Februar 2023

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Stiftung Lesen startet kostenfreies Schulportal zur Leseförderung

Stiftung Lesen/© Marco Fileccia

Das Deutsche Schulbarometer zeigt: Lehrkräfte benötigen dringend Unterstützung, um ihren Job so ausführen zu können, dass Schülerinnen und Schüler keine Lernlücken bei wichtigen Kernkompetenzen wie Lesen entwickeln und Lehrkräfte gleichzeitig nicht unter der Arbeitslast zusammenbrechen. Pünktlich zum Halbjahresstart geht deswegen das neue Schulportal der Stiftung Lesen online. Das kostenfreie Serviceangebot unterstützt Lehrkräfte dabei, Leseförderung einfach und nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren und das für jede Schulstufe. Das Angebot reicht vom einfachen Lesetipp bis zur Unterrichtsidee und ist gespickt mit kreativen Methoden zu spannenden Schulstoffen und aktuellen Themen.

Die ernüchternden Ergebnisse vieler Bildungsstudien zeigen, wie wichtig die Förderung von Sprache und Lesen ist. Das Deutsche Schulbarometer, eine repräsentative Befragung von Lehrkräften zu aktuellen Herausforderungen an Schulen, zeigt aber auch: Es fehlt nicht am Willen, es sind die Herausforderungen des Bildungssystems, die den Lehrkräften zusetzen. Das neue Schulportal der Stiftung Lesen setzt genau hier an und unterstützt und entlastet Lehrkräfte praxisorientiert. Übersichtliche Mediendatenbank, vielseitige Angebote für die Grundschule und Sekundarstufe, kreative Lesetipps und Aktionsideen, Angebote zum Lesen und Spielen oder auch Inspiration zur Verbindung von MINT- und Leseförderung – das Schulportal der Stiftung Lesen stellt Studierenden, Referendaren und Lehrkräften Material zur Verfügung, das den Schulalltag mit wenigen Klicks vereinfacht. „Unsere Expertinnen und Experten kommen selbst aus der Schulpraxis und wissen daher, wie schwer es ist im Alltag, Leseförderung den dringend benötigten Raum zu geben“, unterstreicht Sabine Uehlein Geschäftsführerin Programme. „Wir haben deswegen unser Angebot so niederschwellig und übersichtlich wie möglich gestaltet und befüllen es regelmäßig mit neuen Inhalten. Damit möchten wir Lehrkräften Arbeit abnehmen und ihnen wirklichen Mehrwert bieten.“ Über die Inhalte des Schulportals wird auch über die Social Media Kanäle der Stiftung Lesen regelmäßig informiert.

Empfohlen von der KMK-Präsidentin
Astrid-Sabine Busse, KMK-Präsidentin und Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Das Schulportal der Stiftung Lesen ist ein passender Baustein für Lehrkräfte, die Leseförderung noch besser in den Schulalltag integrieren zu können. Gerade in einem so grundlegenden Bereich müssen wir unsere Anstrengungen intensivieren, um Defizite so früh und nachhaltig wie möglich abzubauen und die Lesefähigkeit aller Kinder zu stärken. Mit digitalen Plattformen wie diesem Schulportal entlasten wir unsere Lehrkräfte und schaffen gleichzeitig neue und innovative Unterrichtsmethoden für die Schülerinnen und Schüler. Für die Bereitstellung des Tools und der zuverlässigen Partnerschaft möchte ich mich bei der Stiftung Lesen ganz herzlich bedanken.“

Das Schulportal der Stiftung Lesen löst den Vorgänger „Der Lehrerclub“ ab und ist ab sofort mit und ohne Registrierung unter www.stiftunglesen.de/schulportal aufrufbar


Top Themen Zeitnah

Abtauchen und staunen: Zum Weltkindermaltag 2023 entdecken Kinder den Lebensraum Wasser

STAEDTLER
STAEDTLER

Der Weltkindermaltag am 6. Mai ruft Kinder auf der ganzen Welt dazu auf, ein Bild für den guten Zweck zu malen und dieses an STAEDTLER zu schicken. Mit dem diesjährigen Weltkindermaltags-Motto „Entdecke die Natur – im Wasser“ macht STAEDTLER auf diesen wichtigen Lebensraum aufmerksam. Ob im Meer, in Flüssen, in Seen oder selbst in kleinen Weihern – überall tummelt sich Leben. Der Lebensraum Wasser bietet ein unendliches Spektrum an Artenvielfalt, das es zu entdecken gibt. Mit jedem Bild, das STAEDTLER unter dem Motto erreicht, fließt ein Euro in ein Projekt von Plan International Deutschland nach Ghana. Dieses hat die gesicherte Trinkwasserversorgung und den Zugang zu Sanitäranlagen in 20 Gemeinden im Fokus. 

Das Universum Unterwasserwelt

Wie sehen die Geschöpfe der Tiefsee aus und welche Farben haben Korallen? Wie viele Zacken hat ein Seestern und haben Seepferdchen eigentlich Flossen? Die mystische und manchmal magische Welt der Ozeane fasziniert die Menschen seit jeher. Immer wieder stoßen Forscherinnen und Forscher auf neue Lebewesen, egal ob Fisch, Säugetier oder Pflanze. Vieles bleibt dem menschlichen Auge dennoch verborgen und die Fantasie erschafft ihre eigenen Kreaturen aus der Unterwasserwelt. Doch auch stehende Gewässer, wie Seen oder Weiher, sind eine Lebensquelle für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Dort flitzen kleine Kaulquappen umher und verwandeln sich in quakende Frösche. Algen überziehen den Boden eines Teichs und selbst in den kleinsten Pfützen schlüpfen Insektenlarven.

Das Motto „Entdecke die Natur – im Wasser“

„Mit dem diesjährigen Motto laden wir weltweit Kinder dazu ein, den Lebensraum Wassers zu ergründen. Wir freuen uns auf zahlreiche Einsendungen und hoffen natürlich, auch nächstes Jahr wieder den Teilnahme-Rekord am Weltkindermaltag zu knacken“, sagt Britta Ender, Leitung Marke & Kommunikation bei STAEDTLER. Das diesjährige Motto folgt auf die beiden Mottos der letzten Jahre, die sich den Lebensräumen an Land und in der Luft gewidmet haben. In beiden Jahren zuvor wurden jeweils mehr als 30.000 Bilder bei STAEDTLER eingereicht und ein Ernährungsprojekt in Peru unterstützt.

 

Weltkindermaltag | STAEDTLER

Beobachten, staunen und malen

Malwettbewerb in Deutschland

Aus allen Einsendungen in Deutschland wählt eine Jury die besten 80 Motive aus und belohnt die kleinen Künstlerinnen und Künstler mit tollen Produkten aus dem umfangreichen STAEDTLER-Sortiment. Kinder zwischen drei und zwölf Jahren können sich mit Einzelbildern oder Gruppenprojekten, wie Collagen, beteiligen. An dem Malwettbewerb nehmen alle teil, die im Aktionszeitraum vom 01. März bis 31. Mai 2023 ein Bild passend zum Motto einschicken.

Die gemalten Bilder können auf der Website von STAEDTLER hochgeladen: www.staedtler.de/weltkindermaltag

oder an folgende Post-Adresse geschickt werden:

STAEDTLER Mars GmbH & Co. KG

Stichwort: Weltkindermaltag 2023

Moosäckerstraße 3

90427 Nürnberg

 

Plan International Deutschland

Das Projekt „Sauberes Wasser für Ghana“ setzt wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Trinkwasser- und Sanitärversorgung um. Dazu gehört der Bau von neuen Brunnen, die Renovierung von älteren Brunnen und der Ausbau der Sanitäranlagen. Die Hygiene und Gesundheit an Schulen soll gefördert werden, genauso wie das Verständnis für die Zusammenhänge von Gesundheit und Hygiene in den Gemeinden. Außerdem sollen Gesundheitsclubs gegründet werden, deren Aufgabe es ist, Aufräumaktionen, Aufklärungskampagnen über Menstruationshygiene sowie Theaterworkshops zu den Themen Gesundheit, Wasser, Sanitär und Hygiene durchzuführen.

 


Top Themen Weiterbildung

SCHAU HIN!-Medienkurse für Erziehende

Online-Weiterbildungsangebot zur Mediennutzung von Kindern

Im Netz, interaktiv, ohne Werbung und kostenfrei: Das sind die neuen „SCHAU HIN!-Medien­kurse für Eltern“. Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ hat dieses Weiter­bildungsangebot für Eltern und Erziehende jetzt veröffentlicht. Ganz ohne Stress können sich Er­wachsene so mit den wichtigsten Entwicklungen und Empfehlungen zur Mediennutzung ihrer Kinder vertraut machen.

Eltern und Erziehende treffen jeden Tag Entscheidungen zur Mediennutzung in ihrer Familie: Wie viel Zeit vor dem Bildschirm? Und welche Inhalte sind geeignet? Bei der großen Bandbreite an Angeboten und Geräten können Erwachsene schnell den Überblick verlieren. Hier setzen die neu entwickelten „SCHAU HIN!-Medienkurse für Eltern“ an: In nur 30 Minuten lernen Eltern und Erziehende, ihre Kinder im Umgang mit Medien gut zu begleiten.

Die „SCHAU HIN!-Medienkurse für Eltern“ sind kostenlos und werbefrei. Partner sind das Bundesfamilienministerium, Das Erste, ZDF und die AOK. Es gibt je einen Kurs für diese vier Altersgruppen: null bis zwei Jahre, drei bis sechs Jahre, sieben bis neun Jahre und zehn bis 13 Jahre. Die Inhalte der Kurse sind auf die Bedürfnisse der jeweiligen Altersgruppe abgestimmt. So erhalten Eltern und Erziehende genau die Informationen, die sie für ihre Kinder benötigen. Videos mit Expert*innen, Quizze und Checklisten bieten Eltern und Erziehenden viele Möglichkeiten, sich onlinebasiert und interaktiv mit den wichtigsten Medienthemen auseinanderzusetzen. Ein Kurs kann jederzeit pausiert werden, um später wieder einzusteigen.

Die „SCHAU HIN!-Medienkurse für Erziehende“ unter www.medienkurse-fuer-eltern.info.

Über SCHAU HIN!

SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Mehr Angebote gibt es unter: https://www.schau-hin.info/


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Lesetipp: Die Kita wird digital

Kann eine App für die Kita Erzieherinnen und Erzieher entlasten oder macht sie die Verwaltungsarbeit noch komplizierter? In einem Pilotprojekt hat die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege eine neue "Kita-App" in einer Düsseldorfer Kita getestet. Die neue Ausgabe des Magazins "KinderKinder" stellt die App vor. Sie ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut. Kitas entscheiden selbst, ob sie sie nur für die Kommunikation mit den Eltern oder auch für Organisation und Verwaltung nutzen möchten.

Erzieherin Janine Glenszczyk gefällt die Nachrichtenfunktion besonders gut. Sie veröffentlicht per App den Tagesablauf ihrer Kitagruppe. Eltern sind so auf dem Laufenden, über die Aktivitäten des eigenen Kindes. Was hat es heute gelernt? Wie lange hat es geschlafen? Was gab es zu Mittag? Dank der App sei sie "definitiv schneller, als wenn ich handschriftlich eintrage oder warten muss, bis der PC frei wird", so Glenszczyk. "Ich denke, dass die Eltern besser verstehen, was wir in der Kita leisten, seit wir die App nutzen", ergänzt ihre Kollegin Isabell Degen. Nachdem Bedenken zum Datenschutz ausgeräumt werden konnten, kommt die App inzwischen bei den Eltern gut an. Sie ermöglicht es ihnen, auf einfache Weise informiert zu bleiben.

Das Pilotprojekt zieht eine positive Bilanz: Der Einsatz der App kann mehr Freiräume schaffen in der pädagogischen Arbeit. Es bleibt mehr Zeit für die eigentliche Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher, die Arbeit mit den Kindern.

Hintergrund "KinderKinder"

Mehr zum Thema Digitalisierung in der Kita lesen Sie in der neuen Ausgabe von "KinderKinder". Das Magazin für Sicherheit und Gesundheit in Kindertageseinrichtungen erscheint vier Mal im Jahr. Digitale Ausgaben der Magazine kann man kostenlos herunterladen.  


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Kinderzeit-Podcast: Was ist eine Bewegungskita?

Kinderzeit – der Kita–Podcast für Erzieher:innen in Krippe, Kindergarten und Schule

In dieser Folge des Kinderzeit-Podcasts geht es um Bewegung im Kita-Alltag. Dafür sprechen wir mit Michelle Lerch vom Bewegungskindergarten "ActiveKid" in Mannheim. Sie erzählt, wie der Alltag in einer Bewegungskita aussieht und wie die Bewegungsangebote von den Kindern angenommen werden. Natürlich klären wir auch die Frage, ob die Kinder heute wirklich unsportlicher sind und sich weniger bewegen. Viel Spaß beim Hören!

Kinderzeit-Podcast: Was ist eine Bewegungskita?

Diese Folge wird euch präsentiert von Betzold.de – seit 50 Jahren der Experte für Kindergarten, Kita, Krippe und Schule. https://www.betzold.de

Shownotes:

Mehr über den Bewegungs-Kindergarten activekid

https://activekid.de/

Einblicke in den Alltag einer Bewegungskita

https://www.instagram.com/activekid.bewegungskita/

Infos zum Programm "Bewegungs-Tonni" von der Kinderturnstiftung in Baden-Württemberg

https://www.kinderturnstiftung-bw.de/aktuelles/bewegungs-tonni-beim-oestlichsten-tandem-symbolisch-uebergeben/

Bewegungszeugnis 2022: Kinder bewegen sich zu wenig

https://www.kinderzeit.de/news-detail-gesundheit/kinder-und-jugendliche-in-deutschland-sitzen-zu-viel-und-bewegen-sich-zu-wenig.html

Interview zu mehr Bewegung in der Ganztagsschule

https://www.kinderzeit.de/news-detail-zeitnah/interview-wir-brauchen-mehr-bewegung-in-der-ganztagsschule.html

Bestandsaufnahme zu „Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland“

https://www.kinderzeit.de/news-detail-gesundheit/rausgehen-bewegen-spass-haben.html

Interview mit Maus-Moderator Andre Gatzke

https://www.kinderzeit.de/news-detail-zeitnah/andre-gatzke-kinder-brauchen-bewegung.html

Spielideen von Andre Gatzke

https://www.kinderzeit.de/news-detail-praxis/id-6-tolle-spielideen-von-andre-gatzke.html

Diese Folge wird euch präsentiert von Betzold.de – seit 50 Jahren der Experte für Kindergarten, Kita, Krippe und Schule. https://www.betzold.de

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Musiktipp: Jaël – Sensibelchen

Pressefoto

Die gefeierte Schweizer Sängerin und Songschreiberin Jaël releast ihr erfolgreiches Kinder- und Familienalbum „Sensibeli“ auf Hochdeutsch. Am 27. Januar erscheint „Sensibelchen“ mit 13 traumhaften Songs. Mit diesem beachtlichen Album für Kinder und Familien traut sich die Sängerin auf ein musikalisches Meer von Fragen und Gefühlen.

Die in der Schweiz sehr bekannte Musikerin Jaël (ehemalige Sängerin u. a. der Platin-Award-Band Lunik) ist Mutter eines Sohnes. Der Lockdown kommt, sie hört viel Musik mit ihm und begibt sich auf die Suche nach passenden Liedern. Einiges ist zu laut, das andere wieder nicht ansprechend getextet. Sie beginnt selbst Lieder zu schreiben. So entsteht Track für Track ein Album, das anders ist als alle anderen und doch wieder genau den Nerv der Zeit trifft. Denn das Album richtet sich besonders an alle hochsensiblen Kinder und Eltern, eben jene „Sensibeli“.

Jaël, die weiterhin mit Soloprojekten unterwegs ist, sucht sich 2021 bei der Veröffentlichung von „Sensibeli“ Unterstützung bei Partnern. Doch die vorgerechten Verkaufszahlen wirken eher ernüchternd. Dann kann sie ihr „kleines Zwischendurch“ ja gleich selbst auf ihrer Website veröffentlichen und nebenbei verkaufen. Eine Pressung dürfte erstmal reichen, denkt sich die Bernerin. Nach einem halben Jahr ist sie bereits bei der vierten Auflage ihres liebevoll und zauberhaft musizierten und gestalteten Albums angekommen. „Sensibeli“ ist in der Schweiz in berndeutscher Mundart ein voller Erfolg. Von hitparade.ch bekommt Jaël die Bestätigung, dass „Sensibeli“ in der Releasewoche auf Platz 1 der Schweizer Verkaufscharts gestartet wäre, hätte sie einen regulären Vertriebspartner gewählt. Im August 2022 veröffentlicht Jaël das große „Sensibeli“- Bilderbuch, das mehr Text und mehr Illustrationen als das kleine Büchlein der CD enthält.

Sensibelchen

Das Wort „Sensibeli“ oder „Sensibelchen“ ist mit Bedacht gewählt und erinnert daran, dass sensible Menschen für ihre Fähigkeit, die Umwelt detailreich und feiner wahrzunehmen, in der Vergangenheit oft auch belächelt wurden. Genau das besingt der Titelsong, mit dem Jaël dem Wort neue Würde einhaucht: Sensibelchen nennen sie mich, Sensibelchen und sie lachen über mich. Sensibelchen – warum verstehen sie mich nicht? Und später: Es ist gut so zu sein, ich bin damit nicht allein. Mit diesem Song verleiht die Sängerin dem sonst oft negativ gemeinten Begriff Sensibelchen endlich eine neue liebe- und verständnisvolle Bedeutung.

Die einfühlsamen und außergewöhnlichen Musikproduktion ist für Kindermusik untypisch – verträumt und ruhig. Es geht um Schüchternheit, Fantasien und Ausgrenzung. Es geht auch darum, Verständnis für Kinder aufzubauen, die sich nicht in die Mitte des Geschehens werfen, sondern gern vom Rand oder aus einer sicheren Position heraus am sozialen Leben teilhaben. Und es geht um die vielen kleinen und großen Fragen, die besonders feinfühlige Menschen und Kinder stellen.

Jaël greift damit das Thema „Hochsensivität“ auf, das ihr persönlich am Herzen liegt. Sie benennt auch etwas, das sozusagen in der Luft lag, durch die (sozialen) Medien ging, das seit Jahrhunderten immer wieder die Gemüter bewegt. Denn viele sensible Menschen wissen oft nicht, was eigentlich los ist, warum sie so massiv auf etwas reagieren, was andere nicht berührt. Erst die Verbreitung des Phänomens hat dazu geführt, es als „normal“ anzunehmen, dass man selbst oder jemand im Umfeld „so sensibel“ reagiert. Fast jeder kennt jemanden in seinem Familien-, Freundes- oder Bekanntennetzwerk, die oder der als hochsensibel bezeichnet werden könnte. Und wer hat als Elternteil nicht schon einmal im Netz nachgeschaut, was das eigentlich bedeutet und ob das eigene Kind vielleicht „ein Kandidat“ sein könnte.

Was ist „hochsensibel“ oder hohe Neuro-Sensitivität eigentlich? Hochsensible Menschen reagieren auf bestimme Reize stärker als andere, oft fühlen sie sich von Reizen überflutet. Viele weisen eine hohe Empathie mit ihrem Umfeld auf oder nehmem Ihre Umgebung sehr detailreich wahr. Der Begriff geht auf eine Forschung der US-Amerikanerin Elaine N. Aron zurück, die das Thema Sensitivität, d. h. Empfindsamkeit auf Reize, untersuchte. Ihre Veröffentlichung Ende der 90er Jahre wird durch zahlreiche weitere wissenschaftliche Arbeiten gestützt. Für viele Erwachsene ist es, ohne sich selbst pathologisieren zu wollen, eine große Erleichterung zu erfahren, dass es eine Ursache für ihre hohe Reizempfindung gibt und dass sie damit nicht allein sind. Ca. 20 – 30 % aller Menschen, dazu gibt es nur Schätzungen, können sich als „hochsensibel“ oder „hochsensitiv“ bezeichnen. Das ist allerdings keine Diagnose, sondern eine Selbsteinschätzung durch wissenschaftliche Tests.

Schmetterling

Als Jaël mit dem Begriff in Berührung kam, war das für sie eine riesige Erleichterung, fast wie eine Erlösung. Genauso geht es vielen. Endlich wissen sie, dass sie keine „Freaks“ sind und sich alles nur einbilden. Das Phänomen der hohen Sensitivität existiert wirklich und ist wissenschaftlich messbar. Und natürlich ist es auch eine Erleichterung zu begreifen, dass es ok ist, so zu empfinden. Jaël widmet sich in ihren Songs dem schillernden Schatz, der sich für viele hochsensitive Kinder auftut, weil sie ihre Welt sehr detailreich wahrnehmen. Ihr ist es gelungen, aus der sensiblen Perspektive eines hochsensitiven Kindes eine wunderbare musikalische Erzählwelt zu erschaffen. Und die Familien verstehen das als musikalische Botschaft der Toleranz.

Das mag auch an der großen Liebe liegen, die das „Sensibelchen“ wie eine Umarmung umgibt und sich in jeden der einzigartigen 13 Liedern zeigt. Jaël hat sich in die Seele der kleinen Menschen versetzt, in ihre Bedürfnisse und Träume und in ihre kleinen Verletzlichkeiten. Ihre Stimme bleibt dabei immer stark und tragend wie ein roter Faden, an dem man sich festklammern kann. Die stillen Popballaden für Kinder und deren Eltern sind zurückhaltend instrumentiert und nie zu still, sie erinnern an die dezidiert zurückhaltende Beth Gibbsons von Portishead, die sich unvergesslich in die Musikgeschichte eingeschrieben hat. Vielleicht macht das auch den besonderen musikalischen Reiz des Albums aus: Es geht um ein sensibles Thema. Dazu braucht es eben jemanden mit großer Stimme und hoher Textfähigkeit, die es damit aufnehmen kann, um es für alle da draußen sichtbar und hörbar zu machen. Jaël ist das auf wunderbare Weise gelungen.

Sie wünscht sich, und das war ein großer Motivator für das Projekt, dass möglichst viele Kinder (und auch Erwachsene) erfahren dürfen, dass sie ok sind, wie sie sind und dass es Wege gibt, ein Leben für Hochsensible sehr viel angenehmer zu gestalten und das entsprechend in die Erziehung und Begleitung des Kindes mit einzubeziehen.

Trackliste Sensibelchen

  1. Für immer und ewig
  2. Warum wieso
  3. Ein wenig mehr wie du
  4. Drachentanz
  5. Stell dir vor
  6. Putztag
  7. Das Ende der Welt
  8. Hier fühl ich mich wohl
  9. Immerzu nur nein
  10. Wach auf
  11. Schmetterling
  12. Wir sind drei
  13. Sensibelchen

Mehr Infos zu Sensibelchen: https://www.universal-music.de/jael/musik/sensibelchen-826010