2022

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Das sind die Nominierten des Deutschen Kita-Preises 2023

DKJS / F. Schmitt

Das Bundesfamilienministerium und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung haben gemeinsam mit weiteren Partnern 25 Kitas und 15 lokale Bündnisse für den Deutschen Kita-Preis 2023 nominiert. Sie haben sich gegen 750 Bewerber*innen durchgesetzt und sind damit eine Runde weiter. Die Auszeichnung wird in den Kategorien „Kita des Jahres“ und „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“ verliehen. Pro Kategorie gibt es einen Erstplatzierten und vier Zweitplatzierte. Die Erstplatzierten dürfen sich auf je 25.000 Euro freuen und den Zweitplatzierten winken jeweils 10.000 Euro Preisgeld. Insgesamt ist die Auszeichnung mit 130.000 Euro dotiert.

Die 40 Nominierten sind deutschlandweit verteilt: Insgesamt sieben Kitas und Bündnisse sind aus Nordrhein-Westfalen dabei, gefolgt von Niedersachen mit sechs Nominierten. Vier Nominierte kommen aus Baden-Württemberg und jeweils drei aus Bayern, Berlin, Sachsen und Schleswig-Holstein. Brandenburg, Hamburg, Hessen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen sind pro Bundesland mit je zwei Anwärtern vertreten. Aus Rheinland-Pfalz ist eine Einrichtung nominiert. Eine vollständige Liste aller nominierten Kitas und Bündnisse pro Bundesland folgt am Ende des Textes. Ausgewählt wurden die 40 Nominierten von einem Expert*innen-Team bestehend aus Mitarbeitenden der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie weiteren Fachleuten des Berliner Kita-Instituts für Qualitätsentwicklung (BeKi) und des Instituts für Bildung, Forschung und Entwicklung „Welt:Stadt:Quartier“.

Wie geht es jetzt weiter?

In der zweiten Runde der Ausschreibung lernt das Expert*innen-Team die Nominierten anhand von weiteren Unterlagen, die die Kitas und der Träger einreichen, besser kennen. Auf Grundlage der vier Qualitätsdimensionen „Kindorientierung“, „Sozialraumorientierung“, „Partizipation“ und „Lernende Organisation“ wählen sie im Dezember die zehn Finalisten der Kategorie „Kita des Jahres“ aus. Die Expert*innen schauen unter anderem darauf, wie die Nominierten ihre pädagogische Arbeit an den verschiedenen Bedürfnissen der Kinder orientieren oder Kinder, Eltern und Mitarbeitende im Alltag einbeziehen. Des Weiteren haben diejenigen gute Chancen auf eine Auszeichnung, die ihre Arbeit stets reflektieren und weiterentwickeln sowie zusammen mit Partnern aus dem Umfeld arbeiten, um gemeinsam die Bedingungen für gute frühe Bildung zu verbessern. Wer es schließlich unter die fünf Preisträger in der Kategorie „Kita des Jahres“ schafft, entscheidet eine Fach-Jury im Mai 2023. Der Deutsche Kita-Preis wird dann bereits zum 6. Mal vergeben.

Alle Informationen zum Deutschen Kita-Preis und zur Auswahl der Preisträger finden Interessierte unter www.deutscher-kita-preis.de. Eine Liste mit allen Nominierten beider Kategorien finden Interessierte unter www.deutscher-kita-preis.de/nominierte-2023.

Diese 25 Kitas und 15 Bündnisse sind für den Deutschen Kita-Preis 2023 nominiert:

Baden-Württemberg

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Leintal-Kinderhaus, Frittlingen
  • Kinderhaus Spatzennest, Lonsee
  • Kath. Kindergarten St. Monika, Maulbronn

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • Autoren-Kitas, Künzelsau


Bayern

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Kindertagesstätte Arche Noah, Kasendorf
  • Kita Gut Heuchelhof, Würzburg

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • BinE – BNE für pädagogische Fachkräfte, Pielenhofen


Berlin

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Kita Apfelbäumchen, Berlin-Reinickendorf

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • Kitanetzwerk Kiezanker 36, Berlin-Kreuzberg
  • Netzwerk rund um das Familienzentrum Mehringdamm zur vorurteilsbewussten Erziehung, Berlin-Kreuzberg


Brandenburg

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Kinderland Neufahrland, Potsdam

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • Netzwerk Kind, Meyenburg
 

Hamburg

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • WABE-Kita Farbenspiel, Hamburg-Harburg
  • Ev. Kita St. Pauli-Nord, Hamburg-St. Pauli
 

Hessen

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Montessori-Kinderhaus Künstlerviertel, Wiesbaden

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • Netzwerk Frühe Hilfen in der Wetterau, Friedberg


Niedersachsen

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Kindertagesstätte St. Andreas, Cloppenburg
  • Campuskinder, Hannover
  • Die Gipfelstürmer vom Sportpark Kreideberg, Lüneburg
  • Kita Kiefen, Waddeweitz

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • AG Nordstadt, Hildesheim
  • Kinder-Betreuungseinrichtungen bei Eintracht Hildesheim, Hildesheim


Nordrhein-Westfalen

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • BKJ Familienzentrum Jahnstraße, Eschweiler
  • Familienzentrum Purzelbaum, Jülich
  • KiTa St. Marien, Kamen
  • Familienzentrum St. Otger, Stadtlohn

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • Netzwerk Frühe Hilfen Dortmund, Dortmund
  • ZUSi - Zukunft früh sichern!, Gelsenkirchen
  • Verbund Solinger Kinderstuben, Solingen


Rheinland-Pfalz

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Protestantische Kita Regenbogen, Ludwigshafen


Sachsen

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Kita Lillabo, Dresden-Kaditz
  • Kita Bergfelderweg, Dresden-Seidnitz


Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • Initiative Kunterbunt, Leipzig


Sachsen-Anhalt

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Kita Heide-Süd, Halle/Saale

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • Schackstedter Strolche, Aschersleben


Schleswig-Holstein

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Karlsson Vuggestue, Schleswig

Nominiert in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
 
  • Netzwerk Ahrensbök, Ahrensbök
  • AWO Netzwerk Redderkoppel, Lübeck


Thüringen

Nominiert in der Kategorie „Kita des Jahres“
 
  • Integrative Kindertagesstätte Schatzinsel, Jena
  • Waldkindergarten Stadtroda, Stadtroda

Über den Deutschen Kita-Preis

Der Deutsche Kita-Preis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit der Heinz und Heide Dürr Stiftung, dem ELTERN-Magazin, der Soziallotterie freiheit+ und dem Didacta-Verband. Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt.

Mehr über den Deutschen Kita-Preis: deutscher-kita-preis.de

 


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Wenn Kinder fragen: Was ist eine Energiekrise?

Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher.
Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher.

Für Kinder im Kita- und Grundschulalter

Unser Alltag hängt an der Steckdose – und steckt plötzlich in einer ernsten Energiekrise. Gebäude werden sparsamer beheizt und beleuchtet, Unternehmen und Familien sind aufgerufen, z. B. Strom und Heizenergie zu sparen. Wie erklären wir Kindern, was da gerade passiert? Und wie können sie altersgerecht beim Energiesparen im Alltag einbezogen werden? Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ hat Tipps, was Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen tun können – und wie sie Kindern die Möglichkeit geben, eigene Erfahrungen zu machen und damit Selbstwirksamkeit zu erleben.

Es gibt zahlreiche elektrische Geräte, die unser Alltagsleben erleichtern oder verschönern – und auch Kinder nutzen viele davon ganz selbstverständlich. Deutlich sparsamer und bewusster damit umzugehen ist erstmal nicht schlimm. Kinder haben die Möglichkeit zu erfahren, wie man nachhaltiger mit diesen Ressourcen umgeht.

Energie ist für Kinder etwas Abstraktes

Strom- und Energiesparen heißt für alle, bisherige Gewohnheiten umzustellen. In der neuen Situation sollten Erwachsene etwaigen Frust, Sorgen oder Unsicherheiten der Kinder nicht einfach übergehen. Energie ist für Kinder etwas Abstraktes. Ihnen hilft es, wenn sie beim Einsparen eigene Ideen und Lösungen entwickeln können. Das ist besser, als Verzicht zu verordnen oder Verbote auszusprechen. Gerade das häusliche Umfeld liefert dafür viele Berührungspunkte. „Sich mit den Dingen auseinanderzusetzen, ist der entscheidende Punkt. Wir setzen hier auf die Kognition, also zu verstehen, warum Dinge besser so und nicht anders gemacht werden sollten. Zu verstehen, warum man etwas tut oder nicht, ist gerade für Kinder wichtig“, sagt Ute Krümmel, Expertin für frühkindliche Bildung für nachhaltige Entwicklung bei der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“.

Kinderzeit-Podcast zum Thema forschendes Lernen

Strom & Energie sparen: Pädagogisch wertvolle Ideen für Kinder

Tipp 1: Wo wird überhaupt Strom und Heizenergie verbraucht?
Als Einstieg bietet es sich an, die Aufmerksamkeit der Kinder gezielt auf die elektrischen Geräte ihres Alltags zu lenken: Woran erkennen sie, ob etwas mit Strom betrieben wird? Hat das Gerät Kabel, Stecker oder Schalter? Blinkt oder piept es im Betrieb? Müssen Batterien eingelegt werden? Suchen Sie gemeinsam die Geräte, die Strom verbrauchen! Fragen Sie auch nach: Welche Bedeutung haben diese Geräte für die Kinder? Spüren Sie außerdem auf, wo Wärme im Haus entsteht. Wo im Raum ist es wärmer, wo kälter? Sind die Kinder selbst warm oder kalt? Und wo geht Wärme verloren? Knoten Sie zum Beispiel einen leichten Gegenstand wie eine Vogelfeder an einen Bindfaden. Mit diesem Zugluft-Pendel ziehen die Kinder durch die Räume und finden heraus, wo es zieht.

Tipp 2: Wie wird Strom verbraucht?
Schauen Sie sich die Stromverbraucher aus dem Alltag einmal genauer an, um zu verstehen, wie Strom genutzt wird. Strom ist unsichtbar, aber die Energie, die dabei umgewandelt wird, nicht. Erzeugt ein Gerät zum Beispiel Licht, Wärme, Bewegung oder Geräusche? Wird der Strom auch irgendwo gespeichert? Viele Gerät haben einen Akku, der regelmäßig aufgeladen oder ausgetauscht werden muss, damit es funktioniert. Welche Geräte verbrauchen wohl den meisten Strom? Zeigen Sie den Kindern doch auch mal den Stromzähler: Wie schnell verändern sich die Zahlen und wie kommt der Strom überhaupt ins Haus? Kinder im Grundschulalter können auch die Kinder-App „Meine Stromwerkstatt“ ausprobieren und dabei spielerisch viel über Strom und Energie lernen. Sie ist kostenfrei im App-Store erhältlich oder online unter https://www.meine-stromwerkstatt.de/.

Tipp 3: Kreativ werden und Alternativen finden
Sie können auch ein gemeinsames Experiment starten und versuchen, eine Weile ohne Strom im Haus bzw. in der Wohnung auszukommen. Was wäre alles anders? Welche Aktivitäten fallen weg oder wie könnte das Fehlen eines elektrischen Geräts kompensiert werden? Wie sorgt man für Licht? Wie kann man Sahne schlagen oder Wäsche waschen? Wie bekommt man ohne Bohrmaschine ein Loch in die Wand? Versuchen Sie, gemeinsam Lösungen zu finden und auszuprobieren, wie sich alle behelfen können. Bauen Sie zum Beispiel eine kleine Öllampe, wie sie damals üblich war. Diese und noch mehr Ideen für Kinder finden Sie unter hdkf.de/energie-sparen.

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.


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Viele gute Nachrichten zu "Unter meinem Bett"

Bei den Macherinnen der Kinderlieder-Reihe „Unter meinem Bett“ gibt es gerade viel zu feiern. Der erste Teil hat sich seit Erscheinen über 100.000mal verkauft und wurde gerade mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Außerdem ist gerade ein Best-Of erscheinen. Darauf gibt es auch einen tollen neuen Song "Das Universum ist ein Spielplatz"

Der erste Teil der Kinderlieder-Reihe „Unter meinem Bett“ hat sich seit Erscheinen über 100.000mal verkauft und wird mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.

Katharina Markward und Katharina Hammann, Verlagsleiterinnen Oetinger Media: „Aus der Idee von bekannten Künstler*innen, Singer-Songwritern und Bands neue Kindermusik machen zu lassen, ist mittlerweile eine erfolgreiche Reihe mit neun Alben, zahlreichen Konzerten und einer treuen Fan-Community geworden. Während zu Beginn noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden musste, bekommen wir mittlerweile viele Bewerbungen von Musiker*innen, die Teil der ‚Unter meinem Bett‘-Familie werden wollen. Die goldene Schallplatte für die erste ‚Unter meinem Bett‘-Ausgabe freut uns ungemein!“

Das Universum ist ein Spielplatz | Dino Paris & der Chor der Finsternis feat. Sukini

Best of, das neunte Album der „Unter meinem Bett“-Reihe

Am 16. September ist außerdem ein Best of erschienen, das neunte Album der „Unter meinem Bett“-Reihe. „Unter meinem Bett. Best of“ versammelt die beliebtesten UMB-Songs auf einem Album. Mit dabei sind rockige Gitarren, witzige Texte und hochkarätige Singer-Songwriter und Bands mit ihren unvergesslichen Liedern, das Beste aus sieben Jahren in neuer Zusammenstellung. On top dabei sind drei neue Songs: Gorilla Club feat. Lisa Bassenge mit „Allein zuhaus“, Bernd Begemann und Belinda mit „Rumspringen“ und Deniz & Ove mit „Komodowaran“.

Die Reihe „Unter meinem Bett“ hat mit ihren Alben ordentlich frischen Wind in den Kinderliedermarkt gebracht. Das innovative Konzept: gestandene Bands und Künstler, die ansonsten Musik für Erwachsene machen, schreiben Lieder für Kinder. Und das ganz ohne inhaltliche oder musikalische Vorgabe. Entstanden sind abwechslungsreiche und überraschende Alben, die textlich von tiefsinnig bis lustig, musikalisch von leise bis rockig variieren. Endlich also Musik für Kinder, die auch Erwachsenen gefällt!


Top Themen Gesundheit

Wie KiTas durch die nächste Corona-Welle kommen könnten

In der Studie Wü-KiTa-CoV 2.0 der Universitätsmedizin Würzburg wurden Teststrategien für SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern und ihrem Betreuungspersonal in neun Würzburger KiTas untersucht. Ergebnis: Gute Akzeptanz der zuhause durchgeführten Tests; geringe Bedeutung von KiTas für Ausbreitung der Pandemie. Fazit: Kontinuierliche Testung von asymptomatischen Kita-Kindern ist nur in sehr hohen Inzidenzphasen beziehungsweise bei Auftreten eines neuen pathogenere Virus sinnvoll.

Die Auswertungen haben selbst das Studienteam von Universitätsklinikum und Universität Würzburg überrascht. Von den knapp 6800 Spucktests und mehr als 3900 Nasenabstrichen, die von Mai bis Juli 2021 von 452 Kindergartenkindern im Alter von 2 bis 6 Jahren und 139 Erzieherinnen und Erziehern zuhause durchgeführt wurden, war ein einziger Corona-Test positiv. „Diese niedrige Nachweisrate von SARS-CoV-2-Infektionen belegt eindrücklich die geringe Bedeutung von Kindertagesstätten und KiTa-Kindern für die Ausbreitung der Pandemie zum damaligen Zeitpunkt, also vor dem Auftauchen der höher ansteckenden Omikron-Variante“, kommentiert Prof. Dr. Johannes Liese. Der Oberarzt an der Kinderklinik und Poliklinik und Leiter des Bereichs Pädiatrische Infektiologie und Immunologie hat gemeinsam mit Prof. Dr. Oliver Kurzai vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie die WüKiTaCoV 2.0 Studie an neun Würzburger KiTas geleitet.

Ihr Fazit: In Phasen mit niedriger Inzidenz sind kontinuierliche SARS-CoV-2 Teststrategien bei KiTa-Kindern zur Offenhaltung der KiTas zu aufwändig und daher nicht sinnvoll, auch unter dem Gesichtspunkt einer verminderten Pathogenität des Pandemie-Virus wie es bei der derzeit vorherrschenden Variante Omikron der Fall ist, die mit einer geringen Krankheitslast einhergeht. Derzeit habe sich das Virus so geändert, dass wir nicht mehr mit der Forderung nach Reihentestungen bei asymptomatischen Kindern in den Herbst hineingehen müssen. „Wenn wir jedoch hohe Inzidenzen haben oder wieder eine pathogenere Variante, also ein Virus, das schwerere Krankheitsverläufe verursacht, dann haben wir nun ein Instrument zur Verfügung, mit dem wir kontinuierlich in Kitas testen und somit rechtzeitig Fälle entdecken können, um das Feuer im Keim zu ersticken, bevor es einen großen Ausbruch gibt“, erklärt Oliver Kurzai. Zum einen haben sich die zuhause durchgeführten Teststrategien bewährt, wobei die Mundspülproben die größte Akzeptanz erfahren haben. Zum anderen lässt sich das Auftreten von Infektionen in KiTas mithilfe eines im Rahmen der Studie entwickelten Modells gut abschätzen.

Mathematisches Modell hilft bei der Einschätzung von Infektionen in KiTas

Mittels mathematischer Modellierung, die am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, Hans-Knöll-Institut, in Jena erfolgte, konnte das Studienteam zeigen, ab welcher altersbezogenen Inzidenz in KiTas ein vermehrtes Auftreten von SARS-CoV-2-Infektionen zu erwarten ist und eine kontinuierliche Testung erwägt werden sollte. Konkret: Ab welcher Inzidenz können wir ein Kind aufspüren das keine Symptome aber Corona hat? Dr. Johannes Forster vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie erklärt das Rechenmodell: „Bei einer 7-Tagesinzidenz von 143 liegt in einer KiTa mit 50 Kindern die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mit Corona Infektion mittels Testung gefunden wird, bei 5 Prozent. Bei einer KiTa mit 100 Kindern liegt die Wahrscheinlichkeit schon bereits bei fast 10 Prozent.“ Johannes Forster ist gemeinsam mit Dr. Géraldine Engels von der Universitäts-Kinderklinik Würzburg Erstautor der Studie Wü-KiTa-CoV, die jetzt im Journal JAMA Network Open veröffentlicht wurde. Beide waren bereits an der ersten Kindergartenstudie Wü-KiTa-CoV 1.0 beteiligt, in der die kontinuierliche Durchführung und Akzeptanz von verschiedenen Methoden zur Probeentnahme bei Kindern und ihren Betreuerinnen und Betreuerin untersucht wurde.

„Im Gegensatz zur ersten Studie, bei der die Tests im Kindergarten durchgeführt wurden, haben wir in der 2.0-Studie die Testung zuhause untersucht. Und es hat wirklich gut funktioniert. Die Eltern konnten die Testung ganz unkompliziert in die Morgenroutine integrieren. Das zeigt uns: Die Tests zuhause sind sicher und machbar!“, freut sich Géraldine Engels und bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten – Groß und Klein - für ihr reges Mitwirken.

Spül- und Spucktest, Nasenabstrich oder beides

Viele – 54 Prozent der Kinder und 73 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher –wollten einen Beitrag leisten, haben an der Studie teilgenommen und drei Monate lang zweimal pro Woche zuhause getestet. Jeder hatte die Wahl zwischen einer Mundspülprobe, auch Spucktest genannt, oder einen Antigen-Schnelltests über Nasenabstrich oder beide Verfahren in paralleler Durchführung. Bei den Kindern haben sich 48 Prozent für die Kombination aus PCR-Spül- und Spuck-Test und Antigenschnelltest entschieden, 38 Prozent für den Spuck-Test und 14 Prozent für den Antigenschnelltest. In der Betreuungsgruppe haben 69 Prozent beide Tests daheim gemacht, 21 Prozent nur den Spül-Spuck-Test und 10 Prozent nur den Antigenschnelltest. Die langfristige Beteiligung war am höchsten in der Gruppe mit den alleinigen Spucktests, hier lag die wöchentliche Beteiligung bei den Kindern im Schnitt bei 64 Prozent, bei den Erwachsenen bei 62 Prozent.

Eine Infektion bei einem Kind – keine weitere Infektion übersehen

Von den 5306 untersuchten PCR-Tests der asymptomatischen Kinder fiel eine einzige Probe positiv aus, bei den 2896 Antigenschnelltests keine einzige. Nach zwölf Wochen wurden die Ergebnisse mittels Antikörpertests validiert: Bei sechs von 278 Kindern wurden Antikörper gefunden (2,2 Prozent). Fünf von diesen Kindern hatten bereits Antikörper in der ersten Woche. Bei den Betreuerinnen und Betreuern waren sämtliche 1491 PCR- Spuck-Tests und 1022 Antikörperschnelltests negativ. Drei von 105 (2,9 Prozent) hatten zu Beginn der Testphase Antikörper, und am Ende. Das heißt, sie hatten vor Studienbeginn irgendwann einmal Corona, aber nicht während der Studie, es wurde also keine Infektion übersehen.

Psychische Belastung und Sicherheitsempfinden der Eltern

Ein weiteres wichtiges Ergebnis sei, dass die Tests den Eltern ein sehr hohes Sicherheitsgefühl gegeben haben. In der Pandemie war die Unsicherheit extrem groß. Die Reihentestungen in beiden Studien haben gezeigt, dass während des gesamten Beobachtungszeitraums KiTa-Kinder nur sehr selten von Covid-19 betroffen waren und somit ein sicherer KiTa Betrieb möglich war. Bei steigenden Inzidenzen kann durch Tests eine kontinuierliche Betreuung und Offenhaltung von KiTas, die für die Entwicklung und Gesundheit von Kindern essentiell sind, gewährleistet werden.

In einem nächsten Schritt soll nun die aktuelle Immunität nach der Omikron-Welle und insbesondere die psychische Belastung und das Sicherheitsempfinden von Eltern, KiTa-Personal und Kindern im Verlauf der Pandemie ausgewertet werden. Hierzu werden die Daten aus Wü-KiTa-CoV 2.0 mit den Daten der Vorgängerstudie und einer nachfolgenden Erhebung in denselben KiTas miteinander verknüpft.

Finanziert wurde „Wü-KiTa-CoV 2.0“ durch das Land Bayern über das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Die Studie ist eng verknüpft mit weiteren umfassenden Arbeiten zu COVID-19 in KiTas, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm InfectControl und den Freistaat Bayern gefördert wurden.

Neben der Kinderklinik und Poliklinik und dem Institut für Hygiene und Mikrobiologie waren das Institut für Allgemeinmedizin und die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums Würzburg sowie das Institut für Virologie und das Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg an der Studie beteiligt.


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Kinderzeit-Podcast: Wilde und schüchterne Kinder

Ashton Bingham on Unsplash
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Kinderzeit – der Kita–Podcast für Erzieher:innen in Krippe, Kindergarten und Schule

Wilde und schüchterne Kinder stoßen im Kita-Alltag und in der Grundschule oft auf Schwierigkeiten. Die stillen Vertreter drohen in der Kita oder dem Klassenzimmer unterzugehen und die wilden gelten schnell als Störenfriede und Unruhestifter. Wie pädagogische Fachkräfte und Eltern mit kindlicher Wildheit und Schüchternheit umgehen können und wo die Stärken dieser Kinder liegen, darum geht es in dieser Folge des Kinderzeit-Podcasts. Zu Gast ist Pädagogin und Spiegel-Bestseller-Autorin Inke Hummel. Viel Spaß beim Hören.

Kinderzeit-Podcast: Wilde und schüchterne Kinder

Diese Folge wird euch präsentiert von QiK – Online-Akademie für mehr Qualität in Kitas. Mehr unter: qualitaet-kita.de

Shownotes:

Mehr zur Arbeit von Inke Hummel

https://inkehummel.de

Interview mit Inke Hummel zu schüchternen Kindern

https://www.rnd.de/familie/padagogin-schuchternheit-bei-kindern-ist-oftmals-kein-grosses-problem-QWDSS2UY5VAT5HTILUP7WKMVEI.html

Interview mit Inke Hummel zu wilden Kindern

https://www.humboldt.de/product/9783842616561/mein-wunderbares-wildes-kind

Leseempfehlung: Mein wunderbar, schüchternes Kind

Den Kinderzeit-Newsletter abonnieren

https://www.kinderzeit.de/newsletter.html

Diese Folge wird euch präsentiert von QiK – Online-Akademie für mehr Qualität in Kitas.
Mehr unter:
qualitaet-kita.de

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Ehrenamtliche Vorleser:innen gesucht

Omar Flores on Unsplash
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Texte sinnerfassend lesen zu können, ist eine Schlüsselkompetenz und damit wegweisend für gute Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen. Dennoch verlässt jedes fünfte Kind die Grundschule, ohne ausreichend lesen zu können. Ein Defizit, das sich später kaum noch aufholen lässt. Daher ist es wichtig, dass Kindern regelmäßig vorgelesen wird oder durch gemeinsames Lesen unterstützt werden, um ihre Lesekompetenz zu stärken. In Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und weiteren Bildungseinrichtungen leisten ehrenamtliche (Vor)leser/-innen mit ihrem Einsatz diesen wichtigen Beitrag. Aber wie kann man sich eigentlich ehrenamtlich für die Leseförderung engagieren? Die Stiftung Lesen gibt in ihrem Ehrenamtsbereich https://www.stiftunglesen.de/ehrenamtliches-engagement-fürs-lesen hilfreiche Tipps und Inspirationen. 

Als ehrenamtliche/-r Vorleser/-in aktiv werden
 
„Ehrenamtliches Vorlesen ist heute wichtiger denn je. Die Bildungsinstitutionen in Deutschland haben oftmals nicht die Kapazitäten, um Kinder, die besondere Hilfe benötigen, ausreichend zu fördern. Dabei ist Lesen die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Bildungsweg. Wir alle stehen in der Verantwortung, Kindern diese Chance zu ermöglichen. Ob regelmäßiges oder einmaliges Angebot: Jede Vorlesestimme zählt!“, erklärt Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. 

Viele weitere hilfreiche Informationen und Tipps für das ehrenamtliche Engagement in der Leseförderung finden angehende und bereits tätige (Vor)lesepat/-innen auf dem neuen Ehrenamtsbereich der Stiftung Lesen unter https://www.stiftunglesen.de/ehrenamtliches-engagement-fürs-lesen. Das Portal konnte durch eine Spende der Thalia Bücher GmbH, die Mitglied im Stifterrat der Stiftung Lesen ist und sich bereits seit vielen Jahren für die Leseförderung in Deutschland stark macht, realisiert werden. 

Kinderzeit-Podcast: Warum ist Vorlesen für unsere Kinder so wichtig?

8 Tipps für das ehrenamtliche Vorlesen:

Das richtige Vorlesesetting
Eine schöne Atmosphäre ist wichtig für eine Vorleseaktion! Am besten suchen Sie sich einen ruhigen Platz, der gemütlich z. B. mit Kissen eingerichtet ist. So fällt das längere Sitzen und Lauschen leichter.

Die Gruppengröße
Wie groß die Gruppe sein kann, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Als Anhaltspunkt schlagen wir in der Regel vor, dass 5 bis 8 Teilnehmer/-innen eine gute Anzahl ist, um entspannt und in Ruhe gemeinsam Bilder betrachten oder über die Geschichte sprechen zu können. Es gilt: Je kleiner die Gruppe, desto besser kannst du auf jede/-n Einzelne/-n eingehen.

Die Dauer
Als reine Vorlesezeit empfehlen wir bei Kita-Kindern nicht mehr als 10 und bei Grundschulkindern nicht mehr als 20 Minuten. Bei Senior/-innen hängt die Vorlesezeit stark von der jeweiligen Beeinträchtigung ab. Die restliche Zeit kannst du mit Erzählen, Spielen oder Basteln gestalten.

Der passende Medientitel 
 Eine (Vor-)Leseaktion will gut vorbereitet sein. Ganz zentral ist dabei natürlich das Bilderbuch, der Kinderroman, das Sachbuch, das Wimmelbuch, die App, das Spiel usw., das Sie einsetzen und um das herum Sie deine Aktion gestalteten. Folgende Fragen sollten Sie sich im Vorfeld stellen:

  •  Altersgerecht: Wie alt ist mein Publikum?
  • Themenauswahl: Welche Themen könnten interessant sein?
  • Länge des Textes: Hat mein Publikum schon Vorlese-Erfahrung?

Thematische Anschlussaktion und weitere Ausgestaltung des Vorlesens
Ihre Vorleseaktion wird ein voller Erfolg, wenn Sie rund um die Geschichte noch mehr anbieten! Das kann ein gleichbleibendes Einstiegs- oder Abschlussritual sein wie ein Reim, ein Lied oder eine kleine Bewegungsübung, dass das Vorlesen einrahmt. Und besonders toll wird es, wenn Sie gemeinsam noch eine passende Aktivität anschließen. Bieten Sie einfach zum Thema der Geschichte passende Spiele, Bastel-Ideen und Dekorationsmöglichkeiten an.

Die Vorbereitung
Am besten lesen Sie sich die Geschichte selbst laut vor, bevor Sie diese der Gruppe vorlesen. So merken Sie schnell, ob sich der Text zum Vorlesen eignet, an welchen Stellen er vielleicht gekürzt werden muss und wie die Stimmung der Geschichte ist.

Die Vorlesetechnik
Langsam und deutlich vorlesen und ab und zu den Blickkontakt zu den Zuhörenden herstellen, ist die Basis für eine gelungene Vorlesezeit. Aber es geht noch so viel mehr! Mit Ihrer Stimme, die mal lauter und mal leiser sein kann, passenden Gesichtsausdrücken oder schwungvollen Gesten machen Sie die Geschichte lebendig. Dabei können Sie ruhig etwas übertreiben oder Ihre Zuhörer/-innen zum Mitmachen ermuntern – so macht es noch mehr Spaß! Außerdem sind Pausen beim Vorlesen wichtig – entweder um ein bisschen Dramatik und Nervenkitzel aufzubauen oder wenn die Konzentration der Gruppe gerade nachlässt. Da kann eine Unterbrechung mit Fragen zur Geschichte ein gutes Mittel sein, um die Aufmerksamkeit wieder zur Geschichte zu holen.

Der Austausch
Vorlesen sollte kein einseitiger Monolog sein, sondern immer die Zuhörenden mit einbeziehen. Daher ist es sinnvoll, den Text nicht am Stück vorzulesen, sondern immer wieder kleine Unterbrechungen mit Fragen einzubauen. Und wenn Zwischenfragen oder Kommentare aufkommen: Super, dann beschäftigen sich die Zuhörenden mit der Geschichte und möchten sich dazu austauschen! Greifen Sie diese Gedanken also ruhig auf! Manchmal bietet es sich auch an, gar nicht vorzulesen, sondern einfach gemeinsam mit den Kindern den Medientitel zu erschließen: zum Beispiel über die Bilder. So können auch Sachbücher toll eingesetzt werden: Eine spannende Doppelseite aufschlagen und darüber ins Gespräch kommen!

Mehr Tipps und Informationen gibt es im Ehrenamtsportal der Stiftung Lesen: https://www.stiftunglesen.de/ehrenamtliches-engagement-fürs-lesen 


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Verkehrswacht veröffentlicht in 10 Sprachen kostenlosen Elternratgeber zur Radfahrausbildung in der Grundschule

VMS/Verkehrswacht
VMS/Verkehrswacht

Um Eltern mit wenigen oder fehlenden Deutschkenntnissen die Verkehrserziehung ihrer Kinder näherzubringen, hat der Fachverlag der Deutschen Verkehrswacht (DVW) eine kompakte Broschüre zur schulischen Radfahrausbildung erstellt und in 10 Fremdsprachen übersetzen lassen. Darunter sind Ukrainisch, Englisch, Französisch, Türkisch und Arabisch. Der Elternratgeber soll einen Einblick geben, warum die Radfahrausbildung in der 3. und 4. Klasse wichtig ist, welche Inhalte vermittelt werden und wie Eltern zuhause unterstützen können. Die fünfseitige Broschüre steht kostenlos auf der Homepage der VMS - Verkehrswacht Medien&Service zur Verfügung.

DVW-Geschäftsführer Daniel Schüle: „Mit unserem Elternratgeber wollen wir helfen, die Mobilitätsbildung zu fördern, auch wenn Deutsch nicht Muttersprache ist. Besonders Familien, die wegen Flucht oder Vertreibung neu in Deutschland ankommen, wie aktuell durch den Krieg in der Ukraine, brauchen passende Bildungsangebote, um schneller im Alltag anzukommen.“

Der Ratgeber soll Eltern bei der schulischen Radfahrausbildung einbeziehen und einen Überblick über die Kompetenzen geben, die ihre Kinder zum Radfahren brauchen. Daneben gibt es grundlegende Informationen über das verkehrssichere Fahrrad, den Fahrradhelm, eine Übersicht über die wichtigsten Verkehrszeichen für Radfahrende und Tipps zum gemeinsamen Üben mit dem Kind.

Die VMS-Broschüre „Radfahrausbildung in der Schule“ steht in den Sprachen Arabisch, Dari, Englisch, Farsi, Französisch, Kurmandschi, Russisch, Sorani, Türkisch und Ukrainisch digital und kostenlos zum Herunterladen bereit.


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Forschung: Die psychische Gesundheit von Kindern hat sich in der Pandemie verschlechtert

Dragos Gontariu on Unsplash

Ein Forschungsteam der Universität Trier und die katholische KiTa gGmbh Trier untersuchten wie sich die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern im Kindergartenalter auswirkt.Die in der Forschungskooperation EINSTEIN durchgeführten Untersuchungen ergaben, dass sich die psychische Gesundheit der Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in der Pandemie verschlechtert hat. Insbesondere nahmen sichtbare problematische Verhaltensweisen wie Hyperaktivität, Impulsivität und Aufmerksamkeitsprobleme zu. Ein wichtiges Ziel der Kooperation besteht auch darin, aus den wissenschaftlichen Ergebnissen Unterstützungsmaßnahmen abzuleiten.

Die Forschungskooperation zwischen der katholischen KiTa gGmbH Trier und den drei Abteilungen für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Entwicklungspsychologie und Sozialpsychologie der Universität Trier entstand Ende 2019. Sie hat das Ziel, Forschungslücken zur sozialen und emotionalen Entwicklung von Kindern im Kindergartenalter zu reduzieren und die Erkenntnisse direkt in die Praxis umzuleiten. Infolge der Corona-Pandemie wurde die etablierte Forschungsinfrastruktur genutzt, um die Auswirkungen der Pandemie für Kinder und ihre Bezugspersonen zu untersuchen.

Das Forschungsteam nahm mehrere Online-Erhebungen vor, die erste im Mai 2020. Bei einer Untersuchung während des zweiten Lockdowns im März 2021 wies nach mehr als einem Jahr Pandemie eine deutliche Mehrheit der Kinder (65 Prozent) keine erhöhten psychischen Belastungen auf. Allerdings fanden sich bei 35 Prozent der Kinder grenzwertige bis auffällige Ergebnisse, insbesondere hinsichtlich Hyperaktivität und Verhaltensproblemen.

In 40 Prozent der Fälle traten diese Probleme laut der Beobachtungen der Eltern innerhalb der Pandemie zum ersten Mal oder in diesem Zeitraum zumindest verstärkt auf. „Die Befunde weisen darauf hin, dass die psychische Gesundheit nicht nur von Schulkindern, sondern auch von jüngeren Kindern unter der Corona-Pandemie gelitten hat“, fasst Prof. Dr. Tanja Hechler von der Universität Trier die Ergebnisse zusammen.

Auch die Situation in den Familien entwickelte sich nach den Studienbefunden zunehmend problematisch. Während im Mai 2020 nur etwas mehr als ein Viertel der Eltern (27 Prozent) die aktuelle Situation in der Familie als häufig angespannt erlebt hatte, war dies im März 2021 schon bei rund der Hälfte der Befragten der Fall. Außerdem wuchsen bei den Eltern Sorgen und Ängste wegen der Corona-Pandemie, und sie nahmen sich selbst als weniger stressresistent wahr.

Eine weitere Messung im November 2021 ergab, dass sich die psychische Gesundheit der Kinder zu diesem Zeitpunkt etwa auf dem Niveau der Erhebung vom März 2021 befand. Nach den zwischenzeitlich erfolgten Öffnungsschritten und den Lockerungen stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im November bei den Verhaltensauffälligkeiten zumindest eine leichte Besserung fest. „Es ist allerdings noch zu früh, um hier von einem Trend hin zum Besseren zu sprechen“, sagt Dr. Tobias Maldei-Gohring von der Universität Trier.

Eine leichte Verbesserung war auch in den Familien zu beobachten. Hier hatten in der Wahrnehmung der Eltern Spannungen und Konflikte in der Familie im Vergleich zum März 2021 abgenommen. Dies werten die Forscherinnen und Forscher als ein wichtiges Signal, da die Situation der Eltern und der Familien einen Einfluss auf die psychische Gesundheit der Kinder haben. Eine starke Belastung der Eltern, etwa durch Stress oder Alltagsprobleme, kann beispielsweise das auffällige Verhalten der Kinder verstärken, was wiederum zu einer höheren Belastung der Eltern führt.

Bei den Untersuchungen kam auch heraus, dass die befragten Eltern die Veränderungen durch die Corona-Krise für sich selbst als belastender wahrnahmen als für ihre Kinder. „Die Unterschiede zwischen den Eltern und ihren Kindern könnten darauf hinweisen, dass es den Eltern ein wichtiges Anliegen war, ihre Kinder vor den Belastungen der Pandemie zu schützen und die Belastungen abzufedern“, vermutet das EINSTEIN-Projektteam.

Die bisherigen Ergebnisse machen deutlich, dass die Auswirkungen der Pandemie auf die Kinder und ihre Familien nicht mit dem Ende der Pandemie-bedingten Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens endeten. Vielmehr scheint die Belastung in vielen Familien weiter sehr hoch zu sein. Das Forschungsteam der Kooperation EINSTEIN plant daher aktuell eine vierte Untersuchung im Herbst 2022.

Die bisherigen Ergebnisse des EINSTEIN-Projektteams decken sich mit den Beobachtungen der katholischen KiTa gGmbH Trier in der Praxis. Eine eigene, unternehmensinterne Befragung unter den Kita-Standortleitungen zu Belastungen des KiTa-Fachpersonals hatte ergeben, dass auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristige Folgen der Pandemie für die Kinder und zunehmende Verhaltensauffälligkeiten befürchteten. Die daraus entstehenden besonderen Bedürfnisse bei den Kindern, um die sich die pädagogischen Fachkräfte zusätzlich zum KiTa-Alltag kümmern, führen gerade in Zeiten des branchenweiten Fachkräftemangels in einigen Kindertageseinrichtungen auch zu einer deutlich wahrgenommenen Mehrbelastung.

Gleichzeitig zeigt sich die katholische KiTa gGmbH Trier überzeugt, dass die pädagogische Arbeit in den KiTas die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie unterstützt, denn im KiTa-Alltag kommen Mechanismen zum Tragen, die bisherige Studien zur psychischen Gesundheit von Kindern als förderlich identifiziert haben. So betont Pia Khoilar, Leiterin des Strategiebereichs Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung bei der katholischen KiTa gGmbH Trier, dass Kindertageseinrichtungen allen Kindern ein stabiles und vertrautes Umfeld bieten, in dem der Tagesablauf von wiederkehrenden Ritualen strukturiert wird. Nicht zu unterschätzen sei auch die präventive Wirkung von regelmäßigem Kontakt zu Freunden und altersangemessenen Bewegungsmöglichkeiten, welche der Besuch einer KiTa ermöglicht. Zudem baue das Fachpersonal in den KiTas der katholischen KiTa gGmbH Trier tragende und vertrauensvolle Beziehungen zu den Kindern auf, beobachte die Kinder systematisch und könne dadurch deren Bedürfnisse und besondere emotionale Belastungen schnell erkennen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien geschult darin, die Anliegen und Themen, die die Kinder beschäftigen, aufzugreifen und spielerisch aufzuarbeiten. Gleichzeitig merkt Pia Khoilar aber auch an, dass das KiTa-Fachpersonal zwar Expertise bei der frühkindlichen Entwicklung und Bildung vorweise, aber nicht die Arbeit von psychologisch geschulten Expertinnen und Experten übernehmen könne. „Unsere pädagogischen Fachkräfte pflegen selbstverständlich regelmäßigen Kontakt mit allen Eltern und Sorgeberechtigten und beraten diese abgestimmt auf den Bedarf und die familiäre Situation, wenn für die Kinder der Rückgriff auf weitere Unterstützungssysteme erforderlich wird“, erläutert Pia Khoilar.

Auch auf die Ergebnisse der nächsten Untersuchung durch die Forschungskooperation EINSTEIN ist die katholische KiTa gGmbH Trier gespannt, denn Kinder, Eltern und das KiTa-Fachpersonal standen aufgrund der Pandemie vor einer Vielzahl von neuen Herausforderungen. Diese erhebliche Mehrbelastung aller Personengruppen lässt sich nur in der Zusammenarbeit aller Beteiligten bewältigen, und hierfür ist es nach Ansicht der Forschungskooperation von entscheidender Wichtigkeit, die Bedürfnisse und Thematiken zu verstehen, die die Pandemie bei den Kindern hervorgebracht hat.


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Kinderlieder umgedacht & neu gemacht - Das Must-have für den Kita-Alltag & Zuhause!

Pressefotos Sony – Web (Credit: Viktor Schanz): Kinderlieder umgedacht & neu gemacht - Das Must-have für den Kita-Alltag & Zuhause!
Pressefotos Sony – Web (Credit: Viktor Schanz)

herrH sieht die Welt nicht nur durch Kinderaugen, er hört sie auch durch Kinderohren – und genau das macht sein Schaffen so einzigartig. herrH ist Musiker, der erste Star im Kinderzimmer und gewissermaßen ist herrH auch Zeitreisender. Denn für sein neues Album KINDERLIEDER – UMGEDACHT UND NEU GEMACHT ist er einmal in die Vergangenheit und wieder zurück gereist: er hüllt bekannte Kinderliedklassiker in ein frisches Gewand.

Insgesamt 12 bekannte Kinderlieder hat herrH von seiner Zeitreise ins Hier und Jetzt mitgebracht.

Dabei ist es dem jungen Papa nicht nur gelungen, diesen Liedern einen neuen und modernen Sound zu verpassen, sondern ein Album entstehen zu lassen, das zugleich Herzen und Tanzbeine der Kleinen – und Großen bewegt und Familien den perfekten Soundtrack für ihren Alltag beschert.

Hinweis. Pressefotos Sony – Web (Credit: Viktor Schanz)
Pressefotos Sony – Web (Credit: Viktor Schanz)

Und so tanzt auf der Tracklist von KINDERLIEDER – UMGEDACHT UND NEU GEMACHT eine kleine Wanze „auf der Mauer, auf der Lauer“ in der coolen herrH-Neuauflage zur Gute-Laune-Party im Kinderzimmer, während in WAS MÜSSEN DAS FÜR BÄUME SEIN der heitere Elefantenmarsch einen Fuß vor den anderen setzt. Auch der Song DIE KATZE TANZT ALLEIN sorgt sowohl auf dem Album als auch in dem dazugehörigen Musikvideo für gute Laue und Partystimmung.

Hinweis. Pressefotos Sony – Web (Credit: Viktor Schanz)

Mit KINDERLIEDER – UMGEDACHT UND NEU GEMACHT bietet herrH einen völlig neuen Zugang zu altbekannten Liedern. Zeitgemäße überarbeitete Lyrics, angepasste Melodien und moderne Stilistik vereinen Tradition und Moderne miteinander und lassen die Kids von heute auf Zeitreise gehen. Und so erobern seine neu gemachten Kinderlieder aktuell die Kinderzimmer, Kitas und sogar TikTok! Das Album ist ab dem 9. September überall erhältlich und liefert die perfekte Musik für den Morgenkreis, die Kinderparty oder einfach zum Spielen und Spaß haben im Kita-Alltag. Die Tänze auf TikTok sind schnell gelernt und sorgen für jede Menge gute Laune beim Nachtanzen.

Hinweis. Pressefotos Sony – Web (Credit: Viktor Schanz)

@jaezshecan Anzeige. Schnappt euch eure Freunde und tanzt mit Ein Tutorial gibts die Tage auf meinem Kanal @herrHistda #babyjäz ♬ Auf der Mauer, auf der Lauer - herrH
@jaezshecan Anzeige | da es zurzeit keinen neuen Tanztrend gibt, dachte ich, ich mache einfach selber einen neuen tanzt alle fleißig mit und markiert mich gerne #movelikejaez #babyjäz ♬ Die Katze tanzt allein - herrH


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Forscheridee: Die Post kommt per Seilbahn

Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher.
Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher.

Die Post kommt per Seilbahn

Wie versende ich Briefe oder Päckchen, ohne mich selbst auf den Weg zu machen? Man braucht vor allem ein Seil – und ab die Post!

Sie brauchen:

  • verschiedene Schnüre oder Seile
  • Wäsche- und Büroklammern
  • Papier, Stifte
  • Körbchen oder leere Becher

So funktioniert's:

Alltagsbezug aufgreifen

Um weite Strecken über Höhen und Tiefen zu überwinden, werden in Berglandschaften u.a. Seilbahnen eingesetzt. Eine Gondel fährt an einem kräftigen Drahtseil und transportiert dabei Menschen oder Lasten. Manchmal kann man etwas ähnliches an Balkonen entdecken, an denen kleine Körbe nach oben gezogen werden.

Wir bauen eine Seilbahn

Die Mädchen und Jungen überlegen, welche Punkte sie im Raum oder draußen im Garten mit der Seilbahn verbinden wollen und wie lang die Schnur dazu sein muss. Dann binden sie die Schnur zu einem Kreis und spannen sie zwischen den beiden Stellen auf, drinnen z.B. mit Hilfe des Tischbeins oder einem Griff am Schrank. Die Schnur sollte so gespannt sein, dass sie nicht herunterrutscht und gleichzeitig beweglich bleibt. Lässt sich die Schnur gut um das Tischbein und den Schrankgriff bewegen, wenn man daran zieht? Was können die Kinder tun, wenn die Schnur herunterfällt oder hakt? Lassen Sie ruhig verschiedene Schnüre vergleichen: dicke, dünne, raue, weiche, elastische usw. Welche davon eignen sich für eine Seilbahn und warum?

Ab die Post!

Nun können die Kinder beginnen, sich Nachrichten zu senden. Ein Kind befestigt eine Botschaft auf Papier mit einer Wäsche- oder Büroklammer an der Schnur. Das "Absender-Kind" spielt auch den Motor der Seilbahn: Es zieht so lange an der Schnur, bis die Nachricht den Empfänger am anderen Ende erreicht hat. Haben die Mädchen und Jungen noch andere Ideen, was sie verschicken können? Schaffen sie es z. B. einen kleinen Korb an ihre Seilbahn zu binden und darin einen Gegenstand zu transportieren? Geben Sie den Kindern Zeit, ihre Ideen auszuprobieren und ihre Seilbahn den entsprechenden Anforderungen anzupassen.

Wissenswertes für Erwachsene

Seilbahnen für den Menschentransport bestehen meist aus einem gespannten Drahtseil, das an zwei Enden um große Umlenkscheiben verläuft. Motoren treiben die Umlenkscheiben an und bewegen das Drahtseil, das die Gondeln oder Kabinen befördert. Besonders lange Seilbahnen werden zwischendurch von Stützpfeilern gesichert, damit das Seil straff bleibt und nicht durchhängt. Hierzulande denkt man bei Seilbahn normalerweise eher an ländliche Berge. Vor allem in Südamerika werden Seilbahnen allerdings auch in Großstädten immer beliebter. Die erste dieser Gondelseilbahnen wurde 2004 in Medellín, Kolumbien in Betrieb genommen.

Damit die Seilbahn im Experiment geschmeidig läuft, brauchen die Kinder eine geeignete Schnur. Sie muss weich sein und darf keine zu große Reibung verursachen. Außerdem sollten die Umkehrpunkte möglichst glatt sein (z. B. ein Türgriff), damit die Schnur nicht hängenbleibt oder zerspleißt. Der Knoten in der Schnur sollte außen liegen und möglichst klein sein, um zu vermeiden, dass er festhängt. Zudem sollte die Schnur ausreichend straff gespannt sein, damit sie nicht verrutscht oder durchhängt.

Die Forscheridee ist Teil des Bildungsangebots „Technik von hier nach da“ der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Weitere Anregungen zum Thema bekommen Sie in der gleichnamigen Präsenzfortbildung und in der Broschüre.

Kinderzeit-Podcast zum Thema forschendes Lernen

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.