August 2017

Newsletter Kindergarten/Schule Top Themen Zeitnah

Sonderschau "Haste Töne? verlängert

  • Wie entstehen Töne?
  • Wie kann man Klänge sichtbar machen?
  • Was ist der Unterschied zwischen Tönen, Klängen und Geräuschen?

Klangforscher können bis zum 5. November 2017 Antworten auf diese und viele andere Fragen rund um Musik und Physik finden.

Die Ausstellung "Haste Töne - Klänge zum Hören, Sehen und Anfassen" macht länger Station im Dynamikum Science Center in Pirmasens. Große und vor allem kleine Besucher können hier kostenlos Töne, Klänge und Geräusche interaktiv an hauseigenen und geliehenen Exponaten aus demMobilenMusikMuseum erforschen.

An den Experimentierstationen gilt es nicht nur herauszufinden, wie Töne entstehen oder die Tonerzeugung skurriler Instrumente funktioniert, sondern auch, wie sich Schallwellen sichtbar machen lassen. Ganz spielerisch lernen die Dynamikum-Gäste dabei die Unterschiede zwischen Tönen, Klängen und Geräuschen kennen, testen die Eigenschaften verschiedener Materialien wie etwa Metall, Steine oder Glas und begreifen mithilfe der spannenden Mitmach-Exponate im wahrsten Sinne des Wortes auch die Funktionsweise von Stimme und Gehör.

Workshop "Klangwerkstatt" für Kita und Grundschule
Im Workshop "Klangwerkstatt", der von Kindergärten und Schulen gebucht werden kann, experimentieren die Teilnehmer zudem mit Tönen
und Klängen und basteln selbst ein Instrument (Teilnahmegebühr: 3 Euro).

Mithilfe zahlreicher interaktiver Exponate und Experimentierstationen – teils aus dem Dynamikum, teils geliehen von Michael Bradkes MobilenMusikMuseum – bringen die Gäste das Dynamikum auf ganz unterschiedliche Arten zum Klingen.

Unser Tipp: Eine Vielzahl der Musikaktionen von Michael Bradke können direkt für Kita und Grundschule gebucht werden.

Foto: © sunabesyou – fotolia.com


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Mensa geht auch cool

Logo Schrot und Korn

Gesundes und gut schmeckendes Mittagessen in Kita und Grundschule – das geht!  Zum Beispiel an der Gesamtschule Kassel-Waldau. In Ihrer aktuellen Ausgabe 08/2017 schreibt die Zeitschrift Schrot & Korn, wie das funktioniert.

Vielfalt und Frische, Bio-Produkte, eine große Auswahl, selbstgemachte, vollwertige Gerichte, wenig Zucker, ein großer Anteil Pflanzliches und zweimal die Woche Fleisch und Fisch – das sind die wichtigsten Bausteine des durchdachten Konzepts von Bio-Caterer Biond (biond.de).

Dass es den Schülern in Kassel-Waldau schmeckt, sieht Mensaleiter Marco Hanitsch nicht nur an zufriedenen Gesichtern, sondern auch am Abfall-Barometer, mit dessen Hilfe Essensreste vermieden werden sollen. „Der Barometer steht meist im grünen Bereich. Die Teller sind leergeputzt.“
Ein Vorzeigebeispiel, das auch in anderen Schulen gerne nachgeahmt werden darf …

Foto: © highwaystarz – fotolia.com


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Weiterbildung "Schulfach Glück"

Mathe? Bio? Sport? In 100 Schulen in Deutschland und Österreich können Schüler seit zehn Jahren auch das „Schulfach Glück“ als Lieblingsfach benennen.
Kein Scherz! Das Schulfach Glück gibt es wirklich! Ernst Fritz-Schubert hat als Schulleiter der Willy-Hellpach-Schule in Heidelberg im Jahr 2007 das Unterrichtsfach »Glück« mit Zustimmung des Kultusministeriums eingeführt.  Seine logische Antwort auf eine weit verbreitete Schulangst, die er jeden Tag im Unterricht erleben konnte. „Es wird Zeit, dass wir unsere Schulen zu einem Ort machen, der gerne besucht wird und zu einem gelingenden Leben verhilft“, so Fritz-Schubert.

Lebenskompetenz und Lebensfreude
Das Schulfach Glück soll Lebenskompetenz und Lebensfreude vermitteln und sowohl die Persönlichkeit der Schüler stärken als auch deren Gesundheit. Darüber hinaus soll der Glücksunterricht den Jungen und Mädchen helfen, ihre eigenen Potenziale und die Freude am eigenen Tun zu entdecken. Eine Hilfe, um selbst zu einem gelingenden Leben zu finden. Im Unterricht lernen Schüler mit unterschiedlichsten Methoden wie Glück sich anfühlt.

Lernziele
Als Lernziele definiert Fritz-Schubert:  Selbstsicherheit, Zuversicht, Leistungsfreude, Selbstvertrauen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Glückliche Schüler streiten weniger
Ein Konzept das aufzugehen scheint. Inzwischen gibt es rund 100 Glücksschulen in Deutschland und Österreich und die Nachfrage steigt weiter. Nicht zuletzt vermutlich deshalb, weil verschiedene Evaluationen und Berichte bestätigen, dass Schüler nach dem Glücksunterricht glücklicher sind und sich der Unterricht auf das affektive Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl  der Schüler positiv auswirkt.  „Glückliche Schüler streiten weniger, sind kreativer, lernen leichter und wissen, worauf es im Leben wirklich ankommt“, ist sich Fritz-Schubert sicher.

Weiterbildungen
Das Fritz-Schubert-Institut für Persönlichkeitsentwicklung bietet auch Weiterbildungen für Lehrer und Erzieher an. Die nächsten Kurse beginnen im September 2017.  


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Schüler-Boom: Zehntausende zusätzliche Lehrer und Klassenräume notwendig

Es werden wieder mehr Kinder geboren in Deutschland, und mehr junge Menschen wandern ein. Das trifft die Schulsysteme unvorbereitet. Denn bislang wurde mit rückgehenden Schülerzahlen gerechnet. Steuern Länder und Schulträger nicht um, droht ein dramatischer Engpass an Lehrern und Gebäuden.

Die Zeiten sinkender Schülerzahlen sind vorbei
Nach 15 Jahren kontinuierlichem Rückgang kündigt sich ein Schüler-Boom an. 8,3 Millionen Kinder und Jugendliche werden voraussichtlich im Jahr 2025 in Deutschland zur Schule gehen, haben Forscher im Auftrag der Bertelsmann Stiftung berechnet. Das sind gut 300.000 Schüler mehr an den allgemeinbildenden Schulen als vor zwei Jahren. Damit erweist sich insbesondere die offizielle Prognose als erheblich zu niedrig: Die Kultusministerkonferenz (KMK) geht bisher für 2025 nur von 7,2 Millionen Schülern aus. Statt demographischer Rendite kommen erhebliche Investitionen auf die Bundesländer zu, weil zehntausende Lehrer und Klassenräume fehlen.

Im März dieses Jahres verkündete das Statistische Bundesamt erstmals seit dem Jahr 2000 einen Anstieg der Schülerzahlen. Das Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist der verhaltene Beginn eines Trends, der enorm an Fahrt gewinnen wird: 2025 werden bereits 4 Prozent mehr Kinder und Jugendliche die Schulbank drücken als heute, im Jahr 2030 sind es sogar 8 Prozent, so die Schätzung der Bertelsmann Stiftung. "Mit diesem Schüler-Boom hat kaum jemand gerechnet. Jetzt besteht enormer Handlungsdruck. Viele Bundesländer müssen komplett umdenken", sagt Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Allein die Grundschulen brauchen fast 25.000 zusätzliche Lehrer
Als erste spüren den Anstieg die Grundschulen. Dort fehlen im Jahr 2025 gegenüber heute 24.110 Lehrer, sofern die Klassen nicht größer werden sollen. An den weiterführenden Schulen sinken die bundesweiten Schülerzahlen zwar zunächst noch einige Jahre. Doch zeitversetzt erreichen die starken Jahrgänge auch die Gymnasien, Gesamt-, Ober- und Regionalschulen. 9 Prozent mehr Schüler als heute werden 2030 in den Klassenräumen der Sekundarstufe I sitzen. Auch dort werden dann zusätzlich 27.000 Lehrer benötigt. Weil den Lehrerkollegien aufgrund ihrer Altersstruktur eine Pensionierungswelle bevorsteht und ohnehin vielerorts bereits Lehrermangel herrscht, wird der Bedarf an zusätzlichen Lehrkräften schwer zu decken sein.

Steigender Raumbedarf
Neben dem Personalbedarf steigt der Raumbedarf. Bundesweit rund 1.800 Grundschulen wurden seit der Jahrtausendwende wegen Schülermangel geschlossen. Nun, mit wieder steigenden Geburtenzahlen und verstärkter Einwanderung, gilt es, eine deutliche Trendwende einzuleiten. 2025 werden – bei gleichbleibender Schulgröße – fast 2.400 Grundschulen mehr nötig sein als heute.

Grafik: Bertelsmann Stiftung

Foto: © Monkey Business – fotolia.com


Gesundheit

Richtig Hände waschen - Plakat zum Download

Pakat "Richtig Hände waschen"

Lesen, Schreiben und Rechnen lernen – das erste Schuljahr hat es in sich. Damit andere wichtige Dinge, wie Händewaschen nicht vergessen gehen, gibt es ein kostenloses Plakat, das in keiner Grundschule fehlen sollte…

Das Plakat der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt in anschaulicher Art Hinweise zum richtigen Händewaschen, um Infektionen zu verhindern.

  • Ärmel hoch und richtig nass machen
  • Einseifen mit einer ordentlichen Portion Seife
  • Gründlich einschäumen auch zwischen den Fingern
  • Den Seifenschaum gut abspülen

Wann?

  • Vor dem Essen
  • Nach dem Klo
  • Wenn du von draußen kommst
  • Wenn du dir die Nase geputzt hast
  • Wenn du ein Tier gestreichelt hast

Praxis

Sitzkissen mit Komfort: MediKiss

Bunt-gestreiftes Sitzkissen MediKiss

Bausteine stapeln, Brettspiele, Kartenspiele und Sitzkreis – im Kita-Alltag gibt es viele Gelegenheiten, bei denen Kinder am liebsten auf dem Boden sitzen!
Mit den farbenfrohen Sitzkissen „MediKiss“ macht das jetzt besonders viel Spaß.  Die formbaren Sitzkissen aus dem Hause „Emil – die Flasche zum Anziehen“ passt sich jeder Körperhaltung ideal an und gibt die gewünschte Unterstützung in Kopf-, Arm-, Rücken- oder Beinbereich.

Die MediKiss-Kissen sind federleicht, strapazierfähig und waschbar.
Die Textilien sind zu dem aus 100 prozentiger Bio-zertifizierter Baumwolle und haben einen praktischen Tragegriff. Weitere Produktdetails: Füllhöhe 15cm, Durchmesser 30cm, Gewicht 500g.

Mit freundlicher Unterstützung der Emil Vertriebs-GmbH verlosen wir 4 Sitzkissen „MediKiss“.


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Die ersten 100 Tage in Klasse 1

Cover "Die ersten 100 Tage in Klasse 1"

Eine Schulrallye, um das Gebäude und die Wege in der Schule schnell kennen zu lernen.
Ein Aufgaben-Quiz, um Arbeitsanweisungen verstehen und umsetzen zu lernen.
Eine lautstarke Bewegungsübung, um Konzentration und Aufmerksamkeit zu trainieren.

In wenigen Tagen bzw. Wochen ist es für tausende Jungen und Mädchen soweit: Der aufregende allererste Schultag steht an. Aber nicht nur der erste Tag ist etwas Besonderes, in den ersten 100 Tagen gibt es viel zu tun: Die Kinder müssen sich nicht nur an eine fremde Umgebung gewöhnen, sondern auch an neue Regeln, Rituale und Arbeitsformen sowie das Lernen überhaupt.

Der Auer Verlag hat ein Methoden- und Übungsbuch veröffentlicht, das Schüler und Lehrer in diesen ersten 100 Tagen begleitet. Die Autoren Julia Eckert und Sandra Sommer zeigen dabei jede Menge Übungen und Tipps und stellen vielerlei Kopiervorlagen zur Verfügung.
Ein Materialbuch für Schüler und Lehrer gleichermaßen. Lehrer, die zum ersten Mal eine erste Klasse unterrichten, aber auch alte Hasen, die auf der Suche nach neuen Ideen und Hintergrundinfos sind, werden hier fündig, wenn es zum Beispiel um Hinweise zu Klassendiensten, Entspannungsübungen und strukturierte Arbeitsanweisungen in Form von Symbolen, Piktogrammen und Bildkarten geht.

Der Band ist in fünf Themenbereiche unterteilt:

  • Schule als Ort des Lebens und Lernens
  • Grundtechniken
  • Sozialverhalten
  • Lernen
  • Rituale und Dienste

Fotos: Auer Verlag





Zeitnah

Gefordert: Ganztagsangebote für Grundschulkinder

Eltern und Ministerium fordern das Gleiche

Vereinbarkeit von Familie und Beruf – das wird für viele Eltern insbesondere dann schwierig, wenn die Kinder von der Kita in die Grundschule wechseln. Denn während es seit 2013 ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz gibt, fehlt eine entsprechende Regelung beziehungsweise Gesetzgebung für Grundschulkinder.
Weil der Unterricht in den ersten vier Klassen jedoch meist schon zur Mittagszeit endet, zählt für Eltern die Ganztagsbetreuung von Kindern im Schulalter zu den Topthemen. Drei von vier Eltern von Kindern im Grundschulalter fordern, dass sich die Familienpolitik sich für den Ausbau solcher Angebote einsetzen soll.

„Gute und verlässliche Ganztagsangebote für Grundschulkinder“ heißt ein jüngst veröffentlichtes Chartbook, das Erkenntnisse zum Bedarf an Ganztagsbetreuung für Schulkinder zusammen getragen hat. Darin werden auch die Vorstellungen der Eltern und die Wirkungen der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern auf Kinder, Eltern sowie Familien- und Arbeitsleben untersucht. Herausgeber ist das Kompetenzbüro Wirksame Familienpolitik.
Das Chartbook zeigt zum Beispiel, dass zwar rund 80 Prozent der Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren ganztags oder im erweiterten Halbtag betreut sind, 44 Prozent der Grundschulkinder aber kein Betreuungsangebot nach dem Unterricht zur Verfügung steht.

„Eltern müssen sich auf eine gute und verbindliche Betreuung ihrer Kinder verlassen können“, fordert Dr. Katarina Barley, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Nach dem Rechtsanspruch für Kinder im Kita-Alter müsste jetzt der Rechtsanspruch für Kinder im Grundschulalter eingeführt werden. „Gute ganztägige Angebote für Kinder sind wichtig für ein gutes Aufwachsen von Kindern, Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern“, so Barley.

Foto: © JiSign – fotolia.com


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Anders sein ist ganz normal: Buchtipp für Erstleser "EMMA und Prinz"

Erstleserbuch für Jungen und Mädchen

Cover "EMMA und PRINZ"

• Eine Kuh, die beim Klang der Kirchenglocken wie angewurzelt stehen bleibt, um an ihre Mama zu denken.
• Eine Kuh, der beim Duft eines Kuhfladens ganz schwindelig wird.
• Eine Kuh, die ihre Ohrmarke um den Hals und nicht am Ohr trägt.
• Eine Kuh, die ein Kuhklo auf der Wiese einrichten will,  um einer Fliegenplage zu entgehen.

Emma ist anders.
Das wusste sie schon, als sie als kleines Kälbchen von Bauer Henry mit der Milchflasche aufgezogen wurde. Noch heute schaut Emma neidisch zu den jungen Kälbern und ihren Müttern hinüber. Denn auch die saftigsten Wiesen, der sauberste Stall und der freundlichste Bauer des Münsterlands können ihr eines nicht ersetzen: ihre Mama!
Als ein Radfahrer vor Emmas Wiese stürzt und sein Navigationsgerät genau vor Emmas Füßen landet, hat Emma eine Idee. Gemeinsam mit Prinz, einem Hütehund auf unfreiwilligem Urlaub, macht sie sich auf den Weg Richtung Alpen, um ihre Mama zu suchen.

Die Geschichte von Emma und Prinz ist eine Geschichte über Freundschaft, Heimat und darüber wie es sich anfühlt, wenn man anders ist als die anderen.
Ein Thema, das viele Kinder bewegt: Die einen tragen teure Markenkleidung, die anderen Mode aus dem Billigladen. Die einen haben wohlhabende Eltern, die anderen sorgen sich jeden Tag um genügend Geld fürs Mittagessen. Die einen sind sportlich, die anderen werden immer als letzte im Sportunterricht gewählt. Die einen leben seit Generationen in Deutschland, die anderen sind erst vor kurzem zugezogen. Sich anders fühlen als die anderen: Das kennen Kinder nur zu gut!.

Das Buch ist für Grundschüler im Alter von sechs bis neun Jahren geschrieben und eignet sich insbesondere auch für Jungs!
EMMA und PRINZ hat 110 Seiten mit 40 farbigen Illustrationen und kostet 12,90€. ISBN 978-3-945067-01-7. Gibt es auch als E-BOOK!

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Neue Studie: Gute Kitas aus Kindersicht

Was macht eine Kita für Kinder zu einer guten Kita?

Um das herauszufinden, hat das Berliner Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration Vier- bis Sechsjährige befragt   

•    Geheimorte, um sich zurück zu ziehen und ungestört spielen zu können.

•    Dem natürlichen Bewegungsdrang jederzeit nachkommen zu dürfen.

•    Die Welt und den Kindergarten erforschen können.

•    Sich in allen Räumen bewegen dürfen, z.B. auch in der Küche.

•    Mitreden und Mitentscheiden dürfen – auf jeden Fall einbezogen werden.

•    Ausnahmen von der Regel erfahren: „Einmal durften wir das“.


Kita-Kinder wissen intuitiv sehr genau, was sie für ein gutes Aufwachsen brauchen. Die Erwachsenen in den Einrichtungen sollten sie deshalb direkt an Entscheidungen beteiligen, statt stellvertretend für sie zu sprechen. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Kita-Qualität aus Kindersicht“.

Grafik: Dialog mit Kindern - Rückzugsorte

Im Rahmen des ungewöhnlichen Forschungsprojekts hat ein Team des Berliner Instituts für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (DESI) im Auftrag des Bundesprogramms Qualität vor Ort zwischen Juni 2016 und April 2017 Kindertageseinrichtungen in Deutschland bereist. Während der jeweils zweitägigen Forschungsaufenthalte in sechs ausgewählten Kitas haben rund 80 Vier- bis Sechsjährige den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gezeigt, was sie an ihrer Einrichtung besonders mögen. Die Auswertung der von den Kindern durchgeführten Kita-Führungen, der Gruppendiskussionen, Beobachtungsprotokolle, Videoaufnahmen und Mal-Interviews zeigt:

Kinder brauchen den sicheren Rahmen, der durch gemeinschaftsfördernde Rituale, verständliche Regeln und wiederkehrende Abläufe entsteht. Sie wünschen sich innerhalb dieser Strukturen aber auch „nicht-pädagogisierte“ Freiräume: Wichtig sind den Kindern zum Beispiel Geheimverstecke, in denen sie ungestört mit Gleichaltrigen spielen und ihren Interessen ohne Zeitdruck nachgehen können.

Besonders wichtig ist es für die Kinder, ihren Kita-Alltag mitbestimmen zu können: Etwas nicht essen zu müssen, beim gemeinsamen Singen nur zuhören zu dürfen oder frei zu entscheiden, wann gespielt, ausgeruht oder gegessen wird, ist für sie von besonderem Wert. Gleichzeitig schätzen die Kinder auch Regeln, die für sie verständlich sind und am besten auch mit ihnen zusammen aufgestellt werden. Dosierte Ausnahmen von solchen Richtlinien gehören aber zu ihren besonderen Highlights in der Kita – etwa dann, wenn die Kinder ausnahmsweise draußen im Sommerregen spielen dürfen.

Zudem haben die Forschenden herausgefunden, dass Kinder Situationen im Kita-Alltag besonders schätzen, in denen sie sich ausprobieren und die Auswirkungen ihrer Handlungen direkt erleben können: Kinder lieben es, ihrem Forschungsdrang nachzugehen – vor allem draußen in der Natur. Die Studie zeigt außerdem, wie groß die Bewegungsfreude von Kindern ist. Sie testen ständig ihre körperlichen Grenzen im Innen- und Außenbereich der Kita aus und genießen es, wenn es schnell, schwierig oder auch mal etwas riskant werden darf.

Fotos: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinnützige GmbH (DKJS)