November 2020

Top Themen Ernährung

GemüseAckerdemie: Ackerspaß für Jung und Jünger

© Ackerdemia e. V. / JAW Plön / Kita Regenbogenhaus

Eine Begegnungsstätte für Generationen: Diese ungewöhnliche Funktion erfüllt ein GemüseAcker im hohen Norden Deutschlands. Wie beherzte Pädagog*innen mit viel Enthusiasmus dafür sorgen, dass Kita-Kinder und junge Menschen zusammen jäten, hacken und ernten, erfahrt ihr in unserem AckerPorträt.

Eine Brücke zwischen Generationen

Idyllischer als auf dem holsteinischen Koppelsberg kann ein Acker kaum liegen: Beidseitig von Seen umgeben, findet man die blühenden Beete des Jugendaufbauwerks (JAW) Plön-Koppelsberg imitten einer schmalen Landbrücke. Brücken schlägt auch das evangelische Bildungsprojekt selbst: „Bei uns ackern Jugendliche zusammen mit drei- bis sechsjährigen Kita-Kindern”, erklärt Christoph Kohrt von der Evangelischen Kita Regenbogenhaus, die mit dem JAW den gemeinsamen Acker betreut. 

Zustande kam die ungewöhnliche Kooperation auch, um die Kernaufgabe des Bildungswerks zu stärken – nämlich Brücken zwischen Lebensphasen zu bauen. „Unsere Maßnahmen helfen bis zu 750 benachteiligten jungen Menschen, den Weg von der Schule ins Berufsleben zu finden”, erläutert Wiebke Lange, Diakonin des JAW. Unter diesen vielfältigen Maßnahmen befinden sich berufsvorbereitende und -begleitende Projekte von der Arbeitsagentur genauso wie Auslandspraktika über Erasmus+ – und natürlich die GemüseAckerdemie. 

Ernährung und Gesundheit spielerisch ins Bewusstsein rücken

Doch wie kamen Jugendaufbauwerk und Kita zu ihrem GemüseAcker? „Ich wollte die Themen Gesundheit und Ernährung stärker in den Fokus rücken”, erinnert sich Wiebke Lange. „Um unseren Schützlingen klar zu machen, dass die Möhre nicht aus der Dose kommt, sondern aus der Erde”, fügt sie schmunzelnd hinzu. Bei ihren Recherchen nach einem passenden Bildungsprogramm stieß sie bald auf die GemüseAckerdemie – und war hellauf begeistert: „Davon musste ich sofort Herrn Kohrt erzählen!” Der Erzieher, dessen Kita auch Frau Langes Tochter betreut, schwärmt noch heute von ihrem Anruf. „Als mir Frau Lange am Telefon das Programm der GemüseAckerdemie erklärt hat, dachte ich sofort: ,Wie sechs Richtige im Lotto mit Zusatzzahl!’” 

Seit diesem Anruf vor drei Jahren packen die Kinder, Jugendlichen und Pädagog*innen jeden Donnerstag ihre Hacken, Rechen und Gießkannen aus. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie dabei von FÖJler*innen und Engagierten vom Ökologischen Bundesfreiwilligendienst.

Gemeinsam Gemüse an- und Vorurteile abbauen

© Ackerdemia e. V. / JAW Plön / Kita Regenbogenhaus

Ein ungewöhnliches Konzept – mit ungewöhnlichem Erfolg. „Das gemeinsame Ackern hat sich als Segen für alle entpuppt: für die Kinder, die Jugendlichen und für uns”, fasst Frau Lange die bisherigen AckerJahre zusammen. 

„Die Kinder sehen ja sonst nur uns Erzieher*innen. Auf dem Acker haben sie mit den Jugendlichen neue Bezugspersonen und ordentlich Abwechslung vom Kita-Alltag”, beschreibt Herr Kohrt die Vorteile für die Kleinsten. 

Doch auch die Jugendlichen profitieren vom Umgang mit den Kindern: „Unsere Maßnahmen sollen jungen Menschen helfen, die es nicht einfach im Leben haben und hatten und oft gesellschaftlich stigmatisiert werden”, erinnert Wiebke Lange an die Kernaufgabe des Jugendaufbauwerks. Mit Vorurteilen begegnen ihnen die drei- bis sechsjährigen Kita-Kinder indes nicht – wohl aber mit viel Elan und kindlicher Lebensfreude. „Die ,Lütten’ toben herum und erheitern die Großen mit ihrer Unbeschwertheit. Gemeinsam haben sie richtig viel Spaß!”, freut sich Christoph Kohrt.

Auch in die berufsvorbereitenden Maßnahmen ist das generationenübergreifende Ackern integriert: „Die jungen Leute können so ausprobieren, ob ihnen Tätigkeiten im Freien oder mit Kindern liegen und Freude bereiten”, erläutert Frau Lange. 

Und die Pädagog*innen? Die ackern selbst engagiert mit und freuen sich über die willkommene Entlastung, wenn Jugendliche und Kinder miteinander ins Beet vertieft sind.

Volles Programm auf dem Acker

Auch wenn jeder AckerTag seine eigenen Überraschungen bereithält, gibt es ein festes Rahmenprogramm: Nachdem die Eltern ihre Kinder morgens auf den Acker gebracht haben, besprechen alle gemeinsam die anliegenden Aufgaben. Ein erstes Highlight seien die AckerGeschichten mit Rudi Radieschen, der bei den Kindern viele Fans gewonnen hat, wie Frau Lange erzählt. Ist der Hunger groß, steht anschließend ein kurzes Frühstück an, bevor es mit dem vollen Programm losgeht: Hacken, Unkraut jäten und Wässern, immer wieder unterbrochen von spontanen Spielpausen. 

Doch Ackern und Spielen macht hungrig. Für die Mittagszeit begeben sich daher ein bis drei Kinder in die Küche und helfen Diätassistentin und Köchin Inga Voss beim Schnippeln und Rühren für das gemeinsame Mittagessen. „So glücklich habe ich meine Jugendlichen noch nie gesehen”, strahlt Frau Voss. Besonders beliebt sei die Kürbissuppe, die jetzt im Herbst wieder Saison hat. Demnächst kommt aber ein anderer Klassiker auf den Tisch: „Heute haben wir zwei Rieseneimer Kartoffeln geerntet, das gibt Kartoffelsuppe satt!”, verrät Herr Kohrt das kulinarische Programm der nächsten Tage.

Der Acker war auch und gerade in Corona-Zeiten ein willkommener Lern- und Spielort im Freien. „Hinzu kommt, dass wir von der abgeschiedenen Lage hier profitieren”, merkt Christoph Kohrt an. Das weiträumige Gelände, auf dem auch der Acker liegt, biete viel Platz zum Bewegen bei nur minimalem Kontakt mit der Außenwelt.  

„Guck mal, ein Willi Wurm!“

© Ackerdemia e. V. / JAW Plön / Kita Regenbogenhaus

Besonders überzeugt hat die Plöner Pädagog*innen der pädagogische Mehrwert der GemüseAckerdemie. „Viele Kinder begegnen der Gemüsevielfalt zu Beginn noch mit einem entschiedenen ,Mag ich nicht!’ Wir führen sie vorsichtig an unbekannte Gemüsearten heran. Letztens gab es beispielsweise Rote-Bete-Salat mit Apfel: Im Nu waren die Schüsseln leer und wir total überrascht!”, erinnert sich Frau Lange. 

 Die wachsende Neugier und Experimentierfreude der Kinder beobachten die Pädagog*innen nicht nur am Esstisch: „Hört man anfangs noch oft: ,Ich mach mich doch nicht schmutzig!’, bekommt man die Kinder Wochen später kaum vom Beet los!”, lacht Christoph Kohrt. Frau Lange ergänzt: „Das Verhältnis zur Natur verbessert sich spürbar. Finden wir einen Regenwurm, wird der von den Kindern eifrig mit ,Willi Wurm!’ begrüßt.”

Manche Kinder seien gar so motiviert, dass sie noch total versunken im Beet buddeln, wenn es längst Zeit ist, aufzubrechen. „Die erhalten dann den Titel ,Arbeitstier des Tages’”, erläutert Herr Kohrt. „Und das Schönste ist, dass ihn jedes Mal ein anderes Kind bekommt.”

Kita-Kinder und junge Menschen auf dem Acker zusammenbringen: ein tolles Rezept zur Generationen-Verständigung! Das Rezept der generationenübergreifend beliebten Kürbissuppe wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten: Viel Spaß beim Nachkochen und Schlemmen!

AckerTipp: Rezept für Kürbissuppe

Rezept von Inga Voss, Köchin und Diätassistentin beim Jugendaufbauwerk Plön

Zutaten:

  • 2 EL Butter
  • 1 Zwiebel
  • 1 kg Hokkaidokürbis
  • 600 g Möhren
  • 2 cm frischer Ingwer
  • 500 ml Kokosmilch
  • 1 l Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • etwas Zitronensaft

 Zubereitung:

  1. Kürbis, Möhren, Ingwer und Zwiebel schälen und würfeln, in der Butter andünsten. 
  2. Mit der Brühe aufgießen und in etwa 15 - 20 Minuten weichkochen. 
  3. Alles zusammen fein pürieren. 
  4. Die Kokosmilch unterrühren, mit Salz, Pfeffer, Muskat und Zitronensaft abschmecken

Tipp: Mit saurer Sahne servieren (gegen die Schärfe)!

Ackerdemia e.V. und das Bildungsprogramm der GemüseAckerdemie

„Eine Generation, die weiß, was sie isst” – genau so lautet das Ziel des gemeinnützigen Vereins Ackerdemia, der 2020 mit seinem vielfach ausgezeichneten Bildungsprogramm GemüseAckerdemie fast 700 Kitas und Schulen in ganz Deutschland auf den Acker schickt. Innerhalb eines Jahres bauen die Kinder dabei bis zu 30 verschiedene Gemüsearten eigenständig an und lernen alles rund um Natur, Landwirtschaft und Nachhaltigkeit. Ackerdemia unterstützt Schulen und Kitas mit einem umfangreichen Service bei der Einrichtung, Durchführung und nachhaltigen Etablierung des Bildungsprogramms.

Sie möchten im nächsten Jahr gemeinsam mit Ihren Kita-Kindern an der GemüseAckerdemie teilnehmen? Dann melden Sie sich zeitnah unter kita@ackerdemia.de und sichern Sie sich einen der bezuschussten Plätze für 2021.

www.gemueseackerdemie.de

 


Top Themen Medien

Vorlesestudie: Warum Eltern wenig vorlesen

Foto von Andrea Piacquadio von Pexels

Rund 32 Prozent der Eltern in Deutschland lesen ihren Kindern selten oder nie vor – diese Zahl ist seit Jahren konstant. Erstmalig geht die Vorlesestudie 2020 der Frage nach, welche Gründe dahinterstecken. Dazu wurden bundesweit 528 Eltern befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen.

Grund Nummer 1: Wenig Zeit

Häufig fehlt es an Zeit und Bereitschaft zum Vorlesen. Die Hälfte der Eltern gibt an, dass es im Haushalt anderes zu tun gibt und sie zu erschöpft zum Vorlesen sind. Außerdem denken 48 Prozent der befragten Eltern, dass ihren Kindern woanders schon genug vorgelesen wird, vor allem in der Kita.
„Vorlesen ist für viele der Befragten eine zusätzliche Belastung in ihrem Alltag“, sagt Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe. „Dabei lässt es sich mit anderen Freizeitaktivitäten wie etwa Basteln gut verbinden, das wollen wir noch mehr zeigen. Schon fünf Minuten Vorlesen sind besser als nichts.“

Grund Nummer 2: Wenig Bücher

Auch mangelt es in vielen Haushalten an Vorlesestoff. 68 Prozent der befragten Haushalte geben an, dass ihre Kinder maximal zehn Bücher haben. Sie sehen diese Tatsache häufig nicht als Manko, allerdings fänden es 57 Prozent der befragten Eltern gut, wenn ihre Kinder regelmäßig Bücher geschenkt bekämen. Die Studie zeigt auf, dass Buchgeschenke die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Eltern häufiger vorlesen.
„Geschichten müssen zu den Familien kommen, egal ob als Buch oder digital“, fordert Jürgen Kornmann, Leiter Marketing & PR der Deutschen Bahn AG und Beauftragter Leseförderung der Deutsche Bahn Stiftung. „Vorlesestoff sollte im Alltag überall verfügbar sein – attraktiv, unkompliziert, niedrigeschwellig und in möglichst vielen Sprachen. Das erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern häufiger vorlesen.“

Grund Nummer 3: Wenig Spaß

49 Prozent der Eltern macht Vorlesen keinen Spaß. Damit gehen sehr kritische Vorstellungen vom Vorlesen einher: Die Eltern glauben, schauspielern und ihre Kinder zum geduldigen Zuhören zwingen zu müssen. 44 Prozent der befragten Eltern sagen, dass ihr Kind zu unruhig sei, 31 Prozent geben an, dass ihr Kind selbst gar nicht vorgelesen bekommen möchte.
„Viele der befragten Eltern stehen dem Vorlesen kritisch gegenüber – es macht ihnen keinen Spaß, weil sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlen“, sagt Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer Stiftung Lesen.  „Die Hälfte hat in ihrer eigenen Kindheit zu Hause keine Vorleseerfahrungen gemacht. Ihnen fehlt das Vertrauen, dass Vorlesen jederzeit und überall ohne Übung möglich ist. Das wollen, das müssen wir ändern, denn es geht darum, dass alle Kinder diesen wichtigen Impuls in ihr Leben mitnehmen können!“

Über die Vorlesestudie

Die Vorlesestudie wird seit 2007 jährlich durchgeführt. 2020 hat iconkids & youth München im Mai und Juni 528 Eltern von Kindern im Alter von 1-6 Jahren (358 Mütter, 170 Väter) persönlich-mündlich befragt, die maximal einmal pro Woche vorlesen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Gruppe der selten und nie vorlesenden Eltern bundesweit.

Alle Ergebnisse sowie Vorleseempfehlungen für Kinder zwischen einem und acht Jahren finden Sie unter: www.stiftunglesen.de/vorlesestudie

Kita-Häppchen zur Leseförderung – ein Projekt der Stiftung Lesen und QiK Online-Akademie

Durch Vorlesen und Erzählen wird Kindern Freude und Interesse an Sprache und Lesen vermittelt und ihre Fantasie geweckt. Zudem hat das Vorlesen einen großen Einfluss auf die Sprachentwicklung der Kinder. Vorlesen kann mit ganz unterschiedlichen Themen verknüpft werden, die uns überall und somit auch im Kita-Alltag begegnen. In der gemeinsamen Kooperation zeigen Ihnen die Stiftung Lesen und die QiK Online-Akademie, wie Sie Vorlesen und Themen zu Mathematik und Farben verknüpfen und spielerisch umsetzen können. Die beiden kostenfreien Kita-Häppchen geben Ihnen praxisnahe Impulse für die Arbeit in der Kita.

  1. Kita-Häppchen „Vorlesen und frühe mathematische Bildung“ > https://qualitaet-kita.de/produkt/vorlesen-und-fruehe-mathematische-bildung/
  2. Kita-Häppchen „Vorlesen und das Entdecken von Farben“ > https://qualitaet-kita.de/produkt/vorlesen-und-das-entdecken-von-farben/

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Selbstgemalte Kamishibai-Kunstwerke

Kamishibai-Mal-Aktion: EUROPA Hörspiele und „Der kleine Hui Buh“ verschenken Kamishibai-Sets an 30 Einrichtungen
Der kleine Hui Buh als Kamishibai-Geschichte! Süßes Detail: die echte Rasselkette in seiner Hand

Faszinierte Blicke und aufmerksame Ohren: Das japanische Erzähltheater Kamishibai zieht selbst große Kindergruppen in seinen Bann. Damit noch mehr Einrichtungen von den Vorteilen des bildgestützten Erzählens profitieren können, hat das Hörspiel-Label EUROPA Anfang des Jahres 30 Kamishibais inklusive eines umfangreichen Sets zum Gestalten eigener Geschichten an KiTas verschenkt.

Kamishibai-Mal-Aktion: EUROPA Hörspiele und „Der kleine Hui Buh“
Kamishibai-Mal-Aktion

Eine Kamishibai-Geschichte für den kleinen Hui Buh

Die Gewinner der 30 Sets waren eingeladen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen: Wer hat Lust, eine Kamishibai-Geschichte für „Der kleine Hui Buh“ zu entwerfen? 

Jeder fängt mal klein an, selbst das berühmte einzige behördlich zugelassene Gespenst auf Schloss Burgeck: Die Serie „Der kleine Hui Buh“ ist für Hörer ab 3 Jahren geeignet – und erzählt von Hui Buhs Zeit als Spukanfänger. 19 Folgen der Hörspielserie für die Jüngsten gibt es bereits. Doch eins fehlt dem kleinen Hui Buh noch: Seine eigene Geschichte für das Kamishibai. Das konnten die Gewinner der 30 Sets nun ändern! Dafür haben alle 30 Einrichtungen neben CDs mit den Hörspielabenteuern des kleinen Hui Buhs auch Blanko-Kamishibai-Karten und jede Menge Stifte erhalten, um gemeinsam eine der gehörten oder auch eine ganz eigene Geschichte zu Papier zu bringen.

Mit Filz, Glitzerpapier und Waldfunkstücken
Mit Filz, Glitzerpapier und Waldfunkstücken: Beim Kamishibai kommen viele Materialien zum Einsatz

Nach einem Hörspiel-Vormittag konnten die Kinder gemeinsam entscheiden, welche Geschichte von „Der kleine Hui Buh“ sie durch ihre eigenen Bild-Ideen verewigen möchten. Ein Malprojekt, das die Bildungsbereiche Sprache, Emotionen, Sozialverhalten und Motorik anspricht – und gleichzeitig unglaublich stolz macht, wenn das eigene Kunstwerk es in die Bühne des Erzähltheaters schafft.

Eine ausführliche Anleitung mit Tipps und Ideen zur Umsetzung dieses Projektes lag dem Set bei. Doch die Ergebnisse, die von den teilnehmenden Einrichtungen eingesendet wurden, zeigen: Die Fantasie der Kinder braucht keine Anleitung! Die Ergebnisse der Mal-Aktion sind so wunderbar vielfältig wie die Kreativität ihrer Künstler*Innen. „Wir sind begeistert von den liebevoll gestalteten Einsendungen“, erklärt Nina Pogarell, Marketing Managerin bei EUROPA, „und freuen uns sehr darüber, dass nun in vielen Kitas ganz neue, selbst erdachte Geschichten mit unserem kleinen Hörspiel-Gespenst erzählt werden.“

Die kleinen großen Künstler präsentieren stolz ihr Werk
Die kleinen großen Künstler präsentieren stolz ihr Werk: eine selbstgestaltete Geschichte für das Kamishibai

Alle sind Gewinner

Das Schöne an der Aktion: Verlierer gibt es nicht! Jede Einsendung wird mit einem umfangreichen Hörspiel-Paket speziell für Kinder im Kita-Alter belohnt. Zusätzlich hat EUROPA unter allen Einsendungen einen 100-Euro-Einkaufsgutschein für donbosco-medien.de verlost: Hier können viele fertige Kamishibai-Geschichten und auch Materialien zum Erstellen weiterer eigener Bilderkarten bestellt werden.

Hui Buh, erstrahlt im Kamishibai-Rahmen
Schloss Burgeck, das zukünftige Zuhause des kleinen Hui Buh, erstrahlt im Kamishibai-Rahmen

Advertorial Top Themen Ernährung

Alles rund um das richtige Körpergewicht bei Kindern

Alles rund um das richtige Körpergewicht bei Kindern

Wann liegt das Gewicht eines Kindes eigentlich im Normalbereich? Eine Frage, die Sie sich sicherlich das ein oder andere Mal stellen. Das Idealgewicht von Kindern lässt sich schnell und unkompliziert über unseren BMI-Rechner für Kinder berechnen. So erkennen Sie direkt, ob das Gewicht des Kindes altersgemäß ist. Hierbei ist es wichtig, die Gewichtsentwicklung über einen längeren Zeitraum zu betrachten.

Die Ernährung der Kinder im Gleichgewicht halten

Beim Zusammenstellen ausgewogener Mahlzeiten kommt es vor allem auf Vielfalt, Abwechslung und die richtige Auswahl an Lebensmitteln aus der Ernährungspyramide an. Aber auch die körperliche Bewegung spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung von Kindern. Kinder, die zu Übergewicht neigen, sollten zu fett- und kalorienarmen Lebensmitteln wie Gemüse, Kartoffeln, fettarmen Milchprodukten, magerem Fleisch, Geflügel und Vollkornerzeugnissen greifen. Kalorienreiche Lebensmittel wie Pommes, Süßigkeiten oder Softdrinks sollten hier nur selten auf dem Teller landen. Denn diese liefern nur wenige Nährstoffe, dafür aber eine Extraportion Kalorien. Obst bietet eine gute Alternative zu Süßigkeiten: Es schmeckt süß, enthält weniger Kalorien und besitzt eine deutlich höhere Nährstoffdichte. Ideal sind zwei Portionen Obst am Tag. Wie wäre es mit einem Apfel am Vormittag und einer Banane am Nachmittag?

Bei sehr schlanken oder untergewichtigen Kindern hingegen ist es hilfreich, ihnen immer wieder kleine Mahlzeiten anzubieten. Bei den warmen Hauptmahlzeiten kommen appetitanregende und schmackhafte Speisen wie Aufläufe oft gut an. Außerdem eignen sich Zwischenmahlzeiten mit einer hohen Energie- und Nährstoffdichte zum Zunehmen, beispielsweise Pudding, Nüsse, Milchshakes und Obstsäfte. Anstatt auf Fast Food oder sehr zuckerhaltige Snacks zurückzugreifen, sollten hier lieber eine Extraportion Brot, Müsli oder Obst angeboten werden. Hier finden Sie einige Ideen für Brotbox und Co, denn eine ausgewogene Ernährung in der Pause ist das A und O.


Top Themen Praxis

Gastbeitrag: Meditation in der Kita

Foto von Yan von Pexels

Meditation mit Kleinkindern in der Kita? Geht das? Aber ja – wenn man weiß wie: Auf die Haltung kommt es an! Dazu 4 praktische Übungen zur Achtsamkeit, die schon mit kleinen Kindern in der Kindertagesstätte oder im Kindergarten funktionieren.

Viele Kinder können sich heute schlecht konzentrieren, sind unruhig oder sogar auffällig. Dass mehr Ruhe, eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit und mehr Empathie allen Kindern gut tun würde, leuchtet den meisten Erzieher:innen, Pädagog:innen und Eltern ein. Meditation und Achtsamkeitstraining helfen diese Fähigkeiten zu entwickeln. Dennoch bleiben Zweifel. 

Dazu kommen die Herausforderungen in der Kindertagesstätte: Altersgemischte Gruppen mit teilweise sehr kleinen Kindern bedürfen einer ganz anderen Herangehensweise als eine Gruppe Vorschulkinder. Und wie ist das in inklusiven Kita-Gruppen mit Kindern mit Förderbedarf? Ist es unter diesen Umständen überhaupt möglich Stille zu lernen?

Was ist eigentlich Meditation?

Ich verstehe unter Meditation die Fähigkeit meine eigenen Gedanken, Gefühle und Körperwahrnehmungen zu beobachten. Meine Gedanken sind dann noch da, aber ich werde von ihnen nicht mehr vereinnahmt. Meine Sorgen sind noch da, aber sie reißen mich nicht fort.

Auch wenn Meditation Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Konzentration und Empathie schult – es ist nicht das oberste Ziel. Tatsächlich hat Meditation kein Ziel in dem Sinne. Es geht vor allem darum, einfach zu sein. Jetzt. Ohne etwas zu wollen. Einfach im Moment bleiben.

Meditieren bedeutet: Ich bin da. So wie ich bin. Mit all meinen Sorgen, Gedanken, Hoffnungen, Schmerzen und Gefühlen.

Meditation und Achtsamkeit zu üben hilft mir also im Moment zu sein. Ganz im Hier und Jetzt. Jetzt kommt das Spannende: Diese meditative Erfahrung ist der natürliche Zustand von Kindern.

KINDER, SPIEL, FLOW UND MEDITATION

Wenn Kinder spielen, versinken sie ganz im Spiel. Wenn sie laufen, dann laufen sie. Sie sind im Flow. Kinder können und kennen also schon einen ganz wesentlichen Aspekt von Meditation!

 Wenn wir Kinder also in Achtsamkeit und Meditation unterstützen wollen, dann ist es hilfreich ihre Bewegungsfreude und ihren Spieltrieb zu berücksichtigen.
 

Das Geschenk der Kinder – und das Geschenk der Erwachsenen

Das ist übrigens auch das Geschenk, das Kinder uns Erwachsenen machen können – seien wir nun ihre Eltern, ihre Erzieher oder ihre Lehrer. Wir Großen können von den Kleinen lernen ganz im Moment zu sein und sich im Spiel zu vertiefen!

Kinder sind sich aber meist dieser Fähigkeit nicht bewusst. Das unterscheidet sie von uns Erwachsenen. Und das ist,was Kinder von uns Erwachsenen lernen können: Die Fähigkeit Dinge bewusst zu tun. Zum Beispiel bewusst innezuhalten.

Was braucht es für Meditation und Achtsamkeit mit kleinen Kindern?

Wenn wir Kinder in die Stille und Achtsamkeit führen wollen, brauchen wir drei Dinge:

  1. Das Wissen, dass Kinder einen hohen Bewegungs- und Spieldrang haben – und dass dies eine ihre natürlichen Kompetenzen ist, in den meditativen Zustand zu kommen! Meditation für Kinder sollte Bewegung und Spiel berücksichtigen.
  2. Wir brauchen selbst einen ruhigen Pol, von dem wir aus üben können. Achtsamkeitstraining und Meditation hilft selbstverständlich Erziehern, Pädagoginnen und Eltern langfristig im Umgang mit Kindern ruhig zu bleiben. Aber es geht mir um etwas anderes:Für das Üben mit den Kindern reicht es, wenn wir uns in einen absichtslosen Zustand versetzten: Also zu wissen, dass die Meditation mit Kindern nicht perfekt sein muss. Wir erwarten nicht, dass Zweijährige eine halbe Stunde still im Lotussitz sitzen – noch nicht einmal 1 Minute  Wir erwarten nichts, sondern sind gespannt, was passiert!
  3. Wir machen diese Übung selbst achtsam: Achtsam uns und den Kindern gegenüber! Sobald wir merken, dass die Aufmerksamkeit einzelner Kinder sich verändert, passen wir die Übungen an oder beenden sie.

Wir wollen mit Achtsamkeitsübungen und Meditation weder uns noch die Kinder überfordern. Im Gegenteil: Wir wollen uns herausfordern, gemeinsam etwas erleben, teilen und lernen – und das geht am besten mit Spiel und Spaß.

Mit Kindern meditieren

4 Übungen für Achtsamkeit in der Kita

Diese Übungen sind wie gesagt sehr spielerisch, ich habe mich an den Vorschlägen des australischen Yoga-Lehrers Gopala Amir-Yaffe orientiert (der Link zu seinem englischsprachigen Blogartikel mit vielen weiteren Spielideen steht am Ende). Du benötigst für die Übungen eine kleine Glocke und eine Klangschale. Du kannst die Übungen gut in euren Morgen- oder Stuhlkreis einbauen.

  1. Das Fest der Tiere (bewegtes Spiel)
    Jedes Kind wählt ein Tier, das es darstellt. Dann laufen, springen, schlängeln sich die Tiere durch den Raum. Dabei brüllen, knurren und fauchen sie – bis die Klangschale ertönt. Dann erstarren alle Tiere zu Stein. Erst wenn der Ton der Klangschöne verklungen ist, erwachen die Tiere wieder zum Leben.Wie die Übung funktioniert: Die Kinder können sich zuerst ausdrücken und müssen gleichzeitig auf den Ton der Klangschale hören. Dann geht es darum, die Stille und Unbeweglichkeit auszuhalten, bis der Ton verklungen ist.
  2. Die stille Glocke
    Zuerst wandert die Glocke im Kreis von Kind zu Kind, wobei jedes Kind die Glocke einmal klingelt. Im zweiten Durchgang wandert die Glocke still durch den Kreis. Der erste Durchgang ist vor allem für kleinere Kinder gedacht. Manche können nämlich der Versuchung zu klingeln nicht widerstehen. Mit Vorschulkindern kannst du auch direkt die stille Variante durchspielen.
  3. Die Glocke ruft dich
    Eine Abwandlung von Plumpsack: Alle Kinder sitzen mit geschlossenen Augen im Kreis (ich weiß, das allein kann für einige Kinder schon eine Herausforderung sein…). Ein Kind geht mit der Glocke herum, tritt neben ein Kind und läutet leise an seinem Ohr. Jetzt tauschen diese beiden Kinder die Plätze. Das neue Kind nimmt die Glocke und geht weiter. Am Ende öffnen alle Kinder die Augen wieder. Jetzt können sie erkennen, dass alle ihren Platz getauscht haben.
  4. Wer ist am stillsten?
    Alle Kinder gehen oder rennen durch den Raum. Wenn die Klangschale ertönt, bleiben sie stehen und „frieren ein“. Wer kann am längsten still sein? Die Kinder, die sich bewegen oder etwas sagen, scheiden aus und setzen sich hin. Diese Übung eignet sich eher für das Ende einer Einheit, wenn die Kinder schon ein wenig mit dem Stillsein geübt haben. Es ist auch hilfreich, wenn Kinder sich Raum und Aufmerksamkeit verschaffen. Der Vergleich spornt manche der lauten Kinder tatsächlich an, plötzlich möglichst lange leise zu sein.

Meine Tipps um Achtsamkeit & Meditation in der Kita zu üben

  • Sehr aufmerksam auf die Kinder schauen: Wann lässt ihre Aufmerksamkeit nach, wann braucht welches Kind was?
  • Wechsel von Bewegung und Stille: Es gibt ruhige Spiele (Die stille Glocke) und es gibt eher bewegte Spiele (Fest der Tiere). Die Spiele verlängere, verkürze oder wechsle ich, so wie es gerade jetzt für die Kinder gut ist.
  • Unperfekt ist perfekt: Nicht alle Kinder machen bei allen Spielen mit, manche sind zurückhaltend, andere wild. Meine Idee von einer durchgehend stillen kontemplativen Atmosphäre loszulassen, ist meine Herausforderung. So kann ich entspannt die Dynamik der Kinder sehen und zulassen.
  • Spiel statt Übungen: Ich spreche den Kindern gegenüber erst einmal nur von Spielen. Fürs Spielen sind Kinder fast immer zu begeistern   (Die Worte Meditation, Achtsamkeit oder Übung lasse ich erst später und spärlich einfließen.)
  • Einbinden in bestehende Routinen: Wenn es in der Kita bereits einen Stuhlkreis oder Morgenkreis gibt, dann würde ich dort die Spiele der Stille einbringen.
  • Auspowern lassen: Es hilft, wenn Kinder sich vor den Achtsamkeits-Spielen schon bewegt haben. Zum Beispiel wenn sie vorher draußen im Garten waren.
  • Übung macht den Meister: Je öfter und regelmäßiger wir etwas üben, desto besser prägt es sich uns ein – das gilt natürlich auch für das Üben von Achtsamkeit.

Über Christopher End

Christopher End blickt auf eine über 20-jährige Meditationserfahrung zurück, ist ausgebildet in Aikido, Qi Gong, systemischem Coaching und humanistischer Therapie. Als Coach begleitet er Eltern im achtsamen Leben mit Kindern und gibt den Podcast „Eltern-Gedöns“ heraus. Seit seiner Kindheit liebt und erzählt er Geschichten. Heute lebt er mit zwei wilden Kindern, einer humorvollen Frau und vielen Büchern in Köln. www.christopher-end.de

Buchtipp: Der kleine Samurai findet seine Mitte

Der kleine Samurai unterstützt Kinder zwischen 6 und 10 Jahren sowie ihre Eltern beim Heranführen an die Hara-Meditation, welche Achtsamkeit, Autogenes Training und positiv denken fördert. Durch viele praktische Übungen und eine spannenden Geschichte finden die jungen Menschen zu ihrer inneren Mitte, so dass Stresssituationen und Schicksalsschläge an Schwere verlieren. So können auch Gefühle wie Angst und Aufregung im schulischen Alltag, vor Klassenarbeiten, beim Eintritt in einen neuen Verein, bei Mobbing und anderen Herausforderungen mutig und in sich ruhend bewältigt werden. Das Selbstbewusstsein und persönliche Lebensglück steigt durch die frühe Heranführung an die eigene Spiritualität.


Zur Geschichte im Buch: Die 8-jährigen Zwillinge Nina und Tim, die gerade erst nach Köln gezogen sind und noch sehr unter der neuen Situation leiden, erleben in der spannenden Abenteuergeschichte eine Zeitreise ins alte Japan. Dabei lernen sie in Begleitung des kleinen Samurai, wie sie Ängste, Wut und Aufregung mit Meditationen in den Griff bekommen können. Gemeinsam erleben sie ein aufregendes Abenteuer und können durch ihren Mut einen heimtückischen Verrat aufdecken.

Der kleine Samurai findet seine Mitte von Christopher End und Anando Würzburger. 136 Seite. Windpferd Verlag. ISBN: 9783864102554