Mai 2022

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Onlinevortrag: Ukrainische Kinder in Kindertagesstätten und Schulen in Deutschland

Mathias P.R. Reding

Ukrainische Kinder in Kindertagesstätten und Schulen in Deutschland“ lautet der Titel des Vortrags, den Prof. Dr. Annette Scheunpflug von der Universität Bamberg im Rahmen der Ringvorlesung "Der Krieg in der Ukraine – Hintergründe, Einordnung und Fragestellungen“ der Universität Bamberg halten wird. Er findet am 21.07.2022 von 18:15 - 19:45 digital statt.

Mehr über die Vorlesungsreihe: uni-bamberg.de/ringvorlesung-ukraine-2022

Hintergrund der Ringvorlesung

Der Krieg in der Ukraine schockiert, hält in Atem und fordert heraus. Sekündlich werden die Bilder von Tod und Zerstörung frei Haus geliefert. Ein Krieg, der naherückt. In vielerlei Hinsicht. Neben den Grauen des Krieges sind da die Menschen, die fliehen und auch in Deutschland Zuflucht suchen, die Diskussionen über Waffenlieferungen und Sanktionen, die Videoansprachen des ukrainischen Präsidenten, die Nachrichten im Liveblog und die Fragen nach dem Warum und Wie weiter.

Vor diesem Hintergrund veranstaltet die Otto-Friedrich-Universität Bamberg im Sommersemester 2022 eine zehnteilige Ringvorlesung unter dem Titel »Der Krieg in der Ukraine. Hintergründe, Einordnung und Fragestellungen«. Geboten werden Informationen zur aktuellen Situation und den geschichtlichen Hintergründen, politische Einordnung und Analyse der Medien, Einblicke in die Rolle der Kirchen und die Frage nach dem Gerechten Krieg so- wie Überlegungen zur Friedensperspektive.

Prof. Dr. Markus Behmer, Experte für empirische Kommunikatorforschung, und der Theologe und Ethiker Prof. Dr. Thomas Weißer laden zu den öffentlichen Vorträgen ausgewiesener Fachleute aus Kultur- und Kommunikati- onswissenschaften, Politik und Recht, Philosophie und Theologie ein.

Die Veranstaltungsreihe wird donnerstags von 18:15-19:45 Uhr auf Zoom durchgeführt.


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Geflüchtete Kinder aus der Ukraine: Kitas als Orte des Ankommens stärken

Katie Godowski von Pexels

Nach der Wohnungssuche ist die Frage nach dem "Ob und Wie" der Kinderbetreuung die drängendste Frage für die Familien, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind. „Wir haben in der Vergangenheit gelernt, welch unschätzbar wertvollen Beitrag zur Integration die Kindertageseinrichtungen leisten können“, unterstreicht Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbands.

„Kindertageseinrichtungen sind Bildungsinstitutionen, in denen die Förderung von Integration und Teilhabe, gewährleistet ist. Sie sind Orte des Ankommens in der fremden Umgebung; sie sind in der Lage, Kindern unter Kindern nach den Schrecken der Flucht ein Stück unbeschwerten Kindseins zurückzugeben. Gleichzeitig ist gute Kinderbetreuung die Voraussetzung für viele geflüchtete Frauen, um über Integrations- und Sprachkurse schnell den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden.“

Kitas trotz Überlastung bereit zur Aufnahme geflüchteter Kinder

In Deutschland fehlen hunderttausende Kita-Plätze.* Die Bereitschaft der Einrichtungen, trotz andauernder Personalüberlastung die Kapazitäten kurzfristig zu erhöhen, ist großartig. Wichtig ist, dafür die notwendigen strukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen, fordern der Deutsche Caritasverband und sein Fachverband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) -Bundesverband.

Mehr Assistenzkräfte und Entlastung der Verwaltung notwendig

Kurzfristig benötigen Träger und Fachkräfte Spielräume für innovative Ansätze, zusätzliche Mittel und unbürokratische Unterstützungsleistungen durch die Länder und Kommunen, etwa für den Einsatz von Assistenzkräften und Entlastung in der Verwaltung. Darüber hinaus muss der Bund jetzt die Weichen für eine Entfristung und Erhöhung der Mittel aus dem Gute-Kita-Gesetz stellen.

Multiprofessionelle Teams müssen zum Einsatz kommen

Der KTK-Bundesverband fordert schon lange, dass multiprofessionelle Teams in Kitas zum Einsatz kommen: Teams, in denen neben pädagogischen Fachkräften Mitarbeitende tätig sind, die neben einer pädagogischen Basisqualifikation eine weitere Ausbildung und andere bereichernde Kompetenzen mitbringen, etwa aus dem Handwerk oder der Kunst.

Bisher wurden Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag wie das Bundesqualitätsgesetz nicht weiter konkretisiert, kritisieren die Verbände. „Das wird höchste Zeit, nicht nur, weil tausende Kinder auf der Flucht vor einem Krieg zu uns gekommen sind. Der Personalmangel belastet das Arbeitsfeld erheblich. Außerdem muss der Ausbau fortgesetzt werden. Der Einsatz für einen besseren Fachkraft-Kind-Schlüssel und die konsequente Berücksichtigung von Leitungsaufgaben und mittelbarer pädagogischer Arbeit dürfen durch die aktuellen Ausnahmeregelungen nicht gefährdet werden“, fordert Clemens Bieber, Vorsitzender des KTK-Bundesverbandes.

Hintergrund:
Der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) – Bundesverband ist ein Fachverband im Deutschen Caritasverband. In ihm sind fast 8.000 Kindertageseinrichtungen mit über 106.000 pädagogischen Fachkräften organisiert.

Kinderzeit-Podcast: Mit Kindern über Krisen sprechen


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Forscheridee Mai: Dino gefunden!

Stiftung Haus der kleinen Forscher
Christoph Wehrer / © Stiftung Haus der kleinen Forscher

Forscheridee im Mai: Dino gefunden!

Die lange ausgestorbenen Kreaturen beschäftigen und begeistern Kinder immer wieder. Erforschen Sie deshalb gemeinsam mit den Mädchen und Jungen die Skelette von Dinosauriern.

Material:

  • Für den Salzteig: 2 Tassen Mehl, eine Tasse Salz, eine Tasse Wasser, einen Teelöffel Öl
  • Vorlagen für die Knochen (im Internet)
  • Backofen
  • Schaufeln, Löffel, Pinsel

So geht’s:

Zunächst gestalten die Kinder die Dinosaurierskelette. Dafür formen sie aus dem Salzteig anhand der Vorlagen die Knochen der Dinos. Backen Sie dann die Teigstücke bei 180 Grad für ca. eineinhalb Stunden im Ofen und lassen Sie sie abkühlen. Damit sie die Ausgrabung auch an Ihrem Forscherfest umsetzen können, sollten sie für die Herstellung der Dinosaurier Knochen ausreichend Vorbereitungszeit einplanen.

Für die Dino-Expedition sollten Sie die Knochen in einem trockenen Bereich des Außengeländes in unterschiedlicher Tiefe vergraben. Mädchen und Jungen beginnen – ausgerüstet mit Schaufeln, Löffeln und Pinseln – ihre Ausgrabung. Wie bei echten paläontologischen Ausgrabungen müssen sie vorsichtig arbeiten, damit die Knochen nicht zerstört werden. Sind alle Knochenteile gefunden, geht es daran, die Skelette zusammenzusetzen.

Spannende Fragen:

  • Woher weiß man, welche Knochen zusammengehören?
  • Ist es schwierig, die Knochen heil aus dem Boden zu holen?
  • Warum lassen sich nicht überall Knochen von Dinosauriern finden?
  • Gab es auch in Deutschland Dinos? Könnte es also sein, dass es im Boden unter unseren Füßen wirklich Dinosaurierknochen gibt?
  • Gibt es auch versteinerte Pflanzen aus der Zeit?
  • Was denken die Kinder, warum einige Dinosaurier so riesengroß waren?
  • Wir lernen über die Knochen etwas über längst vergangene Zeiten: Was wird wohl später von uns zu finden sein? Und was könnten die zukünftigen Generationen daraus für Schlüsse ziehen?

Wissenswertes:

Welche Farben Dinosaurier haben, ist bis heute nicht wirklich bekannt, darüber kann nur spekuliert werden. Da die Farben der Knochen und auch der Hautabdrücke die Farbe des Gesteins annehmen. Man beruft sich heute auf die Farben, die man bei Reptilien findet.

Nur bei besonderen Bodenbedingungen kommt es zur sogenannten Fossilisation. Es ist wichtig, dass die toten Organismen unter viel Sand und Schlamm begraben wurden. Durch die fehlende Luft, den großen Druck und die hohen Temperaturen wandeln sich die harten Teile der Organismen zu Gestein um. Durch Bewegungen im Erdinneren werden die tiefliegenden Gesteine mit den enthaltenen Fossilien später wieder angehoben und sind nahe der Oberfläche zu finden.

Kinderzeit-Podcast zum Thema forschendes Lernen

„Tag der kleinen Forscher“ 2022

Stiftung Haus der kleinen Forscher
Stiftung Haus der kleinen Forscher

Im Erdreich ist mächtig viel los – Zeit, einen Blick in, auf und unter die Erde zu werfen. „Geheimnisvolles Erdreich – die Welt unter unseren Füßen“ lautet deshalb in diesem Jahr das Motto zum „Tag der kleinen Forscher“ am 23. Juni. Mädchen und Jungen in ganz Deutschland sind eingeladen, den Erdboden mit Schaufel, Lupe, Händen und Füßen zu entdecken, zu erleben und zu nutzen. Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ ruft deshalb Kitas, Horte und Grundschulen auf, sich zu beteiligen – sei es mit einem Forscherfest, einer Projektwoche oder einer anderen besonderen Aktion. Kostenloses Aktionsmaterial gibt es unter www.tag-der-kleinen-forscher.de.

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.


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9. Mai: Zehn Jahre Tag der Kinderbetreuung

In den letzten Jahren ist besonders deutlich geworden, wie wichtig und wertvoll die Arbeit der Kita-Fachkräfte, Tagesväter und Tagesmütter ist. Seit zehn Jahren ist der Tag der Kinderbetreuung ein idealer Anlass, um ihnen einmal Danke zu sagen. Danke, dass sie sich jeden Tag dafür engagieren, dass unsere Kleinsten bestmöglich gefördert werden und gut aufwachsen können. Danke, dass sie auch während der Corona-Pandemie mit großem Engagement weiterhin für unsere Kinder und ihre Familien da waren. Ob Politiker:innen, Träger oder Eltern – sie alle sind aufgerufen, am 9. Mai den Menschen eine Freude zu bereiten, die tagtäglich Großartiges leisten.

Kostenlose Geschenk-Bastelbögen und Online-Sticker zum Herunterladen
Viele Menschen nehmen jährlich den bundesweiten Aktionstag zum Anlass, um den Kita-Fachkräften, Tagesmüttern und Tagesvätern in ihrem Umfeld persönlich für ihr Engagement zu danken. Sie überreichen – mit Abstand vor Ort – kleine Überraschungen wie Blumen und selbstgemalte Bilder oder melden sich mit Dankesbotschaften in den sozialen Netzwerken. Wer ein bisschen Inspiration für den 9. Mai braucht, wird unter www.tag-der-kinderbetreuung.de fündig. Hier gibt es beispielsweise Mal- und Bastelvorlagen zum Herunterladen oder viele Beispiele für eigene Aktionen. Interessierte Unternehmen, Organisationen und Institutionen finden hier außerdem einen Online-Sticker, mit dem sie sich auf ihrer Webseite und in sozialen Medien bei den Kinderbetreuern und Kinderbetreuerinnen in unserem Land bedanken können.

So entstand der Tag der Kinderbetreuung
Die tägliche Arbeit von Kinderbetreuer:innen hat große Bedeutung für Kinder, Eltern und unsere Gesellschaft. Sie alle haben Anerkennung und ein Dankeschön verdient. Aus diesem Grund hat 2012 der engagierte zweifache Vater und Ingenieur Peter Gärtner den Tag der Kinderbetreuung ins Leben gerufen. Der Aktionstag findet seitdem jährlich am Montag nach dem Muttertag statt. Seit 2017 organisiert die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung den Aktionstag.


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Kinderbuchtipps für kleine Weltentdecker

Nothing Ahead von Pexels

Wir stellen euch regelmäßig neue und besonders lesenswerte Kinderbücher für kleine Leser*innen im Kita-Alter vor. Diesmal geht es um Kinderbücher für kleine Weltentdecker.

Am Arsch der Welt und andere spannende Orte

Welche Geräusche machen die Tiere woanders? Wo überall essen Menschen mit den Fingern? Wo leben echte Prinzessinnen und wo sind Kinder auf der Flucht? Welche Eissorten lieben die Kinder in der Türkei und welche Strafaufgaben bekommen sie in Japan? Dieses großformatige Kartenbuch nimmt uns mit auf eine ungewöhnliche Weltreise.

Jede Doppelseite bringt uns ein neues Thema nahe und weitet den Blick über den eigenen Horizont hinaus. Von lustigen Neugierfragen bis zu politisch brisanten Infos ist die Themenauswahl strikt am Kinderinteresse orientiert.

Am Arsch der Welt und andere spannende Orte von Birk Grüling und Tine Schulz. ab 6 Jahre. 64 Seiten. Preis: 18,00 Euro. ISBN:978-3-95470-264-0

 

Wieso? Weshalb? Warum?: Mein erster Weltatlas

Die ganze Welt in einem Buch! Seite für Seite erfahren Kinder ab 4 Jahren, welche Länder es auf der Erde gibt, wo sie sich befinden und wie ihre Flaggen aussehen. Städte, Gewässer, heimische Tiere, spannende Bauwerke und typisches Essen der Länder werden vorgestellt. Am Schluss können die Kinder ihr Wissen bei einem Spiel testen. Mit herausnehmbarer Weltkarte für die Kinderzimmerwand!

 

Wieso? Weshalb? Warum?: Mein erster Weltatlas von Anne Ebert und Andrea Erne. Ravensburger. Ab 4 Jahre. 24 Seiten. Preis: 16,99 Euro. ISBN: 978-3473327928  

Alle Welt Das Landkartenbuch.

Alle Welt hat die Welt überzeugt: In 32 Sprachen wurde dieses einzigartige und spektakuläre Landkartenbuch übersetzt. Nun gibt es eine erweiterte Neuausgabe: 20 Länder zusätzlich lassen sich entdecken, darunter Kuba, die Türkei, Norwegen, Äthiopien, Argentinien und Vietnam. 62 statt bisher 42 Länder auf sechs Kontinenten mit rund 6.000 Miniaturen bieten immer wieder Anlass, dieses Buch zur Hand zu nehmen.

So lässt sich nun entdecken, was auf Kuba getanzt, in Äthiopien angebaut, in Vietnam verspeist und in Ungarn erfolgreich gespielt wird. Aus über 4.000 Vignetten wurden 6.500! Die Fülle der neuen Informationen ist unermesslich!

Alle Welt Das Landkartenbuch von Aleksandra und Daniel Mizielinski. ab 6 Jahre. 154 Seiten. Preis: 36,00 Euro. ISBN:9783895653704 

 


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Klanggeschichte für die Krippe: Der kleine Floh

Foto von Karolina Grabowska von Pexels

Klanggeschichte für die Krippe: Der kleine Floh

In dieser Klanggeschichte aus dem Lugert Verlag werden die Krippenkinder zu kleinen Flöhen. Begleitet wird die Geschichte samt passendem Fingerspiel mit Klanghölzer, Rasseln und Handtrommeln. Kleine Kinder werden garantiert viel Freude  mit dieser kleinen süßen Geschichte über den Floh haben und können erste Erfahrungen mit Orff-Instrumenten und Rhythmus machen.

Diese Instrumente braucht ihr:

  • Klanghölzer, Rasseln, Handtrommeln

Der Reim

Es hüpft, es hüpft, es hüpft im Stroh,

es hüpft im Stroh ein kleiner Floh.

Klanghölzer aneinanderklopfen

Es raschelt, es raschelt, es raschelt im Stroh,

es raschelt im Stroh ein kleiner Floh.

Rasseln schütteln

Es krabbelt, es krabbelt, es krabbelt im Stroh,

es krabbelt im Stroh ein kleiner Floh.

Handtrommeln reiben

Tipp: Diese Klanggeschichte kann auch als Fingerspiel eingeführt werden. Hierfür die Hände zunächst im Wechsel auf die Oberschenkel patschen, anschließend aneinanderreiben und am Ende mit den Fingern über die Arme oder Beine krabbeln.

Download: Klanggeschichte mit Fingerspiel für die Krippe: Der kleine Floh

Klanggeschichte mit Fingerspiel für die Krippe: Der kleine Floh (555,7 KiB)

Über den Lugert Verlag

Für Kindergarten und Schulen liefert der Lugert Verlag viele spannende Ideen, die in der Regel auch von Musik fachfremd unterrichtenden Lehrern und Erziehern umgesetzt werden können. Darüber hinaus ist in diesen Altersstufen ein übergreifender Ansatz zur Förderung der Kreativität ein erklärtes Ziel. Neben Zeitschriften und Büchern bietet der Verlag auch Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an.

Weitere Klanggeschichten, Fingerspiele und Bewegungsideen könnt ihr euch beim Lugert Verlag kostenlos runterladen: https://www.lugert-shop.de/de/kindergarten

Hier zum Beispiel findet ihr:

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Studie: Arbeitszufriedenheit pädagogischer Fachkräfte in Kitas

Felix Hüffelmann FH Bielefeld

Kindertageseinrichtungen haben in den vergangenen 15 Jahren einen regelrechten Boom erlebt, und noch immer entstehen weitere Kitas. Schließlich wurde die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren ebenso ausgebaut wie die Ganztagesbetreuung. Auch qualitativ sind die Anforderungen an die Bildungseinrichtung Kita gestiegen – zum einen durch den gewachsenen Anspruch an Bildung, aber auch durch Inklusion, Integration und die Zusammenarbeit mit den Eltern. Da ist es nicht verwunderlich, dass es einen Mangel an pädagogischen Fachkräften gibt. Die Folge: Gut ausgebildete Fachkräfte fangen häufig Personalstunden auf, da Stellen nicht besetzt werden können.

Hohe Fluktuation

Expansion, eine Vielfalt an Aufgaben, Fachkräftemangel – wirken sich diese Faktoren auf die Arbeitszufriedenheit aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich Anne Ruppert, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Die Diplom-Pädagogin war selbst Führungskraft in einer Kita und hat danach mehrere Jahre als selbstständige Trainerin viele Kita-Teams in Arbeits- und Teamprozessen begleitet. „Mir fiel auf, dass die Fluktuation beim pädagogischen Personal sehr hoch ist, und ich habe mich gefragt, woran das liegt. Dabei gibt es auch Kindertageseinrichtungen, in denen Teams seit Jahren zusammenarbeiten. Sie scheinen den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden, die Fluktuation ist gering“, berichtet Ruppert. „Es scheint, als würde hier eine Balance zwischen den gestiegenen quantitativen wie qualitativen Anforderungen und der erbrachten Arbeitsleistung der Fachkräfte vorliegen.“
Doch was hält langlebige Teams zusammen? Was trägt zur Arbeitszufriedenheit bei? Anne Ruppert hat in ihrer Zeit als Coach und Trainerin bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen, die sie nun in ihrer Dissertation ausarbeitet. Die Kernfrage ihrer Arbeit lautet: Welche Faktoren tragen zur Arbeitszufriedenheit pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen bei? Ruppert vermutete zunächst, dass in der Mit- und Selbstbestimmung der Schlüssel zur Zufriedenheit liegen könne. „Da ich mich stark mit dem Aspekt der Mitbestimmung beschäftige, habe ich die Frage noch etwas eingegrenzt: Trägt Partizipation zur Zufriedenheit pädagogischer Fachkräfte bei? Und ist es überhaupt wichtig, zu partizipieren?“ ergänzt Ruppert. Nach ersten Interviews mit den Fachkräften hat sie ihre These an die neuen Erkenntnisse angepasst: Partizipation ist wichtig. Aber von besonders großer Bedeutung sind Strukturen und Transparenz, also ein klarer Rahmen, in dem Partizipation stattfindet.

Qualitative Befragung

Anne Ruppert hat pädagogische Fachkräfte, Kita-Leitungen sowie Vertreterinnen verschiedener Träger in leitfadengestützten Interviews befragt. „Die Leitungen sind von selbst auf mich zugekommen, als sie hörten, dass ich die pädagogischen Fachkräfte befrage, weil sie ebenfalls daran interessiert sind, wie man eine hohe Arbeitszufriedenheit schaffen kann“, erläutert Anne Ruppert. Ähnliche Rückmeldungen bekam sie von den Trägern, und so ist auch diese Gruppe befragt worden. Insgesamt zwölf Leitfadeninterviews hat sie durchgeführt.

Transparenz und Struktur geben Sicherheit

Die Befragungen unter den pädagogischen Fachkräften zeigen: Es ist nicht die Partizipation allein. Ein festgelegter Rahmen, in dem die Mitbestimmung stattfinden kann, ist allen Beteiligten wichtig. Transparenz wird von den Befragten als wichtiger erachtet, als die Durchsetzung der eigenen Meinung. ‚Ich muss nicht immer alles mitbestimmen‘, habe Ruppert oft gehört. Wichtiger sei es für die Fachkräfte, dass Meinungen gehört und wahrgenommen werden, und dass es transparente Verantwortungsbereiche gibt. „Klare Zuständigkeiten geben Sicherheit – und Sicherheit ist die Grundlage für Partizipation und Arbeitszufriedenheit“, so Ruppert. „Wenn sich Prozesse und Gewohnheiten einschleichen und beispielsweise bestimmte Personen immer bestimmte Aufgaben übernehmen, ‚weil sie die schon immer gemacht haben‘, das Ganze aber gar nicht hinterfragt wird, kann das zu Unzufriedenheit führen“, erklärt die Pädagogin. Eine hohe Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Kita entsteht, wenn die Fachkräfte das System, in dem sie arbeiten, überblicken können, weil Arbeit und Organisation strukturiert und transparent sind. Problematisch sei hingegen, wenn die Fachkräfte sich allein gelassen fühlen und keine oder nicht genügend Resonanz von Seiten der Leitung oder des Trägers erfahren, wie Ruppert erklärt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten Transparenz und Feedback, sei es positiv oder negativ – Hauptsache sie bekommen überhaupt eine Rückmeldung. Sie möchten gesehen und eingebunden werden. Kein Feedback zu bekommen, führt zu Unsicherheit, dabei will man Rückhalt und Sicherheit, in dem was man tut.“

Anne Ruppert geht davon aus, dass diese Faktoren sich nicht nur positiv auf die Arbeitszufriedenheit auswirken, sondern damit auch auf die pädagogische Arbeit. „Wer klar in seinen Aufgaben und Zuständigkeiten ist, kann sich auch auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich die Arbeit mit den Kindern.“

Befragungen als erster Schritt für Kitaleitungen und Träger

Was können nun Kitaleitungen und die Träger tun, um zu mehr Arbeitszufriedenheit beizutragen? Anne Ruppert sieht in einer Befragung der Beschäftigten eine Chance: „Oft haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die täglich in den Strukturen arbeiten, eine Vorstellung davon, wo Abläufe optimiert werden können. Eine Befragung könnte ein erster Schritt sein, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und eine neue Perspektive auf Strukturen zu gewinnen.“ Für das Überarbeiten von Strukturen sei es jedoch ratsam, so Ruppert, sich externe Unterstützung zu holen: „Zum einen, um blinde Flecken ausfindig zu machen, und zum anderen, um Ressourcen zu erkennen, die man selbst nicht oder nicht mehr sieht.