2023

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Mathe-Muffel aufgepasst! Tipps für Mathematik im Alltag

Christoph Wehrer © Stiftung Kinder forschen

Mathematik hat hierzulande oft einen schlechten Ruf. „Das braucht im echten Leben doch kein Mensch“, heißt es dann. Und bei schlechten Noten in der Mathearbeit heißt es zum Trost häufig: „Das konnte ich auch nie. Liegt in der Familie.“ Vergleichsstudien im Bildungswesen – von IGLU über Vera bis IQB – zementieren das Imageproblem von Mathematik seit Jahren. Bringen sie doch selten gute Nachrichten, was die Mathekenntnisse von Schülerinnen und Schülern in Deutschland betrifft. Der Mathe-Hammer in diesem Jahr kommt aber erst noch: Für die Veröffentlichung der aktuellen PISA-Studie am 5. Dezember 2023 mit Schwerpunkt Mathematik befürchten Expertinnen und Experten einmal mehr dramatisch schlechte Ergebnisse.

Allerhöchste Zeit also, dem Mathe-Drama mit Lösungen zu begegnen. Denn Mathematik beginnt nicht erst in der Schule. Im Gegenteil: Mathematisches Denken entwickelt sich schon im Kita-Alter und sollte dort unterstützt werden. Viele vergessen, dass Mathematik fester und selbstverständlicher Teil unseres Alltags ist. Mit Zahlen, aber auch Formen umgehen zu können, hilft uns dabei, Herausforderungen im Alltag zu bewältigen – das gilt für Erwachsene genauso wie für Kinder. Gleichzeitig verstecken sich hier wichtige Basiskompetenzen, die Kinder für das weitere mathematische Denken brauchen. Diese Grundlagen können bereits ab einem Alter von drei Jahren zu Hause oder in der Kita gelegt werden – ganz ohne Druck und nah dran am Leben der Kinder. Die Bildungsexpertinnen und -experten der Stiftung Kinder forschen haben drei Tipps für den Alltag zu Hause oder in der Bildungseinrichtung zusammengestellt.

Gemeinsam backen und kochen: Messen und vergleichen mit leckerem Ergebnis

Mathe macht keinen Spaß? Von wegen. Beim Plätzchenbacken im Advent oder beim gemeinsamen Kochen zum Mittagessen werden beispielsweise Zutaten gewogen und Formen aus Teig ausgestochen. Wie viel sind 200 Gramm Mehl? Wie viel 300 Milliliter Milch? Welche Nudeln sind länger: Spaghetti oder Fusilli? Kinder können hier viele mathematische Grundlagen lernen, wenn sie selbst messen und abwiegen dürfen. Obendrauf gibt es eine Portion Selbstbewusstsein, gemeinsam verbrachte Zeit und ein überaus leckeres Ergebnis.

Mathe-Spaziergänge: Formen, Muster und Zahlen liegen auf dem Weg

Spazierengehen? Langweilig? Nicht, wenn man gelegentlich gemeinsam den Blickwinkel ändert. Schmale Türen, breite Tore, rechteckige Fenster – mal senkrecht, mal waagerecht –, runde Schilder, dreieckige Dachgiebel: Die Straßen in Städten und Dörfern sind voller mathematischer Formen und wiederkehrender Muster. Wo können die Kinder sie entdecken? Welche Formen kommen immer wieder vor? Wer findet die meisten unterschiedlichen Formen? Und welche Zahlen finden die Mädchen und Jungen an Häusern und Autos oder auf Schildern? Auch in der Natur gibt es Formen und Muster zu entdecken. Kinder – und natürlich auch Erwachsene – können hier kreativ werden und mit Mandalas aus Naturmaterialien selbst ganz neue Muster gestalten.

Faszination Taschengeld: Lass dich nicht über den Tisch ziehen!

Vielleicht am eindeutigsten ist Mathematik immer dann in unserem Alltag zu erkennen, wenn es um Geld geht. Wie viel kostet etwas? Was kann ich alles mit dem Geld kaufen, das ich habe? Das lässt sich spielerisch am Kaufmannsladen im Kinderzimmer oder in der Kita entdecken – oder aber ganz real beim gemeinsamen Einkaufen. Spätestens wenn Kinder im Grundschulalter ein erstes kleines Taschengeld bekommen, werden diese Fragen relevant. Umso wichtiger, dass Eltern, Erzieherinnen und Erzieher oder auch Lehrkräfte mit den Mädchen und Jungen darüber sprechen und mit ihnen üben. Wie lange muss ich sparen, um ein bestimmtes Spielzeug kaufen zu können? Und wie viel Wechselgeld bekomme ich eigentlich zurück? Kenntnisse, die Kinder ihr ganzes Leben brauchen werden.

Unterstützung für Erwachsene

Wichtig in allen Bereichen der frühkindlichen Bildung ist die Begleitung. Im Idealfall arbeiten alle Bezugspersonen der Kinder zusammen, also Eltern, Erzieherinnen und Erzieher in Kita oder Hort sowie Grundschullehrkräfte. Für die pädagogischen Fachkräfte in Kita, Hort und Grundschule bietet die Stiftung Kinder forschen aktuell zwei Fortbildungen im Bereich Mathematik an: „Zahlen, Zählen, Rechnen - Mathematik entdecken“ sowie „Mathematik in Raum und Form entdecken“. Auf der Website der Stiftung gibt es außerdem viele Forschungsideen zu den Themen „Zahlen & Geometrie“ – sowohl für Kita, Hort und Grundschule als auch für zu Hause. Weitere Angebot sind für 2024 geplant.

Über die Stiftung Kinder forschen

Die gemeinnützige Stiftung Kinder forschen engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Die Stiftung Kinder forschen verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner

der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Die Stiftung Kinder forschen hieß bis 2023 Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Am 10. Mai 2023 gab sie ihre Umbenennung bekannt.

Hier erfahren Sie mehr über die Stiftung Kinder forschen: www.stiftung-kinder-forschen.de


Top Themen Zeitnah

Forderung: Kein Ausspielen von Qualitätsent­wicklung gegen Entlastung von Eltern

in zivilgesellschaftliches Bündnis, bestehend aus Verbänden, Organisationen und weiteren Akteuren rund um frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung, fordert unmissverständlich: Kein Ausspielen von Qualitätsentwicklung gegen kostenlose Teilhabe an der frühkindlichen Bildung. Die Forderungen des Bündnisses skizzieren zentrale Anliegen für bestmögliche Kindertagesbetreuung in Deutschland.

Maximale Forderungen für maximale Qualität
Die Forderungen betreffen verbindliche Qualitätsstandards im achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII), z.B. einen wissenschaftlich empfohlenen Fachkraft-Kind-Schlüssel. Die Stärkung von Kita-Leitungen und Unterstützungsebenen, die Anpassung von Gruppengrößen und die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Kindern in herausfordernden Lebenslagen sind weitere zentrale Anliegen.

Fachkräfte als Schlüssel für Qualität
Das Bündnis setzt sich für die Steigerung der Attraktivität des Berufsfeldes der pädagogischen Fachkraft ein, betont die Rolle von Pädagog:innen und fordert angemessene Entlohnung und gute Rahmenbedingungen. Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften sowie die Ausweitung der Ausbildungskapazitäten sind drängende Herausforderungen, die keinen Aufschub mehr dulden

Bedarfsgerechtes Angebot für alle Familien
Das Bündnis fordert ein bedarfsgerechtes Angebot, welches die Vielfalt der Bedarfe der Familien berücksichtigt. Die Einbeziehung der Wünsche und Interessen von Kindern und Eltern sowie demokratische Mitbestimmungsrechte sind die Voraussetzung für hohe Qualität.

Nachhaltige Finanzierung für dauerhafte Verbesserung
Die Forderungen beinhalten auch eine ausreichende Finanzierung für eine dauerhafte Verbesserung der frühkindlichen Bildung. Das Bündnis fordert eine gemeinsame, dauerhafte Finanzierung von Qualitätsstandards in Kitas, unabhängig von sozialer und ökonomischer Situation der Familien. Dafür braucht es einen breiten gesellschaftlichen und politischen Konsens.

Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, führt dazu aus: „Dass wir ein bedarfsdeckendes Platzangebot brauchen, versteht sich von selbst. Darüber hinaus muss allen bewusst sein, dass wir mit der frühkindlichen Bildung den Grundstein der Bildungsbiografie legen. Um die Qualität hochzuhalten und weiterzuentwickeln, muss für Personen, die ohne originäre Ausbildung eingesetzt werden, eine Vor- und berufsbegleitende Weiterqualifizierung sichergestellt werden.“

Das Papier wurde neben dem Initiator, der Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi), und dem Verband Bildung und Erziehung, zum Beispiel auch von deren Dachverband, dem dbb beamtenbund und tarifunion, unterzeichnet.

Das gemeinsame Forderungspapier finden Sie hier.


Advertorial Top Themen Gewinnspiele

Verosung: 3x Liederturnen-Gesamtpakete für mehr Bewegung, Musik und Fantasie in der Kita

Tolly Turnmaus bringt Kinder in Bewegung!

Bewegungslieder bilden bei Liederturnen den Dreh- und Angelpunkt. Das Lied-Thema und einzelne Textzeilen geben die Impulse für Bewegungsspiele, Experimentierphasen, Bewegungsgeschichten und auch für den Aufbau von Bewegungslandschaften.

‌Mit den Anregungen zum Bewegen, Singen, Tanzen, Spielen, Musizieren und Experimentieren lassen sich im Handumdrehen Bildungsangebote mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen gestalten. Dabei sind die Ideen so angelegt, dass sie sich leicht in den Alltag integrieren und erweitern lassen.

Das Liederturnen-Paket beinhaltet:

Tolly Turnmaus Plakate

Tolly Turnmaus als Plüschtier
Tolly Turnmaus ist fester Bestandteil des Liederturnen-Konzeptes. Sie spricht die Kinder auf emotionaler Ebene an, gibt ihnen die Möglichkeit sich mit ihr zu identifizieren und motiviert sie sich gedanklich, sprachlich und motorisch aktiv einzubringen.

Tolly Turnmaus Bewegungs-Memo
Mit dem „Tolly Turnmaus Bewegungs-Memo“ lassen sich spannende und bewegungsreiche Varianten des klassischen Memorys spielen. Das Bewegungs-Memo ist ein tolle Idee für alle Kinder und Erwachsene, die sich gerne gemeinsam bewegen, frei nach unserem Motto: "Was Tolly kann, das kannst du auch!"

Broschüre Kinderturnstunden & Bewegungslandschaften
Bewegungslieder bilden im Liederturnen-Konzept den Dreh- und Angelpunkt für die Umsetzung fantasievoller Turnstunden. Das Lied-Thema und einzelne Textzeilen geben die Impulse für Bewegungsspiele, Experimentierphasen, Bewegungsgeschichten und auch für den Aufbau von Bewegungslandschaften.

Broschüre Liederturnen Spielideen für die Kita
Diese Broschüre ist ganz auf den Einsatz in der Kita zugeschnitten und ein verlässlicher Begleiter für ein Jahr voller Freude an Musik und BewegungMit den Anregungen zum Bewegen, Singen, Tanzen, Spielen, Musizieren und Experimentieren lassen sich im Handumdrehen Bildungsangebote mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen gestalten. Dabei sind die Ideen so angelegt, dass sie sich leicht in den Alltag integrieren lassen.

Broschüre Postkarten-Abenteuer mit Tolly Turnmaus
„Wir haben Post von Tolly Turnmaus!“ So beginnt nach dem Aufwärmlied von „Tolly Turnmaus“ das große Bewegungsabenteuer! Die liebevoll gestalteten Postkartenbilder wecken die Fantasie und Neugier der Kinder, sodass sie mit Begeisterung Tolly´s Einladung folgen ihr nachzureisen. Im Anschluss gibt es eine Bewegungsgeschichte mit erlebnisreichen Spielen und Gerätestationen die Motorik, Sprache, Wahrnehmung und Kooperation ganzheitlich fördern.

Tolly Turnmaus Plakate
Die drei Plakate bilden Motive aus Tolly´s Liedern und Bewegungsabenteuern ab. Sie bieten eine Vielzahl von Sprech-, Spiel und Bewegungsanlässen und können im Bewegungs- oder Gruppenraum der Kita aufgehängt werden.

Die Verlosung ist am 15. Januar 2024 abgelaufen.

Wir bedanken uns für die vielen Einsendungen und gratulieren: 

  • Jeanette M. aus Herscheid
  • Sylke G. aus Hamburg
  • Simone F. aus Kreuzwertheim

Top Themen Weiterbildung

Aufgezeichnete Online-Konferenz: Gemeinsam demokratisch handeln – Kinder und Jugendliche gegen Hass im Netz stark machen

Online-Konferenz: Gemeinsam demokratisch handeln – Kinder und Jugendliche gegen Hass im Netz stark machen

Menschen, die sich online bewegen, sind häufig mit Hate Speech konfrontiert. Was ist unter Hate Speech zu verstehen? Wo begegnet sie uns und in welchen Formen tritt sie auf? Wie können Kinder und Jugendliche durch medienpädagogische Projekte gegen Hate Speech gestärkt werden? Und welche Informationsangebote gibt es für pädagogische Fachkräfte?

Das „Initiativbüro Gutes Aufwachsen mit Medien“ beantwortete diese und weitere Fragen im Rahmen der Online-Konferenz „Gemeinsam demokratisch handeln – Kinder und Jugendliche gegen Hass im Netz stark machen“. Die Aufzeichnung davon kann man hier ansehen.

Gemeinsam demokratisch handeln – Kinder und Jugendliche gegen Hass im Netz stark machen

Inhalt der Online-Konferenz

Menschen, die sich online bewegen, sind häufig mit Hate Speech konfrontiert. Was ist unter Hate Speech zu verstehen? Wo begegnet sie uns und in welchen Formen tritt sie auf? Wie können Kinder und Jugendliche durch medienpädagogische Projekte gegen Hate Speech gestärkt werden? Und welche Informationsangebote gibt es für pädagogische Fachkräfte?

In einem einführenden Vortrag gibt Charlotte Lohmann von firewall – Hass im Netz begegnen, einem Projekt der Amadeu Antonio Stiftung, einen Überblick über die gesellschaftlichen Folgen von Hate Speech und stellt das firewall-Konzept vor. Das Projekt zeigt auf, wie Jugendliche effektiv zum Thema digitale Zivilcourage gestärkt werden können.

Anschließend berichtet Martin Hagler von SINN MEDIA vom Projekt #No2HateSpeech und dessen Ansatz mit künstlerischen Mitteln, wie Storytelling und Street-Performance, eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema Hate Speech zu ermöglichen. Er gibt dabei Einblick in die Methodik der Performance-Kunst, Filmproduktion sowie Tipps zur technischen Umsetzung und Videobearbeitung mit Smartphone / Tablet Apps (u. a. CapCut).

Im dritten Vortrag stellt Heiko Wolf, Projektmitarbeiter der GMK im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz, aktuelle Tätigkeiten und geplante Veranstaltungen und Informationsangebote zu Hate Speech für Fachkräfte der Jugend(bildungs)arbeit vor. Darüber hinaus gibt er einen Einblick in einzelne Methoden zur Thematik Hate Speech aus seiner langjährigen Erfahrung als freiberuflicher Medienpädagoge.

Präsentation und weiterführende Links aus dem Chat

Präsentation (PDF)

Linksammlung (PDF)


Top Themen Gesundheit

Aktive Kinder, rege Erwachsene: Warum Kinder mehr Bewegung brauchen

Rachel on Unsplash

Die Stiftung Kindergesundheit äußert in einer aktuellen Stellungnahme große Besorgnis über den zunehmenden Mangel an körperlicher Aktivität bei Kindern und Jugendlichen, der ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Laut dem kürzlich veröffentlichten Kindergesundheitsbericht 2023 erreichen nur noch wenige Jugendliche die von der WHO empfohlene tägliche Bewegungsdauer, insbesondere Mädchen bewegen sich noch weniger als Jungen. Die Digitalisierung des Alltags und die Verfügbarkeit von On-Demand-Medien tragen zu diesem Problem bei.

Intensive und regelmäßige Bewegung spielt das ganze Leben lang eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Besonders in den ersten Lebensjahren ist sie von großer Bedeutung für die körperliche, geistige, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, betont die Stiftung Kindergesundheit in einer aktuellen Stellungnahme und äußert große Besorgnis hinsichtlich des aktuellen Trends: Der zunehmende Mangel an körperlicher Aktivität von Kindern sei zu einem ernsten Problem geworden - nicht nur für die Familien, sondern für die gesamte Gesellschaft. Die Folgen reichen über fehlende körperliche Fitness, Haltungsschäden bis zur Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit der jungen Generation.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt allen heranwachsenden Mädchen und Jungen, sich jeden Tag mindestens 60 Minuten lang mit moderater bis hoher Intensität körperlich zu bewegen. Als Faustregel gilt: Täglich mindestens eine Stunde im Freien toben oder körperlich so aktiv sein, dass sich das Herz-Kreislauf-System aktiviert und die Kinder außer Atem kommen und schwitzen.

Es fehlen leicht zugängliche Bewegungsanreize – insbesondere für Mädchen

„Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass mit zunehmendem Alter immer weniger Kinder diese von der WHO empfohlene Aktivitätsdauer erreichen. Mädchen bewegen sich dabei noch weniger als Jungen“, berichtet der Münchner Kinder- und Jugendarzt Prof. Dr. Dr. Berthold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. „Wie der kürzlich veröffentlichte ‚Kindergesundheitsbericht 2023‘ unserer Stiftung belegt, können unter den Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren nur noch 7,5 Prozent der Mädchen und 16,0 Prozent der Jungen ausreichend Bewegung in ihren Alltag integrieren. Dadurch steigt aber die Wahrscheinlichkeit, dass viele junge Menschen aufgrund ihres heutigen bewegungsarmen Lebens später ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie koronare Herzerkrankungen, Diabetes und Krebs tragen“.

Informationen, Konsum, Unterhaltung und Kommunikation sind in unseren Tagen für viele junge Menschen „on demand“, also auf Abruf verfügbar, stellt Prof. Tim Bindel, Professor für Sportpädagogik und Sportdidaktik an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz, im Kindergesundheitsbericht 2023 fest. Diese direkte Verfügbarkeit ist für Jugendliche selbstverständlich geworden. Man könne deshalb auch von einer „neuen Jugend“ sprechen, die frühzeitig beginnt, ihre Lebensfragen in den sozialen Medien zu teilen.

Das Internet verdrängt „frische Luft“

Diese „neue Jugend“ zeichnet sich laut laut Bindel durch drei wesentliche Merkmale aus, wenn es um die Bewertung von Freizeit, Sport und Bewegung geht:

Erstens führt die zunehmende Digitalisierung des Alltags zu einer geringeren körperlichen Aktivität, da viele alltägliche Bedürfnisse digital erfüllt werden können.

Zweitens verbringen Jugendliche vermehrt ihre Freizeit mit Medien, da dort verlockende Angebote auf Abruf verfügbar sind (On-Demand-TV, Apps, Spiele).

Drittens haben sich die Ansprüche an analoge Freizeitaktivitäten verändert, weil die digitalen Angebote für viele Kinder und Jugendliche attraktiver erscheinen und individuell nutzbar sind.

Zur gleichen Zeit haben sich die Möglichkeiten der Kinder, draußen zu spielen, in den letzten Jahrzehnten weiter verringert, beklagt die Stiftung Kindergesundheit. Parallel dazu nahm das Angebot und die Verfügbarkeit von Medien wie Fernseher, Tablets, Spielekonsolen und Smartphones beständig zu. In den Jahren der Covid-19-Pandemie führte dies zu einem rasch weiter angestiegenem problematischen Medienverhalten.

Wie reißt man Kinder vom Stuhl?

Wichtig sind mehr Bewegung und weniger Sitzen, betont die Stiftung Kindergesundheit. Kleinkinder sollten nicht länger als eine Stunde am Stück sitzen. Kinder, die stundenlang vor dem Handy sitzen, TV schauen oder am Computer kleben, sind fast völlig bewegungslos. Da sie zudem in der Schule und bei den Hausaufgaben stillsitzen, bewegen sie ihren Körper kaum.

„Durch die übermäßige Mediennutzung wird die Zeit knapp für andere Bereiche des kindlichen Lebens“, unterstreicht Professor Koletzko. „Vielseher führen seltener Gespräche mit anderen Kindern oder den Eltern und spielen seltener ein Musikinstrument als Wenigseher. Zu viel Mediennutzung wirkt sich auch in der Schule ungünstig aus auf die Konzentration, die Aufmerksamkeit und das Leistungsniveau der Kinder und führt sogar nachweislich zu vermehrter Gewaltbereitschaft“.

Der Kinder- und Jugendarzt empfiehlt deshalb: „Eltern sollten den Fernsehkonsum ihrer Kinder konsequent kontrollieren. Eine Stunde Fernsehen pro Tag ist für Schüler genug. Außerdem sollten Eltern dringend darauf achten, dass für ausreichende Bewegung der Kinder gesorgt ist“. Nicht zuletzt wirkt sportliche Betätigung auch positiv auf die Stimmung und daher präventiv gegen die Entwicklung einer depressiven Symptomatik.

Die Bedürfnisse der On-Demand-Kultur, wie Flexibilität und ständige Verfügbarkeit, lassen sich nur schwer mit den Anforderungen des klassischen, oft leistungs- und wettbewerbsorientierten Sportvereins in Einklang bringen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Sport im Verein treiben, deutlich zurückgegangen ist. Die Politik ist gefordert, sportliche Anreize zu schaffen, die für Jugendliche attraktiv und leicht zugänglich sind und mit der digitalen Welt konkurrieren können, zum Beispiel durch den Ausbau des städtischen Raums und die Schaffung von sogenannten Jugendspielplätzen.

Ein Tiger bringt Kinder auf Trab

Um die Gesundheit von Kindern im Vorschulalter zu fördern hat die Stiftung Kindergesundheit das Projekt „Tigerkids – Kindergarten aktiv“ entwickelt, das seit 2007 bundesweit im Einsatz ist. „TigerKids“ erreicht Vorschulkinder aus allen Bevölkerungsgruppen und sozialen Schichten. Im Rahmen des Programms erlernen die Kinder spielerisch das richtige Ernährungsverhalten. Gleichzeitig werden ihre Ausdauer und Koordination durch ein Bewegungsprogramm gefördert und ihnen Spaß an körperlichen Aktivitäten vermittelt.

Mittlerweile hat der Tiger in vielen Kindergärten Einzug gehalten, freut sich das Team der Stiftung Kindergesundheit. Die Zahlen sprechen für sich: Seit 2019 haben mehr als 3000 Einrichtungen am „TigerKids“-Programm teilgenommen. Das Programm hat bereits über 150.000 Familien erreicht. Alle teilnehmenden Teams berichteten, dass die Kinder mehr Obst und Gemüse verzehrten als vor der Teilnahme am „TigerKids“-Programm.

Das „TigerKids“-Projekt der Stiftung Kindergesundheit dient mittlerweile als Vorbild für Präventionsmaßnahmen in vielen europäischen Ländern und wurde international bereits mehrfach ausgezeichnet.


Top Themen Gesundheit

Gebrauchtes Spielzeug: Was ist noch für Kinder geeignet?

Viele Eltern und Großeltern möchten ihre lange aufbewahrten Lego-Steine, Puppen und anderes Lieblingsspielzeug gerne an Kinder, Enkel oder auch an die Kita weitergeben. Und gerade zu Weihnachten ist auch Secondhand-Spielzeug vom Flohmarkt oder aus Online-Portalen beliebt. Gebrauchtes ist nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltig. Das Problem dabei: Früher wurden einige chemische Substanzen verwendet, von denen man heute sicher weiß, dass sie die Gesundheit von Kindern schädigen können. „Daher wurde in den vergangenen zwanzig Jahren die Gesetzgebung für Spielzeug in Form von strengeren Grenzwerten oder dem Verbot von Stoffen verschärft. Dies betrifft beispielsweise bestimmte Weichmacher, Flammschutzmittel und Schwermetalle“, erklärt Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale NRW. Folgende Tipps helfen zu entscheiden, welche Spielsachen man bedenkenlos an Kinder weiterreichen kann:

  • Spielzeug aus weichem Plastik Älteres Spielzeug aus weichem Kunststoff sollte man Kindern nicht mehr geben. Das betrifft zum Beispiel alle Puppen und Figuren aus flexiblem Plastik sowie Plastikbälle oder aufblasbares Wasserspielzeug. Bis 2005 ist bei solchen Spielzeugen selbst namhafter Markenhersteller aus dem Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) damit zu rechnen, dass sie bestimmte Phthalat-Weichmacher wie DEHP (Diethylhexylphthalat) enthalten, die heute auch zum Schutz der Kindergesundheit verboten sind. Die Weichmacher sind nicht fest an den Kunststoff gebunden, sondern werden über Jahrzehnte hinweg freigesetzt und können über die Haut oder über den Mund aufgenommen werden. Mittlerweile ist bekannt, dass einige Phthalate das Hormonsystem stören und zu Unfruchtbarkeit führen können. Zudem können sie Diabetes oder Fettleibigkeit sowie das Entstehen von Allergien und Asthma begünstigen.
  • Spielzeug aus harten Kunststoffen Insgesamt fielen Spielzeuge aus hartem Plastik bei Schadstoffkontrollen bisher selten negativ auf. Lego-Steine aus den siebziger Jahren enthielten zwar teilweise Kadmium, in Steinen aus den neunziger Jahren wiesen die Forschende das Schwermetall jedoch nicht mehr nach. Außer beim Verschlucken ist eine Belastung mit Schwermetallen durch die Bauklötzchen ausgeschlossen. Ein harter Kunststoff ist allerdings in Verruf geraten, weil er aus Bisphenol A (BPA) hergestellt wird: Polycarbonat. BPA kann das Hormonsystem stören und so zahlreiche Gesundheitsschäden verursachen. Polycarbonat wurde häufig als durchsichtiger harter Kunststoff eingesetzt. Wer sicher gehen möchte, entsorgt solche Artikel und gibt sie nicht mehr an Kinder weiter. Bis heute muss nicht gekennzeichnet werden, aus welchem Material ein Spielzeug besteht.
  • Spielzeug aus Holz Unbehandeltes Spielzeug aus Massivholz ist in Bezug auf Schadstoffe unproblematisch und kann bedenkenlos auch von kleinen Kindern weiter verwendet werden. Zuvor sollten Erwachsene jedoch prüfen, dass sich keine Kleinteile ablösen lassen, die verschluckt werden könnten. Spielzeug aus Sperrholz dagegen kann lange Zeit Formaldehyd freisetzen. Dieses krebserzeugende Gas entsteht, weil sich das verwendete Formaldehyd-Harz nach und nach zersetzt. Auch bei bunt lackiertem Holzspielzeug ist unter Umständen Vorsicht geboten ­– zumindest, wenn der Nachwuchs Gegenstände in den Mund nimmt. Denn die Grenzwerte für die Freisetzung von Schwermetallen wie Blei und Cadmium wurden verschärft. Holzlacke enthielten zudem teilweise heute verbotene Phthalat-Weichmacher.
  • Neukauf von Spielzeug Eine schwedische Studie ergab 2022, dass 83,5 Prozent der untersuchten älteren Spielzeuge aus Kunststoff die aktuell gültigen Grenzwerte überschritten. Bei neueren Produkten traf das immerhin noch auf 29,6 Prozent zu. Auch neue Plastikspielsachen sollten daher sorgfältig ausgewählt und von seriösen Händlern mit Sitz in Europa und nicht direkt aus Fernost über den Online-Handel gekauft werden. Generell empfiehlt es sich, beim Spielzeugkauf auf das GS-Zeichen („geprüfte Sicherheit“) zu achten. Dabei wurde von unabhängiger Stelle geprüft, ob das Produkt in Bezug auf Schadstoffe und Sicherheit den geltenden Gesetzen entspricht. Denn Spielsachen müssen nicht nur hinsichtlich Chemikalien sicher sein, sondern auch in der Handhabung. Wichtig sind zudem Altersangaben wie „Für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet“. Das kann zum Beispiel ein Hinweis auf Kleinteile sein, die verschluckt werden können.

Weiterführende Infos und Links:


Top Themen Medien

Kostenloses Themenheft: KiTas als Lernort für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Wir wollen auf ein neues, kostenloses Themenheft zum Thema "„KiTas als Lernort für Nachhaltigkeit und Klimaschutz“" hinweisen. Das Themenheft skizziert die Kriterien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Kitas. Vier Praxisbeispiele zu den Themen "Klimafrühstück aus dem Kita-Garten", "Tag ohne Strom", "Fair ist, wenn jeder von uns weniger Müll macht" und "Weihnachten ohne Lametta und Plastik" illustrieren, wie es gelingen kann, Kinder und das Team für BNE zu begeistern und Ressourcen zu schonen. Ein Beitrag zur Bedeutung von BNE für Träger und zahlreiche Praxis- und Literaturquellen runden das Angebot ab.

Das Themenheft kann hier als pdf heruntergeladen werden. 

Kinderzeit-Podcast: Unsere Kita soll grüner werden


Top Themen Zeitnah

Ganztagsbetreuung an Grundschulen: Bundesweit fehlen über 500.000 Plätze

Mehr als jedes sechste Grundschulkind in Deutschland, das eine Ganztagsbetreuung braucht, bekommt keine, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Auf den ab 2029 vollständig geltenden Rechtsanspruch ist die Politik nicht vorbereitet.

529.000 Ganztagsplätze fehlten im Jahr 2022 an deutschen Grundschulen. Das zeigen neue IW-Berechnungen auf Basis von Zahlen des Bundesfamilienministeriums und der Kultusministerkonferenz. So hatten im vergangenen Jahr 73 Prozent der Eltern eines Kinds im Grundschulalter Bedarf für eine Ganztagsbetreuung. Auf diese etwa 2,2 Millionen Kinder kamen im gleichen Schuljahr allerdings nur rund 1,7 Millionen Ganztagsplätze – mehr als jedes sechste Kind ging leer aus.

Hamburg ist am besten aufgestellt

Besonders groß ist die Lücke mit 152.000 Plätzen in Nordrhein-Westfalen und mit 104.000 Plätzen in Bayern. Die größte relative Lücke gibt es in Schleswig-Holstein, hier müsste die Zahl der Plätze um 73 Prozent steigen. Am besten aufgestellt ist Hamburg: Hier bekommen alle Kinder einen Platz, den Anspruch auf Ganztag gibt es in der Hansestadt bereits.

Erst vor zwei Jahren haben Bundestag und Bundesrat einen deutschlandweiten Rechtsanspruch für Ganztagsplätze an Grundschulen beschlossen. Den dürfte die Politik kaum einhalten können. Weil die Geburtenzahlen in den 2010er-Jahren stark gestiegen sind, wächst die Zahl der Grundschüler. 2029 dürfte sie um 8 Prozent höher liegen als heute. Rein rechnerisch müssten am heutigen Bedarf gemessen bis dahin 700.000 zusätzliche Plätze geschaffen werden – eine Steigerung von 42 Prozent. 

Bedarf dürfte noch steigen

Weil die Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer wichtiger wird und die Nachfrage auch mit dem Stand des Ausbaus zusammenhängt, ist damit zu rechnen, dass der Bedarf bis dahin sogar steigt. Will man bundesweit nur eine Betreuungsquote von 75 Prozent erreichen, braucht es sogar 847.000 neue Plätze.

„Ein Rechtsanspruch allein bedeutet noch lange nicht, dass alle Familien mit Betreuungsbedarf auch tatsächlich einen Platz bekommen“, sagt IW-Ökonom und Studienautor Wido Geis-Thöne. Das habe die Erfahrung mit den Unter-Dreijährigen in den vergangenen Jahren schmerzlich gelehrt. „Dabei ist eine gute Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder unbedingt notwendig, damit Mütter und Väter nicht mit Schuleintritt der Kinder bei ihren Erwerbsmöglichkeiten zurückgeworfen werden.“

Mehr zu der Studie:  PDF herunterladen 


Top Themen Medien

Adventskalender mal anders: Was zum Lesen!

© unsplash.com/Markus Spiske

Der Advent steht vor der Tür und Eltern, Tanten, Onkel und Großeltern ratlos vor prallgefüllten Spielzeugregalen. Wie wäre es in diesem Jahr mit etwas zum Vorlesen? Ob Adventskalender mit Minibüchern, eine Erzählung in 24 Kapiteln oder ein weihnachtliches Rätselheft – das Schöne daran ist, dass so gleichzeitig gemeinsame Zeit verschenkt wird. Denn zusammen lassen sich die Geschichten viel besser entdecken. Der Bonus: Das weckt die Leselust und unterstützt nebenbei beim Lesenlernen.

Wer gern vorliest, weiß die Routine zu schätzen. Nach dem Abendessen vor dem Schlafen oder im Bus auf dem Weg zu Kita – Routinen helfen dabei, regelmäßig vorzulesen. Adventskalender mit Minibüchern oder Vorlesebücher mit 24 Kapiteln liefern die passende Vielfalt, um jeden Dezember-Tag zum Vorlesetag werden zu lassen. Das hilft, zusammen als Familie eine Vorleseroutine aufzubauen und mehr Zeit miteinander zu verbringen. Kinder, die gerade erst das Lesen lernen, können mit altersgerechten Titeln und spannenden Rätselbüchern die ganze Bandbreite des Lesens entdecken und ganz nebenbei ihre Lesefähigkeit verbessern. Das Tolle daran: Damit wird es immer leichter, flüssig zu lesen. Und dann macht es auch richtig viel Spaß.

Lesetipps für Rätselfans

Escape aus dem Wichtelwald

von Gesa Füßle | © arsEdition | ISBN 978-3-8458-5411-3| ab 8 Jahre

Der Weihnachtsmann erhält einen Brief, der bei ihm für hochgezogene Augenbrauen und bei seinen Wichtel-Helferlein für Jubelschreie sorgt: Die Verwandtschaft aus Island kündigt sich an, um bei den Weihnachtvorbereitungen zu helfen. Und wenn 13 quietschfidele isländische Weihnachtswichtel in die beschauliche Weihnachtswerkstatt einziehen, dann ist Langeweile fern und Chaos vorprogrammiert …

Damit Weihnachten nicht chaosbedingt ausfallen muss, ist die Mithilfe der Leser*innen gefragt: Jeden Tag kann in diesem Gamebuch eine verschlossene Doppelseite geöffnet werden, die die Geschichte ein Stück weiterbringt und knifflige Rätsel bereithält, die gelöst werden wollen. Rechnen, Knobeln, Logikspiele, Bilder- und Wörterrätsel lassen die Zeit bis Weihnachten im Nu vergehen. Und wenn man mal gar nicht weiterweiß: Keine Sorge, die Lösungen verstecken sich auf der Rückseite der Rätselseiten!

Escape Adventskalender für Minecrafter: Der Angriff des Winter-Withers

von Martin Pflieger und Juan Calle | © EMF | ISBN 9-783-7459-1528-0 | ab 8 Jahre

Alle Zeichen stehen auf Advent im friedlichen Dorf: Es wird dekoriert und geschmückt, was das Zeug hält. Doch dann: Ein Winter-Wither (für alle Nicht-Minecafter: ein mieses dreiköpfiges Boss-Monster) greift an und hat es auf die Weihnachtsgeschenke abgesehen! Um diesen üblen Gesellen zu besiegen und den Weihnachtsfrieden wiederherzustellen, ist die Mithilfe der Leser*innen gefragt. Es muss geschnitten, geklebt, gerätselt und decodiert werden!

Schokolade war gestern! Heute gibt es Knobel-Futter fürs Gehirn! Um die Geschichte voranzubringen, müssen die 24 Aufgaben gelöst werden, die sich hinter den verschlossenen Türchen-Seiten verstecken. Aber die sind nicht mal in der richtigen Reihenfolge von 1 bis 24 angeordnet (das wäre ja viel zu einfach!), sondern erst des jeweiligen Rätsels Lösung gibt den Hinweis, welches Türchen als nächstes geöffnet werden darf. Ein spannender adventlicher Mitmach-Spaß, der mit wenig Text und viel Spiel jeden Vorweihnachts-Tag zum würfeligen Lese-Game macht.

Lesetipps für ein 24-tägiges Vorleseabenteuer

Holla Honigkuchenfee: Weihnachten ohne Liefer-Elch

von Teresa Hochmuth und Julia Christians | © Magellan | ISBN 978-3-7348-2847-8| ab 5 Jahre

Etta und Emil, beste Freund*innen seit sie denken können, können es kaum erwarten, dass sich am 1. Dezember die magischen Pforten des Honigkuchenhauses öffnen und sie nach Lappland in die Backstube von Holla Honigkuchenfee reisen dürfen. Und vielleicht treffen sie dieses Mal sogar den Weihnachtsmann? Zumindest das Backen der Zauber-Honigkuchen läuft wie geschmiert – denn ohne die kein Weihnachtsfest! Doch dann passiert das Unheil: Liefer-Elch Ulfrik verstaucht sich den Knöchel und der lappländische Liefer-Elch-Dienst ist schon vollkommen ausgelastet. Und nun?

Gemeinsam schafft man alles! Weihnachtsmagisch in 24 Kapiteln kann das zweite Vorleseabenteuer von Holla Honigkuchenfee zum familiären Adventsritual werden. Den ersten Band "Holla Honigkuchenfee – Eine Vorlesegeschichte in 24 Kapiteln" muss man dafür nicht gelesen haben – wir können ihn trotzdem wärmstens empfehlen!

Spekulatius der Weihnachtsdrache und das Lebkuchenwunder

von Tobias Goldfarb und Milla Kerwien | © Schneiderbuch | ISBN 978-3-505-15102-6 | ab 6 Jahre

Mats und Matilda sind ganz aufgeregt: Denn wenn endlich der 1. Dezember da ist, dürfen sie nicht nur ihr erstes Adventspäckchen öffnen. Auch Spekulatius, der Weihnachtsdrache, wird sein Versprechen einlösen und von der Weihnachtsinsel direkt zu ihnen fliegen. Leider kommt Spekulatius mit schlechten Nachrichten: Keine Zeit für tolle Adventsabenteuer – er muss für die Backprüfung lernen! Doch die Weihnachtszeit steckt zum Glück voller Wunder: Die Begegnung mit Frau Zimt, der Inhaberin der Bäckerei "Zimt & Zucker", könnte nicht nur für Spekulatius, sondern auch für sie die Rettung sein. Denn der Chef der Backwaren-Kette "Billo-Back", Griesegrimm Grampus, will ihren Laden aufkaufen.

Das neue Abenteuer des kleinen Weihnachtsdrachen mit dem charmanten Sprachfehler ist wirklich "ällerliebst" und gespickt mit "töllen" Plätzchenrezepten. Ein wunderbarer Vorlesespaß in 24 Kapiteln für Kinder ab sechs Jahren, aber auch klasse zum Selbstlesen ab acht.

Lesetipps zum gemeinsam Lesen und Lesenlernen

Disney Magischer Adventskalender

von Anne Scheller | © Ravensburger | ISBN 978-3-473-49746-1| ab 7 Jahre

Die Disney-Stars im Weihnachtsfieber: Die Toy-Story-Spielzeuge müssen ohne ihren Besitzer Andy Weihnachten feiern, Arielle macht sich auf Geschenke-Suche im Sand, die Monster AG-Monster brauchen viel Lach-Energie, um ihren Weihnachtsbaum zu erleuchten, und Micky, Donald und Co. erleben ihre eigene Version der Dickens'schen Weihnachtsgeschichte. Auch Pinocchio, die 101 Dalmatiner, Cinderella, Rapunzel und viele mehr erleben in diesem adventlichen Sammelband weihnachtliche Abenteuer.

Zwölf Geschichten in passender Länge zum Vor- oder ersten Selberlesen, gesetzt in Erstleseschrift und mit klassischen Disney-Bildern illustriert, wechseln sich mit zwölf passenden Lese- und Schreibrätseln ab. So kann die gesamte Adventszeit über gemeinsam (vor)gelesen, geknobelt und in märchenhaften Disney-Geschichten geschwelgt werden.

Leselöwen Adventskalender für Erstleser

© Loewe | ISBN 9-783-7432-1604-4 | ab 6 Jahre

Fünf weihnachtliche Geschichten sind – in 24 auf Erstleser*innen zugeschnittenen Kapiteln – in diesem Adventskalenderbuch versammelt: Das Weihnachtsmonster Krakra und der Nikolaus beschenken auf einer kunterbunten Adventsreise rund um die Welt Zauberwesen mit Geschenken. Wichtel Tom bekommt es mit einem drachenartigen Aushilfsengel zu tun. Leo fragt sich, ob das Christkind zaubern kann und seinen galaktischen Wunschzettel Realität werden lässt. Ada und Pia helfen dem gruseligen Krampus dabei, brav zu werden, und bei Luisa und Flos Familie heißt es: Frohe Schweinachten!

Passende Kapitellängen und Leselernschriften, ein breites Themenspektrum, moderne Illustrationen und eingestreute Comic-Sprechblasen machen diese Geschichtensammlung für alle Kinder, die gerade Lesen lernen, zu einem motivierenden Begleiter durch die Adventszeit. Also: Gemeinsam aufs Sofa mit Keksen und Tee und jeden Tag Stück für Stück ein adventliches Lese-Erfolgserlebnis oder einfach eine kuschelige Vorlesezeit feiern.

Lesetipps für klassische, familiäre Vorlesemomente

24 Tage Weihnachtszauber

von Katja Frixe und Richard Jones | © Penguin Junior | ISBN 978-3-328-30287-2 | ab 3 Jahre

"Kristalle, die funkeln und blitzen, sieht man auf Dächern und Bäumen sitzen." Schlittenfahren, Schneegestöber, Winterwald und ein warmer Platz zu Hause … So verträumt stellen wir uns gerne die Adventszeit vor. Und auch wenn in den meisten Regionen vielleicht ein verschneiter Dezember ausbleibt, hilft dieses liebevoll gereimte Adventskalenderbuch garantiert, sich eine weiße Außenwelt lebhaft vorzustellen.

Kurze, stimmungsvolle Reime begleitet von malerischen, pastelligen Retro-Illustrationen und dazu noch Türchen, die täglich geöffnet werden wollen – dieses wertig gestaltete Adventskalenderbuch (ein aufstellbares Leporello) ist ein Deko-Schmuckstück und eine schnell verdaute Tages-Lesedosis für die ganze Familie.

Noch 24 Märchen bis Weihnachten

illustriert von Günther Jakobs |© Esslinger| ISBN 978-3-480-23883-5 | ab 4 Jahre

Märchenfans aufgepasst: Hier tummeln sich gleich 24 Stars der Szene! Auf "Dornröschen" folgt die "Prinzessin auf der Erbse", am 6. Dezember freuen wir uns schon auf den nackten, eitlen Herrscher in "Des Kaisers neue Kleider" und auch eher unbekannte Märchen wie "Die drei Federn" oder "Spindel, Weberschiffchen und Nadel" kann man hier kennenlernen.

Klassisch erzählt (und deshalb auch manchmal nichts für schwache Nerven) kann sich hier märchenhaft durch den Advent gelesen werden. So zeitlos wie die Märchen ist entsprechend auch dieses Buch: Auch den Rest des Jahres holt man es immer wieder gerne hervor. Ob kurze oder lange Märchen, die passenden Illustrationen machen sie schon für die Kleinen anschaulich.

Lesetipps für 24 mal 2 Bücher

Pixi Adventskalender 2023

© Carlsen | ISBN 978-3-551-04165-4 | ab 3 Jahre

Ja, er gehört doch eigentlich schon längst zur täglichen Plätzchenportion dazu: der Pixi Adventskalender! 24 Türchen = 22 Pixis + 2 Maxi-Pixis = jede Menge Geschichtenspaß mit winterlich weihnachtlichen Gefühlen. Und ganz klar: So manches Heft wird auch noch im neuen Jahr regelmäßig als Vorleseliebling eingefordert.

Alle Jahre wieder vereinen sich 24 Pixis in einem Kalender. Die 10x10cm und 24 Seiten umfassenden Minibücher begeistern schon seit vielen Jahren mit unzähligen Geschichten und Themen Kinder. Die perfekte Alternative zum Schoko-Adventskalender!

Wieso? Weshalb? Warum? Adventskalender

© Ravensburger | ISBN 978-3-473-46184-4 | ab 3 Jahre

Warum nicht die Adventszeit nutzen, um sich ein bisschen Wissen anzueignen? Mit den "Wieso? Weshalb? Warum?"-Minibüchern versteckt hinter 24 Türchen gar kein Problem! Und für alle, die gar nicht so tief in die Weihnachtsthematik eintauchen möchten, die besonders gute Nachricht: Die Sachthemen der Titel sind universell und bedienen ganz unterschiedliche Interessensgebiete von Kindern.

Achtung Spoiler! Der Weltraum, das Wetter, Dinosaurier, Sport, Insekten und Piraten … die Themenpalette ist breit und es werden unter den 24 Sachtiteln bestimmt einige sein, die das beschenkte Kind besonders interessieren.


Top Themen Medien

Kostenlose Vorlesegeschichten für Kinder

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Vorlesen macht Spaß und hilft Kindern auch noch dabei, selbst besser lesen zu lernen – doch oft fehlt der Vorlesestoff. Was viele Eltern nicht wissen: Es gibt kostenfreie Vorlesegeschichten für Kinder. Für Einjährige können Eltern ab sofort deutschlandweit in teilnehmenden Kinderarztpraxen für kostenfreie Büchertaschen von Lesestart 1-2-3 erhalten. Für Dreijährige gibt es das Angebot in vielen Bibliotheken. Immer mit dabei: Vorlesetipps für Eltern. Alle Geschichten und Tipps gibt es online – sogar in 17 Sprachen. Für Kinder ab 3 Jahren können sich alle Vorlesenden mit „einfach vorlesen!“ vorausgewählte Geschichten kostenfrei aufs Smartphone holen. Dazu bieten viele Kitas und Schulen Ausleihmöglichkeiten an. Ein Angebot, das oft nicht bekannt ist. Nachfragen lohnt sich also.

Sind Bücher im Haushalt, steigt laut Vorlesemonitor 2023 nachweislich die Wahrscheinlichkeit, dass Kindern vorgelesen wird. Die Stiftung Lesen setzt sich daher mit unterschiedlichen Partnern dafür ein, dass Vorlesemedien für Kinder in verschiedenen Altersklassen kostenfrei erhältlich sind. Damit finden Eltern, aber auch andere Familienmitglieder oder freiwillig Engagierte – etwa in der Kita und Schule – immer die passende Geschichte.

Lesestart 1-2-3: Kostenfreie Büchertaschen für 1- bis 3-Jährige

Ab November können Eltern im Rahmen der U6-Untersuchung kostenfreie Lesetaschen bei teilnehmenden Kinderarztpraxen erhalten. Ganze 500.000 Büchertaschen stehen hierzu dank der Initiative Lesestart 1-2-3 von Stiftung Lesen und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung wieder von November 2023 bis Oktober 2024 zur Verfügung. Eltern von dreijährigen Kindern können in deutschlandweit 5.400 Bibliotheken eine von ebenfalls rund 500.000 Lesestart-Taschen geschenkt bekommen. Immer mit dabei: alltagstaugliche Vorlesetipps für Eltern – und das in mehreren Sprachen. Büchereien bieten Eltern zudem zahlreiche weitere Vorlesemedien und vielseitige Aktionen für Kinder. Eine Übersicht über alle teilnehmenden Arztpraxen und Bibliotheken gibt es unter www.lesestart.de/lesestart-finder

„einfach vorlesen!“: Digitale, kostenfreie Angebote für Kinder ab 3

Das Smartphone ist mittlerweile ständiger Begleiter im Alltag. Mit „einfach vorlesen!“ haben Vorleserinnen und Vorleser stets eine Geschichte parat. Jeden Freitag gibt es ab 12 Uhr drei neue Vorlesegeschichten, die ganz einfach per App mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop abgerufen werden können. Die App ist für Android- und Apple-Geräte in den entsprechenden App-Stores oder über www.einfachvorlesen.de verfügbar. Und auch die Lesestart-Bücher gibt es online zum Durchblättern unter www.lesestart.de.

Alltagstipps für Eltern

Vielen Eltern, die bislang nicht vorlesen, fehlt das Vorleseritual. Auch das hat der Vorlesemonitor 2023 gezeigt. Rituale können helfen, eine Vorleseroutine aufzubauen und die gemeinsame Zeit im Alltag fest zu verankern – und das von Anfang an. Rituale können dabei ganz unterschiedlich aussehen. Es kann etwa die Gute-Nacht-Geschichte sein, während der Busfahrt zur Kita oder Schule oder nach dem Essen. Es gibt kein richtig oder falsch. Wichtig ist nur, dass der Ablauf zur eigenen Familie, zum eigenen Kind und Alltag passt.