August 2021

Top Themen Ernährung

GemüseAckerdemie: Mit der Ernte am eigenen Marktstand – die Kita Oberlin zeigt, wie es geht

Andrea Kukuk / Kita Oberlin

Seit 2018 baut die ev. Kita Oberlin der Matthäus-Gemeinde aus Berlin-Steglitz mit dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie eigenes Gemüse an. Kita-Erzieherin Andrea Kukuk und die Kinder wussten in den letzten drei Jahren nicht mehr, wohin mit der ganzen Ernte ihres KitaAckers. Die Lösung: Ein selbstgebauter Marktstand. Als zentraler Ort des Austauschs von Eltern, Kindern und Erzieher*innen, ist der Marktstand aus dem Kitaalltag nun nicht mehr wegzudenken. Die angehängte Bauanleitung zeigt, wie ihr einen Holzstand selberbauen könnt! Ein Gastbeitrag von Ariane Maillot 

 Zweimal die Woche bietet sich den Anwohner*innen in Berlin-Steglitz ein besonderes Spektakel: Ausgestattet mit Gartenwerkzeugen machen sich die Kinder der AckerKita Oberlin gemeinsam mit ihren Erzieher*innen feierlich auf den Weg zu ihrem Gemüsegarten. Die zehn Minuten Fußweg zum 40 Quadratmeter großen KitaAcker in der Gartenarbeitsschule Steglitz-Zehlendorf „fliegen“ die Kinder beinah, so „Feuer und Flamme“ sind sie, wie uns die Erzieherin Andrea Kukuk verrät. „Die Kinder finden den Acker toll, es steckt ja alles drin: die Natur, wir sehen ganz viele Tiere, das Gemeinschaftliche, sie bewegen sich viel, das Auspowern durchs Umgraben.“ 

Tatsächlich bearbeiten die Kinder so gerne ihren Acker, dass darauf geachtet werden muss, dass jedes der 60 Kindergartenkinder mal an die Reihe kommt. „Am Anfang war das für uns ein Projekt, jetzt ist es eine Lebenseinstellung“, sagt Andrea Kukuk. 

 Gemüseernte wird zur Schatzsuche 

Der AckerBesuch läuft immer gleich ab: „Da sich die Ackergruppe immer wieder etwas anders zusammensetzt, schauen wir am Anfang erst einmal gemeinsam, was sich auf dem Acker verändert hat.“ Dann geht es ans Aufgabenverteilen. Am beliebtesten sind die Tomaten, weil sie so unterschiedliche Farben haben. Aber auch Kartoffeln Ausbuddeln finden die Kinder aufregend: „Für sie ist das wie eine Schatzsuche – wer findet welche Kartoffeln?“ Und ganz nebenbei übt Andrea Kukuk sogar noch Mathematik mit den Kleinsten, denn auf so einem Acker wird viel gezählt: Wie viele Samen brauchen wir, wie viele Knollen wurden gefunden, wie viele Beetreihen wurden heute bearbeitet? Außerdem kommt auch das Naschen nicht zu kurz.“ 

Damit auch die Krippenkinder der Kita Oberlin mitackern können, legte das Team der Kita im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren Hochbeete im Innenhof der Kita an. Manchmal verarbeiten die AckerKinder die Ernte - ob vom Acker oder aus dem Beet - in der kitaeigenen Küche auch selbst zu köstlichen Gerichten, die dann gemeinsam gegessen werden. Je nachdem, was der Acker gerade zu bieten hat, probieren die Kinder gemeinsam mit ihren Erzieher*innen eigene Rezepte aus und kochen zusammen: „Letztens haben wir eine Gemüsepfanne gemacht mit Rosmarinkartoffeln, haben alles geschnippelt und Kartoffeln in den Ofen geschoben. Die Kinder malten dann alles auf, was zum Rezept gehört. Das war toll!“ erinnert sich Frau Kukuk. 

Die zündende Idee: Ein eigener Marktstand 

Tatsächlich war die Ernte in den letzten Jahren so gut, dass die Kitaküche mit dem Verarbeiten gar nicht mehr hinterherkam. Was tun mit dem vielen Gemüse? Die zündende Idee kam von den Kindern selbst: Sie wollten die Ernte in einem eigenen Marktstand anbieten. Gemeinsam mit ihren Erzieher*innen überlegten sie, wie der Marktstand aussehen und aus welchen Materialien er gebaut werden soll. Klar war von vornherein, dass der Stand aus Platzgründen beweglich sein muss: „Die Kinder waren auf dem Markt und haben Skizzen von Marktständen angefertigt – es war ihnen ganz wichtig, dass es wie ein ‚richtiger‘ Marktstand aussieht. Wir besorgten Holz und Rollen und planten den Stand mit einem richtigen Verdeck aus Stoff, das eine ehemalige Kollegin genäht hat. Unser Marktstand hat auch Schubkästen, die ziehen die Kinder raus und präsentieren dann darin das Gemüse“, erklärt Andrea Kukuk. Gebaut wurde das gute Stück an der kitaeigenen Werkbank, die genau für diese Art von Projekt geeignet ist: „Bei uns wird viel repariert, denn wir legen viel Wert auf Nachhaltigkeit. Es ist uns wichtig, dass auch umgesetzt wird, was die Kinder interessiert – wie in diesem Falle der Marktstand.“ 

“Showtime“ ist dann, wenn die Eltern nachmittags zur Abholung kommen. Die Kinder packen vorher ihre frische Ernte in kleine Gemüsekisten und dekorieren den Stand. Die Kitaerzieher*innen besprechen noch einmal genau die angebotenen Gemüsesorten, damit die Kinder die Fragen der Kundschaft beantworten können. Immer zwei bis drei Kinder verkaufen gemeinsam – und das nach einem ganz besonderen Preissystem. „Am Anfang war das Gemüse sehr teuer“, erklärt Andrea Kukuk schmunzelnd, „drei Tomaten für acht Euro! Dann haben die Kinder gemerkt, es ist zu teuer und jetzt läuft das mehr oder weniger auf Spendenbasis.“ Die Eltern bezahlen mit echtem Geld, auch das war den kleinen Verkäufern ein wichtiges Anliegen. „Die Kinder verhandeln mit den Eltern den Preis und geben mit Unterstützung der Kundschaft das Wechselgeld heraus“, sagt die Erzieherin. „Da geht’s weiter mit der Mathematikvorbildung und der Stärkung und Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten.“ 

Am Ende des Verkaufsnachmittags zählen die AckerKinder stolz ihre Einnahmen: „Es ist schön zu sehen, mit wie viel Elan und Freude die Kinder dabei sind. Das verdiente Geld verwenden wir natürlich wieder für den Acker: für Geräte zum Beispiel oder für zusätzliche Einkäufe von Zutaten, wenn wir was kochen.“ 

 

Markstand aus Holz bauen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Andrea Kukuk / Kita Oberlin
  1. Zuerst kommt die Planung & eine Zeichnung. Die Kinder werden gefragt, wie der Marktstand aussehen soll und sie fertigen Bilder an. Hier kann eine kleine Exkursion auf einen echten Markt helfen. 
  2. Überlegt euch, welche Materialien und Werkzeuge benötigt werden. Für den Marktstand der Kita Oberlin benötigt ihr: Eine Euro-Palette (bspw. von der Baustelle), Holzreste und Holzlatten, 2 Rundstäbe für das Dach + Stoff, 4 Rollen für mobilen Marktstand, 4 Latten für das Gerüst, 4 Griffe für die Schubläden (Schubläden mit Griffen oder Holzresten), Nägel, Hammer, Akkubohrer, Fräsenbohrer (zum Einsetzen des Rundstabs beim Dach werden Löcher rausgefräst), Schrauben, Nägel und Holzleim
  3. Palletten längs zersägen und beide Teile übereinander + schrauben + leimen, Rollen festschrauben
  4. An an einem Ende jeder Latte ein Loch für einen Rundstab reinfräsen, dann vier Latten an kurzer Seite mit Schrauben befestigen, die ausgefrästen Löcher sind oben
  5. Aus dem Stoff ein Dach nähen und auf Rundstäbe ziehen, Rundhölzer mit Stoff durch Löcher stecken
  6. Zum Schluss die vier Schubladen aus Holzresten oder Latten bauen, wenn Griffe vorhanden, dranschrauben (Schubladen kommen in die Zwischenräume der Palette, daher etwas kleiner als Zwischenraum) 

Ackerdemia e.V. und das Bildungsprogramm der GemüseAckerdemie

„Eine Generation, die weiß, was sie isst” – genau so lautet das Ziel des gemeinnützigen Vereins Ackerdemia, der 2020 mit seinem vielfach ausgezeichneten Bildungsprogramm GemüseAckerdemie fast 700 Kitas und Schulen in ganz Deutschland auf den Acker schickt. Innerhalb eines Jahres bauen die Kinder dabei bis zu 30 verschiedene Gemüsearten eigenständig an und lernen alles rund um Natur, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit. Ackerdemia unterstützt Schulen und Kitas mit einem umfangreichen Service bei der Einrichtung, Durchführung und nachhaltigen Etablierung des Bildungsprogramms.

Sie möchten im nächsten Jahr gemeinsam mit Ihren Kita-Kindern an der GemüseAckerdemie teilnehmen? Dann melden Sie sich zeitnah unter kita@ackerdemia.de und sichern Sie sich einen der bezuschussten Plätze für 2022. 

www.gemueseackerdemie.de

 


Top Themen Praxis

Basteltipp: Die Dinos sind los

TOPP im frechverlag

Die Dinos sind los

Alle Kinder und viele Erwachsene lieben Dinos. Mit unserem neusten Basteltipp lässt sich gleich eine ganze Dino-Landschaft aus Klopapierrollen bauen. Saurier-Stark oder?

Du brauchst:

  • 4 Klorollen
  • Versandkarton, 70 cm x 100 cm
  • Acrylfarbe in verschiedenen Grüntönen, Grau
  • Fotokartonrest in Weiß
  • Filzstift in Schwarz
  • Schere
  • Bastelkleber

Anleitung:

1 Schneide drei der Klorollen quer in zwei gleich große Hälften; das werden die Beine der kleinen Dinos. Von der vierten Klorolle schneidest du nur ein Drittel ab: Das ist das Bein des aufrechten Tieres. Die Dinosaurierkörper kannst du nach Vorlage aus stabilem Versandkarton ausschneiden.

2 Jetzt die Klorollen und Dinosaurierkörper mit Acrylfarbe bemalen und gut trocknen lassen. Danach kannst du weitere Details aufmalen.

3 Die Klorollenbeine jeweils einmal auf einer Seite platt drücken und an den entstandenen Faltkanten einen ca. 2 cm tiefen Einschnitt mit der Schere machen. Jetzt kannst du die Oberkörper einfach auf die Beine stecken.

4 Schneide aus Fotokarton noch Augenpaare aus, zeichne mit Filzstift Pupillen darauf und klebe die Augen mit Bastelkleber auf.

Buchtipp: 100 supergeniale Klorollenideen

100 Klorollenbastelideen für Kinder ab 4 Jahren. So bunt und verrückt können Klorollen sein! Dieses Bastelmaterial hat einfach jeder zuhause - und doch verblüffen die Möglichkeiten: Lieblingstiere, lustige Experimente, freches Spielzeug und lustige Hacks wie eine Erdnussbutter-Vogelfutter-Rolle warten auf dich. Die quitschvergnügten Basteleien sind für Kinderhände easy umsetzbar - mach mit!

100 supergeniale Klorollenideen: Bastel, Hacks und Experimente von Pia Degen, 144 Seite. Preis: 14,00 Euro.TOPP im frechverlag  ISBN-13: 9783772443916 


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Kinderzeit-Podcast: Vielfalt und Toleranz in der frühkindlichen Bildung

Yan Krukov von Pexels

Kinderzeit – der Kita–Podcast für Erzieher:innen in Krippe, Kindergarten und Schule

In dieser Folge des Kinderzeitpodcasts geht es um Diversität. Vielfalt in unserer Gesellschaft ist ein hohes Gut. Sich darauf zu besinnen, ist gerade in Zeiten von wieder erstarkendem Populismus enorm wichtig. Und am besten fängt man damit schon in frühster Kindheit an. Wie das gelingt, darüber spricht Kinderzeit-Redakteur Birk Grüling mit Hort-Erzieherin Andrea aus Berlin. Viel Spaß beim Hören!

Kinderzeit-Podcast: Vielfalt und Toleranz in der frühkindlichen Bildung


Diese Folge wird euch präsentiert von Betzold.de – seit 50 Jahren der Experte für Kindergarten, Kita, Krippe und Schule. https://www.betzold.de

Shownotes:

Toleranz in der Kita: Haben Kinder Vorurteile?

https://www.herder.de/kizz/hefte/archiv/2021/1-2021/vorurteile-nein-danke/

Diversität in Kinderbüchern

https://www.rnd.de/kultur/diversitat-in-kinderbuchern-astrid-lindgren-war-ihrer-zeit-weit-voraus-R3OW4HW3MJH4BAKUSUQBBPLBQI.html

Erzieher mit Migrationshintergrund

https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-05/erzieher-migrationshintergund-kita-paedagogik-franziska-giffey

Wie Eltern ihre Kinder gegen Rassismus stärken können:

https://www.kinderzeit.de/news-detail-praxis/stopp-wie-eltern-ihre-kinder-gegen-rassismus-staerken-koennen-ein-praxisimpuls-der-sos-kinderdoerfer-weltweit.html

Bücherhelden, die keinem Muster entsprechen

https://www.kinderzeit.de/news-detail-medien/buecherheldinnen-die-keinem-muster-entsprechen.html

Den Kinderzeit-Newsletter abonnieren

https://www.kinderzeit.de/newsletter.html

Diese Folge wird euch präsentiert von Betzold.de – seit 50 Jahren der Experte für Kindergarten, Kita, Krippe und Schule.

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Forscheridee August: Aus dem Eis befreit

Frank Bentert / Stiftung Haus der kleinen Forscher

Gefrorenes Wasser fasziniert. Wie fühlt sich Eis an und was können die Kinder tun, um eingefrorene Gegenstände zu befreien?

Forscheridee August: Aus dem Eis befreit

Material:

  • Gefrierschrank
  • kleine Gegenstände zum Einfrieren wie Knöpfe, Steine, Spielfiguren
  • Plastikschalen oder Joghurtbecher
  • Wasser
  • flache Schale
  • Lupen
  • Werkzeuge wie Gabel, kleiner Eispickel und Hammer
  • Handtücher

Alltagsbezug aufgreifen

Nehmen Sie ein gemeinsames Eisessen zum Anlass, mit den Kindern darüber nachzudenken, wo und wann sie in ihrer Alltagswelt auf Eis stoßen. Die Mädchen und Jungen berichten von eigenen Eis-Erfahrungen, beispielsweise aufzugefrorenen Teichen oder Seen. Fragen Sie die Kinder, was Eis eigentlich ist und woran sie es erkennen.

Coole Überraschung

Bereiten Sie im Gefrierfach einen großen oder mehrere kleine Eisblöcke vor, in denen Sie kleine Gegenstände einfrieren. Nutzen Sie dafür z. B. leere Quarkbecher oder Plastikschalen. Stellen Sie den Eisblock in einer flachen Schale auf den Tisch und lassen Sie die Kinder das Eis zunächst genau betrachten – mit und ohne Lupe. Wie sieht die Oberfläche aus? Welche Farbe hat das Eis? Können die Kinder die Gegenstände im Eis gut erkennen? Die Mädchen und Jungen können das Eis auch mit den Händen befühlen oder an ihm lauschen. Was nehmen sie wahr?

Aus dem Eis befreit

Dann untersuchen die Kinder den Eisblock genauer: Wie sind die kleinen Gegenstände wohl ins Eis gekommen? Haben sie schon einmal etwas Ähnliches gesehen? Und wie lassen sich die Dinge wieder befreien? Wie würden die Kinder dabei vorgehen? Legen Sie bei Bedarf kleine Werkzeuge bereit. Vielleicht bemerken die Kinder, dass sich das feste Eis nicht nur durch Werkzeuge verändert. Ihre warmen Hände und die Wärme im Raum lassen das Eis auftauen. Wie schnell passiert das? Welche Ideen haben die Kinder, um das Schmelzen eventuell zu beschleunigen?

Wissenswertes für Erwachsene

Wasser gefriert zu Eis, wenn die Temperatur unter den Gefrierpunkt bei 0 °C sinkt. Die kleinsten Teilchen des Wassers, die im flüssigen Wasser noch locker nebeneinander lagen und sich frei bewegen konnten, ordnen sich in einer regelmäßigen Struktur an und halten aneinander fest – die Flüssigkeit Wasser wird zum Feststoff Eis. Dieser Vorgang dreht sich um, sobald die Temperatur wieder ansteigt. In reiner Form besteht Eis aus farblosen Kristallen. Allerdings enthalten Eisblöcke meist feine Luftbläschen, die beim Gefrieren eingeschlossen werden, und die durch die Lichtbrechung weiß erscheinen.

 

 

Kinderzeit-Podcast zum Thema forschendes Lernen

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen und zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern vor Ort bietet die Stiftung bundesweit ein Bildungsprogramm an, das pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei unterstützt, Kinder im Kita- und Grundschulalter qualifiziert beim Entdecken, Forschen und Lernen zu begleiten. Das „Haus der kleinen Forscher“ verbessert Bildungschancen, fördert Interesse am MINT-Bereich und professionalisiert dafür pädagogisches Personal. Partner der Stiftung sind die Siemens Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Dieter Schwarz Stiftung und die Friede Springer Stiftung. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.


Top Themen Ernährung

Sommerliches Picknick in der Kita mit einfachen und schnellen Ich kann kochen!-Rezepten

Sarah Wiener Stiftung | photothek

Die Sonne scheint und es ist sommerlich warm – perfekte Voraussetzungen, um Frühstück, Mittagessen oder das Vespern mal nach draußen zu verlegen. Ein Picknick in der Natur oder im Kita-Garten ist ein richtiges Highlight im Kita-Alltag und sorgt bei Groß und Klein für aufregende Abwechselung. Leckere kalte oder auch wahlweise warme Snacks dürfen dabei natürlich nicht fehlen. In die Vorbereitungen hierfür können die Kinder hervorragend integriert werden. Beim Zubereiten der Speisen können selbst die Kleinsten tatkräftig mithelfen und lernen gleichzeitig eine Menge über Lebensmittel und wie diese verarbeitet werden können. 

Unser Rezepttipp für ein Picknick ist die herzhafte Variante der Waffeln mit Maisgrieß und Möhren. Diese schmecken nicht nur lecker, sie lassen sich auch besonders einfach ohne Küche zubereiten. Für ein Essen an der frischen Luft eignen sich Waffeln besonders gut, da auf Besteck verzichtet werden kann und diese dank der klassischen Herzform besonders gut portioniert werden können. Die herzhaften Waffeln verfügen über allerhand Nährstoffe und machen deshalb auch richtig satt. Bei der Zubereitung des Waffelteiges kann die Kindergruppe tatkräftig mithelfen und zum Beispiel Zutaten abwiegen und vermengen. Dabei lernen die Kita-Kinder in der Kochpraxis anschaulich einiges über Zahlen und Mengenangaben. Während die Waffeln abkühlen, können weitere kleine Köstlichkeiten zubereitet werden wie z.B. Gemüsesticks mit einem frischen Dip. Dafür werden verschiedene Gemüsesorten wie Möhren, Kohlrabi, Gurken und Radieschen in Stifte geschnitten und ein Dip aus Quark angerührt. Mit pädagogischer Anleitung und Aufsicht können die Kinder selbstständig das Gemüse schneiden und den Quark anrühren. Wer mag, kann dazu noch Käsewürfel zubereiten. Ist alles fertig vorbereitet, kann der Picknickkorb mit den herzhaften Snacks – von denen sich übrigens auch die Wespen fernhalten – gepackt werden. 

Wer nun Lust bekommen hat, ein Picknick mit Kindern zu planen und umzusetzen, findet die beiden Rezepte für die herzhaften Waffeln und die Gemüsestifte mit Dip inklusive Anleitung hier zum Download und Ausdrucken. 

Ich kann kochen!-Rezept für Gemüsestifte mit Dip

Download: Ich kann kochen!-Rezept für Gemüsestifte mit Dip (PDF) (781,1 KiB)

Kinderzeit-Podcast: Warum sollten wir mit Kindern kochen? Zu Gast: Lisa-Maria Kadow, Genussbotschafterin bei "Ich kann kochen"

Über die Initiative Ich kann kochen!

Die Sarah Wiener Stiftung und die Krankenkasse BARMER haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder frühestmöglich für eine vielseitige Ernährung zu begeistern. Gemeinsam mit pädagogischen Fach- und Lehrkräften vermittelt Ich kann kochen! in Kitas und Grundschulen praxisnah und alltagstauglich, wie viel Spaß es macht, sich selbst eine frische Mahlzeit zuzubereiten. Die Initiative fördert Ernährungskompetenz und hilft, Krankheiten wie Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Ich kann kochen! hat bereits mehr als eine Million Kinder erreicht und ist damit die größte bundesweite Initiative für praktische Ernährungsbildung von Kita- und Grundschulkindern. Qualität und Wirkung des Bildungsangebots wurden wissenschaftlich evaluiert und bestätigt. Ich kann kochen! ist ein IN FORM-Projekt der Bundesregierung.

Mehr: www.ichkannkochen.de

 


Top Themen Praxis

Praktische Tipps für die Radverkehrsausbildung

Roxane Fijean Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Das Projekt "RADerFAHREN" von der TU Chemnitz gibt Empfehlungen für die Gestaltung von Unterrichtseinheiten rund um das Fahrrad. Lehr- und Lernmaterialien können angefordert werden.

Im Projekt „RADerFAHREN“, das an der Professur BWL – Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit (Leitung: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold) der Technischen Universität Chemnitz durchgeführt wird, liegt ein Schwerpunkt auf der Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung bezüglich Fahrradmobilität sowie Umwelt-, Gesundheits- und Verkehrserziehung bei Schülerinnen und Schülern an Chemnitzer Grund- und weiterführenden Schulen. Ende Juni wurden deshalb Unterrichtseinheiten am Chemnitzer Schulmodell mit zwei vierten Klassen durchgeführt. „In Ergänzung zu der bereits bestehenden schulischen Radfahrausbildung mit den Themenschwerpunkten ‚Fahrradteile‘, ‚Schilderkunde‘ und ‚Links abbiegen“ stand die ganzheitliche, fächerübergreifende und spielerische Einordnung des Fahrrads als nachhaltige und umweltfreundliche Verkehrsmittelwahl im Fokus“, so Projektmitarbeiterin Dr. Katja Beyer. Hierzu wurden im Vorfeld sechs Themenbereiche identifiziert sowie altersgerechte Aufgaben und Spiele mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Umfängen entwickelt, welche die Bedeutung des Fahrrads und Radfahrens im Kontext der verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit, Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung unterstreichen. Aus den Erfahrungen in der Umsetzung dieser Unterrichtseinheiten geben die Forschenden folgende Empfehlungen und Anregungen zur Ergänzung und Erweiterung der schulischen Radverkehrsausbildung im Hinblick auf eine noch stärkere Einbindung des Fahrrads als nachhaltiges Fortbewegungsmittel:

1. Fahrrad als nachhaltiges Verkehrsmittel für den Schul- und Freizeitweg

  • Ziele des Themenbereichs: Förderung eines bewusste(re)n Wahrnehmens des Fahrrads als umweltfreundliches Verkehrsmittel und als Ersatz des „Eltern- oder Enkel-Taxis“ für Alltagswege
  • Beispielhafte Aufgabeninhalte: Überlegen von Vorteilen des Fahrradfahrens zur Schule; Geführter „Hörspaziergang“; Reflektieren von Gründen und Argumenten, die eine Nutzung des Fahrrads im Alltag erschweren

2. Fahrrad als technisches Objekt 

  • Ziele des Themenbereichs: Verfestigung von Wissen zu Fahrradteilen und zur Sicherstellung der Verkehrstauglichkeit des Fahrrads auf dem (Schul-)Weg
  • Beispielhafte Aufgabeninhalte: Zuordnung von technischen Komponenten des Fahrrads zu möglichen Schäden; Kennenlernen von verschiedenen Fahrradtypen und ihren Einsatzmöglichkeiten; Kennenlernen von verschiedenen Materialien und Werkstoffen eines Fahrrads; Kennenlernen von Fahrradzubehör; Lückentext zum nachhaltigen Umgang mit Fahrrädern

3. Fahrrad als Gestaltungsobjekt und Fahrradkunst

  • Ziele des Themenbereichs: Nutzung des Fahrrads und Fahrradzubehörs als Anregung für kreatives individuelles Gestalten und das Umsetzen künstlerisch-ästhetischer Ideen
  •  Beispielhafte Aufgabeninhalte: Kennenlernen bzw. Umsetzen verschiedener Recycling- und Upcycling-Ideen zu alten bzw. gebrauchten Fahrrädern sowie einzelnen Fahrradteilen unter Verwendung nachhaltiger Materialien; Reflektieren von Ideen zur Umsetzung von Fahrradkunst und deren Beiträge zur Förderung von Nachhaltigkeit 

4. Fahrradfahren fördert gemeinsame Erlebnisse und das Erleben von Gemeinschaft und Zusammenhalt

  • Ziele des Themenbereichs: Anregungen für Kinder, um gemeinsame Fahrradtouren mit Freunden, Klassenkameradinnen und Klassenkameraden oder Eltern zu planen und zu unternehmen; Förderung sozialer und verkehrsgerechter Verhaltens- und Kommunikationsweisen
  • Beispielhafte Aufgabeninhalte: Erkennen von Begriffen, die auf soziales Verkehrsverhalten schließen; Anfertigung einer Liste zur Tourenplanung; Textverständnis zu Schulradweg und Fahrradkultur in anderen Ländern 

5. Fahrradfahren unterstützt Bewegung und sportliche Betätigung

  •  Ziele des Themenbereichs: Fahrradfahren als sportlicher Ausgleich zum Lernen in der Schule; bewusste(re)s Wahrnehmen des Fahrrads und Radfahrens für Bewegung an der frischen Luft und Aufenthalte im Freien; positive Effekte des Radfahrens auf körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden (z. B. Ausgeglichenheit; Förderung des Orientierungssinns)
  • Beispielhafte Aufgabeninhalte: Fahrradweg-Labyrinth zum Kennenlernen verschiedener gesundheitsbezogener Vorteile und physisch-motorischer Kompetenzen des Radfahrens; Überlegen und Durchführen von Fahrradspielen 

6. Fahrradfahren fördert aktiv den Schutz natürlicher Lebensgrundlagen und des Klimas

  • Ziele des Themenbereichs: bewusste(re)s Entdecken und Erleben der Natur und Artenvielfalt; Umwelt und Klima schützen mit dem Fahrrad und während des Fahrradfahrens
  • Beispielhafte Aufgabeninhalte: Erkennen saisonaler, heimischer Pflanzen auf Fahrradtouren; Identifizieren von Umweltproblemen, die mit dem (urbanen) Autoverkehr verbunden sind; Konsequenzen des Fahrradfahrens zu verschiedenen Jahreszeiten und Wetterlagen; Reflektieren von ökologischen Vorteilen des Fahrradfahrens im Alltag 

Lehr- und Lernmaterialien werden zur Verfügung gestellt

Am Projekt bzw. an den entwickelten Materialien interessierte Lehrkräfte, Studierende der TU Chemnitz im Studiengang Lehramt an Grundschulen, Erzieherinnen und Erzieher, Eltern oder Akteurinnen und Akteure mit beispielsweise Bezügen zur Umwelt- und Mobilitätsbildung sind eingeladen, sich bei Rückfragen an die Mitarbeiterin des Projektes „RADerFAHREN“, Dr. Katja Beyer, E-Mail katja.beyer@wiwi.tu-chemnitz.de, zu wenden. Ein ausführlicher Bericht zu den Unterrichtseinheiten wird demnächst auch auf der Projektwebseite von „RADerFAHREN“ (https://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl8/raderfahren.php) veröffentlicht.