2021

Top Themen Praxis

Corona-KiTa-Rat ruft noch nicht geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kitas zur Impfung auf

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Aufruf zur Impfung

Der Corona-KiTa-Rat hat in einem Schreiben noch nicht gegen Covid-19 geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kitas und Kindertagespflegepersonen aufgerufen, sich impfen zu lassen:

„Mit einer Corona-Schutzimpfung schützen Sie sich – und alle, die ungeimpft sind. Das sind vor allem Kinder unter 12 Jahren, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist. Helfen Sie mit, Kinder zu schützen. Helfen Sie mit, dass Kitas und Kindertagespflegestellen geöffnet bleiben können. Lassen Sie sich impfen, damit Kinder und ihre Familien nicht weiter die Hauptlast der Pandemie tragen.“

Mittlerweile haben laut der Corona-KiTa-Studie des Robert Koch-Instituts und des Deutschen Jugendinstituts über 80 Prozent des pädagogischen Personals in Kitas mindestens eine Impfung erhalten. Dies ist ein großer Erfolg. Allerdings zeigen sich noch große Unterschiede zwischen den Ländern. So reichen die Erstimpfungsquoten in den Ländern von rund 60 Prozent bis hin zu etwa 90 Prozent (vgl. 5. Quartalsbericht der Corona-KiTa-Studie vom 13.09.2021, Seite 25-26, https://corona-kita-studie.de/quartalsberichte-der-corona-kita-studie).

Um Corona erfolgreich zurückzudrängen und die Einrichtungen sowie Kindertagespflegestellen offen zu halten, braucht es noch mehr Menschen, die mitmachen.

Der Corona-KiTa-Rat tauscht sich regelmäßig zu den Entwicklungen in der Kindertagesbetreuung während der Corona-Pandemie aus. Er wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingerichtet. Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter der Länder, der Kommunen, von Trägerverbänden und Gewerkschaften, der Bundeselternvertretung, des Bundesverbands für Kindertagespflege sowie der Kinder- und Jugendärzte an.


Top Themen Weiterbildung

Neuer nifbe-Bildungsschwerpunkt: Demokratie von Anfang an leben und erleben

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2021 wurde der nifbe-Bildungsschwerpunkt „Vielfalt leben und erleben“ um einen neuen Fokus auf die Demokratiebildung und Partizipation in KiTas erweitert. In drei kostenlosen Formaten können Fachkräfte und KiTa-Leitungen sich ausgehend von eigenen Bedarfen und Fragestellungen für den kompetenten Umgang mit Vielfalt in ihren zahlreichen Dimensionen weiter qualifizieren und ganz praxisnah Demokratiebildung und Partizipation in der KiTa voranbringen.

Die Frage nach der (oftmals gravierend eingeschränkten) Partizipation von Kindern oder auch Eltern zog sich wie ein roter Faden durch die Corona-Pandemie und muss jetzt noch einmal genau in den Blick genommen werden - nicht zuletzt, weil das Mitreden, Mitentscheiden und Mithandeln der Kinder in der KiTa auch die entscheidende Grundlage für die Demokratiebildung ist. Kinder müssen Demokratie von Anfang an in ihrer KiTa leben und erleben, um sich später zu mündigen, toleranten und verantwortungsvollen Erwachsenen entwickeln zu können.

nifbe-Vortragsreihe: Partizipation und Demokratiebildung

Nach der großen Resonanz auf die digitale Vortragsreihe "KiTa in Corona-Zeiten" setzt das nifbe dieses kostenlose Veranstaltungsformat zum Fokus "Partizipation und Demokratiebildung in der KiTa" fort. In der kostenlosen Zoom-Vortragsreihe - immer Dienstags von 16:00 - 17:30 Uhr - möchte man verschiedene Aspekte und Facetten der Partizipation und Demokratiebildung in den Blick nehmen und gemeinsam diskutieren

Die nächsten Termine:

Resilienz von Kindern durch Beteiligung stärken 28.09.2021 Online
Frauenberuf in Krisenzeiten - und jetzt ist alles wieder gut ?... 19.10.2021 Online
Korczaks Pädagogik heute 16.11.2021 Online
Partizipation in Schlüsselsituationen 25.01.2022 Online

Zur Veranstaltungsreihe mit näheren Infos und Online-Buchung gibt es hier

Weitere Formate zum Thema Partizipation und Demokratiebildung

Kostenlose Demokratie-Werkstätten für KiTas 

Im Rahmen seiner landesweiten Qualifizierungsinitiative „Vielfalt leben und erleben!“ setzt das nifbe daher ab 2021 einen Schwerpunkt auf die Demokratiebildung und Partizipation in KiTas. So werden für KiTas kostenlose „Demokratie-Werkstätten“ mit einem Umfang von 32 Unterrichtsstunden angeboten. Hier können sich ganze KiTa-Teams ausgehend von der eigenen Situation mit der konkreten Weiterentwicklung von Demokratie und Partizipation in ihrer Einrichtung beschäftigen und auch ihr eigenes Verhältnis dazu reflektieren. 

Reflexionsmöglichkeiten mit anderen KiTas und Fachberatungen. 

In den Demokratie-Werkstätten soll es insbesondere um die Bearbeitung konkreter Zielsetzungen der teilnehmenden KiTa-Teams gehen, zum Beispiel eine Konzeptentwicklung für Schlüsselsituationen, die Einführung eines Beteiligungsinstrumentes oder eines Beschwerdemanagements. Die Ergebnisse sollen so konkret und praxisgerecht sein, dass sie nachhaltig in die alltägliche Arbeit integriert und ggf. in der Konzeption verankert oder auf andere inhaltliche Aspekte der pädagogischen Arbeit mit Kindern (und / oder Eltern/Team) übertragen werden können. 

Qualifizierte Prozessbegleiter*innen 

Für die Durchführung der Demokratie-Werkstätten hat das nifbe im November knapp 50 seiner Prozessbegleiter*innen in einem zweitägigen Workshop auf der Basis eines nifbe-Grundlagenpapiers zur „Demokratiebildung und Partizipation in der KiTa“ weiter qualifiziert. 

Weitere Infos gibt es unter www.nifbe.de 


Top Themen Zeitnah

Aus der Wissenschaft: Wie bildungsfernere Familien von Hilfe bei der Bewerbung für die Kita profitieren

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Deutlich mehr Kinder aus bildungsferneren Familien besuchen eine Kindertageseinrichtung, wenn die Eltern bei der Bewerbung unterstützt werden. Das ist das Ergebnis eines groß angelegten Feldexperiments in Rheinland-Pfalz, das Prof. Dr. Simon Wiederhold, Lehrstuhl für Makroökonomik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), im Team mit Prof. Dr. Philipp Lergetporer (ifo Institut und Technische Universität München), Dr. Henning Hermes (NHH Bergen, vormals Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Dr. Frauke Peter (DZHW Hannover) durchgeführt hat.

Laut den Forschenden ist dieses Ergebnis vor allem deshalb wichtig, weil Kinder aus bildungsferneren Familien besonders stark vom Besuch einer Kita profitieren, diese aber deutlich seltener besuchen.

In der Studie, an der über 600 Familien mit Kindern unter drei Jahren teilnahmen, erhielten zufällig ausgewählte Familien Informationen und ein personalisiertes Unterstützungsangebot für ihre Kita-Bewerbung. „Durch die Unterstützungsmaßnahmen stieg die Wahrscheinlichkeit für bildungsfernere Familien, sich um einen Kitaplatz zu bewerben, um 21 Prozentpunkte“, berichtet Prof. Lergetporer. „Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich einen Kitaplatz in Anspruch zu nehmen, erhöhte sich für diese Familien um 16 Prozentpunkte.“ Dieser deutliche Anstieg ist neben einer höheren Bewerbungswahrscheinlichkeit auch darauf zurückzuführen, dass bildungsfernere Eltern, die die Unterstützungsmaßnahmen erhielten, während des Bewerbungsverfahrens häufiger eine Kita vor Ort besuchten. Auf bildungsnähere Familien hatten die Maßnahme hingegen keine Auswirkungen. „Der sozioökonomische Unterschied beim Kita-Besuch wurde durch die Bewerbungsunterstützung somit stark reduziert“, sagt Prof. Wiederhold.

Zwar hat in Deutschland jedes Kind ab dem Alter von einem Jahr einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Betreuung, der Kita-Bewerbungsprozess ist jedoch sehr komplex. Um einen Kitaplatz zu erhalten, müssen sich Eltern frühzeitig informieren, Formulare fristgerecht einreichen und Termine (z.B. zum persönlichen Kennenlernen der Kita-Leitungen) wahrnehmen. „Vor allem bildungsfernere Eltern stellt dies oft vor besondere Herausforderungen“, erklärt Dr. Peter. Ihnen fehlten häufiger wichtige Informationen über das Bewerbungsverfahren, um den Prozess erfolgreich zu meistern. Dr. Hermes erläutert: „Es ist daher absolut zentral, dass solche Barrieren, beispielsweise durch die Bereitstellung leicht verständlicher Informationen, abgebaut werden, um so allen Familien gleichermaßen Zugang zu frühkindlicher Betreuung in Kitas zu ermöglichen.“

Die Kurzfassung der Studie: „Bewerbungsunterstützung erhöht die Kita-Inanspruchnahme von Kindern aus bildungsferneren Familien“ von Henning Hermes, Philipp Lergetporer, Frauke Peter, Simon Wiederhold, Vera Freundl und Olivia Wirth, in ifo Schnelldienst 9/2021; ist nachzulesen unter:
https://www.ifo.de/publikationen/2021/aufsatz-zeitschrift/bewerbungsunterstuetzu...

Die ausführliche Studie: „Behavioral Barriers and the Socioeconomic Gap in Child Care Enrollment“ von Henning Hermes, Philipp Lergetporer, Frauke Peter, und Simon Wiederhold, in: CESifo Working Paper No. 9282; findet sich unter:
https://www.cesifo.org/DocDL/cesifo1_wp9282.pdf


Top Themen Gesundheit

Kostenlose Kita-Broschüre mit Spielen und Experimenten: Sicherheit und Gesundheit lernen

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Sicherheit und Gesundheit lernen: ein Kinderspiel

Um als erwachsener Mensch unfallfrei und ohne Erkrankung durchs Arbeitsleben zu kommen, braucht es: sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sowie die Fähigkeit zu achtsamem, selbstfürsorglichem Handeln. Damit schon die Jüngsten diese Fähigkeit entwickeln, haben die Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP) und das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) ein neues Angebot entwickelt: Es umfasst kindgerechte Experimente und Spiele zu fünf Gesundheitsthemen für Kita, Schule und daheim. Sie machen Kinder auf spielerische Weise mit Gefahren vertraut und fördern so einen bewussten Umgang mit Risiken. Alle Materialien, pädagogischen Hinweise und Hintergrundinformationen sind in einer Informationsbroschüre zusammengefasst. Diese gibt es ab sofort kostenlos online und als Druckausgabe

Basis für erfolgreichen Arbeitsschutz ist auch ein Bewusstsein für sicheres und gesundes Verhalten. Denn nicht allen Gefährdungen in der Arbeitswelt lässt sich mit technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen begegnen. „Unser Sicherheitsverhalten ist in hohem Maß von Erfahrungen beeinflusst, die wir im Kindesalter gemacht haben“, sagt Dr. Eberhard Nies, Bereichsleiter im IFA. Deshalb habe man sich die natürliche Neugier von Kindern zunutze gemacht, um sie für Sicherheit und Gesundheit zu begeistern. Gemeinsam mit der Unfallkasse Rheinland-Pfalz entstand eine umfangreiche Sammlung einfacher Experimente und Spiele. Nies: „Damit erforschen und erfahren die Kinder selbst, wo es Gefährdungen gibt und wie sie sich davor schützen können.“

Fünf Präventionsthemen

Das Angebot umfasst Lern-Module zu fünf wichtigen Sicherheits- und Gesundheitsthemen: Sichtbarkeit im Straßenverkehr, Stolpern, Rutschen, Stürzen, Hygiene und Hautschutz, Haushaltsgifte und andere Gefahrstoffe sowie Lärm. Diese Themen werfen Schlaglichter auf das typische Unfallgeschehen bei Kindern im Kita- und Grundschulalter, aber auch auf allgegenwärtige, lebenslange Belastungsfaktoren wie Lärm. Zu jedem Thema enthält die Broschüre wissenschaftliche Hintergrundinformationen und pädagogische Hinweise, vor allem aber vier bis sechs kindgerechte Experimente und Spiele, die im Internet auch einzeln zum Download zur Verfügung stehen. Um den Praxiseinsatz so einfach wie möglich zu machen, lassen sich alle Versuche und Spiele mit einfach zu beschaffenden Gegenständen durchführen. Seminare für pädagogische Fachkräfte ergänzen das Angebot.

Die Broschüre richtet sich an Kita- und Lehrkräfte, aber auch Eltern können sie nutzen. Sie steht am Ende eines Projektes, das 2016 startete, inspiriert durch das „Haus der kleinen Forscher“, eine bundesweite Initiative zur frühkindlichen Bildung. 


Top Themen Zeitnah

verdi: Kita-Fachkräfte unzufrieden mit Arbeitsbedingungen

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Kita-Fachkräfte sind trotz ihrer hohen Motivation mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden. Die Beschäftigten drohen in andere Bereiche abzuwandern. Das hat eine Befragung unter mehr als 19.000 Fachkräften aus allen Regionen und allen Bereichen der Kitas ergeben. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat diese Befragung zwischen Mai und Juni 2021 in Kooperation mit der Hochschule Fulda in bundesdeutschen Kindertagesstätten durchgeführt und dabei Beschäftigte in Krippen, Kindergärten und Horten befragt. Nach einer ersten Auswertung Ende Juni liegt jetzt die gesamte Auswertung vor.

„Die Zahlen sind alarmierend und zeigen deutlich, wo die Probleme in den Kindertageseinrichtungen liegen: Die Fachkräfte sind für zu viele Kinder zuständig. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Situation zu verbessern“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. Die Studie zeige, wie unzufrieden die Beschäftigten mit ihrer Situation seien. In ihrer Verantwortung für die Kinder beklage die deutliche Mehrheit, dass sie aus Zeitgründen nicht auf die Probleme oder Wünsche der Kinder eingehen könnten. Die Unzufriedenheit wirke sich deutlich auf die Fluktuation in den Kitas aus: Fast 40 Prozent der befragten Beschäftigten denken über einen Stellenwechsel nach und rund 25 Prozent darüber, aus dem Beruf auszusteigen.

Fachkräftemangel belastet den Berufsalltag immens

Besonders problematisch sei die Situation in Krippen und Kindergärten. Drei Viertel der befragten Fachkräfte im Bereich der unter dreijährigen Kinder gaben an, für mindestens fünf und bis zu zwölf Kinder gleichzeitig verantwortlich gewesen zu sein. Im Alltag mit den über dreijährigen Kindern waren die Beschäftigten meist für 13 bis 24 Kinder zuständig. Pro Kita-Team fehlen im Durchschnitt drei Vollzeitkräfte, um gut arbeiten zu können. Bei rund 57.600 Kitas in Deutschland sind dies knapp 173.000 fehlende Fachkräfte.

Für Planung, Vorbereitung, Entwicklungsdokumentation und Elterngespräche steht nur jeder zweiten Fachkraft laut Dienstplan Zeit zur Verfügung. In der Praxis wenden die Fachkräfte jedoch mehrheitlich bis zu einer Stunde für die konkrete Vor- und Nachbereitung auf (50,2 Prozent der Befragten) sowie bis zu einer Stunde pro Tag für Elterngespräche (71,2 Prozent der Befragten). Dies führt zu unbezahlter Mehrarbeit oder geht zu Lasten der Interaktion mit den Kindern.

Weiter ergab die Befragung, dass trotz des eklatanten Fachkräftemangels im gesamten Bereich der sozialen Berufe Aus- und Weiterbildung keinen hohen Stellenwert erhalten. Obwohl die Mehrzahl der Fachkräfte für die Begleitung von Praktikantinnen und Praktikanten zuständig ist, haben sie für diese Tätigkeit keine Zeit und sind nur selten dafür qualifiziert. 94 Prozent der befragten Fachkräfte gaben zudem an, dass ihre Arbeitgeber ihnen keine Qualifizierungsmaßnahmen ermöglichen, die ihnen ein Weiterkommen durch einen höheren Berufsabschluss ermöglichen. Dies gilt insbesondere für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger ohne einschlägige Berufsausbildung.

Arbeitsbedingungen und Löhne müssen sich verbessern

„Die Politik setzt in großem Maße auf sogenannte Quereinsteigerinnen, um Fachkräfte zu gewinnen. Ohne eine einschlägige Ausbildung sind diese jedoch keine Fachkräfte, die eine qualifizierte pädagogische Arbeit leisten können, sondern werden als billige Arbeitskräfte ausgenutzt und können dem Anspruch auf eine hochwertige Bildungs- und Erziehungsarbeit nicht gerecht werden“, kritisiert Behle.

Das alles mache deutlich, dass in der Tarifrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst, die im Januar 2022 startet, deutliche Verbesserungen erreicht werden müssen, so ver.di-Vize Behle: „Neben der Erhöhung der Löhne werden wir auch gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und damit auch für bessere Bedingungen für Kinder und Eltern kämpfen.“


Top Themen Zeitnah

Kita-Umweltpreis 2021 startet mit „Mobilität der Zukunft“ in die zweite Runde

Umweltschutz und Mobilitätsbildung in Kindergärten ist ein wesentlicher Bestandteil für die nachhaltige Entwicklung. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Bus, der Bahn und leider allzu oft mit dem eigenen Auto kommen wir von A nach B. Mobilität ist so selbstverständlich und doch kann sie zum Problem werden. Umwelt, Gesundheit und Verkehrssicherheit sind Schwerpunkte der Bildungsarbeit eines jeden Kindergartens. „Umweltschutz ist eine große Herausforderung für uns alle. Lärm und Luftverschmutzung stressen zunehmend unseren Planeten und haben Einfluss auf unser Leben. Wir wollen Kinder bereits im Vorschulalter damit auf spielerische Weise konfrontieren!“ sagt Matthias Labitzke. Er ist Initiator des Kita-Umweltpreises und Geschäftsführer des bundesweit agierenden Kita-Trägers JUL. „Der Kita-Umweltpreis will Kindergärten motivieren, Umweltschutz noch mehr in ihre Bildungsarbeit aufzunehmen!“ verleiht der Initiator des Preises seinem Vorhaben Nachdruck. 

Nach dem fulminanten Erfolg des Umweltpreises 2019, als es um den „Plastikfreien Kindergarten“ ging, sollen die Kinder sich nun dem Thema „Mobilität der Zukunft“ widmen und sich mit ihren Ergebnissen am Kita-Wettbewerb „Eene, meene, miste – Wir bauen die Zukunftskiste“ möglichst zahlreich beteiligen. 

Zentraler Wettbewerbsbeitrag soll eine Seifenkiste alias „Das Mobil der Zukunft“ sein. Prämiert werden ausschließlich Videobeiträge, die am besten die kindlichen Visionen zur „Mobilität der Zukunft“ an einer selbstgebauten Seifenkiste mit coolen Anbauten für ein umweltfreundliches Fortbewegen erkennen lassen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Idealerweise werden ergänzend Bildungseinheiten mit den Schwerpunkten Umwelt, eigenes Umfeld, Gesundheit und Sicherheit gemeinsam mit Pädagog:innen bearbeitet und alle Ergebnisse inklusive der Vorstellung ihres „Zukunftsmobils“ im eigenen Kita-Umfeld präsentiert. 

Interessierte Kindergärten können sich über die Website www.kita-umweltpreis.de anmelden. Der fertige Videobeitrag muss dann bis 25. März 2022 ebenso auf der Website hochgeladen werden. Auch alle weiteren Informationen rund um den Wettbewerb sowie begleitendes Bildungsmaterial sind hier abrufbar. 

Prominente Umweltpaten unterstützen den Wettbewerb

Eine unabhängige Jury wird dann im Nachgang den Sieger ermitteln. „Wir sind uns sicher, dass auch dieses Mal wieder viele Kindergärten auf den Wettbewerb aufmerksam werden und sich mit Wahnsinns-Ideen beteiligen. Uns bleibt dann die wirklich schwierige Aufgabe, einen Gewinner unter den Nachwuchs-Tüftlern auszumachen“, schätzt der Weimarer Oberbürgermeister Peter Kleine, der den Juryvorsitz innehaben wird, ein. 

Neben ihm konnten viele weitere Umweltpaten gewonnen werden, die in den nächsten Tagen und Wochen helfen werden, den Kita-Umweltpreis in die Welt zu tragen. Allen voran die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund, die in diesem Jahr die Schirmherrschaft für den Kita-Umweltpreis übernommen hat. „Für einen so fantasievollen Wettbewerb bin ich gerne die Schirmherrin. Wir brauchen jetzt und in Zukunft saubere, leise und klimafreundliche Mobilität, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen. Ich freue mich sehr, dass dieses Thema im Mittelpunkt des diesjährigen Kita-Umweltpreises steht und die Kinder ihre Ideen dazu entwickeln und einbringen können.“, begründet die Ministerin ihr Engagement. Mit an Bord sind unter vielen weiteren Unterstützern, außerdem Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, die Oberbürgermeister der Städte Erfurt (Andreas Bausewein), München (Dieter Reiter) und Neubrandenburg (Silvio Witt) sowie die E-Mobilitätsexperten und Youtuber Ove & Arnie Kröger und die ehemalige Biathletin und Olympionikin Simone Hauswald. 

Das tolle Engagement der Kinder soll am 29.April 2022 entsprechend mit der Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Kita-Umweltpreises 2021 seinen Höhepunkt finden. „Es sollen beispielhafte Kindergärten ausgezeichnet werden, die praktikable und nachhaltige Ansätze oder Lösungen für einen aktiven Umweltschutz aufzeigen. Wir können es kaum erwarten, was alles im Kindergarten thematisch durchgeführt und gebaut wird“ freut sich Matthias Labitzke schon jetzt auf den Moment der Preisübergabe. 

Über JUL:

JUL ist ein freier und gemeinnütziger Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Jugendberufshilfe mit 30 Jahren Erfahrung. Rund 900 JUL-Mitarbeiter betreuen täglich über 4.400 Kinder in 66 Kindertageseinrichtungen in vier Bundesländern. Darüber hinaus bietet er Jugendlichen mit Benachteiligung in eigenen Werkstätten in verschiedenen handwerklichen Berufen die Möglichkeit der beruflichen Orientierung, Förderung und Ausbildung. Jugend Umwelt Leben steht dabei nicht nur für soziales Engagement, sondern insbesondere für Vielfalt, Weltoffenheit und Chancengleichheit. So arbeitet jede Kinderkrippe, jeder Kindergarten und jeder Hort nach einem auf den örtlichen Bedarf und die individuellen Bedürfnisse abgestimmten Konzept. Dies sorgt für freie Ideenentfaltung in den Einrichtungen, Freiheit in der pädagogischen Arbeit und eine große Auswahlmöglichkeit für die Eltern bei der Wahl ihres JUL Kindergartens. 


Top Themen Medien

Ein Erzieher im "KiKA-Baumhaus": Moderator Matondo Castlo

KiKA/Carlo Bansin
Das "KiKA-Baumhaus" (KiKA) gehört für viele Familien mit Kindern im Vorschulalter zum allabendlichen Ritual. Mit Matondo Castlo wird ab 30. August ein neues Gesicht abwechselnd mit Singa Gätgens und Juri Tetzlaff im Format zu sehen sein. Aktuell werden die ersten Folgen mit Matondo an der Seite der bekannten Moderator*innen produziert.

"Der Tag ist rum - es ist Baumhaus-Zeit", so begrüßen die Moderator*innen Singa und Juri vor dem Sandmann die Zuschauer*innen - jeden Tag, immer um 18:47 Uhr. Mit Matondo als neuen Moderator bekommt das KiKA-Baumhaus Zuwachs. Ab 30. August werden die drei gemeinsam Vorschulkinder mit kleinen Geschichten unterhalten und sie nach einem langen, aufregenden Tag auf die Nacht einstimmen.

Geboren in Berlin, ist Matondo in seiner Heimatstadt als staatlich geprüfter Erzieher für Kinder und Jugendliche tätig. Seine große Leidenschaft ist neben Fußball der Hip-Hop. Diese gibt er mit viel Freude und Engagement als Dozent in Workshops an Kinder und Jugendliche weiter. Als Gründer des Vereins "Alles für die Jugend" möchte der 27-Jährige dem musikalischen Nachwuchs Perspektiven geben und gleichzeitig motivieren, kreativ zu sein sowie Gefühle mit Musik auszudrücken. Auch als Schauspieler stand Matondo bereits mehrfach auf der Bühne, so unter anderem im Ballhaus und im Maxim-Gorki-Theater in Berlin.

"Das 'KiKA-Baumhaus' ist für mich eine große Gelegenheit, viele kleine Kinder zum Lächeln zu bringen. Außerdem wollte ich schon immer mal in ein Baumhaus klettern und einen Stern aus nächster Nähe sehen", freut sich Matondo Castlo auf die ersten Sendungen als Moderator im "KiKA-Baumhaus".

"Matondo hat uns beim Casting für einen weiteren Host im 'KiKA-Baumhaus' überzeugt. Seine pädagogischen Erfahrungen und sein starkes Engagement für Kinder und Jugendliche passen perfekt zu Singa und Juri. Wir sind fest davon überzeugt, dass Matondo mit seiner ansteckenden Fröhlichkeit die Herzen der zuschauenden Kinder im Sturm erobern wird", so Matthias Franzmann, Leiter der KiKA-Redaktion Vorschule.

Baumhaus - 242. Matondo ist da!


Top Themen Praxis

Basteltipp: Kieselstein-Bienen auf Blütensuche

TOPP im frechverlag

Kieselstein-Bienen auf Blütensuche

Die warmen Tagen sind langsam vorbei. Doch eine schöne Bastelanleitung zum Abschluss des Sommers haben wir noch für euch und zwar wunderschöne Bienen aus Kieselsteinen. 

Du brauchst:

  • Kieselstein, oval, ca. 6 cm lang

  • Bastelfarbe in Gelb und Schwarz

  • Pinsel

  • Schreibpapier

  • Filzstift in Hellblau

  • Schere

  • Alleskleber

  • 2 Wackelaugen, 1 cm

  • Chenilledraht in Braun, 2x 5 cm lang

Anleitung:

  1. Male den Kieselstein gelb an. Nach dem Trocknen malst du mit Schwarz den Kopf und die Streifen auf.
  2. Lege die Vorlage für den Flügel zweimal auf das Schreibpapier und umfahre sie mit dem Filzstift.
  3. Schneide die Flügel aus und klebe sie mit der Spitze auf die Biene.
  4. Klebe die Wackelaugen und die Chenilledrähte als Fühler an den Kopf. Fertig ist die Biene!

Familienbastelbuch Natur Über 50 Bastelideen durchs Jahr für Groß und Klein

Hier wird jeder Fund aus dem Spaziergang in der Natur verbastelt. Mit lustigen Gesichtern, bunten Farben oder auch mal in Natur pur - diese breite Mischung für Groß und Klein hält für jeden etwas bereit. Über 50 Bastelideen durchs Jahr, mit einfachen Anleitungen und Vorlagen im Buch und als Download. Da ist Bastelspaß garantiert!

Familienbastelbuch Natur Über 50 Bastelideen durchs Jahr für Groß und Klein, 114 Seite. Preis: 14,00 Euro.TOPP im frechverlag  ISBN-13: 978-3-7724-4572-9


Top Themen Praxis

Sprache spielend entdecken – Sprachförderung im Kita-Alltag

Eren Li von Pexels

Ich habe die Möglichkeit bekommen, einen Artikel über Sprachförderung im Kita-Alltag zu verfassen. Als ehemalige Erzieherin im Bundesprogramm „Sprachkitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“, habe ich mich fortlaufend mit dieser Thematik auseinandergesetzt.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen ein paar Aspekte aufzeigen, die als wichtige Grundlage für das Sprache- und Sprechen-Lernen für Kinder gelten.

Es geht bei der „Sprachförderung im Kita-Alltag“ nicht um ein Konzept, bei dem Sie Schritt für Schritt vorgehen müssen und unzählige Materialien benötigen, um die Kinder im Wortschatz oder der Grammatik zu fördern.

Nein, hier geht es darum, wie Sie Kinder im Kita-Alltag, also alltagsintegriert, also „nebenbei“ im täglichen Miteinander, spielerisch in ihrer Sprachentwicklung fördern und unterstützen können.

Was brauchen Kinder, um (Sprache und sprechen) lernen zu können?

Eine Grund-Voraussetzung, um zu lernen, ist eine gute Bindung zwischen dem Kind und der Bezugsperson. Jeder Mensch lernt am besten, wenn es dem Gegenüber vertraut.

Kinder benötigen außerdem eine lernanregende Umgebung, die ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht. Kinder brauchen Personen, die sich für sie interessieren und auf ihre Bedürfnisse eingehen. „Wenn ich mich für etwas interessiere, möchte ich mehr davon erfahren.“ Die Motivation, Neues zu lernen, entsteht hier von ganz allein.

In entspannter Atmosphäre und ausgeruht lernt es sich am besten.

Außerdem sollten Sie als Bezugsperson Freude am eigenen Tun, Spiel und Bewegung haben, denn so sind Sie ein motivierendes Vorbild und erreichen eine ganze Menge in der (sprachlichen) Bildung von Kindern. Eine Interaktion voller Vertrauen und gegenseitigem Respekt ist eine solide Basis um (sprechen) zu lernen.

Spielend lernen

Wir stellen uns nun die Frage: Wie lernen Kinder?

Die Antwort lautet: Kinder lernen im Spiel! Spielen ist sozusagen der Beruf jeden Kindes, denn damit verbringt es einen Großteil seines Tages. 

Was machen die Kinder in ihrem Beruf?

Sie sind aktiv. Sie bewegen sich, sie beobachten, sie machen etwas.

Durch ihr aktives Tun setzen sich Kinder mit ihrer Umwelt, ihrer Lebenswelt und ihren Erfahrungen auseinander. Die eigene Persönlichkeit entwickelt sich.

Die Kinder erwerben Fähigkeiten, um ein selbstständiges und selbstverantwortliches Leben zu führen.

Im Spiel lernen die Kinder ganz nebenbei Emotionen, Motorik, Kognition und soziale Aspekte kennen und mit ihnen umzugehen. Sie trainieren ihre Grob- und Feinmotorik und üben sich im Sprechen und Sprache verstehen. 

Wenn wir Kindern ein Umfeld bieten, in dem sie sich entspannen können und sich geborgen fühlen, in dem sie Zeit haben und mit Anerkennung und Respekt behandelt werden – wenn wir ein Umfeld schaffen, in dem Kinder sich ganz auf sich und ihr Spiel konzentrieren können, dann bieten wir die besten Voraussetzungen dafür, dass Kinder lernen.

Sprache und sprechen lernen

Warum sollen Kinder überhaupt sprechen lernen?

Sie können doch auf sich aufmerksam machen und alles zeigen, was sie möchten.

Oder nicht? 

Na klar, und schon sind wir mitten in der Kommunikation und im Sprechen lernen! Wir befinden uns nämlich in der nonverbalen Kommunikation. Non-verbal bedeutet „ohne Worte“. Dem Gegenüber wird etwas vermittelt, ohne etwas zu sagen. Das geschieht u. a. durch Gestik, Mimik oder auch der Körperhaltung. Dabei können allerdings Missverständnisse entstehen, denn nicht immer deuten wir alles richtig. Non-verbale Kommunikation spielt jedoch am Anfang der „Sprachkarriere“ eine wichtige Rolle. Auch, wenn wir eine neue Sprache lernen. Denn mit „Händen und Füßen“ kann sich erstmal jeder verständigen.

Jedes Kind möchte sich jedoch weiterentwickeln, sprechen lernen und seine kommunikativen Fähigkeiten erweitern. Und das ist auch gut so.

Warum?

Sprache ist wichtig, um mit seinen Mitmenschen in Kontakt zu treten, sich verständigen zu können, über seine Gedanken und Gefühle sprechen zu können, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und schließlich auch, um sich zu bilden. Wissenserwerb ist ohne sprachliche Kompetenz nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich.

Wer also in seinem Leben (beruflichen) Erfolg haben möchte, dem sollte die Möglichkeit gegeben werden, sprechen zu lernen. Hierbei können wir die Kinder im Alltag unterstützen.

Sprache steckt überall drin

Die gute Nachricht ist: Sprache steckt überall drin. In unserem Alltag begegnen uns fortlaufend Situationen, die mit Sprache und sprechen zu tun haben.

Nutzen Sie diese Situationen, um Kinder in ihrer Sprachentwicklung fördern und die Sprechfreude der Kinder zu wecken und anzuregen. Im aktiven Sprechen lernt man eine Sprache am besten.

Schon befinden wir uns in der alltagsintegrierten sprachlichen Förderung. Hier folgen nun ein paar Beispiele.

Den Alltag sprachlich nutzen

  • Betrachten Sie gemeinsam etwas, über das sie anschließend bzw. währenddessen sprechen können (Blick aus dem Fenster, ein Buch, ein Bild).
  • Begleiten Sie Ihr Handeln sprachlich („Ich gieße dir jetzt etwas zu trinken ein.“)
  • Kommentieren Sie das Spiel und Handeln der Kinder („Oh, der Zug fährt aber heute schnell!“)
  • Sprechen Sie bei den Mahlzeiten über die Lebensmittel, beim Turnen über die Spiele und Bewegungen, im Sandkasten über das Spielmaterial etc.
  • Erzählen sie sich, was Sie in Alltagssituationen sehen und zeigen Sie dem Kind so neue Worte und grammatikalische Strukturen auf.

Schaffen Sie im Alltag Sprachanlässe

  • Stellen Sie Materialien zur Verfügung, über die die Kinder zum Sprechen kommen (Bilder, Experimentiermaterial, bunte Steine, Naturmaterial u. Ä.).
  • Regen Sie Kreativangebote an, bei denen Sie sich mit den Kindern unterhalten können.
  • Machen Sie Spaziergänge, um Neues zu entdecken.
  • Gestalten Sie Spielkreise mit sprachlich begleiteten Bewegungen.
  • Singen Sie Lieder.
  • Lesen Sie Geschichten, über die Sie sprechen können – auch mit Bildkarten, als Geschichtensäckchen oder mit dem Kamishibai.

Gehen Sie auf die Kinder ein

  • Geben Sie den Kindern Zeit, um Wörter zu finden.
  • Sprechen Sie auf Augenhöhe mit den Kindern.
  • Gehen Sie auf die Interessen der Kinder ein.
  • Passen Sie sich dem Entwicklungsstand des Kindes an.
  • Stellen Sie Fragen, die zum Weitersprechen anregen.
  • Philosophieren Sie gemeinsam. 

Sie sehen, im Alltag gibt es jede Menge Möglichkeiten, um die Kinder zum Sprechen anzuregen. Wenn Sie diese Situationen nutzen, unterstützen Sie die Kinder ganz nebenbei in ihrer Sprachentwicklung. Eine alltagsintegrierte Sprachförderung findet statt!

Einen Aspekt möchte ich nun noch hinzufügen, denn dieser ist ebenfalls sehr eng mit der sprachlichen Entwicklung verbunden. Die Bewegung.

Bewegung und Sprache

Sprache und Bewegung sind zwei Entwicklungsbereiche, die eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Durch Bewegungen erleben und erfahren die Kinder sich und ihren Körper. Sie spüren ihre Körperteile und nehmen diese bewusst wahr. Nur wer seinen Körper kennt, kann ihn verstehen und auch einsetzen.

Kinder erleben was „oben und unten“, „hart oder weich“, „hin und her“ etc. ist. Wenn Sie hier die Bewegungen mit Wörtern begleiten, werden die Begriffe zu den Bewegungen miteinander verknüpft und im Gehirn verankert. Begriffsbildung und Wortschatzerweiterung finden statt.

Die Bewegung ist eine non-verbale Ausdrucksform, aus der sich die verbalen Begriffe entwickeln.

Durch Bewegungen und bewusstes Erleben und Spüren finden wichtige Verknüpfungen im Gehirn statt, was wiederum unerlässlich für das Sprechen lernen ist.

In Bewegungen erleben die Kinder Rhythmus und Materialien. Sie orientieren sich im Raum und nehmen akustische Reize wahr.

Dadurch ergeben sich verbale Ausdrücke und Begriffe. Der Wortschatz wird erweitert, der Sprachrhythmus erfahren und das Hörverständnis geschult.

Des Weiteren fördert Bewegung die Konzentration, welche eine Grundvoraussetzung für das Lernen allgemein ist.

Nicht immer hat man im Kita-Alltag die Möglichkeit, in die Turnhalle oder nach draußen zu gehen. Schaffen Sie also auch im Gruppenraum die Möglichkeit, Sprache und Bewegung miteinander zu kombinieren. Dazu eignen sich z.B. Bewegungsgeschichten, bewegte Lieder im Morgenkreis, Massagegeschichten und Spiele zur Körperwahrnehmung.

Mit Spiel und Spaß erleben die Kinder Begriffe, den Sprechrhythmus, Silben, grammatikalische Strukturen und viele Wörter – die Sprachbildung und Sprachförderung findet im Alltag statt.

Zusammenfassend kann man sagen

  • Schaffen sie eine vertrauensvolle und sprachanregende Umgebung.
  • Bieten Sie die Möglichkeiten zur Bewegung.
  • Wenden Sie sich mit ehrlichem Interesse den Kindern zu und nutzen Sie jegliche Möglichkeit, mit den Kindern zu sprechen.
  • Seien Sie ein gutes sprachliches Vorbild, dadurch erweitern die Kinder ihren Wortschatz und festigen grammatikalische Strukturen.
  • Singen und Spielen Sie mit den Kindern, seien sie gemeinsam aktiv, teilen sie Interessen.

Wenn Sie alle diese Tipps beherzigen, schaffen Sie eine gute Voraussetzung dafür, dass Kinder in ihrem Alltag in ihrer Sprache gefördert werden.

Was ich noch erwähnen möchte

Wenn ich in diesem Beitrag von Kindern und Sprachförderung bzw. Unterstützung der sprachlichen Entwicklung rede, spreche ich von „normal entwickelten“ und gesunden Kindern. Es gibt Kinder, die eine besondere Förderung benötigen, weil sie aus irgendeinem Grund nicht oder nur schwer in der Lage sind, sprechen zu lernen. Es gibt Kinder, denen reicht die „normale“ Förderung im Alltag nicht. Diese Kinder profitieren natürlich von einem sprachanregenden Umfeld, brauchen aber tiefergehende Unterstützung.

Wenn Sie Bedenken haben oder Defizite in der sprachlichen Entwicklung feststellen, wenden Sie sich bitte an die Eltern und weisen diese auf eine ärztliche bzw. logopädische Untersuchung hin.

Buchtipp: Sprache spielend entdecken – Praxisideen für die Kita und zu Hause

Zum Abschluss darf und möchte ich Sie noch auf folgendes Buch aufmerksam machen. „Sprache spielend entdecken – Praxisideen für die Kita und zu Hause“ (ISBN 978-3949509001, €14,95)

In dem Buch finden Sie in fünf Kapiteln zahlreiche Bewegungsgeschichten, Mitmachgedichte, Lieder, Geschichten zur Körperwahrnehmung, Quatschgeschichten und Rätselreime. Alle Praxisideen sind ohne Material durchführbar, Impulse zur Vertiefung sind gegeben und weitere Tipps für sprachförderliches Verhalten. 

Bewegen, hören, singen und spüren – im Morgenkreis, in Kleingruppen oder einfach mal zwischendurch geeignet. Schauen Sie gerne einmal rein!

Die Autorin

Kathrin Eimler ist freiberufliche Autorin und verfasst Beiträge für Praxiswerke eines Kita-Fachverlages. Sie hat über 20 Jahre in Kindertagesstätten mit Kindern von 0-6 Jahren gearbeitet und war zuletzt für das Bundesprogramm „Sprachkitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ tätig.

Die Autorin hat bisher zwei Bücher mit Vorlesegeschichten und ein Bilderbuch veröffentlicht.

Weitere Infos und Kontaktdaten: www.kathrin-eimler.de


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Seitenstark Medientag 2021 am 27. Oktober

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Mit Superkraft und Sonnenschein" - gemäß des Mottos des Tags der Kinderseiten 2021 am 21. Oktober geht es auch beim diesjährigen Seitenstark Medientag um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten positiver und qualitätsvoller digitaler Angebote für Kinder in Unterricht und Ganztag.

Am Mittwoch, dem 27. Oktober 2021 wird der länderübergreifende Seitenstark Medientag als anerkannte Fortbildung für Lehr- und Ganztagskräfte und als MedienkomP@ss Spezial von der Rheinland-Pfälzischen Bildungsministerin Frau Dr. Stefanie Hubig in ihrer Funktion als Vize-Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) eröffnet.

Kooperationspartner sind die Kultusministerkonferenz (KMK), das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz und die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ).

Mitveranstalter sind das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz, das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM), der Südwestrundfunk (SWR), die Medienanstalt Rheinland-Pfalz und die EU Initiative Klicksafe. Neben interessierten Fach- und Lehrkräften aus Berlin, Brandenburg und Rheinland-Pfalz steht auch Interessierten anderer Bundesländer die Teilnahme offen.

Das Programm des Online-Fortbildungstags

 8:15 – 9:00 Uhr Begrüßung, Keynote & Diskussion

„Wer wischt, der denkt nicht? - Starke Kinder in einer Kultur der Digitalität“ mit Verena Knoblauch (Grundschullehrerin, medienpädagogische Beraterin für Grund- und Mittelschule am staatlichen Schulamt Nürnberg, Mitarbeiterin in der Leitung des Medienzentrums Nürnberg und Fürth, engagiert bei #Twitterlehrerzimmer und Institut für zeitgemäße Prüfungskultur

9:00 – 9:15 Uhr Live-Eröffnungsgrüße aus der Georg-Forster-Gesamtschule Wörrstadt

mit der Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz und RLP-Bildungsministerin Frau Dr. Stefanie Hubig, Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse und Tim Gailus vom KiKA Medienmagazin Timster

9:30 – 15:30 Uhr Das Workshop-Programm:
37 spannende Workshops verteilt auf drei Zeitblöcke: 9:30 - 11:00 Uhr, 11:30 - 13:00 Uhr, 14:00 - 15:30 Uhr

Die Themenpalette reicht von MINT über Lese-/Schreib-/Sprachförderung, von musischer Bildung, Interkulturalität, Politik, Religionen und Kinderrechten bis hin zu zahlreichen Medienkompetenzbereichen wie Datenschutz, Fake News, Cyper-Mobbing und Medienproduktion (Foto/Film/Audio). Auch die Fachgruppe Bibliotheken und die Fachgruppe Museen unseres offenen Arbeitskreises Schule & Bildung bieten jeweils einen Workshop an.

15:30 – 16:15 Uhr offener Ausklang

Zeit für Feedback, Austausch & Networking Zeit für Feedback, Austausch & Networking

16:30 Uhr ENDE der Veranstaltung