2022

Top Themen Zeitnah

Kinder und Jugendliche in Deutschland sitzen zu viel und bewegen sich zu wenig

Rachel on Unsplash

Kinder und Jugendliche in Deutschland sitzen zu viel und bewegen sich zu wenig. Das ist das Ergebnis des Bewegungs-Zeugnisses 2022, das nach 2018 zum zweiten Mal ausgestellt wurde. Die Ergebnisse basieren auf einer weltweiten Untersuchung der „Active Healthy Kids Global Alliance“, die in 57 Ländern die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen analysiert hat.

Für das Bewegungs-Zeugnis wurden wissenschaftliche Studien, nationale Erhebungen sowie Berichte von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen ausgewertet, um das Bewegungs- und Sitzverhalten von Kindern und Jugendlichen anhand von neun Kategorien mit einem Schulnotensystem zu beurteilen. In diesem Jahr lag ein besonderer Fokus auf bestehenden Unterschieden zwischen Jungen und Mädchen. Zudem wurden Auswirkungen der Corona-Pandemie mit in die Auswertung aufgenommen.

Viel zu wenig körperliche Aktivität

Deutschland bekommt lediglich die Note 4- in der Kategorie „Körperliche Aktivität“. Nur rund ein Drittel der Kinder (27 bis 33 Prozent) erreicht die Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Jungen bewegen sich dabei tendenziell etwas mehr als Mädchen. Kinder und Jugendliche in anderen Staaten sind teils deutlich aktiver. Die besten Werte weltweit erzielen Slowenien und Finnland, gefolgt von Japan, Südafrika und den USA. Aber auch viele europäische Länder wie Kroatien, Spanien und die Slowakei schneiden besser ab.

Studienleiterin Prof. Yolanda Demetriou, Inhaberin der Professur für Sport- und Gesundheitspädagogik an der TUM, bilanziert: „Im Vergleich zum ersten Bewegungs-Zeugnis 2018 hat die Corona-Pandemie die Situation sogar noch verschärft. Wir müssen mehr tun, damit sich unsere Kinder und Jugendlichen mehr bewegen! Wenn sich Mädchen und Jungen als Kinder zu wenig bewegen, besteht ein hohes Risiko, dass sie dies auch als Erwachsene tun. Das wiederum begünstigt die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Herzinfarkt oder Schlaganfall. In Deutschland ist körperliche Inaktivität die fünfthäufigste Todesursache.“

Co-Studienleiterin Prof. Anne Reimers von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg fordert: „In Deutschland müssen Kinder und Jugendliche animiert und unterstützt werden, Freude an Bewegung zu entwickeln, ganz nach unserem Motto ‚Nicht sitzen bleiben – komm in Bewegung! Aber auch das Umfeld von Kindern und Jugendlichen sollte noch bewegungsfreundlicher gestaltet werden.“

Gute Infrastruktur für Sport

Bessere Noten bekam Deutschland bei den Rahmenbedingungen, die der organisierte Sport, Schule, Kommune und Umwelt bieten: 60 bis 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen treiben regelmäßig Sport in Organisationen, wie beispielsweise einem Verein. Gerade im Grundschulalter sind sehr viele Kinder Mitglied in einem Sportverein. Während der Corona-Pandemie ist das Sporttreiben in Vereinen aufgrund der Lockdowns jedoch deutlich zurückgegangen bzw. stellenweise sogar komplett zum Erliegen gekommen.

In Deutschland ist Sportunterricht für alle Kinder und Jugendlichen verpflichtend, der Großteil der Unterrichtsstunden findet auch statt. Strukturell verfügen beinahe alle Schulen (97 Prozent) über eine Sporthalle und 66 Prozent der Schulen über einen bewegungsfreundlichen Pausenhof. Während der COVID-19-Pandemie fand Sportunterricht jedoch kaum statt und wurde teilweise untersagt. Es existieren kaum qualitätsgesicherte Online-Angebote oder entsprechende Unterrichtskonzepte.

Auch der Bereich „Kommune und Umwelt“ schneidet gut ab. Zwischen 66 und 77 Prozent der Kinder und Jugendlichen nannten, dass sie frei von Hindernissen, wie beispielsweise Autoverkehr oder großen Straßen, draußen spielen können. Bei über 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen befindet sich ein Sportplatz in der Nähe. Zudem gibt es für 80 Prozent einen Park oder eine Grünfläche nahe des Wohnorts, rund 56 Prozent habe ein Schwimmbad am Wohnort.

Im internationalen Vergleich der 57 Länder schneiden hier Slowenien, Japan sowie die beiden skandinavischen Länder Dänemark und Finnland mit einer Gesamtnote 2- am besten ab. Deutschland liegt mit Note 3- eher im mittleren Bereich, rangiert jedoch in den Bereichen Sport, Schule, Kommune und Umwelt im oberen Drittel. Es zeigt sich damit ein deutlicher Kontrast: Während die äußeren Einflussfaktoren und das Umfeld recht gut bewertet sind, zeigen sich beim individuellen Bewegungsverhalten deutliche Schwächen.

Um auch die Lebenswelten noch bewegungsförderlicher zu gestalten, empfehlen die Studienleiter:innen der 57 teilnehmenden Länder unter anderem die Verbesserung der Möglichkeiten, sich in der Schule körperlich zu betätigen, sowie die Erhöhung der Anzahl der wöchentlichen Schulsportstunden. Weiterhin sollte der Zugang zu öffentlichen Räumen, Grünflächen, Spielplätzen oder Sportanlagen ausgebaut werden.

Das Netzwerk „Active Healthy Kids Germany“

Das deutsche Bewegungszeugnis wurde vom Netzwerk „Active Healthy Kids Germany“ (AHKG) erstellt. In Deutschland waren insgesamt 15 Forschungseinrichtungen beteiligt, von der TUM-Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften waren neben Prof. Demetriou auch Prof. Karsten Köhler, Leiter der Professur für Bewegung, Ernährung und Gesundheit, sowie Dr. David Sturm von der Professur für Sport- und Gesundheitspädagogik involviert.

Unterstützt wurde „Active Healthy Kids Germany“ von der vivida bkk Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. „Die Ergebnisse des aktuellen Bewegungs-Zeugnisses sollten uns wachrütteln“, betont auch Roland Frimmersdorf, Vorstand der Stiftung „Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit“. „Es muss uns gelingen, junge Menschen in ihrer Lebenswelt zu erreichen und sie dabei zu unterstützen, sich im Alltag mehr zu bewegen. Je früher wir bei ihnen die Freude an Sport und Bewegung wecken, desto besser“, so Frimmersdorf weiter.

Partner von Active Healthy Kids Germany sind Wissenschaftler:innen folgender Einrichtungen: Technische Universität München, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS/Bremen, Universität Bayreuth, Deutsche Sportjugend, Deutscher Olympischer Sportbund, Universität Ulm, Pädagogische Hochschule Weingarten, Robert-Koch Institut/Berlin, Justus-Liebig-Universität Gießen, MSH Medical School Hamburg, Karlsruher Institut für Technologie, Deutscher Sportlehrer Verband; Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit/Baunatal; Universität Leipzig.


Advertorial Top Themen Praxis

Kitamaterial zur Förderung individueller Stärken und Bewusstmachung eigener Potenziale

1

Top Themen Zeitnah

35,5 % der unter Dreijährigen am 1. März 2022 in Kindertagesbetreuung

Yuri Shirota on Unsplash

Betreuungsquote steigt um 1,1 Prozentpunkte gegenüber dem von coronabedingten Einschränkungen geprägten Vorjahr. In Ostdeutschland ist mehr als die Hälfte der unter Dreijährigen in Tagesbetreuung, in Westdeutschland knapp ein Drittel. Mehr Personal in Kindertageseinrichtungen, aber weniger Tagesmütter oder -väter.

Die Zahl der Kinder unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung ist zum 1. März 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 28 800 auf insgesamt 838 700 Kinder gestiegen. Damit waren 3,6 % mehr unter Dreijährige in Kindertagesbetreuung als am 1. März 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Betreuungsquote der unter Dreijährigen bundesweit bei 35,5 % (2021: 34,4 %). Damit setzte sich der im Jahr 2021 unterbrochene Trend steigender Betreuungsquoten wieder fort. Beim Personal gab es in den Kindertageseinrichtungen einen Zuwachs um 3,2 % gegenüber dem Vorjahr, während die Zahl der Tagesmütter oder -väter um 2,7 % zurückging.

Bei der Betreuungsquote handelt es sich um den Anteil der in Kindertageseinrichtungen (zum Beispiel in Kindertagesstätten) oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege (zum Beispiel ein öffentlich geförderter Betreuungsplatz bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater) betreuten Kinder an allen Kindern dieser Altersgruppe.

Anstieg der Betreuungsquote nach leichtem Rückgang im Vorjahr

Mit dem aktuellen Anstieg der Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen um 1,1 Prozentpunkte setzt sich der langjährige Trend nach einer Unterbrechung im Jahr 2021 wieder fort. Damals war die Betreuungsquote erstmals seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2006 leicht gesunken, und zwar um 0,6 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2020 auf 34,4 %. Dieser bislang einmalige Rückgang hing vermutlich mit der Corona-Pandemie zusammen, die zu einer geringeren Nachfrage nach Betreuungsplätzen und zur Kündigung von Verträgen aufgrund einer Betreuung zuhause geführt haben kann. Außerdem verhinderten coronabedingte Einschränkungen bei der Eingewöhnung und bei "Schnuppertagen" möglicherweise den Abschluss neuer Betreuungsverträge.

Höhere Betreuungsquoten in Ostdeutschland

In den ostdeutschen Bundesländern (einschließlich Berlin) waren zum Stichtag 31. März 2022 durchschnittlich mehr als die Hälfte aller Kinder unter drei Jahren in einer Tagesbetreuung (53,3 %). In Westdeutschland war die Betreuungsquote mit 31,8 % nach wie vor deutlich niedriger als im Osten. Im Bundesländer-Vergleich hatten Mecklenburg-Vorpommern (58,6 %), Sachsen-Anhalt (58,3 %) und Brandenburg (56,7 %) die höchsten Betreuungsquoten. Unter den westdeutschen Bundesländern erreichte Hamburg mit 49,2 % die höchste Quote, gefolgt von Schleswig-Holstein (36,4 %). Bundesweit am niedrigsten waren die Betreuungsquoten in Baden-Württemberg (29,9 %) und Bremen (30,2 %).

1,4 % mehr Kindertageseinrichtungen, aber 2,7 % weniger Tageseltern als im Vorjahr

Am 1. März 2022 gab es bundesweit rund 59 300 Kindertageseinrichtungen. Das waren über 800 Einrichtungen oder 1,4 % mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Die Zahl der dort als pädagogisches Personal oder als Leitungs- und Verwaltungspersonal beschäftigten Personen stieg um 22 700 oder 3,2 % auf rund 730 800. Demgegenüber sank die Zahl der Tagesmütter und -väter um 1 200 oder 2,7 % auf rund 41 900.

Weitere Informationen:

Weitere Informationen enthält die Publikation „Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege“. Basisdaten zur Kindertagesbetreuung in Deutschland sind zudem über die Tabellen Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen (22541), Kinder und tätige Personen in Kindertagespflege (22543) und Personen in Großtagespflegestellen und betreute Kinder (22545) in der Datenbank GENESIS-Online verfügbar. 

Auf Basis der Ergebnisse der Statistik der Kindertageseinrichtungen berechnet das Statistische Bundesamt seit 2011 auch einen Personalschlüssel zur Betreuungssituation in Tageseinrichtungen für Kinder nach Gruppenformen und Bundesländern. In den vergangenen Monaten wurde diese Berechnungsweise des Personalschlüssels weiterentwickelt. Daten auf Grundlage des neuen Personal-Kind-Schlüssels sind nunmehr veröffentlicht. Die entsprechende Online-Tabelle sowie weitere Informationen zum neuen Personal-Kind-Schlüssel sind auf der Themenseite „Kindertagesbetreuung“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.


Top Themen Zeitnah

Kita-Fachkräfte fordern mehr Investitionen in kindgerechte Rahmenbedingungen

Sebastian Pandelache

Die letzten Jahre haben eindrücklich gezeigt: Kitas sind wichtige Bildungseinrichtungen. In den ersten Lebensjahren werden die Grundlagen der Persönlichkeitsentwicklung und der Bildungsbiografie gelegt. Bundesweit sind die Kita-Strukturen von unzureichender Personalausstattung und nicht adäquaten Räumlichkeiten gekennzeichnet. Das Kita-Qualitätsgesetz soll hier ein Stück weit Abhilfe schaffen. Fachkräfte und Experten halten die im Kita- Qualitätsgesetz vorgesehenen Investitionen für unzureichend.

„Wir begrüßen ein bundesweites Kita-Qualitätsgesetz. Es benötigt, neben den Anstrengungen der Bundesländer eine Initiative des Bundes, um die frühkindliche Bildung und Entwicklung nachhaltig zu stärken“ äußert sich Veronika Lindner, Vorstandsmitglied des Verbands Kita-Fachkräfte Bayern zum Gesetzesentwurf. „Mit dem angestrebten Handlungsfeld „Fachkraft-Kind-Schlüssel“ soll der Betreuungsschlüssel schrittweise angehoben werden. Hier müssen wir uns in den kommenden Jahren zu den wissenschaftlichen Mindestanforderungen hinbewegen, von denen aktuell alle Bundesländer weit entfernt sind,“ führt Claudia Ungefehr, Vorstandsmitglied im Verband Kita-Fachkräfte Sachsen/Sachsen-Anhalt aus. „Im Moment werden 73% Prozent aller deutschen Kita-Kinder in Einrichtungen betreut, die keinen kindgerechten Fachkräfteschlüssel haben. Wir geben zu bedenken, dass die Anrechnung von Fehlzeiten in vielen Bundesländern keine Berücksichtigung findet. Hier eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, wäre aus unserer Sicht ein Meilenstein“ erläutert Claudia Ungefehr die Situation.

„In zu großen Gruppen, zu kleinen Räumen und mit unzureichenden Personalschlüsseln lässt sich nur schwer auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Die Zahl der Kinder mit großem Unterstützungsbedarf, sei es im sprachlichen, motorischen oder auch emotionalen Bereich, nimmt stetig zu“ ergänzt Anja Braekow, Vorstandsmitglied im Verband Kita-Fachkräfte Baden-Württemberg. Aus diesem Grund ist auch das Auslaufen des Sprach-Kitas Programm bei vielen pädagogischen Fachkräften, Eltern und Experten auf Unverständnis gestoßen. „Zwar sieht der Gesetzentwurf das Handlungsfeld Sprache vor, aber bis jetzt ist unklar, ob es ein sinniges Nachfolgemodell zu den Sprach-Kitas geben wird und ob das vom Bund außerhalb des Kita-Qualitätsgesetzes finanziert wird. Es ist fraglich, ob die Länder aus Ihren Mitteln zusätzliche Sprachförderprogramme finanzieren,“ unterstreicht Braekow die Problematik.

Das Gesetz sieht vor, dass die Länder die bereitgestellten Gelder vorrangig in Qualität investieren müssen, bevor sie zum Beispiel für eine Beitragsfreiheit genutzt werden können. Bei einem Kita-Qualitätsgesetz, das diesen Namen verdient, müssen die Gelder auch zu 100% in dringend benötigte Qualitätsverbesserungen fließen. Die Zeit der Kompromisse auf Kosten der Kinder und ihren Bildungschancen sind vorbei. „Pädagogische Fachkräfte brauchen durch bessere Personalschlüssel echte Entlastung, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden zu können. Entlastung kann in Zeiten des Fachkräftemangels auch durch die Abgabe von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, weniger Bürokratie oder Unterstützung durch Verwaltungskräfte erreicht werden,“ unterstreicht Veronika Lindner, vom bayerischen Verband, die Forderungen der Fachkräfteverbände.

Ganz grundsätzlich stellt sich die Frage, welchen Stellenwert eine gute frühkindliche Bildung in unserer Gesellschaft hat. Gute pädagogische Kita-Qualität braucht kindgerechte Rahmenbedingungen. Nur so können die Ziele der Regierung bezüglich Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit verwirklicht werden.

 

 

 

Offener Brief an Fr. Paus, die MitarbeiterInnen des Bundesfamilienministeriums und die PolitikerInnen im Bundestag

Download offener Brief der Kita-Fachverbände (427,9 KiB)

Top Themen Zeitnah

2023 fehlen in Deutschland rund 384.000 Kita-Plätze

Bundesweit stehen im kommenden Jahr deutlich weniger Kita-Plätze zur Verfügung, als benötigt werden. Insbesondere die westdeutschen Länder können den Betreuungsbedarf von Eltern für ihre Kinder noch nicht decken. Doch es fehlt nicht nur an Plätzen, sondern häufig auch an einer kindgerechten Personalausstattung, gerade in Ostdeutschland. Um das zu ändern, braucht es viel mehr Fachkräfte, doch genau die fehlen. Das Problem verlangt dringend nach politischen Antworten.

In Deutschland gibt es noch immer zu wenig Kita-Plätze, um die Nachfrage zu decken. Gemessen an den Betreuungswünschen fehlen im kommenden Jahr voraussichtlich bis zu 383.600 Plätze bundesweit: 362.400 im Westen und 21.200 im Osten. Das geht aus unseren neuen Berechnungen für das aktuelle Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme hervor.

Um den Betreuungsbedarf der Eltern zu erfüllen, müssten zusätzlich zum vorhandenen Personal weitere 93.700 Fachkräfte im Westen und 4.900 im Osten eingestellt werden. Für diese insgesamt 98.600 Personen würden zusätzliche Personalkosten von 4,3 Milliarden Euro pro Jahr entstehen, von denen der Großteil (4,1 Milliarden Euro) auf die westdeutschen Bundesländer entfiele. Hinzu kämen Betriebs- und mögliche Baukosten für Kitas. Noch herausfordernder als die Finanzierung wird es jedoch sein, die benötigten Fachkräfte für die Kitas zu gewinnen.

Um die Zahl der fehlenden Kita-Plätze in allen Bundesländern zu ermitteln, haben wir die Betreuungsquoten der Kita-Kinder im Jahr 2021 mit dem Anteil der Eltern abgeglichen, die im gleichen Jahr in der Kinderbetreuungsstudie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) einen Betreuungsbedarf äußerten.

 

Kita-System kurz vor dem Kollaps. Was muss geschehen?

Zwei Bundesländer müssen keine zusätzlichen Kita-Plätze schaffen

Ein genauerer Blick zeigt, dass in fast allen Bundesländern, vor allem in den westdeutschen, die Nachfrage der Eltern nach Kita-Plätzen höher ist als der Anteil an Kindern, die 2021 betreut wurden. Der größte Mangel besteht im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 101.600 fehlenden Kita-Plätzen, während in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen kein Platzausbau erforderlich ist.

Auch in den Stadtstaaten ist der Platzmangel unterschiedlich ausgeprägt. In Berlin gibt es 17.000 Kita-Plätze zu wenig, was einer Unterversorgung von rund sieben Prozent entspricht. In Bremen fehlen 5.400 (rund dreizehn Prozent) und in Hamburg 3.700 Plätze (drei Prozent).

Der Ausbaubedarf unterscheidet sich darüber hinaus nach Altersgruppe. Den Berechnungen zufolge fehlen für unter dreijährige Kinder in Westdeutschland rund 250.300 Kita-Plätze, in Ostdeutschland (inklusive Berlin) sind es rund 20.700. Für die Kinder ab drei Jahren gibt es in den westdeutschen Bundesländern 112.100 Plätze zu wenig, gegenüber 500 im Osten.

"Rechtsanspruch auf Betreuungsplatz endlich erfüllen"

"Trotz des massiven Kita-Ausbaus in den vergangenen Jahren finden noch immer zu viele Eltern keinen Platz für ihre Kinder. Das ist in doppelter Hinsicht untragbar: Die Eltern müssen die Betreuung selbst organisieren, während den Kindern ihr Recht auf professionelle Begleitung in der frühen Bildung vorenthalten wird. Schon jetzt ist abzusehen, dass sich der gesetzlich verankerte Rechtsanspruch auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung auch 2023 vielerorts nicht einlösen lässt", sagt Anette Stein, unsere Expertin für frühkindliche Bildung. Seit 2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, für Kinder ab drei Jahren besteht er schon seit 1996.

Die Problemlage tritt noch deutlicher zutage, wenn auch die Qualität der frühkindlichen Bildung verbessert werden soll. Denn noch immer werden bundesweit 68 Prozent aller Kita-Kinder in Gruppen betreut, deren Personalschlüssel nicht den wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen. In Ostdeutschland trifft dies auf rund 90 Prozent der Kita-Kinder zu, doch auch im Westen ist der Anteil mit 63 Prozent zu hoch. Damit 2023 nicht nur ausreichend Kita-Plätze zur Deckung der Betreuungsbedarfe bereitstehen, sondern auch alle Plätze kindgerechte Personalschlüssel aufweisen, müssten 308.800 Fachkräfte zusätzlich beschäftigt werden. Das entspräche Personalkosten von rund 13,8 Milliarden Euro jährlich.

"Die Länder und Kommunen müssen den Platzausbau jetzt mit Nachdruck vorantreiben", sagt Anette Stein. Zwar sieht das neue Kita-Qualitätsgesetz vor, dass der Bund 2023 und 2024 jeweils bis zu zwei Milliarden Euro für die frühkindliche Bildung bereitstellt. Doch weil diese Mittel nicht reichen werden, sei es laut Stein unausweichlich, dass der Bund in größerem Umfang in die dauerhafte Finanzierung des Kita-Systems einsteigt. Die Bundesmittel sollten dazu eingesetzt werden, den Qualitätsausbau in Form kindgerechter Personalschlüssel voranzutreiben. Dieses Vorhaben hat die Ampelregierung im Koalitionsvertrag vereinbart.

Arbeitsbedingungen spürbar verbessern – auch durch bessere Personalausstattung

Allerdings sind die Kosten nicht das Kernproblem. "Die größte Hürde auf dem Weg zu genügend Plätzen und mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung ist und bleibt der enorme Fachkräftemangel. Es muss jetzt sehr schnell gelingen, viel mehr Personen für das Berufsfeld zu gewinnen", betont Stein, und verweist auf die Wechselwirkung: "Mit mehr Personal verbessern sich die Arbeitsbedingungen für alle. Damit steigen die Chancen, dass sich mehr Menschen für die Arbeit in einer Kita entscheiden, und zugleich die vorhandenen Fachkräfte im Beruf verbleiben."

Damit mittelfristig  eine bessere Personalausstattung möglich ist, braucht es eine verbindliche Strategie, wie zukünftig mehr und qualifiziertes Personal hinzukommen wird. Hierfür können gesetzlich verankerte Stufenpläne hilfreich sein. Ansonsten verlieren die Kitas ihre Attraktivität als Arbeitsplatz und können ihren Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen.

Es wird Zeit beanspruchen, die benötigten Fachkräfte zu gewinnen und vor allem zu qualifizieren. Dennoch muss es bereits jetzt gelingen, das vorhandene Kita-Personal zu entlasten. Dazu kann die zusätzliche Beschäftigung von Hauswirtschaftskräften gehören. Vor allem aber sollte das jetzige Aufgabenspektrum von Kitas konsequent überprüft und priorisiert werden. Denn die Anforderungen an das Kita-Personal sind sehr vielfältig und lassen sich mit der aktuellen Zahl an Mitarbeiter:innen nicht mehr umsetzen. "Die Politik muss gemeinsam mit der Praxis und mit Beteiligung der Eltern die Frage beantworten: Worauf kann verzichtet werden, ohne das Recht der Kinder auf Bildung und gutes Aufwachsen zu verletzen?", so Stein.

 

 

Zusatzinformationen

Für das Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme wurden Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus der Kinder- und Jugendhilfestatistik (Stichtag 1. März 2021), des BMFSFJ („Kindertagesbetreuung Kompakt“, 2021) und weiteren amtlichen Statistiken ausgewertet. Die Berechnungen haben das LG Empirische Bildungsforschung der FernUniversität in Hagen, Economix Research & Consulting und die Bertelsmann Stiftung durchgeführt. Die Daten und Quellen sind auf der Seite www.laendermonitor.de sowie in den Länderprofilen unter www.laendermonitor.de/laenderprofile zu finden. Eine kompakte Darstellung der Ergebnisse bietet dazu die Online-Broschüre www.bertelsmann-stiftung.de/kita-personal-braucht-prioritaet.


Top Themen Weiterbildung

Um Kinder ausreichend für die Zukunft vorzubereiten: 90 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher befürworten stärkere Weiterbildungsmöglichkeiten

„Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher“

Fast die Hälfte der pädagogischen Fachkräfte in Kitas und Horten bezweifeln, dass die Bildung von heute Kinder ausreichend für die Zukunft vorbereitet und 90 Prozent befürworten stärkere Weiterbildungsbemühungen im Bereich der sogenannten Zukunftskompetenzen. Zugleich stellen sie fest, dass die jetzigen Rahmenbedingungen in Kita und Hort nicht geeignet sind, um diesem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Stiftung „Haus der keinen Forscher“

n den Befragungsergebnissen erkennt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, einen klaren Auftrag: „Die Erzieherinnen und Erzieher wissen, dass Kita und Hort Bildungsorte sind, wo Kinder den konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen der Zukunft lernen. Die pädagogischen Fachkräfte sind überzeugt davon, dass frühe Bildung die entscheidende Basis für die Entwicklung wichtiger Zukunftskompetenzen darstellt. Wir als Stiftung unterstützen sie dabei mit entsprechenden Bildungsangeboten. Zugleich ist aber politischer Einsatz gefragt, um die Rahmenbedingungen für die Qualität der Bildung zu verbessern.“ 

Sehr hohe Zustimmung zu den OECD-Zukunftskompetenzen

Der OECD „Lernkompass 2030“ ist ein Arbeitsergebnis des OECD-Projekts „Future of Education and Skills 2030“. Er bietet ein dynamisches Rahmenkonzept in Verbindung mit einer ambitionierten Vision für die Zukunft der Bildung. Der OECD „Lernkompass 2030“ und die Zukunftskompetenzen waren den meisten Fachkräften unter diesen Begriffen nicht bekannt, erfuhren aber nach Erläuterung bei den Befragten inhaltlich eine sehr hohe Zustimmung: Sie befürworteten, dass Kindern bewusst werden sollte, dass ihr Handeln Einfluss auf andere und auf die Umwelt hat. Die pädagogischen Fachkräfte wünschten sich zudem, dass Kinder erfahren, dass sie Probleme gemeinsam mit anderen lösen können und nicht hilflos sind. Förderung beider Kompetenzen sahen die Befragten als wichtige Aufgabe der Kitas und Horte an.

„Pädagoginnen und Pädagogen leisten implizit bereits gute Arbeit im Sinne der OECD-Zukunftskompetenzen“, sagt Andreas Schleicher, Bildungsdirektor der OECD. „Ziel muss es nun sein, dass das Wissen darüber explizit wird und pädagogische Fachkräfte für die benötigten Kompetenzen der Zukunft wie Kreativität, kritisches Denken, Neugier, Empathie und Mut sensibilisiert sind.“ Die Erzieherinnen, Erzieher und Leitungskräfte sehen dies ähnlich: 90 Prozent der Befragten hielten mehr Weiterbildung für essenziell, um Kinder ausreichend für die Zukunft vorbereiten zu können. Dies scheitere aber oft an Zeit, Personal und Politik: So glaubt die Hälfte der Befragten nicht, dass die jetzigen Rahmenbedingungen geeignet sind, um die Kinder gut für die Zukunft vorzubereiten. „Wir können den Erzieherinnen und Erziehern mit unseren Weiterbildungen zwar die Sicherheit in der Vermittlung und Förderung der Lernkompetenzen geben. Die Rahmenbedingungen und die Verankerung der Zukunftskompetenzen im Bildungsort Kita müssen jedoch politisch und gesellschaftlich erfolgen“, fordert Michael Fritz.

Hintergrundinformationen zur Befragung

Ziel der repräsentativen Telefonbefragung war es, die Einstellung zu früher Bildung und pädagogischer Praxis und Kenntnis und Bewertung der OECD Zukunftskompetenzen zu erfahren. Die Befragung wurde durch das Umfragezentrum Bonn (uzbonn) durchgeführt. Dafür hat es die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ bei der Entwicklung des Fragebogens beraten, die Daten ausgewertet und die Ergebnisse aufbereitet. Für die Erhebung wurden im Herbst und Winter 2021 bundesweit 521 pädagogische Fach- und Leitungskräfte in Kitas und Horten telefonisch befragt.

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Mehr erfahren über die Bildungsinitiative „Haus der kleinen Forscher“: www.haus-der-kleinen-forscher.de


Top Themen Medien

Vier tolle Kinderlieder zum Gruseln

Foto von Yaroslav Shuraev

Halloween erfreut sich hierzulande einer wachsenden Beliebtheit. Auch in vielen Kitas und Grundschulen wird das Fest schon gefeiert – mit gruseligen Verkleidungen und vielen Süßigkeiten. Doch für eine gute Party braucht es auch noch gute Musik. Wir haben für euch vier Songs, die auf keiner Halloween-Kita-Party fehlen dürfen. 

Anton - Monsterparty

Liedtext: Anton - Monsterparty

Die komischsten Gedanken kommen in der Nacht

Ich lieg in meinem Bett und ich bin hellwach

Hab die Bettdecke bis ganz unters Kinn gerafft

Ich halt den Atem an - war da nicht irgendwas?

Ich kann mal wieder nicht schlafen

Da ist ne Monsterparty direkt unter mein’m Bett

Ich finde keine Ruhe, langsam wird’s echt spät

Das ist doch mies - egal - dann feier ich halt mit

Aus dem Weg, ich feier mit

 

Wenn die Lichter abends ausgeh’n

Und die Schatten Bilder mal‘n

Passen Freunde auf mich auf -

Und stoßen kräftig auf mich an

Und wenn ich am Morgen aufsteh‘

Mit den ersten Sonnenstrahlen

Ist die Party längst gelaufen

Doch fängt abends wieder an

 

Andre Kinder fahrn’ im Traum Ferrari

Ich feier mit meinen neuen Freunden ne Party

All’ die Jahre haben sie mich erschreckt

Doch jetzt feier ich mit Ihnen unter meinem Bett

Die sind voll nett - und schüchtern, deshalb haben sie sich vor mir versteckt

Und jetzt hab’ ich coole Freunde unterm Bett -

Und die Party ist unglaublich fett

 

Da Is ne Monster Party direkt unter meinem Bett

Ich find keine Ruhe langsam wird es echt spät

Das ist doch mies egal dann feier ich halt mit - aus dem Weg ich feier mit

 

Wenn die Lichter abends ausgeh’n

Und die Schatten Bilder mal‘n

Passen Freunde auf mich auf -

Und stoßen kräftig auf mich an

Und wenn ich am Morgen aufsteh‘

Mit den ersten Sonnenstrahlen

Ist die Party längst gelaufen

Doch fängt abends wieder an

Musik/Text/Produktion/Mix: Anton Nachtwey

Deine Freunde - Keine Märchen

Deine Freunde - Keine Märchen

Es waren einmal drei frölige Buben aus Hamburg

Die nannten sich: Die coolste Kinderband der Welt

Aber nicht in jeder Situation waren sie wirklich cool

Besonders vor Märchen fürchteten sie sich

 

Die guten alten Märchen sind überall beliebt

Und auch deine Freunde wissen, dass es viele schöne gibt

Wir woll′n auch gar nicht meckern, und wir wollen keinen Krieg

Denn wir sind ja nur zu dritt, und die Zwerge sind zu siebt

 

Doch über eine Sache woll'n wir eben mit euch reden

Denn hin und wieder hinterlassen Märchen auch mal Schäden

Manche Dinge möchten wir nie wieder so erleben

Wollt ihr wissen, wovon dieser Junge spricht? Auf jeden!

 

Rumpelstilzchen, der gemeine Freak

Ich hoffte, dass er schnell wieder Leine zieht. Warum?

Fremde Namen sagen sollen, fremde Kinder haben wollen

Sorry, nicht ganz mein Gebiet

 

 

Außerdem bekomme ich bei jedem Apfel, den ich seh

Panik wegen Gift, das ist nicht okay, nee!

Gib mir heute bitte nur ein ordentliches Ende

Unterm Bett reiben sich die Monster schon die Hände

 

Erzähl mir keine Märchen ohne Happy End

Wenn es am Ende endlich gut wird, hab ich meistens schon gepennt

Die allerletzte Seite hab ich nie geschafft

Und jetzt erzähl mir, was du willst, doch heute Nacht

 

Keine Märchen, keine Märchen!

Keine Märchen, keine Märchen!

Keine Märchen, keine Märchen!

Keine Märchen, keine Märchen!

 

Ahahah! Diese drei Schisser

Sie wollten die Märchen nie mehr nur zur Hälfte hören

 

Denn ohne Happy End sind die Geschichten ziemlich hart

Und währenddessen einzuschlafen ist mir zu gewagt

Noch heute fühle ich mich etwas traumatisiert

Und erzähl′s euch, damit ihr es dann auch mal kapiert

 

Wenn der große, böse Wolf eine Großmutter frisst

Sind das für mich Bilder, die du nie wieder vergisst

Und auch wenn sie ihn aufschneiden, Oma wieder rausreißen

Danach in den Brunnen mit Steinen im Bauch schmeißen

 

Werden meine Träume davon nicht gerade angenehm

Und am nächsten Morgen ist es mir dann anzusehn

Warum ich etwas gegen Aschenputtels dumme Schwester hab?

Sie schneidet sich die eigene Hacke mit einem Messer ab!

 

Nur für einen Prinz, schlimmer als beim "Bachelor"

Doch die abgestumpfte Jugend schieben sie auf Rapper!

Und auch Stiefmütter haben voll den schlechten Ruf

Denn sie sind die Bösen in jedem zweiten Märchenbuch

 

Und frag doch mal 'ne Hexe, ob sie wirklich eine Hexe ist

Nur weil sie im Wald wohnt und 'n bisschen dreckig ist

Doch das schien die aufgebrachte Menge nie zu stör′n

We don′t need no water, let the Hexe einfach burn!

 

Grausame Welt, schlecht, einfach brutal

Wie sie Max und Moritz wegen ein paar Streichen zermahl'n

Mach das Buch zu, lass da mal nie wieder drüber sprechen

Diese Welt ist nicht perfekt, doch ich leb lieber in der echten

 

Erzähl mir keine Märchen ohne Happy End

Wenn es am Ende endlich gut wird, hab ich meistens schon gepennt

Die allerletzte Seite hab ich nie geschafft

Und jetzt erzähl mir, was du willst, doch heute Nacht

 

Keine Märchen, keine Märchen!

Keine Märchen, keine Märchen!

Keine Märchen, keine Märchen!

Keine Märchen, keine Märchen!

 

Und wenn sie nicht gestorben sind

Dann rappen sie noch heute

Das war das Lied "Keine Märchen"

Von der Band "Deine Freunde"

Writer(s): Florian Sump, Lukas Nimscheck, Markus Pauli 

Wir sind kleine Geister - Singen, Tanzen und Bewegen

Liedtext: Wir sind kleine Geister

Kleine Geister geh'n heut um, 

laufen um die Häuser rum,

haben leere Taschen

und wollen was zu naschen.

 

Wir sind kleine Geister, 

essen gerne Kleister, 

wenn sie uns nichts geben, 

bleiben wir hier kleben.

Süßes oder Saures, Süßes oder Saures …

 

Kennt ihr auch den Geistergruß,

Krötenbein und Spinnenfuß.

Hexen und Gespenster,

schauen in die Fenster.

 

Wir sind kleine Geister, 

essen gerne Kleister, 

wenn sie uns nichts geben, 

bleiben wir hier kleben.

Süßes oder Saures, Süßes oder Saures … 

 

Die Meute schleicht von Haus zu Haus

und klingelt alle Leute raus.

Halloween ist heute,

da gibt es fette Beute.

 

Wir sind kleine Geister, 

essen gerne Kleister, 

wenn sie uns nichts geben, 

bleiben wir hier kleben.

Süßes oder Saures, Süßes oder Saures, Süßes oder Saures, Süßes oder Saures.

 

Wir danken Euch. Ihr seid jetzt frei.

Wir ziehen weiter mit Geschrei ...

 

Musik & Text: MS Urmel, Dieter Moskanne & Markus Schürjann

Monstertanz – Piano Papa

Liedtext: Piano Papa Monstertanz

Hey Kinder, seid ihr auch gut drauf? Jaaaa

Wollt ihr singen, lachen, fröhlich sein? Hmhm

Na dann passt mal alle ganz gut auf - Okay

Wir sind klein und frech und unverfroren

Denn wir sind Monster, Mo-Mo-Mo-Monster

Und wir tanzen jetzt zusammen den Mo-Mo-Monstertanz

 

Streck den Bauch weit raus, werf die Hände in die Luft

Einen Schritt nach links, einen Schritt nach rechts

Streck die Zunge raus und jetzt schüttelt euren Kopf

Das ist der Monster, der Mo-Mo-Monstertanz

Lass die Hüfte kreisen, einmal vor- zurück

Komm wir stampfen mit den Füßen und wir klatschen in die Hand

Ja, wir wackeln mit dem Popo und dann brüllen wir ganz laut

Das ist der Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Monstertanz

 

Monster sind viel cooler - Als Einhörner und Teddybären

Monster haben weiches Fell - Ich hab sie zum Kuscheln gern

Monster haben große Ohren - Und einen dicken runden Bauch

Kleine Monster stiften Chaos - Und große Monster auch

Ja wir sind Monster, Mo-Mo-Mo-Monster

Und wir tanzen jetzt zusammen den Mo-Mo-Monstertanz

 

Streck den Bauch weit raus, werf die Hände in die Luft

Einen Schritt nach links, einen Schritt nach rechts

Streck die Zunge raus und jetzt schüttelt euren Kopf

Das ist der Monster, der Mo-Mo-Monstertanz

Lass die Hüfte kreisen, einmal vor- zurück

Komm wir stampfen mit den Füßen und wir klatschen in die Hand

Ja, wir wackeln mit dem Popo und dann brüllen wir ganz laut

Das ist der Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Monstertanz

 

Wer hat Angst vor kleinen Monstern? Niemand

Wer hat Angst vor großen Monstern? Niemand

Und wenn sie kommen? Oha

Und wenn sie kommen? Aha

Ja dann rennen, rennen, rennen, rennen, rennen wir davon

 

Das ist der Monster-, Monstertanz

Das ist der Monster-, Monstertanz

Das ist der Monster-, Monstertanz

Das ist der Monster-, Monstertanz

Das ist der Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Mo-Monster, Monstertanz

 

▬▬▬▬▬▬▬ Über dieses Lied ▬▬▬▬▬▬▬

Video, Musik, Text & Komposition: Markus Sosnowski

Interpret(en): Piano Papa Markus Sosnowski, Mama Sandy, Lea Sosnowski.

GEMA-Werk.-Nr: 31541454-001


Top Themen Zeitnah

Selbstregulation früh lehren – mit nachhaltiger Wirkung auf den Bildungserfolg von Kindern

Patricia Prudente on Unsplash

Selbstregulation, also die Fähigkeit, Aufmerksamkeit, Emotionen und Impulse zu kontrollieren sowie individuelle Ziele konsequent zu verfolgen, ist eine Kompetenz, die nicht auf Anhieb mit jungen Kindern in Verbindung gebracht wird. Jedoch haben spätestens die pandemiebedingten Schulschließungen und die immer weiter steigende Nutzung digitaler Medien durch Kinder offenbart, wie wichtig diese Kompetenzen auch für Kinder sind. Der Fähigkeit zur Selbstregulation wird von einflussreichen Institutionen wie der UNESCO eine Schlüsselrolle für den Bildungserfolg im 21. Jahrhundert zugeschrieben. Und es ist weitaus mehr als der Bildungserfolg, für den Selbstregulation langfristig eine Rolle spielt: Studien zeigen, dass Menschen, die als Kinder selbstregulierter sind, später als Erwachsene durchschnittlich ein höheres Einkommen, eine bessere Gesundheit und eine höhere Lebenszufriedenheit haben. Weitere Studien belegen, dass die Selbstregulation bereits im Kindesalter gezielt gestärkt werden kann. Vor diesem Hintergrund erscheint es verwunderlich, dass eine explizite Förderung dieser grundlegenden Kompetenz bisher nicht im alltäglichen Schulunterricht oder in Bildungsplänen verankert ist.

Kann eine Förderung der Selbstregulationsfähigkeit in den Grundschulalltag integriert werden, ohne viel Unterrichtszeit zu beanspruchen? Ist es in diesem Rahmen möglich, bereits jungen Schülerinnen und Schülern eine abstrakte Selbstregulationsstrategie kindgerecht zu vermitteln, sodass sie diese eigenständig auch außerhalb des Unterrichts auf ihre individuellen Ziele anwenden können? Lassen sich Effekte verbesserter Selbstregulation nach einer Unterrichtseinheit zur Förderung der Selbstregulation nachweisen? Hat diese Unterrichtseinheit das Potenzial, den langfristigen Bildungserfolg zu verbessern? Wie könnte eine solche Förderung gestaltet werden, damit sie flächendeckend praktisch einsetzbar ist? Diese Fragen haben sich Prof. Dr. Daniel Schunk, Dr. Eva Berger, Dr. Henning Hermes und Prof. Dr. Kirsten Winkel am Potentialbereich "Interdisciplinary Public Policy" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sowie Prof. Dr. Ernst Fehr vom Department of Economics der Universität Zürich, Preisträger des Gutenberg Research Award 2014 der JGU, gestellt.

Randomisiert kontrollierte Studie zeigt signifikante Verbesserungen der Selbstregulation bei Grundschülerinnen und -schülern

Mit einer randomisiert kontrollierten Studie mit insgesamt mehr als 500 Erstklässlerinnen und Erstklässlern in Grundschulen zeigt das Forschungsteam, dass bereits eine kurze Unterrichtseinheit zu einer signifikanten und nachhaltigen Verbesserung der Selbstregulation führt: Die Forschenden konnten ein Jahr nach der Förderung eine deutlich verbesserte Lesekompetenz und weniger Flüchtigkeitsfehler sowie drei Jahre nach der Förderung eine erheblich erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen Gymnasialbesuch bei den Kindern feststellen. Die Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht.

Basierend auf Bedenken aus der Praxis wegen bereits sehr voller Schulcurricula haben die Forschenden die Unterrichtseinheit hochgradig kosten- und zeiteffizient konzipiert, sodass sie flächendeckend in Grundschulen einsetzbar ist: Die Unterrichtseinheit selbst dauert nur fünf Schulstunden. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer nehmen an einer dreistündigen Fortbildung teil und werden mit vollständig entwickelten Unterrichtsmaterialien ausgestattet, sodass sie die vorbereiteten Unterrichtsstunden unmittelbar in den regulären Stundenplan integrieren können. Die Unterrichtseinheit basiert auf der MCII-Strategie, kurz für "Mental Contrasting with Implementation Intentions", die für Erwachsene und ältere Schülerinnen und Schüler bereits gut erforscht ist: Die Klassenlehrerinnen und -lehrer vermitteln die abstrakte Strategie spielerisch mithilfe eines Bilderbuchs und der Identifikationsfigur HÜ, dem Hürdenüberspringer. Im ersten Schritt stellen sich die Kinder die positiven Effekte eines erreichten Ziels vor. Sie kontrastieren diese zu den Hindernissen, die ihnen auf dem Weg zum Ziel entgegenstehen ("Mental Contrasting"). Im Anschluss identifizieren die Kinder konkrete Verhaltensweisen, um den Hindernissen zu begegnen, und sie entwickeln daraus "Wenn-dann-Pläne" ("Implementation Intention").

Nachhaltige Förderung von Schlüsselkompetenzen

Einer der Autoren der Studie, Prof. Dr. Ernst Fehr von der Universität Zürich, stellt fest: "Die weitreichende Bedeutung von Selbstregulationsfähigkeiten ist schon lange bekannt. Mit dieser Studie zeigen wir nun, wie wir die explizite Förderung dieser Fähigkeit schon früh im Grundschulunterricht einbetten können. Die Steigerung der Selbstregulation bewirkt, dass die Kinder mehr Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen und sich selbst Ziele setzen und daran arbeiten. Dank der leichten Skalierbarkeit könnten so also flächendeckend Schlüsselkompetenzen von Kindern verbessert werden, die heutzutage von fundamentaler Bedeutung für einen erfolgreichen Bildungsweg und für ein gelingendes Leben sind."

Prof. Dr. Daniel Schunk von der JGU, ebenfalls Autor der Studie, hebt hervor: "Das Besondere an unserer Studie sind die langfristigen Transfereffekte einer kurzen Unterrichtseinheit. Diese kommen zunächst dem Kind zugute, übertragen sich aber im weiteren Lebenszyklus des Kindes in vielfacher Weise auf die ganze Gesellschaft. Dass frühe Investitionen in so grundlegende Kompetenzen nicht nur dem Kind alleine, sondern auch der Gesellschaft sehr viel bringen, sollte mehr bildungspolitische Beachtung finden."

D. Schunk et al., Teaching Self-Regulation, Nature Human Behaviour, 13. Oktober 2022,
DOI: 10.1038/s41562-022-01449-w
https://doi.org/10.1038/s41562-022-01449-w

Mehr zur Studie

https://www.public.economics.uni-mainz.de/ – Public and Behavioral Economics an der Gutenberg School of Management and Economics der JGU ;
https://ipp-mainz.uni-mainz.de/ – Potentialbereich Interdisciplinary Public Policy (IPP) an der JGU


Top Themen Medien Alle Newsletter

„Kompetenter Umgang mit Medien muss gelernt werden“

stem.T4L on Unsplash

Wie kann Medienerziehung als gemeinsame Aufgabe von Kita und Familie verstanden und umgesetzt werden? Wie gelingt der Dialog zwischen Fachkräften und Eltern und wie können Kinder von klein auf gut begleitet werden? Ein vierjähriges Forschungs- und Praxisprojekt von Stiftung Digitale Chancen und Stiftung Ravensburger Verlag zeigt Ansätze und Lösungen auf, die vor Bildungs- und Familienpolitikerinnen und -politikern sowie pädagogischen Fachkräften im Oktober in Berlin vorgestellt wurden. 

Kinder beim Aufwachsen in einer digitalen Gesellschaft zu begleiten und von klein auf zu fördern, ist ein erklärtes Ziel des Koalitionsvertrags. Daran – und an die ganz aktuellen Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz – knüpft das Forschungs- und Praxisprojekt „Medienerziehung im Dialog von Kita und Familie“ an, dessen Ergebnisse am 10. und 11. Oktober in Berlin vorgestellt wurde. Zehn Kitas aus Berlin, Brandenburg und Niedersachsen wurden hierfür zwei Jahre lang begleitet. Die Projekterkenntnisse zeigen deutlich: Damit Medienerziehung als gemeinsame Aufgabe von Kindertagesbetreuung und Familie gelingen kann, müssen zunächst wichtige Voraussetzungen geschaffen werden. So ist die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Medienerziehung innerhalb des Kita-Teams sehr wichtig. Für den Dialog zwischen Fachkräften und Eltern eignen sich vor allem informelle Austauschformate, in denen Eltern ihre Sorgen und Erwartungen offen ansprechen können. Zudem sollte die Kita an die jeweilige Situation der Eltern anknüpfen und ein Verständnis für die unterschiedlichen Medienumgebungen entwickeln, in denen Kinder heute aufwachsen. „Der kompetente Umgang mit Medien ist eine wesentliche Voraussetzung für eine chancengerechte Gesellschaft“, ist Theresa Lienau überzeugt, die das Projekt für die Stiftung Digitale Chancen geleitet hat. 

„Digital literacy“ – eine Kulturtechnik wie Schreiben, Lesen und Rechnen 

Bei einer Veranstaltung vor Familien- und Bildungspolitikerinnen und -politikern am 11. Oktober in Berlin ordneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Thema „frühkindliche Medienerziehung“ ein. So hob die Direktorin des Bayerischen Staatsinstituts für Frühpädagogik und Medienkompetenz, Prof’in Dr. Fabienne Becker-Stoll, hervor: „Kleinkinder wachsen in einer digitalen Welt auf. Deshalb muss der kompetente Umgang mit digitalen Medien gelernt werden.“ Der Bildungsauftrag von Kindertagesstätten beziehe sich auch auf „digital literacy“ – also die Fähigkeit, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Denn, so Becker-Stoll: „Nicht alle Kinder haben Eltern, die ihnen diese Kompetenzen vorleben und beibringen können.“ 

Thomas Rathgeb leitet die Abteilung Medienkompetenz, Jugendschutz und Forschung bei der Landesanstalt für Kommunikation. Er führte aus, wie wichtig die Ratgeberrolle der Kita beim Thema Medienerziehung ist: „Neben dem Austausch mit anderen Eltern informieren sich Haupterziehende an zweiter Stelle bei der Kita oder dem Kindergarten zu diesem Thema. Trotz der hohen Internetaffinität der Elterngeneration liegt der Dialog mit der Betreuungseinrichtung ihres Kindes noch vor dem Internet als Informationsquelle zum Thema Medien und Kinder.“ 

Projektergebnisse untermauert von Studie für die Kultusministerkonferenz 

„Die Erziehungspartnerschaft zwischen Fachkräften und Eltern ist ein wichtiger Baustein, um einen geschützten Rahmen zu schaffen, in dem Kinder einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien erlernen können. Herauszufinden, wie dieser Dialog aussehen kann, war uns ein großes Anliegen“, so Johannes Hauenstein, der Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag. Er verweist auf die Studienergebnisse der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz, die im September 2022 zu einer „ernüchternden Zustandsbeschreibung“ kam. Und die in ihrem Gutachten „Digitalisierung im Bildungssystem“ zwei Kernforderungen stellt: „Frühe digitale Medienbildung in allen Bildungs- und Orientierungsplänen der Länder als Aufgabe von Kindertageseinrichtungen“ zu verankern, und „Kinder und Eltern als Adressat:innen digitaler Medienbildung“ zu betrachten. Johannes Hauenstein: „Als hätte die ständige Wissenschaftliche Kommission unser Projekt vor Augen gehabt! Beide zitierten Aussagen sind zentraler Bestandteil der Ergebnisse unseres Forschungs- und Praxisprojekts.“ 

Das Projekt: „Medienerziehung im Dialog von Kita und Familie“ 

Zehn Kitas aus Berlin, Brandenburg und Niedersachsen wurden für die Feldphase des Forschungs- und Praxisprojektes „Medienerziehung im Dialog von Kita und Familie“ zwei Jahre lang medienpädagogisch begleitet. Das vierjährige Projekt führte die Stiftung Digitale Chancen von 2018 bis 2022 in Kooperation mit der Stiftung Ravensburger Verlag durch, die es mit einem Budget von 500.000 Euro förderte. Ein interdisziplinärer wissenschaftlicher Beirat unterstützte das Projekt. Die Abschlusspublikation ist am 10. Oktober 2022 im kopaed Verlag erscheinen. 

Die Initiatoren

 

Über die Stiftung Ravensburger Verlag 

Die Aufgaben der gemeinnützigen Stiftung orientieren sich an den Programmen und Überzeugungen des Stifters Ravensburger AG. Im Fokus stehen Kinder und Familien, Bildung und Erziehung. Die Stiftung fördert Initiativen und entwickelt mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis selbst Forschungs- und Bildungsprojekte. Deren Ergebnisse sollen Eltern sowie Pädagoginnen und Pädagogen unterstützen. Zugleich möchte die Stiftung die Familien- und Bildungspolitik anregen und kritisch begleiten. 

stiftung-ravensburger.de

Über die Stiftung Digitale Chancen 

Die Stiftung Digitale Chancen ist eine gemeinnützige, operativ tätige Stiftung mit Sitz in Berlin. Seit 2002 erforscht sie die gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung und setzt sich für den chancengleichen Zugang aller Menschen zum Internet ein. Mit zahlreichen Projekten auf nationaler und europäischer Ebene verfolgt die Stiftung das Ziel der digitalen Inklusion, Teilhabe und Chancengerechtigkeit und wirkt so einer digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegen. 

digitale-chancen.de


Top Themen Zeitnah

Gesetzesentwurf: Qualität der Kindertagesstätten im Blick

Die Bundesregierung will die Qualität der Kindertagesbetreuung weiter verbessern und hat dazu den Entwurf eines Gesetzes (20/3880) zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (KiTa-Qualitätsgesetz) vorgelegt.

Die Regierung verweist darin auf den Evaluationsbericht zum 2018 beschlossenen KiTa-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz („Gute-KiTa-Gesetz“). Dieser habe im Herbst 2021 gezeigt, dass an unterschiedlichen Stellen des Gesetzes sowie in Bezug auf die Pflicht zur Staffelung der Kostenbeiträge nach dem SGB VIII (Achtes Sozialgesetzbuch) Reformbedarf bestehe, um die Ziele dieses Gesetzes zu erreichen.

Mit dem vorliegenden Entwurf soll das „Gute-KiTa-Gesetz“ auf Grundlage der Empfehlungen der Evaluation weiterentwickelt werden. Demnach sollen bereits begonnene Maßnahmen der Länder zur Qualitätsentwicklung und zur Entlastung der Eltern bei den Beiträgen zwar fortgeführt werden können. Neue Maßnahmen ab dem 1. Januar 2023 sollen aber ausschließlich zur Weiterentwicklung der qualitativen „Handlungsfelder von vorrangiger Bedeutung“ dienen. Künftig sollen also keine neuen länderspezifischen Maßnahmen zur Beitragsentlastung mehr umgesetzt werden können. Zusätzlich sollen die „Handlungsfelder von vorrangiger Bedeutung“ um das Handlungsfeld 6 (Förderung der kindlichen Entwicklung, Gesundheit, Ernährung und Bewegung), das Handlungsfeld 7 (Förderung der sprachlichen Bildung) und das Handlungsfeld 8 (Stärkung der Kindertagespflege) ergänzt und stärker priorisiert werden. Durch die Änderung werden die Länder verpflichtet, Maßnahmen überwiegend in den Handlungsfeldern von vorrangiger Bedeutung zu ergreifen. Um die beabsichtigte Wirkung der im SGB VIII geregelten Pflicht zur Staffelung der Kostenbeiträge für die Kindertagesbetreuung zu stärken, soll es eine verbindliche Vorgabe sozialer Staffelungskriterien geben, die eine stärkere Ausrichtung der Beiträge an der finanziellen Situation der Familien bewirken sollen.

Hier gibt es den Gesetzesentwurf zum Nachlesen.