen klar, dass Bibliotheken heute mehr bieten als nur die Ausleihe von Büchern. Sie sind ein zentraler Lernort für alle, unabhängig von finanziellen Ressourcen oder Bildungshintergrund. Gerade für Kinder und Jugendliche sind solche außerschulischen Akteure entscheidend, um zusätzliche Lernmöglichkeiten zu schaffen, entweder allein oder in Kooperation mit Schulen. Ein herausragendes Beispiel ist hier die Vermittlung von Medienkompetenz, bei der Bibliotheken über beträchtliche Expertise verfügen und diese sinnvoll in das Bildungsökosystem für junge Menschen integrieren können.“

Dr. Holger Krimmer, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv), freut sich über die Ergebnisse der Umfrage: „Es wird klar, wie Bibliotheken heute als moderne Bildungs- und Begegnungsorte positioniert sind. Mit ihrem breiten Angebot und ihrer besonderen Expertise sollten sie zukünftig eine noch größere Rolle im Bildungsbereich spielen. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen dafür stimmen. Das Ziel sollte sein, alle Bibliotheken, unabhängig von ihrer Lage in Großstädten oder ländlichen Regionen, so auszustatten, dass sie flächendeckend ihr Potenzial als verlässliche Bildungspartner und eigenständige Lernorte entfalten können – personell, räumlich, finanziell. Dies muss auch in Zeiten knapper kommunaler Haushalte gewährleistet sein.“

Die Umfrageergebnisse zeigen vier Handlungsfelder für Bund, Länder und Kommunen auf, um die Entwicklung von Bibliotheken weiter zu fördern: eine verstärkte Integration der Arbeit von Bibliotheken in kommunale Bildungskonzepte, eine stärkere Förderung von Informations- und Medienkompetenz, eine gezieltere Ansprache der Zielgruppe der 10- bis 16-Jährigen sowie eine Unterstützung von Bibliotheken in ländlichen Regionen, um mehr Bildungsangebote anbieten zu können.

Zum Hintergrund:

Den Deutschen Bibliotheksverband und die Deutsche Telekom Stiftung verbindet die Überzeugung, dass Bibliotheken eine wesentliche Rolle für zukunftsrelevante Bildung spielen.  Seit 2017 vergeben sie gemeinsam die bereits langjährige Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“ und würdigen damit innovative Bibliotheksarbeit in Deutschland. Seit 2020 verleihen sie zudem die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres in kleinen Kommunen und Regionen“. Bei der Auswahl für beide Preise liegt besonderes Augenmerk auf der Qualität und Zukunftsorientierung der bibliothekarischen Arbeit, dem kreativen Einsatz digitaler Angebote sowie regionalem bzw. überregionalem und internationalem Engagement. Die Preisverleihungen finden immer zum Tag der Bibliotheken am 24. Oktober statt.


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Jetzt wird‘s bunt: Mach mit und gewinne eins von 3x SmartGames Vorschulspiele-Paketen!

Auf Fotosafari mit den Tieren der Savanne  Die Fotosafari bietet Spielern ab drei Jahren jede Menge bunten Spielspaß. Kinder im Vorschulalter tauchen ein in die Welt von Giraffe, Löwe und Co. Bei diesem Solitärspiel leiten Kids die Tiere an einen bestimmt

Auf Fotosafari mit den Tieren der Savanne

Die Fotosafari bietet Spielern ab drei Jahren jede Menge bunten Spielspaß. Kinder im Vorschulalter tauchen ein in die Welt von Giraffe, Löwe und Co. Bei diesem Solitärspiel leiten Kids die Tiere an einen bestimmten Ort in der Savanne. Mal steht der Löwe vor dem Regenbogen, mal soll der Elefant zum Trinken ans Wasserloch geführt werden. Doch knifflig wird es dann, wenn Hindernisse im Weg stehen. Die Giraffe kommt nicht zwischen den Bäumen oder dem Regenbogen hindurch, und der Löwe hat höllische Angst vor dem Wasser. Anhand von 60 Aufgabenkarten machen Kinder die Position der Tiere ausfindig. Dabei schulen sie nebenbei unter anderem räumliches Vorstellungsvermögen und lernen Präpositionen wie „vor“, „neben“ oder „unter“. Bei diesem Spiel gibt es vier Schwierigkeitsstufen, die farblich auf der jeweiligen Karte gekennzeichnet sind: Grün steht für Starter-, Gelb für Junior-, Rot für Expert- und Lila für Master-Aufgaben.

SmartGames „Kunterbunt“ – Ankleidespaß mit Köpfchen

Bei diesem Vorschulspiel von SmartGames versuchen Kinder für alle Figuren, die auf den Spielplättchen abgebildet sind, das richtige Outfit zu finden. Das Spiel enthält insgesamt 12 Plättchen: Acht durchsichtige mit Mustern und farbigen Flächen und vier mit Personen. Ein Aufgabenheft mit 80 Challenges gibt vor, was die Figuren am liebsten tragen. Ist es winterlich, so sollten sich Frostbeulen lieber eine Mütze aufsetzen. Ist der Badeanzug des Mädchens blau-gestreift oder gelb? Haben Kids die Plättchen der Reihenfolge nach korrekt auf der Halterung platziert und sieht das Ergebnis so aus wie im Heft vorgegeben, haben sie die Herausforderung gemeistert. Wie bei allen SmartGames gibt es immer nur eine richtige Lösung, die sich hinten im Aufgabenheft befindet. Das kunterbunte Logikspiel vermittelt Kindern spielerisch den Umgang mit Farben, Mustern und Formen. Außerdem trainieren sie Feinmotorik und kognitive Fähigkeiten wie Konzentration, Planen, Problemlösen und räumliches Denken.

Die Verlosung ist am 26. November 2023 abgelaufen.

Wir bedanken uns für die vielen Einsendungen und gratulieren:

  • Esther A. aus Essen
  • Elke F. aus Dresden
  • Isabel C. aus Bad Lippspringe

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Tag der Kinderseiten 2023 – Den Kinderrechten auf der Spur

 

Ein Thema, über 60 Webseiten und mehr als 100 Linktipps: Zum Tag der Kinderseiten am 21. Oktober, vernetzt sich die deutschsprachige Kinderseitenlandschaft unter dem Motto „Den Kinderrechten auf der Spur“. Mit einem Klick auf tag-der-kinderseiten.de öffnet sich die Tür in die spannende Welt der Kinderrechte – vielseitig und facettenreich aufbereitet auf unterschiedlichsten Plattformen unter dem Dach des Kinderseiten-Netzwerks Seitenstark.

Im Aktionszeitraum vom 21. Oktober bis zum Tag der Kinderrechte am 20. November und darüber hinaus illustrieren und erläutern die Kinderseiten ausgewählte Artikel der UN-Kinderrechtskonvention. Zugleich können Kinder ihre Rechte hier direkt online wahrnehmen, denn Online-Angebote für Kinder stehen in vielfacher Hinsicht für Kinderrechte ein: Hier finden Kinder Informationen, die erklären, ohne Angst zu machen. Hier ist Raum für Spiel, Bildung und Beteiligung.

Die eigene Meinung sagen, respektvoll miteinander umgehen und ernst genommen werden – all das erfahren Kinder auf den beteiligten Kinderseiten. Diskutieren und sich über Kinderrechte austauschen können Kinder zum Beispiel im sicheren Seitenstark-Kinderforum. Dort läuft aktuell das vom Deutschen Kinderhilfswerk geförderte Projekt „Kinderrechte – Level Up!“.

Übrigens: Auch Erwachsene dürfen sich auf tag-der-kinderseiten.de umschauen. Für Lehrkräfte und Interessierte gibt es vielfältige Unterrichtsmaterialien rund um das Thema Kinderrechte.

Das Online-Spezial „Kinderrechten auf der Spur“ steht ab dem 21. Oktober unter tag-der-kinderseiten.de  bereit.

Der gemeinnützige Seitenstark e.V. wird vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) im Rahmen der Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien gefördert.


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Bastelanleitung: Kastanien-Dinos

Dinos aus Kastanien

Herbstzeit ist Bastelzeit! IWir haben für euch eine kreative Bastelidee, die nicht nur Spaß macht, sondern auch die Fantasie der Kinder anregt.Gemeinsam mit den Kita-Kinder könnt ihr niedliche Dinosaurier aus Kastanien und Zahnstochern basteln. 

Das braucht ihr: 

  • Kastanien (frisch gesammelt und gut gewaschen)
  • Zahnstocher
  • Kreidestifte
  • Bastelpapier und Buntstifte
  • Klebstoff
  • Wackelaugen (optional)

So geht es:

  1. Vorbereitung: Gemeinsam mit den Kindern sammeln wir Kastanien. Am besten wäscht ihr die Kastanien vor dem Basteln.

  2. Auswahl der Kastanien: Sucht euch gemeinsam mit den Kindern Kastanien in verschiedenen Größen aus. Größere Kastanien eignen sich für den Körper, kleinere für den Kopf.

  3. Zusammenbau des Dinosauriers: Verbindet die Kastanien mit Zahnstochern. Steckt dazu die Zahnstocher vorsichtig in die Kastanien, um den Körper und den Kopf des Dinosauriers zu formen. 

  4. Gestaltung der Dinosaurier: Mit Kreidestiften (aus dem Bastelladen) könnt ihr nun noch die Kastanien verzieren und den Dinos so lustige Muster verpassen. 

  5. Gesicht und Details: Mit Kleber werden am Ende noch kleine Wackelaugen aufgeklebt, um den Dinosaurier-Geschichtern einen lustigen Ausdruck zu verleihen. 

  6. Präsentation und Geschichten: Aus Pappe und Bastelpapier gestaltet ihr gemeinsam mit den Kindern die passenden Landschaften für die Dinos. Ermutigt dabei die Kinder, sich Geschichten über ihre Dinosaurier auszudenken. Dies fördert die sprachliche Entwicklung und Kreativität.

Viel Spaß beim Ausprobieren


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Qualität im Ganztag: Kultusministerkonferenz gibt Empfehlungen

Die Kultusministerkonferenz hat in ihrer 383. Sitzung am 12.10.2023 Empfehlungen zur Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität der Ganztagsschule und weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder im Grundschulalter verabschiedet.

Die Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität ganztägiger Angebote an Grundschulen ist das Schwerpunktthema der Berliner KMK-Präsidentschaft. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, Katharina Günther-Wünsch, ist überzeugt davon, dass die KMK-Empfehlungen den qualitativen Rahmen für die bundesweite Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Förderung und Betreuung ab 2026 bilden können: „Mit den Empfehlungen soll substanziell dazu beigetragen werden, den erweiterten Zeitrahmen der Ganztagsschule und weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote pädagogisch zu nutzen und damit Kindern erweiterte Lernchancen zu ermöglichen“, sagte KMK-Präsidentin Günther-Wünsch. „Erstmals überhaupt hat die KMK damit gemeinsame Qualitätskriterien für die Ganztagsschule in Deutschland definiert. Unser Leitmotiv sind die Kinder: Die Interessen und Bedürfnisse der Kinder sind bei der pädagogischen Gestaltung ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote handlungsleitend. Schulleitung und gegebenenfalls außerschulische Kooperationspartner tragen gemeinsam Verantwortung dafür, dass die Ganztagsangebote die Lebenswelt der Kinder über das Aneignen von Kompetenzen hinaus ermutigend bereichern und nicht auf Betreuungsangebote reduziert werden.“

Nach der bundesgesetzlichen Verankerung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Förderung und Betreuung für Kinder im Grundschulalter liegt es in der Zuständigkeit der Länder, den qualitativen Rahmen für die Ganztagsangebote in den Ländern zu bestimmen. Die zwölf Empfehlungen geben Impulse für die Weiterentwicklung der Qualität des formalen, non-formalen und informellen Lernens über den ganzen Tag und benennen, was die pädagogische Qualität umfasst. Hervorgehoben werden beispielsweise die handlungsleitende Rolle der Kinder in der Angebotsgestaltung, die Bedeutung von Wohlbefinden und positiven pädagogischen Beziehungen, die starke Zusammenarbeit der Professionen und Akteure auf der Grundlage eines gemeinsamen Bildungsverständnisses, der Lebenswelt- und Sozialraumbezug sowie eine bedarfsgerechte Raumkonzeption und eine gesunde Mittagsverpflegung.

Die konkrete Umsetzung und Ausgestaltung der Rahmenbedingungen erfolgten durch die Länder vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Systeme und Strukturen.
Gut zwei Drittel aller Schulen sind derzeit bundesweit als Ganztagsschulen organisiert. Etwa die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler besuchen entsprechende Angebote in der außerunterrichtlichen Zeit. Mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf ganztägige Bildung ist mit einem weiteren Anstieg der Ganztagsschulen und weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote zu rechnen.

Zum Download:
Empfehlungen zur Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität der Ganztagsschule und weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder im Grundschulalter


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Aufzeichnung Online-Konferenz „Diversitätsbewusste Medienarbeit - Sensible und sicherere Räume gestalten“

Online-Konferenz: Diversitätsbewusste Medienarbeit - Sensible und sicherere Räume gestalten

Wie kann vielfaltsgerechte Medienpädagogik gelingen und was braucht es dafür? Wie können in der Medienarbeit sichere Räume geschaffen werden, in denen sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsende über diskriminierende Alltagserfahrungen austauschen oder sich ausprobieren können, in der Entwicklung einer eigenen Identität? Was braucht es als pädagogische Fachkraft, um sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden und eigene Stereotype kritisch zu reflektieren.Die Online-Konferenz „Diversitätsbewusste Medienarbeit - Sensible und sicherere Räume gestalten“ ist nun als Aufzeichnung verfügbar.

 

Diversitätsbewusste Medienarbeit - Sensible und sicherere Räume gestalten

Inhalt der Online-Konferenz

Wie kann vielfaltsgerechte Medienpädagogik gelingen und was braucht es dafür? Wie können in der Medienarbeit sichere Räume geschaffen werden, in denen sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsende über diskriminierende Alltagserfahrungen austauschen oder sich ausprobieren können, in der Entwicklung einer eigenen Identität? Was braucht es als pädagogische Fachkraft, um sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden und eigene Stereotype kritisch zu reflektieren.

Im einführenden Vortrag gibt Fluky einen Einblick in die Arbeit als Diversity Trainer*in. Dort verbindet Fluky Erkenntnisse verschiedener Disziplinen wie Sozialwissenschaft, Pädagogik und Psychologie mit der jahrelangen Praxiserfahrung aus Workshops mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Als DJ Freshfluke legt Fluky außerdem in Clubs auf und beschäftigt sich in ihren DJ-Workshops mit Jugendlichen unter anderem mit Themen wie „HipHop und Geschlecht“.

Anschließend berichtet Selma Maglic, medienpädagogische Referentin beim Büro Berlin des JFF, von ihrer Arbeit für das Meko Neukölln. Dort arbeitet sie hauptsächlich an rassismuskritischen und geschlechterreflektierenden Workshops und Angeboten. Sie skizziert konkrete Methoden aus ihrer Arbeit im Meko und vom CLUB DER KREATIVEN, einem Angebot des Meko Neukölln für Mädchen* mit Rassismuserfahrungen.

In einem dritten Vortrag geht der Medienpädagoge Falk Steinborn der Frage nach, warum es Queere Medienarbeit braucht und wie sie gelingt. Er verantwortet in Europas größter LSBTIQ*-Jugendeinrichtung anyway e. V. aus Köln die Medienarbeit und unter anderem die Webserie KUNTERGRAU. Sie erzählt die Geschichte von fünf schwulen Freunden und war unter anderem als erstes Jugendprojekt für den Grimme-Preis nominiert und wurde mit dem Dieter Baacke Preis sowie dem Webvideopreis ausgezeichnet.

Inhalt der Online-Konferenz

Präsentation (PDF)

Linksammlung (PDF)


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Das sind die Gewinner des Deutschen Schulpreises 2023

Robert Bosch Stiftung

Die Eichendorffschule in Erlangen (BY) gewinnt den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2023. Den Hauptpreis hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Tempodrom in Berlin überreicht (Seine Ansprache ist auf www.bundespräsident.de verfügbar). Fünf weitere Preise in Höhe von 30.000 Euro gehen an die Rothenburg-Grundschule in Berlin (BE), die Berufliche Schule ITECH in Hamburg (HH), die Grundschule am Dichterviertel in Mülheim an der Ruhr (NRW), die Nelson-Mandela-Gesamtschule in Bergisch Gladbach (NRW) und die Grundschule Op de Host in Horst (SH). Die weiteren neun Finalisten erhalten einen Anerkennungspreis in Höhe von je 5.000 Euro. Mit dem renommierten Wettbewerb zeichnen die Robert Bosch Stiftung GmbH und die Heidehof Stiftung GmbH jährlich die besten Schulen aus. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe.

Eine Mittelschule macht sich für mehr Bildungsgerechtigkeit stark

Die Eichendorffschule in Erlangen ist eine Mittelschule, die in Bayern der Hauptschule entspricht. Knapp 400 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren lernen hier - mehr als zwei Drittel von ihnen haben einen Migrationshintergrund. „Der Eichendorffschule gelingt es, den Schüler:innen, die von der Grundschule oftmals nur das Gefühl des Scheiterns kennen, die Angst vor Fehlern zu nehmen und ihnen wieder Freude am Lernen zu vermitteln“, lobt Prof. Dr. Thorsten Bohl, Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises und Direktor der Tübingen School of Education. Dafür setzt die Schule unter anderem auf selbstorganisiertes und eigenverantwortliches Lernen. Der „Raum der Mathematik“, eine digital unterstützte Lernumgebung, in der die Kinder der fünften und sechsten Klasse selbstständig lernen, ermöglicht vielen zum ersten Mal, Mathematik zu verstehen. Ab dem siebten Jahrgang arbeiten die Schüler:innen in sogenannten Lernbüros, in denen sie ihre individuellen Aufgaben mithilfe digitaler Technologie selbstständig abrufen. 

„Die Eichendorffschule hat in den vergangenen Jahren einen gebundenen Ganztagsbetrieb mit vielfältigen musischen, kulturellen, ökologischen und technischen Angeboten etabliert – eine Ausnahme in Bayern“, sagt Bildungswissenschaftler Bohl. Gleichzeitig hat die Schule den Schulalltag neu rhythmisiert, die Stundentafel angepasst und die fachlichen und überfachlichen Angebote in den Blick genommen. Durch ihr pädagogisches Konzept biete die Schule eine anregende Lernumgebung, die insbesondere benachteiligten Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven eröffne, so Bohl. 

Preisträger des Deutschen Schulpreises sind Impulsgeber für zukunftsfähiges Schulsystem

„Die über 100 Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises machen Hoffnung“, sagt Dr. Bernhard Straub, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung. „Sie sind Ideenlabor und Impulsgeber für ein zukunftsfähiges Schulsystem. Zwar können Mut, Tatendrang und Kreativität allein die strukturellen Herausforderungen, vor denen unser Bildungssystem steht, nicht lösen. Sie sind aber Ansporn, wenn nicht gar Verpflichtung, für eine gemeinsame Kraftanstrengung aller Beteiligten in Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft.“

Seit 2006 verleiht die Robert Bosch Stiftung GmbH gemeinsam mit der Heidehof Stiftung den Deutschen Schulpreis. Er ist die renommierteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Auszeichnung für gute Schulen in Deutschland. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT Verlagsgruppe. 

Im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht die Qualität des Unterrichts und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen für ihre Schüler:innen am besten gestalten können. Alle Finalisten haben in den vergangenen Monaten ein aufwendiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Die Expert:innen der Jury hatten zunächst 20 Schulen aus 85 Bewerbungen ausgewählt. Diese wurden im Mai und Juni dieses Jahres von Juryteams besucht und begutachtet. Im Anschluss nominierte die Jury 15 Schulen für die Endrunde des Deutschen Schulpreises 2023.

Seit Beginn des Programms haben sich rund 2.500 Schulen um die Auszeichnung beworben. Bei der Auswahl der Preisträger bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: „Unterrichtsqualität“, „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ sowie „Schule als lernende Institution“. Diese Merkmale sind inzwischen als Kennzeichen guter Schulqualität allgemein anerkannt.

Die Konzepte der Preisträgerschulen werden anschließend ausgewertet, aufbereitet und über Fortbildungen, Publikationen und die Online-Plattform Deutsches Schulportal allen Schulen zugänglich gemacht. Ein Kreislauf, in dem sich gute Schulpraxis verstärkt und verbreitet.


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Vorlesenmonitor 2023: Ein Drittel der Eltern lesen Ihren Kindern nicht vor

DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung stellten in Berlin die Ergebnisse ihrer Bildungsstudie „Vorlesemonitor“ vor. Hervorstechende Erkenntnisse zeigen einen deutlichen Handlungsbedarf, da mehr als ein Drittel der Eltern ihren Kindern nur selten oder überhaupt nicht vorliest. Durch Buchgeschenke sowie Ausleihmöglichkeiten besteht jedoch eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Kinder in Familien regelmäßig vorgelesen wird. Darüber hinaus zeigt die Untersuchung, dass das Vorlesen von Generation zu Generation weitergegeben werden kann: Kinder, die heute Vorlesen erleben, geben diese Erfahrungen in der Zukunft selbst aktiv weiter.

Seit 2004 rufen DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung zum Bundesweiten Vorlesetag auf. Der Vorlesemonitor, als etablierte Bildungsstudie, begleitet den Aktionstag aus Forschungssicht seit 2007. In diesem Jahr wurden 833 Eltern zu ihrem Vorleseverhalten befragt. Der Vorlesemonitor untersuchte auch in diesem Jahr Faktoren, die das Vorlesen fördern können. Ein zentrales Ergebnis lautet: Neben den Eltern selbst können auch äußere Impulse einen Unterschied machen. Buchgeschenke von verschiedenen Seiten tragen dazu bei, dass Bücher Einzug in Familien halten und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass dort regelmäßig vorgelesen wird.

Die Erhebung zeigt ebenfalls, dass Kinder oft selbst das Vorlesen einfordern, besonders in Familien, in denen Eltern noch selten vorlesen und entsprechende Rituale fehlen. Dies stellt eine Herausforderung für diejenigen dar, die Kinder außerhalb der Familie betreuen und begleiten. Sie können das Vorlesen erlebbar machen und Kinder ermutigen, das Vorlesen auch zu Hause einzufordern. Personen mit direktem Kontakt zu Eltern können ebenfalls dazu ermutigen und Hilfestellungen geben. Zudem kann das Vorlesen von Generation zu Generation weitergegeben werden: Kinder, die heute das Vorlesen erleben, geben diese Erfahrung in der Zukunft selbst aktiv weiter.

„Vorlesen ist über Generationen hinweg bedeutsam und verbindet die Lebenswelten von Eltern, Kindern und perspektivisch deren Kinder – häufig, auch wenn Eltern eine formal geringe Bildung haben. Kindern, denen heute vorgelesen wird, sind die Vorlesenden von morgen! So prägt das Vorlesen nicht nur Individuen, sondern auch die Gesellschaft – heute und in Zukunft!“, sagt Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen.

Das „Vererben“ des Vorlesens sei ein ermutigender Befund, so Maas. „Nach wie vor müssen wir jedoch noch viel tun und dürfen uns auf diesen Lichtblicken nicht ausruhen! Flächendeckende Allianzen und gesellschaftlicher Wandel bleiben weiterhin das Ziel! Wir benötigen eine Gesamtstrategie für Lesen und Bildung in Deutschland!“

Die Ergebnisse des Vorlesemonitors sowie der letztjährigen Studien finden Sie unter: www.stiftunglesen.de/vorlesemonitor


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Gleichstellung am Arbeitsmarkt braucht mehr als öffentliche Kinderbetreuung

Eine Studie von Ökonominnen der Universitäten Passau und Potsdam zeigt: Kinderbetreuung ermöglicht es Müttern, nach der Geburt schnell in den Beruf zurückzukehren. Doch für Karrieresprünge reicht eine schnellere Rückkehr nicht.

Elternschaft hat schwerwiegende finanzielle Folgen. Gezeigt hat dies unter anderem die US-Ökonomin Claudia Goldin, die für ihre Forschung zu geschlechtsspezifischen Unterschieden am Arbeitsmarkt den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis erhalten hat. Die Wissenschaft hat dafür den Begriff „Child Penalty“ geprägt, die Abstrafung fürs Elternsein. Nach aktuellem Stand trifft diese vor allem die Mütter, weniger die Väter. In Deutschland ist das Phänomen besonders ausgeprägt. Mit ein Grund ist, dass viele Frauen nach der Geburt von Kindern Teilzeit in den Beruf zurückkehren und zu Hause mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten.

Ökonominnen der Universitäten Passau und Potsdam haben untersucht, ob der Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren diese langfristigen Folgen mindern kann. Schließlich könnte eine schnellere Rückkehr an den Arbeitsmarkt die Chance eines beruflichen Aufstiegs erhöhen. Doch tatsächlich finden die Ökonominnen keinen solchen Effekt.

"Öffentliche Kinderbetreuung – so wie sie aktuell in Deutschland ausgestaltet ist – hilft, um schnell wieder in den Beruf zurückkehren zu können. Aber sie stößt an ihre Grenzen, wenn es um die Karriere der Mütter geht", fasst Geske Rolvering von der Universität Passau das Ergebnis zusammen. Rolvering ist Doktorandin am Lehrstuhl für Public Economics. Die Studie, die sie gemeinsam mit Katrin Huber von der Universität Potsdam verfasst hat, ist Teil ihrer kumulativen Dissertation.

Die Forscherinnen analysieren darin mit Hilfe mikroökonometrischer Methoden Daten von Müttern in Westdeutschland, die zwischen 2005 und 2019 ihr erstes Kind bekommen haben. Von 2005 bis 2008 sorgten mehrere familienpolitische Reformen für einen massiven Ausbau der Kinderbetreuungsplätze, der jedoch unter anderem aufgrund von administrativen Hürden in den Landkreisen unterschiedlich schnell erfolgte. Diese regionalen Abweichungen nutzen Huber und Rolvering für ihre Studie. Um Rückschlüsse über das berufliche Fortkommen der Mütter ziehen zu können, kombinieren die Ökonominnen Sozialversicherungsdaten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg mit einer Erwerbstätigenbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie des Bundesinstituts für Berufsbildung aus dem Jahr 2018.

Die Ergebnisse im Überblick:


• Öffentliche Kinderbetreuung führt dazu, dass Frauen nach der Geburt schneller in den Beruf zurückkehren. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie zwei Jahre nach der Geburt des ersten Kindes wieder erwerbstätig sind, ist in Regionen mit einem gut ausgebauten Angebot um 5,5 Prozentpunkte höher als in Regionen mit geringerem Ausbau.
• Allerdings kehren die meisten nur in Teilzeit zurück.
• Auf den beruflichen Aufstieg, die Übernahme anspruchsvollerer Tätigkeiten oder einer Führungsposition, wirkt sich öffentliche Kinderbetreuung kaum aus.
• Die Forscherinnen untersuchen, ob bestimmte Gruppen von Frauen stärker profitieren, beispielsweise Frauen mit höherem Einkommen oder in weniger familienfreundlichen Berufen. Doch auch hier zeigt sich kein Effekt.

"Unsere Ergebnisse sind keinesfalls so zu deuten, dass öffentliche Kinderbetreuung nichts bringt", betonen die Forscherinnen in ihrer Studie. "Vielmehr braucht es offenbar im deutschen Kontext weitere Anstrengungen auf mehreren Ebenen, um die Gleichstellung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt voranzutreiben." So sei gerade in Großstädten die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen noch immer höher als das Angebot. Andere Studien hätten zudem gezeigt, dass in deutschsprachigen Ländern althergebrachte Rollenmuster nach wie vor so stark wirkten, dass die Mütter zu Hause blieben.

Die Studie von Rolvering und Huber mit dem Titel "Public Child Care and Mothers’ Career Trajectories" ist als Diskussionspaper in der Reihe des IZA Institute of Labor Economics erschienen. Es handelt sich dabei um eine Vorabveröffentlichung, die noch kein Peer-Review-Verfahren durchlaufen hat.

Die Ökonominnen bauen mit ihrer Arbeit auf vorangegangene Forschung am Passauer Lehrstuhl für Public Economics auf, der die Wirkung von politischen Maßnahmen untersucht, darunter auch familienbezogene Leistungen. Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Stefan Bauernschuster hatte in einer Arbeit den Nachweis erbracht, dass öffentlich geförderte Kinderbetreuung die Erwerbstätigkeit von Müttern erhöht. Die Studie war in der Öffentlichkeit breit diskutiert worden und fand Eingang in den aktuellen US-Wirtschaftsbericht.

Über die Autorinnen

Geske Rolvering ist Doktorandin am Lehrstuhl für Public Economics an der Universität Passau. Sie hat an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) Business Administration studiert und an der Universität Maastricht in den Niederlanden einen Master in Economics absolviert.

Dr. Katrin Huber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Potsdam und affiliierte Wissenschaftlerin am Lehrstuhl für Public Economics an der Universität Passau, wo sie bis 2019 promoviert hat. In ihrer preisgekrönten Promotion beschäftigte sie sich unter anderem mit den Karrierekosten des Kinderkriegens.