Oktober 2019

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Neue Martinsmaterialien erhältlich

Was bedeutet es, wenn Sankt Martin seinen Mantel mit dem Bettler teilt und was kann uns diese Geschichte heute sagen? Kindgerechte Antworten auf diese Fragen finden sich in den neuen Materialien zum Martinsfest 2019, die das Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ erarbeitet hat. Die Materialien können ab sofort kostenlos bestellt werden.

Die 16-seitige Broschüre enthält unter anderem eine Fotogeschichte. Darin geht es um die sechsjährige Nour aus Syrien, die gemeinsam mit ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat ins Nachbarland Libanon geflohen ist. Eine Vorlesegeschichte handelt von dem Mädchen Lisa, die ihre Handschuhe mit Marie teilt, damit sie beim Kita-Ausflug nicht frieren muss. Zudem bieten die neuen Martinsmaterialien Basteltipps für bunte Martinslaternen, ein Rezept für Martinsbrezeln sowie viele weitere Aktionsideen und kindgerechte Informationen über den heiligen Martin und das Thema Teilen. Neu ist in diesem Jahr ein Flyer für Eltern und Spender, der zeigt, wie wir ganz konkret mit Kindern in Not teilen können.

Die Materialien zum Martinsfest richten sich an Pädagogen in Kindertagesstätten, Grundschulen und Gemeinden. Sie können beim Kindermissionswerk ,Die Sternsinger‘ in Aachen kostenfrei bestellt werden: telefonisch unter 02 41 / 44 61-44, im Internet unter:


Top Themen Ernährung

Abfallarme Schulverpflegung

Maßnahmen in Ausschreibung verankern

Im Durchschnitt landen 25 Prozent der in Schulküchen oder Cateringunternehmen zubereiteten Speisen im Abfalleimer. Diese Abfallquote hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einer Fallstudie des Forschungsprojekts REFOWAS empirisch ermittelt.

Bereits mit einfachen und kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen kann es gelingen, einen erheblichen Teil dieser Lebensmittelabfälle einzusparen. Das zeigen die Messungen, die vor und nach der Umsetzung solcher Maßnahmen in verschiedenen Schulen durchgeführt wurden.

Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem:

  • Die Produktions- bzw. Bestellmengen auf den tatsächlichen Bedarf anpassen
  • Die Portionsgrößen bei der Essensausgabe kontrollieren
  • Feedback über die Teller- und Ausgabereste an die Küchenleitung geben
  • Eine gute Kommunikation mit den Schülerinnen und Schülern.

Mit diesen Maßnahmen konnten die Speisereste pro Gericht im Durchschnitt von 130 auf 87 Gramm reduziert werden. Auch wenn die erreichbaren Einsparungen von Fall zu Fall sehr stark variieren - die Größenordnung von rund einem Drittel lässt aufhorchen. Wer diese Potenziale nutzt, gewinnt finanzielle Spielräume für mehr Qualität auf dem Teller. Doch wo liegen die Ansatzpunkte für eine Verbesserung?

Kriterien in Ausschreibungen verankern

Da die Verpflegung an Schulen häufig von den Schulträgern ausgeschrieben und an geeignete Cateringunternehmen vergeben wird, liegt es nahe, bereits im Leistungsverzeichnis Kriterien zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zu verankern. Genau dieses Thema hat die Verbraucherzentrale NRW in der zweiten Phase der REFOWAS-Fallstudie unter die Lupe genommen und bundesweit 78 Caterinnen und Caterer und 201 Träger der Schulverpflegung befragt. Ziel der Umfrage war es, die Schwierigkeiten und Sichtweisen von Trägern und Caterinnen und Caterern zu ermitteln und gleichzeitig Instrumente und Lösungsmöglichkeiten für eine nachhaltige und abfallarme Verpflegung zu entwickeln.

Unzureichende Fachkompetenz

Die von der Verbraucherzentrale NRW durchgeführte Fallstudie „Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Schulverpflegung“ war Teil des Verbundprojekts REFOWAS. Foto: Verbraucherzentrale NRW

Ein Hindernis zeigte sich bei der Befragung ganz deutlich: Etwa zwei von drei der befragten Cater/innen gaben an, dass die Ausschreibungen eine „geringe fachliche Fundierung“ aufweisen. Auf der anderen Seite räumten 40 Prozent der befragten Schulträger ein, dass es ihnen beim Thema Ausschreibungen am „fachlichen Hintergrund fehlt“. Das lässt sich leicht nachvollziehen: 71 Prozent von ihnen haben eine Berufsausbildung oder einen Studienabschluss im Bereich „Verwaltung“, nur fünf Prozent im Bereich „Ernährungswissenschaft/Hauswirtschaft“. Zudem befasst sich der überwiegende Teil von ihnen (80 Prozent) nur in maximal 25 Prozent seiner Arbeitszeit mit dem Thema Schulverpflegung.

„Ganz offensichtlich brauchen die mit Ausschreibungen befassten Personen in der kommunalen Verwaltung Unterstützung: fachliche Beratung oder Schulungen“, bilanziert der Ernährungsexperte Frank Waskow von der Verbraucherzentrale NRW. „Sinnvoll wäre beispielsweise eine öffentliche Stelle, wo die Kommunen zu diesen fachlichen Fragen Beratung finden“, rät der Leiter der Fallstudie. Zudem wünschen sich die Träger Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen zu Fragen und Problemen, mit denen sie bei Ausschreibungen konfrontiert sind.

Maßnahmen festlegen

Folgende Ansatzpunkte bieten sich an, um Kriterien zur Abfallvermeidung in Ausschreibungen aufzunehmen:

  • Rückmeldesystem zu beliebten und unbeliebten Gerichten
  • Mitarbeiterschulungen
  • Konzepte zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen
  • Küchenbesichtigung und Vorstellung des Mensateams zum Beginn des Schuljahres
  • Regelmäßige Abfallmessungen

Aber was halten Träger und Cater/innen davon, solche Maßnahmen in das Leistungsverzeichnis für Ausschreibungen zur Schulverpflegung aufzunehmen?

Die Antworten auf diese Frage sind aufschlussreich: Grundsätzlich waren die Cateringunternehmen offener dafür, solche Kriterien bereits in ihre Angebote aufzunehmen. Am deutlichsten zeigt sich das bei der Akzeptanz für Abfallmessungen.

Caterinnen und Caterer sind grundsätzlich bereit, Maßnahmen zur Abfallvermeidung umzusetzen. Daten: Verbraucherzentrale NRW. Grafik: Andreas Greiner.

Fachwissen für Ausschreibung bündeln

Die Studie identifiziert eine Reihe von Schwierigkeiten, warum es bisher noch zu wenig gelingt, Maßnahmen für eine abfallarme Schulverpflegung in Ausschreibungen zu berücksichtigen. Neben der geringen Fachkompetenz und mangelnder personellen Kontinuität auf Seiten der Träger spielen das komplexe Vergaberecht und vorhandene Unsicherheiten in Bezug auf Qualitäts- und Umweltkriterien eine Rolle. Abhilfe könnten an den Schulen oder bei den Kommunen installierte Verpflegungsbeauftragte bieten, die mit Kompetenz Schulakteurinnen und -akteure und Träger bei der Weiterentwicklung der Schulverpflegung beraten und die Ausschreibungen fachlich unterstützen.

Qualität hat seinen Preis

Ein zentrales Hemmnis ist zudem die starke Orientierung auf den Preis statt auf eine gute Qualität. Laut Studie liegt der Verkaufspreis für ein Mittagessen bei 3,07 Euro in der Primarstufe beziehungsweise 3,38 Euro in der Sekundarstufe. Ähnliche Werte hatte auch die KuPs-Studie ergeben.

Insbesondere für kleine und mittlere Cateringunternehmen wird es bei steigenden Anforderungen schwierig, bei diesem Preisniveau wirtschaftlich zu arbeiten. Für 71 Prozent der befragten Caterinnen und Caterer war der „zu niedrige Preis“ ein Grund dafür, dass sie bei einer Ausschreibung kein Angebot abgegeben haben. Die Hoffnung, dass der Markt dies alleine schon regelt, greift zu kurz. Vor allem in ländlichen Regionen fehlt es teilweise an Verpflegungsanbieterinnen und -anbietern, wie die Studie zeigt. Längere Lieferwege und meist kleinere Schulen als in den Städten verschärfen hier die Situation.

Insgesamt zeigt die Studie, dass das Thema „Lebensmittelabfälle bei Ausschreibungen“ bisher noch in den Kinderschuhen steckt. Bereits heute engagieren sich die Kommunen bei der Schulverpflegung finanziell und personell. „Doch die Probleme von Preisgestaltung, Anbietermarkt und mangelnder Fachkompetenz können sie alleine nicht lösen“, so Waskow. „Wir haben hier ein gesellschaftliches Problem und es stellt sich die Frage: Was ist uns die Weiterentwicklung der Schulverpflegung wert?“

Weitere Informationen auf www.oekolandbau.de


Top Themen Praxis

Ein Lichtermeer.
Ein Lied und Lichtertanz zu St. Martin

Kinder erleben die Novemberzeit ganz besonders intensiv!

Wer bei den vielen Laternenumzügen im November mitgegangen ist, wird die vielen strahlenden Kinderaugen erlebet haben, wenn die Kinder mit ihrer Laterne ihr Licht durch die Straßen tragen.

Das Lied „Ein Lichtermeer“ von Reinhard Horn gibt dazu den passenden Soundtrack.

Die Melodie des Liedes ist ein wahrer Ohrwurm – wer sie einmal gehört hat, kann sie sofort mitsingen – zur Gitarre, mit Unterstützung der CD oder ganz einfach auch a capella.

Die Melodie berührt und nimm einen mit in diese ganz besondere Lichterstimmung.

Lichtertanz

Zu dem Lied gibt es einen einfachen Lichtertanz.

Hier finden Sie das Lied mit seinen Strophen:
(Text: Hans-Jürgen Netz – Musik: Reinhard Horn)
Aus Buch/CD „Neue Lichtertänze zur Winter- und Weihnachtszeit“


Neue Lichtertänze zur Winter- und Weihnachtszeit

Buch/CD „Neue Lichtertänze zur Winter- und Weihnachtszeit“

Buch (80 Seiten): 14,80 € - ISBN 978-3-89617-283-9
CD (55 Minuten): 13,90 € - Artikel-Nr. 2180-5

Bestelladresse:
KONTAKTE Musikverlag
Windmüllerstr. 31
59557 Lippstadt
Tel.: 02941 14513
Fax: 02941 14654
E-Mail: info@kontakte-musikverlag.de



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Bewegung ist Mangelware!

Warum sich Kinder zu wenig bewegen

In der Kindheit ist der natürliche Bewegungsdrang am stärksten ausgeprägt. Aber die Kinder unserer Informationsgesellschaft bewegen sich heute nur noch halb so viel wie vor 20 Jahren! Und zwar nicht etwa weil ihr Bewegungswunsch nachgelassen hätte, sondern weil wir nachlässig mit diesem ihrem existentiellen Bedürfnis umgehen. Unsere Umwelt bietet den Kindern immer weniger Freiräume, in denen sie ungestört und ungestraft nach Herzenslust toben und matschen, ihre Kräfte messen, ihre Grenzen spüren, ihre Fein- und Grobmotorik entwickeln und sich spontan auf neue Menschen zu bewegen können.

Vor allem in Großstädten ist der Erfahrungs- und Bewegungsraum von Kindern Mangelware geworden. Auf den wenigen freien Grundstücken, wo Kinder noch etwas entdecken und erkunden könnten, machen sich zunehmend Büro- und Gewerbegebiete breit. Und die oftmals unattraktiven Spielplätze können Großstadtkinder nur unter großen Gefahren allein aufsuchen. Sie sind auf Erwachsene angewiesen, um Spielplätze sicher zu erreichen und dort geschützt zu spielen. Und wann sie ihren Spiel- und Bewegungsdrang ausleben können, hängt zunehmend vom Zeitplan der Eltern ab.

Die Folge ist, dass immer mehr Kinder zum „Spiel-doch-was-in-deinem-Zimmer“ verdonnert werden. Aber auch hier sieht es in punkto Bewegungsfreiraum nicht rosig aus: Große Wohnungen sind teuer, kleine Wohnungen oft ungünstig geschnitten, das Kinderzimmer ist eng und vollgestellt, das Elternschlafzimmer dagegen hell und geräumig. Und wenn das Kind auf dem wenigen verbliebenen Platz im Zimmer mal freudig mit dem Seilchen hüpft, dann folgt bald die Ermahnung: „Denk an die Nachbarn!“ Kinder, die viel drinnen spielen, sind in ihrer sozialen Entwicklung benachteiligt. Sie können keine spontanen Bekanntschaften machen oder eigenständig neue Freundschaften schließen. Stattdessen müssen Spielkameraden nach Hause bestellt werden.

Aber nicht nur im Elternhaus, auch in Kindergärten und Schulen ist wenig Platz für Bewegung. Die Außenflächen sind klein, oftmals zubetoniert, die Gruppen- und Klassenräume beengt. Viele Pädagogen begegnen dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder mit Disziplinregeln. Aber dies kann nicht die Lösung sein, denn Bewegungsmangel ist folgenreich!

Immer mehr Kinder fallen durch Haltungsschwäche, Übergewicht und Konditionsschwäche auf. Einverstanden, wir wollen keine Generation von Spitzensportlern ausbilden, aber rückwärts oder auf einer Linie laufen, das sollten unsere Kinder schon noch können! Warum? Weil dies Ausdruck eines gut entwickelten Gleichgewichtssinns ist. Ohne ihn wären wir nicht in der Lage, aufrecht zu gehen, uns im Raum zu orientieren und unsere innere Balance zu finden. Wir gerieten aus dem Lot!

Bewegungsmangel schürt auch Aggressionen. Die Gewalttätigkeiten nehmen unter Kindern stetig zu. Kein Wunder, in engen Kinderzimmern und Gruppenräumen staut sich die natürliche Bewegungsenergie. Geballt und unkontrolliert bricht sie aus: Bei Konflikten wird nicht mehr lange gefackelt, man schlägt einfach zu! Aus nervösen Zappelphilippen werden dann kleine ‚Rambos‘, die um jeden Preis ihre angestauten Kräfte messen wollen.

Kinder brauchen eine bewegte Kindheit. Sie brauchen ausreichend Freiraum, um vielfältige Primärerfahrungen zu sammeln. Ihre gesunde ganzheitliche Entwicklung hängt davon ab, wie viel Körpererfahrungen sie machen. Denn schließlich trainiert Bewegung nicht nur die Muskulatur, sondern auch Geist und Psyche! Sie vermittelt Raum- und Zeiterfahrungen, die für die intellektuelle Entwicklung bedeutsam sind. In der Bewegung lernen Kinder, ihren Körper im Raum und innerhalb der Gruppe zu koordinieren, sich selbst und andere einzuschätzen. Alle Kinder machen durch Bewegung ihre ersten Erfahrungen mit sich und ihrem Lebensraum. Sie greifen nach ihren Fingern und Füßen und nach den ersten Gegenständen, krabbeln vor- und rückwärts, bis sie gehen, hüpfen und laufen können. Schritt für Schritt erschließen sie sich Raum und Zeit, Chancen und Grenzen, die verlockende Welt des Neuen, des Lernens.

Kinder brauchen also zu Hause, im Kindergarten und in der Schule viel Platz und Zeit für Bewegung! Denn Bewegung ist Leben, ist das Tor zur Welt des Lernens. Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil zur ganzheitlichen Entwicklungsförderung!

Bewegung bedeutet:

  • Überschüssige Energie abbauen
  • Sauerstoff tanken
  • Mit sich und anderen ins Gleichgewicht kommen
  • Raum und Lage erfahren
  • Aggressionen abbauen

 Die kleinen Springteufel

Welches Kind spielt nicht gerne den kleinen ‚Springteufel‘, der auf Kommando in die Höhe schnellt? Zunächst machen sich die Kinder auf ihrem Stuhl ganz klein, so als säßen sie in einem ‚Spielkästchen‘, das heißt, sie ziehen die Beine an, runden den Rücken ab, beugen den Kopf nach unten und sind ganz still. Wenn sie das vereinbarte Signal – z. B. einen Buchstaben, eine Zahl, ein Wort oder Geräusch – hören, schnellen sie mit erhobenen Armen hoch und strecken und dehnen ganz genüsslich ihren Körper. Dann nehmen sie wieder ihre Ausgangsposition ein.

Tipp

Es können auch mehrere Kinder eine kleine ‚Springteufel-Gruppe‘ bilden, indem sie sich zunächst an den Händen festhalten und dann auf Signal gemeinsam die Arme hochstrecken.

Alter: ab 3 bis 6 Jahre, Sozialform: Einzelspiel, Material: Stühle

Die Raum-Roboter kommen!

Jeweils drei Kinder bilden eine Gruppe. Zwei Kinder, die zu Robotern erklärt werden, stellen sich Rücken an Rücken. Aufgabe des dritten Kindes ist es, die beiden Roboter durch den Raum zu dirigieren, indem es die Schultern der Roboter antippt. Berührt es die rechte Schulter eines Roboters so bewegt er sich rechts gehend durch den Raum und zwar solange bis er ein weiteres Tastsignal erhält. Wird er an der linken Schulter berührt, so geht er links herum durch den Raum. Werden beide Schultern gleichzeitig angetippt, so geht der Roboter geradeaus. Ein leichtes Antippen des Kopfes bedeutet: Stop, bitte stehen bleiben.

Ziel des Spieles ist es, beide Roboter so durch den Raum zu steuern, dass sie sich irgendwann gegenüber stehen und sich freundlich mit Handschlag begrüßen. Nun kann ein Rollentausch erfolgen.

Tipp

Nutzen Sie die Freude der Kinder, Roboter nachzuahmen. Denn bei diesem Spiel sammeln sie wertvolle Raum-Zeit-Erfahrungen.

Alter: ab 5 bis 10 Jahre, Sozialform:Gruppenspiel

Diesen Artikel haben wir aus dem Buch von Dr. Charmaine Liebertz mit dem Titel „Spiele zum ganzheitlichen Lernen“ entnommen. Das Buch ist bei Burckhardthaus-Laetare erschienen.

Charmaine Liebertz
Spiele zum ganzheitlichen Lernen
Bewegung, Wahrnehmung, Konzentration, Entspannung und Rhythmik in der Kindergruppe
Broschur, 96 Seiten
ISBN: 9783944548166
13 €
Mehr dazu auf www.burckhardthaus-laetare.de


Top Themen Zeitnah

Kindesmissbrauch rechtzeitig bemerken

Was können wir unternehmen?

Mehrere medienträchtige Fälle von sexueller Gewalt an Kindern führten in jüngster Zeit bundesweit zu Entsetzen. Im Fall von Lügde blieben die Taten als auch die Täter über viele Jahre unerkannt. Doch wie erkennt man Opfer von sexuellem Missbrauch überhaupt? Und wie kann ihnen geholfen werden? Der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Bayern e. V. und die Expertin Alexandra Schreiner-Hirsch geben Antworten auf die dringlichsten Fragen.

Der Fall Lügde: Mahnendes Beispiel dafür, wie Fälle von Kindesmissbrauch oft über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte unentdeckt bleiben. Für die meisten Menschen ist dies nicht nachvollziehbar. Das vergleichsweise milde Urteil hat bundesweit zu Empörung in der Bevölkerung, bei OpfervertreterInnen und KinderschützeInnen geführt. Das Bundeskriminalamt legte zudem erst kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz neue Zahlen vor. Es gab im letzten Jahr 14.600 Fälle von Kindesmissbrauch in Deutschland. Dies sind 40 Opfer pro Tag. Dabei wird eine hohe Dunkelziffer vermutet, die hier nicht eingerechnet ist.

Wird ein Täter oder eine Täterin dingfest gemacht, ist es an den Gerichten, die Fälle zu verhandeln. Immer mehr steht die Frage im Raum, wie wir der wachsenden Zahl von sexueller Gewalt an Kindern dauerhaft begegnen können. Neben präventiven Maßnahmen ist das Aufdecken derlei Fälle die wichtigste Möglichkeit, um Opfern frühestmöglich zu helfen.

Wie erkennen wir, ob Kinder missbraucht werden und was sollten wir im Verdachtsfall tun?

Der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Bayern e. V. hat hierzu Alexandra Schreiner-Hirsch, Dipl. Sozialpädagogin, pädagogische Leitung und Projektleiterin des im Kinderschutzbund seit vielen Jahren etablierten Projekts „Begleiteter Umgang“, interviewt.

Welchen Anzeichen gibt es bei Kindern, die sexuell missbraucht werden? Bei welchen Anzeichen sollten wir hellhörig werden?

Zunächst ist festzuhalten, dass es kein „Missbrauch-Syndrom“ oder eindeutige Signale gibt, die anzeigen, ob ein Kind missbraucht wird. Alle Anzeichen können auch immer andere Ursachen haben. Jedoch sind negative Verhaltensveränderungen bei Kindern oft ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt; dass das Kind Belastungen ausgesetzt ist. Vielleicht ist das Kind auf einmal verschlossen oder bedrückt, zieht sich zurück oder ist sehr nervös, zeigt Konzentrationsstörungen, bekommt plötzlich schlechte Noten, nässt wieder ein, hat Schlafstörungen oder verfällt in frühkindliche Verhaltensweisen zurück. Vielleicht flüchtet sich das Kind in Phantasiewelten oder zeigt eine vorher nicht gekannte Scheu oder Ängstlichkeit, z.B. weigert es sich, sich für den Sportunterricht umzuziehen, bei Berührungen erschrickt es, es hat Angst vor bestimmten Personengruppen, Situationen oder Räumen.

Das alles können, müssen aber keine Signale für Missbrauch sind. Alle Erwachsenen um das Kind herum sollten das Kind ernst nehmen, genau hinschauen und beobachten und mit ihm ins Gespräch kommen, um herauszufinden, was es belastet. Hier ist große Sensibilität gefragt, um das Kind nicht unter Druck zu setzen.

Möchten Sie einen Verdacht melden, empfehlen wir folgende Anlaufstellen:

  • Bundesweites Hilfetelefon sexueller Missbrauch (kostenfrei und anonym) Tel.: 0800-22 555 30
  • Medizinische Kinderschutzhotline (kostenfrei und 24 Stunden erreichbar), telefonisches Beratungsangebot für Angehörige der Heilberufe bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Kindesmissbrauch, Tel.: 0800-19 210 00
  • Wildwasser wendet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind. Ebenso können sich Freunde und Angehörige von Betroffenen, Fachpersonal und ehrenamtlich Tätige Rat und Hilfe holen. www.wildwasser.de

Anlaufstellen in Bayern:

  • Beratungsstelle IMMA, wenn ein Mädchen betroffen ist, www.imma.de, Tel.: 089-238 891-10
  • Beratungsstelle Kibs, wenn ein Junge betroffen ist, www.kibs.de, Tel.: 089-231716-9120
  • Amyna, wenn Jungs oder Mädchen betroffen sind und sich beraten lassen. www.amyna.de, Tel.: 089-2017001
  • Kinderschutzzentrum München, Tel.: 089-55 53 56 oder Kulmbach, Tel.: 09221-92 92 18
  • Der Kinderschutzbund Nürnberg, Tel.: 0911-92 91 90 00
  • Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim e.V., Tel. 08031-26 88 88

Bei der örtlichen Polizei oder dem Jugendamt sollten Sie sich nur melden, wenn sicher ist, dass eine Kindeswohlgefährdung vorliegt.

Darf man einen solchen Verdacht auch anonym melden?

Bei allen genannten Beratungsstellen kann man sich vertraulich, kostenlos und auch anonym beraten lassen.

Was kann ein/e Außenstehende/r noch tun, um einem Kind, dem offensichtlich Gewalt angetan wird, zu helfen?

Zunächst einmal ist es wichtig das Kind in seinen Nöten wahrzunehmen, ihm Hilfe anzubieten und mögliche Gewaltsituationen zu dokumentieren. Dann sollte man keine Zeit verlieren und sich an die genannten Beratungsstellen wenden. Sollte eine Gewalttat in der Öffentlichkeit geschehen, ist es wichtig, sofort Hilfe zu holen. Sei es, man bittet andere Passanten um Unterstützung oder kontaktiert die Polizei.

Was hat ein Missbrauch bei Kindern für Folgen?

Sexuelle Gewalt kann gravierende Folgen für die körperliche und ganz besonders für die seelische Entwicklung eines betroffenen Kindes haben. Je enger die Beziehung zu dem Täter oder der Täterin war, desto schlimmer. Das Vertrauen des Kindes in Menschen, die es liebt und die ihm Schutz bieten sollen, kann dabei zerstört werden. Es können Scham- und Schuldgefühle sowie Selbsthass entstehen. Außerdem übernehmen Kinder innerlich oft die Verantwortung für die Taten, um ihr Bild von den Menschen zu retten, die ihnen wichtig sind. Bei Kleinkindern kann es in Folge auch zu enthemmtem Verhalten und Distanzlosigkeit gegenüber Fremden sowie sexualisiertes Verhalten kommen. Ein gestörtes Sozialverhalten, altersunangemessenes fürsorgliches Erwachsenverhalten, sozialer Rückzug, Selbstwertverlust, Entwicklungsstörungen, posttraumatische Belastungsstörungen wie Ohnmachtsanfälle bis hin zu Langzeitfolgen wie Störungen im Essverhalten, Drogenabhängigkeit, Alkoholsucht oder psychosomatische Erkrankungen oder Suizidgefährdung treten leider ebenfalls häufig auf.

Die genannten Folgen sind jedoch nicht unabwendbar. Umso früher der Missbrauch erkannt wird und den Kindern geholfen wird, umso besser sind die Chancen für die spätere Bewältigung.

Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es?

Die wichtigste Maßnahme ist, Kinder in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken. Alles was das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit eines Kindes stärkt, vermindert die Gefahr des Missbrauchs. Auch ist ein Kind das ausreichend Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommt, weniger empfänglich für Angebote von Fremden. Da der Großteil von sexuellem Missbrauch aber im häuslichen Umfeld stattfindet, müssen Kinder auch in Einrichtungen wie Kita und Schule dahingehend gestärkt werden, dass sie sich Menschen in ihrem Umfeld anvertrauen, wenn zu Hause Dinge passieren, unter denen das Kind leidet und dass sie sich Hilfe holen dürfen.

Das alles reicht aber nicht aus, denn kein Kind kann sich allein vor sexuellem Missbrauch schützen. Es braucht aufmerksame Erwachsene mit Zivilcourage, die eingreifen und Kinder aktiv schützen. Daher gilt es auch die Eltern darin zu stärken, Täter-Strategien zu erkennen, denn meist sind die Täter aus dem Umfeld der Familie. Dazu zählen unter anderem auch Sportvereine, Jugendgruppen oder die Kirche.

Man sollte das Kind im Blick behalten, beobachten, zuhören und es in jedem Fall ernst nehmen, wenn es sich verändert oder von Vorkommnissen erzählt oder bestimmte Personen plötzlich nicht mehr besuchen möchte. Auch müssen Verbände, Vereine und andere Institutionen ein Umfeld gestalten, das für TäterInnen unattraktiv ist, z.B. durch die Erstellung eines Schutzkonzeptes.

Unternimmt der Kinderschutzbund konkret etwas gegen Kindesmissbrauch in Deutschland?

Es ist die ureigenste Aufgabe des Kinderschutzbundes mit all seinen Angeboten dazu beizutragen, Kindern ein gutes Leben in sicherer Umgebung zu gewährleisten, indem wir mit unseren Einrichtungen sowohl in der Prävention als auch Intervention tätig sind. Dazu gehören unzählige Publikationen zum Kinderschutz, Elternkurse und Kursangebote für Kinder (z. B. die Medienlöwen), Fortbildungsangebote für Fachkräfte sowie die Teilhabe an Kinderschutzzentren und Kinderhäusern, die im konkreten Falle helfen können. Außerdem fordert der Deutsche Kinderschutzbund auf politischer Ebene dass u.a. die Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden, oder setzt sich für einen verbesserten präventiven Kinderschutz ein.

Quelle: Pressemitteilung Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Bayern


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Geräte und Apps mit Kindern einrichten

Technischer Jugendschutz:

Schon früh interessieren Kinder sich für Smartphone, Konsolen und Co. und nutzen die Geräte ganz selbstverständlich. Doch das birgt auch Risiken: Ungeeignete Inhalte, hohe Kosten durch Online-Käufe oder unerwünschter Kontakt mit Fremden. „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht." empfiehlt Erwachsenen, sich mit den technischen Schutzmöglichkeiten auseinanderzusetzen – der Blick in die Sicherheitseinstellungen von Geräten und Apps lohnt sich.

Damit Kinder digitale Medien möglichst sicher nutzen, bieten sich die Einstellungen von Apps und Geräten zur Unterstützung an. Technische Vorkehrungen können aufmerksame Erwachsene nicht ersetzen, doch Sicherheitseinstellungen sind eine wichtige Grundlage, um eine sorglose Nutzung zu ermöglichen. Am besten besprechen Erwachsene mit den Kindern, weshalb sie den Schutz einrichten. Bei älteren Kindern macht es Sinn, die Geräte und Apps gemeinsam einzurichten.

Sicherheitseinstellungen bei Geräten

Bei PCs, mobilen Geräten und Konsolen gibt es in den Einstellungen verschiedene Möglichkeiten, Codesperren, Altersgrenzen und Bildschirmzeiten einzurichten. Besonders für junge NutzerInnen können sie für mehr Sicherheit sorgen. Auch über WLAN-Router wie die Fritzbox können ungeeignete Internetseiten gesperrt und Nutzungszeiten für alle Online-Anwendungen festgelegt werden. Anleitungen zum sicheren Einrichten der Geräte finden Interessierte auf schau-hin.info.

App-Einstellungen nutzen

In vielen Apps kann über die Einstellungen die Privatsphäre wenigstens teilweise geschützt werden. Bei Apps wie TikTok und WhatsApp lohnt sich auch nach der Installation ein Blick in die Privatsphäre-Einstellungen. Hier finden Erwachsene und Jugendliche Möglichkeiten, die Nutzung sicherer zu machen. Auf kompass-social.media können sich Erwachsene zu den möglichen Sicherheitseinstellungen bei beliebten Social-Media-Apps informieren.

Technischer Jugendschutz bietet keine Garantie

SCHAU HIN! rät Erwachsene dazu, sich nicht allein auf technische Schutzmaßnahmen zu verlassen. Filter und Sperren bieten keinen vollständigen Schutz vor ungeeigneten Inhalten und unerwünschten Kontakten. Nachhaltiger ist es, wenn Kinder lernen, sich an Absprachen zu halten, Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Das ist eine gute Vorbereitung für junge Mediennutzer und Mediennutzerinnen, die sich mit zunehmendem Alter immer selbstständiger in digitalen Räumen bewegen.

 „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht." ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Quelle: Pressemitteilung SCHAU HIN


Top Themen Praxis

Der Kartoffel-Song! Zum Mitsingen, Mittanzen und Mitspielen

Jetzt ist Kartoffelzeit!

„Wenn die Kartoffel nicht wär, blieb die Pommesbude leer und Kartoffelkäfer hätten keine Heimat mehr!“ – so lautet der Refrain-Text des „Kartoffel-Songs“ von Reinhard Horn (Musik) und Dorothe Schröder (Text).

Der Refrain geht sofort ins Ohr und jedes Kind kann ihn sofort mitsingen.

In den Strophen erzählt das Lied von dem, was man mit der Kartoffel so alles machen kann:

Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, Knödel, Kartoffelpüree, Kartoffelsalat, Chips und Pommes, Reibeplätzchen und Kartoffelsuppe.

Hier einige Ideen zum Einsatz des Liedes:

Singen

Das Lied kann man gut mit den Kindern singen. Der Refrain geht sofort ins Ohr. Die Strophentexte sind etwas länger, so dass hier sicherlich die älteren KiTa-Kinder den Text gut singen können. Die CD kann dabei gut helfen und den Kindern die nötige Unterstützung geben.

Bewegungen zum Refrain können beim Singen gut helfen:

  • Wenn die Kartoffel nicht wär,mit einer Hand eine Kartoffel zeigen
  • blieb die Pommesbude leer zwei offene Hände zeigen
  • und Kartoffelkäfer mit einer Hand in der anderen Hand einen „Käfer“ Krabbeln lassen
  • hätten keine Heimat mehr → mit beiden Zeigefingern „nein“ zeigen

Tanzen

Das Lied ist als „Samba“ produziert. Das fordert natürlich richtig zum Mittanzen auf. Ein einfacher Grundschritt – hin und her – Reicht dafür schon aus. Dazu könnte man das Ganze als Kreistanz anlegen. TIPP: Wenn Sie das Lied vortanzen wollen, könnten sich die Kinder „Jutesäcke“ anziehen (Öffnungen für Beine, Arme und Kopf) und als „Kartoffel-Sack“ tanzen.

Mitspielen

Wenn Sie in der Einrichtung Boomwhacker besitzen gibt es eine ganz einfache Mitspielmöglichkeit. In der Anlage finden Sie das entsprechende Arrangement.

Gemeinsames Kartoffel-Essen

Für das Herbst-Fest in Ihrer KITA bietet sich das Lied sehr gut an:
Kinder singen und tanzen das Lied und anschließend gibt es all die Dinge von der Kartoffel, die im Lied besungen werden: Bratkartoffeln, Salzkartoffeln, Knödel, Kartoffelpüree, Kartoffelsalat, Chips und Pommes, Reibeplätzchen und Kartoffelsuppe. Guten Appetit!


Meine Jahreszeiten-Hits

Meine Jahreszeiten-Hits

Buch (116 Seiten): 15,80 € ISBN 978-3-89617-279-2
CD-Paket (4 CDs, ca. 160 Min.): 25,90 

Bestelladresse:
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Windmüllerstr. 31
59557 Lippstadt
Tel.: 02941 14513
Fax: 02941 14654
E-Mail: info@kontakte-musikverlag.de



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KITA21 Fortbildungen für ganz Schleswig-Holstein

Kinder eignen sich bereits in frühen Jahren Wissen und Grundlagen für umweltbewusstes und verantwortliches Handeln an. Deshalb unterstützt die S.O.F. Save Our Future - Umweltstiftung mit KITA21 Kindertageseinrichtungen bei der Gestaltung lebendiger Bildungsarbeit zu zukunftsbedeutsamen Themen, wie Wasser, Energie, Ernährung, Abfall oder Konsum.

Seit Sommer 2019 ist die Bildungsinitiative "KITA21 - Die Klimaretter" für Kitas in ganz Schleswig-Holstein zugänglich. So finden seit September dreitägige KITA21-Grundlagenfortbildungen in Kiel und Lübeck statt und es gibt die Möglichkeit, individuelle Teamfortbildungen zu buchen. Sie erfahren in der Fortbildung, welchen Beitrag Ihre Kita zu einer klimafreundlichen und ressourcenschonenden Gesellschaft beitragen kann! Dabei entwickeln Sie, ganz konkrete Ideen für Ihren Kita-Alltag.

Broschüre zu BNE in Kitas "Erfolgreich starten"

Zusätzlich zu den KITA21-Fortbildungen hat das Sozialministerium eine Broschüre mit dem Titel „Erfolgreich starten. Handreichung zu Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Kindertageseinrichtungen" publiziert. Sie wurde im Sommer 2019 an alle Einrichtungen in Schleswig-Holstein verschickt und ist als Ergänzung zu den Bildungsleitlinien zu verstehen. Die Broschüre ist als kostenloser Download erhältlich.


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Integration und Inklusion spielend unterstützen

Auf in die Fremde

Es ist wünschenswert, dass wir mit dem Ansprechen und dem Umgang mit Toleranz, mit Ängsten, mit Fremdheit frühzeitig beginnen. Aber ist das möglich bei drei- bis siebenjährigen Menschlein? Das brachte uns auf die Frage, was für Ängste, Sorgen und Nöte diese Kinder denn haben, ob wir diese ernst nehmen und wie wir damit umgehen können.

Wahrscheinlich im Kindergarten lernen Kinder zum ersten Mal ausländische, andersfarbige, anderssprachige, behinderte Kinder kennen. Das macht – wie schön – unseren Kleinen normalerweise sehr viel weniger Kopfzerbrechen als den größeren Menschen. Übungen und Spiele können das noch unterstützen. Ein paar Ideen dazu finden sich hier. Vielleicht kommen Sie dadurch auf weitere?

VIER FARBEN

Die Ecken des Raumes werden mit farbigem Papier, Karton oder Ähnlichem „eingefärbt“, die eine schwarz, die andere weiß, die dritte braun und die vierte gelb. Dann spielen wir vier farbige Runden. In der ersten ruft die Spielleiterin: „Sachen!“ Die Kinder laufen ganz schnell zu den Ecken, zu welchen ihnen ein Gegenstand einfällt, etwa „Eigelb“, „schwarze Schuhcreme“, „Eis“ oder „Brot“. In der zweiten Runde sind die Pflanzen an der Reihe. In der dritten Runde geht es um Tiere und in der vierten schließlich um Menschen. Sind die Kinder in den Ecken, nennen sie nacheinander ihre Begriffe und laufen dann wieder in die Mitte des Raumes.

DAS MITBRINGWORT

Die Kinder bekommen die Aufgabe, am nächsten Tag ein Wort mitzubringen. Dieses Wort soll ganz unbekannt, darf ruhig in einer anderen Sprache und auch „sehr schwer“ sein. Nur die deutsche Bedeutung des Wortes, die muss auch mitgebracht werden. Am nächsten Tag setzen sich alle in einen Kreis. Die Kleinen sind sicher schon unruhig und wollen ihr Wort loswerden. Ein Kind beginnt und spricht das neue Wort. Die anderen rätseln, was es wohl bedeuten könnte. Derweil wird das Wort von der Leiterin aufgeschrieben. Haben alle ihre Vermutungen geäußert, nennt das Kind die richtige Bedeutung. Sie wird neben das unbekannte Wort geschrieben. So geht es weiter, bis alle Kinder an der Reihe waren. Dann wird jedes einzelne Wort vorgelesen, noch einmal seine Bedeutung genannt und so viel wie möglich hinzugefügt: aus welchem Land das Wort stammt, wie es in diesem Land ist, wer schon einmal dort war oder einen Freund aus diesem Land hat. Am Ende sprechen alle noch einmal alle „Mitbringworte“, die sie jetzt schon ganz gut beherrschen.

Was wir zusammen alles können!

Zum Ausklang geht es um Mutmachen, um die Aufforderung, nur ja neugierig zu sein, um die Unterstützung des Entdeckerdrangs und der Lust, etwas auszuprobieren. All das sollte nicht etwa unterdrückt werden, auch wenn dadurch manchmal etwas brenzlige Situationen entstehen können. Je mehr sich Kinder zutrauen, desto weniger schwer haben sie es mit sich selbst und mit anderen.

WIR KÖNNEN ALLES

Die Kinder stehen im Kreis. Die Frage lautet, was wir alles zusammen können. Kommt ein Kind auf eine Idee, läuft es in die Kreismitte und spielt dort die Tätigkeit vor – aber ohne sie wirklich zu tun. Ein Kind kommt vielleicht auf das Singen, also stellt es sich in die Mitte und tut so, also ob es singt. Ein anderes läuft auf der Stelle, ein drittes schläft, ein viertes klettert auf einen Baum, ein fünftes spielt im Sand oder tanzt. Erkennen die anderen, was das Kind meint, machen sie mit. Jetzt darf es aber – wenn möglich – wirklich geschehen, jetzt können alle durcheinander singen, laufen oder was auch immer. Wenn nicht alle zu dem Gewünschten in der Lage sind – weil vielleicht ein Kind in einem Rollstuhl sitzt oder die Sprache nicht beherrscht –, dann überlegen alle zusammen, was sie stattdessen oder wie sie es wirklich zusammen tun können.

GEHEIMNIS

Ein Kind geht zu einem anderen und flüstert ihm etwas ins Ohr. Jetzt laufen beide Kinder wiederum zu anderen und flüstern ihnen dasselbe ins Ohr. Das geht so lange, bis alle Kinder die geheime Botschaft kennen. Dann wird „eins, zwei, drei“ gezählt, und gemeinsam schreien alle Kinder laut die Botschaft. Diese kann einfach aus einem witzigen Wort bestehen. Es kann sich aber auch um etwas handeln, das alle Kinder am nächsten Tag mitbringen sollen; vielleicht Tücher, aus denen gemeinsam ein Tücherbaum gebaut wird, Obst, aus dem ein wunderschöner Obstsalat entsteht oder Ähnliches

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:

Auch kleine Leute haben´s schwer
Ängste und Fremdheit überwinden
Bücken, Hajo
Burckhardthaus-Laetare
ISBN: 9783944548128
3 bis 6 Jahre, 96 Seiten, 
9,90 €
Mehr dazu auf www.burckhardthaus.de


Praxis

Singen ist ne coole Sache! Warum Singen glücklich macht!

Singen macht glücklich!

Singen macht glücklich!

Vor ein paar Jahren gab es in Berlin ein bemerkenswertes Projekt: der „Chor der Unglücklichen“ wurde gegründet und probte mehrere Wochen ein kleines Konzertprogramm ein. Zum Schluss wurde dann in der Kölner Philharmonie ein Konzert gegeben.

Das ganze Projekt wurde von zwei Neurologen der Berliner Charité begleitet, die nachprüften, was beim Singen im Gehirn geschieht. Streng genommen war das überflüssig, denn wenn man nach dem Konzert in Köln die Gesichter der mitwirkenden Sängerinnen und Sänger sah, dann konnte man sehen: Aus dem „Chor der Unglücklichen“ ist ein „Chor der Glücklichen“ geworden. Und die Neurologen konnten dies wissenschaftlich unterstützen: das Hormon Dopamin und Endorphine waren beim Singen deutlich erhöht.

In der Tat : SINGEN MACHT GLÜCKLICH! - das zeigt wie wichtig eine emotionale Stärkung und ein guter Kontakt zu seinen Gefühlen ist.

Singen macht glücklich!

Sowohl als Lehrer – ich habe 20 Jahren als Studiendirektor am Gymnasium die Fächer Musik und Religion unterrichtet – als auch als freischaffender selbstständiger Kinderliederkomponist stand und steht das Singen mit Kindern für mich im Mittelpunkt meiner Arbeit.

Vermehrte Anzeichen belegen, wie wichtig es ist, Kinder in ihrer emotionalen Wahrnehmung zu stärken. Dabei spielen Musik und Singen eine ganz besondere Rolle.

Wer Kleinkinder (im Alter von zwei bis drei Jahren) beim freien Spiel beobachtet, wird häufig erleben, das Kinder vom Sprechen in das Singen überwechseln – ganz natürlich und selbstverständlich. Sprechen und Singen wird von den Kindern als „eins“ erlebt. Und das Singen wird oft dann verwendet, wenn das Sprechen für den Kontakt zu den Emotionen nicht mehr ausreicht, es ein „Mehr“ geben muss, um den inneren Emotionen einen Ausdruck zu verleihen.

Das Lied „Singen ist ne coole Sache“ vermitteln genau diesen Ansatz: eine Stärkung der emotionalen Wahrnehmung durch das „Singen“ mit dem ganzen Körper.

So werden in den Strophen alle Körperteile angesprochen: Finger, Schulter, Füße, Arme und Beine. Es wird sich gedreht, gestreckt. Rhythmisches Klatschen ( an zwei Stellen ) erhöht dabei die körperliche Präsenz.


Singen ist 'ne coole Sache - Das Liederheft Coole Songs zum gemeinsamen Singen und Bewegen

Singen ist 'ne coole Sache - Das Liederheft Coole Songs zum gemeinsamen Singen und Bewegen

Heft: 52 Seiten, 12,80 € ISBN 978-89617-300-3
CD: ca. 61 Min., 20 Lieder, 13,90 € ISBN 978-89617-301-0

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