Astma: Infos für die Kita Praxis

Das Asthma ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege mit dauerhaft bestehender Überempfindlichkeit. Bei entsprechend veranlagten Personen führt die Entzündung zu anfallsweiser Luftnot infolge einer Verengung der Atemwege. Diese Atemwegsverengung wird durch vermehrte Sekretion von Schleim, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und Bildung von Ödemen der Bronchialschleimhaut verursacht, sie ist durch Behandlung rückbildungsfähig. Fünf Prozent der Erwachsenen und sieben bis zehn Prozent der Kinder leiden an Asthma bronchiale.

Bei einem Asthmaanfall kommt es zu akut auftretender Luftnot. Vor allem die Ausatmung ist erschwert und diese ist oft von pfeifenden Atemgeräuschen begleitet. Teilweise tritt Husten auf, auch in Form von Hustenanfällen. Bei Kindern ist Husten in der Regel das führende Symptom, daher wird hier die Diagnose "Asthma" oft erst spät gestellt. Das erschwerte Atmen und die Luftnot können zu Angstgefühlen mit Unruhe und Sprechschwierigkeiten führen. Charakteristisch für Asthma ist das Fehlen von Symptomen im beschwerdefreien Intervall. (Mit Material von: Wikipedia)

Informationen für Pädagogen: 
Asthma: Handeln Sie rechtzeitig
Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter!

Das ist Asthma: 
Bei Asthma besteht eine erhöhte Empfindlichkeit der Atemwege gegenüber verschiedenen Reizen.
Die Atemwege verengen und entzünden sich, werden rot und geschwollen.
Asthma ist nicht ansteckend.
Asthma ist eine allergische Erkrankung wie auch der Heuschnupfen und die Neurodermitis. 
Die Veranlagung für Asthma wird vererbt. 

Daran erkennen Sie Asthma:
Die Verengung und Entzündung der Atemwege beim Asthma führt zu Symptomen,  die man hören und spüren kann. 

1. Das kann das Kind spüren:
    Gefühl, zu wenig Luft zu bekommen
    Atemnot
    Beklemmungsgefühl, Stechen im Brustkorb 

2. Das können Sie hören:
    Pfeifende oder keuchende Geräusche im Brustkorb
    Erschwerte, brodelnde oder ziehende Atmung
    immer wieder auftretender trockener Husten bei körperlicher Anstrengung und/oder in der Nacht 

Wenn bei einem Kind eines der angeführten Symptome auftritt, könnte es Asthma haben. Raten Sie den Eltern zu einem Arztbesuch.

Das bedeutet Asthma: 
Wenn die Diagnose Asthma gestellt wird, sollten sich Eltern und Betroffene aktiv über diese Krankheit informieren. Oft sind zur Behandlung spezielle Maßnahmen im Wohnbereich und ein atemwegserweiterndes Medikament ausreichend.  Bei einigen Kindern ist zur Verbesserung und Normalisierung der Lungenfunktion jedoch zusätzlich eine entzündungshemmende Inhalationsbehandlung über längere Zeit notwendig.

Das kann Asthmasymptome auslösen: 
Allergene, wie z.B. Hausstaubmilben, Tierhaare, Gräserpollen, Baumpollen, gelegentlich Schimmelpilze und gewisse Nahrungsmittel. 
Erkältungsviren 
körperliche Anstrengung 
kalte Luft 
Zigarettenrauch, Verkehrsabgase, Hausbrandabgase, Staub, Duftstoffe,  Räucherstäbchen und Stress können Asthmasymptome verstärken.

Hausstaubmilben 
Hausstaubmilben lieben Matratzen, Teppichböden und Polstermöbel;
daher sollten diese Einrichtungen in Kindergärten und Schulen möglichst vermieden werden.  
Decken und Polster in Kuschelecken sollten aus zumindest mit 60°C  waschbaren Materialien sein und etwa alle 2 Wochen gewaschen werden. 
Günstig sind glatte Böden und Möbel.
Die Hausstaubmilbenbelastung kann auch bei Schikursen, Landschulwochen, in Jugendherbergen und Matratzenlagern bei Asthmakindern zu Atembeschwerden führen. Die Bereitstellung eines allergenarmen Zimmers ist bei solchen  Schulveranstaltungen wünschenswert. 

Schimmel 
Die Schimmelbildung wird durch eine hohe Luftfeuchtigkeit im  Raum gefördert.
Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 45 % und 55 % betragen. 
Sie können durch vermehrtes Lüften und Heizen der Schimmelbildung vorbeugen.

Tiere 
Haustiere sollten nicht in Kindergärten und Schulen mitgenommen  oder dort gehalten werden. 
Vor allem Katzen können bei Asthmakindern schwere Asthmaanfälle auslösen und Räume über Wochen mit dem allergenen Staub belasten. 
Bei einer starken Tierhaarallergie können sogar Tierhaare oder Tierstaub  auf der Kleidung anderer Kinder zu Atembeschwerden führen. 
Der Besuch von Zirkusvorstellungen, Kleintierausstellungen oder  Bauernhöfen kann für Asthmakinder belastend sein. 

Asthma und Sport 
Asthma ist kein Hindernis für sportliche Höchstleistungen. Körperliche  Belastung kann aber zu Atemproblemen führen. 
Asthmakinder sollen Sport betreiben, die Belastung jedoch selbst wählen. 
Asthmakinder sollten immer ein bronchienerweiterndes  Medikament mit sich führen. Manchmal ist auch die Inhalation eines Medikamentes vor der körperlichen Belastung notwendig. 
Asthmamedikamente sind keine Dopingmittel.
Nach der Aufwärmphase kann die Belastung individuell angepasst und mit Pausen gesteigert werden. Bei Atemnot sollte das Kind eine Pause für Atemübungen bzw. für die Einnahme eines bronchienerweiternden Medikamentes einlegen.
Beim Turnen im Freien können während des Pollenfluges und bei Inhalation
kalter Luft verstärkt Asthmabeschwerden auftreten.

Kinder brauchen frische Luft 
Setzen Sie sich für rauchfreie Kindergärten und Schulen ein.
Wenn Ihr Kindergarten bzw. Ihre Schule an einer stark befahrenen Straße liegt,  versuchen Sie über die der Straße abgewandte Seite zu lüften.
Verwenden Sie in Innenräumen keine Duftlampen und Räucherstäbchen.
Kinder mit Asthma haben auch im Kindergarten oder in der Schule  Beschwerden, speziell beim Laufen oder bei kalter Luft. Sprechen Sie mit  den Eltern über das Asthma des Kindes. Das Kind sollte immer ein Medikament mit haben, das die Atemwege sofort erweitern kann.

Im Erste-Hilfe-Kasten sollte ein bronchienerweiterndes Medikament und eine  Inhalierkammer (Spacer) zur Verfügung stehen. 

Internetseiten des Asthma Projektes Salzburg: http://www.salzburg.at/asthma

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Kitas im Allergie-Check
Deutscher Allergie- und Asthmabund überprüft Kindergärten
Da immer mehr Kinder an Allergien, Asthma und Neurodermitis erkranken, widmet sich der Deutsche Allergie- und Asthmabund mit dem Projekt Kita-Check den kleinsten Patienten mit einem weit reichenden Konzept.

Beim Kita-Check wird die Allergen- und Schadstoffbelastung der jeweiligen Kitas überprüft, Eltern werden per Fragebogen zum Gesundheitszustand der Kinder und die Mitarbeiter der Kita zum Umgang mit Allergien, Asthma und Neurodermitis in der Einrichtung befragt.

Basierend auf den Testergebnissen werden die Kitas bzw. deren Träger zu Interventionsmaßnahmen beraten, ebenso werden Schulungen und Beratungen für Kita-Personal und Eltern angeboten.
Die Ergebnisse der ersten überprüften 30 Kindergärten zeigen, dass hier deutlicher Handlungsbedarf besteht.

Dazu nur wenige Beispiele:
Auf der politischen Ebene werden Feinstaubwerte für die Außenluft als kritisch bewertet, wenn 50 μ   Feinstaub /m3 Luft überschritten werden. In den Kitaräumen wurden oftmals Durchschnittswerte von über 1.000 μ Feinstaub /m3 gemessen - und dies bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Kinder in den Kitas von sechs bis acht Stunden.
Viele der beprobten Kitas wiesen Schimmelpilzbefall auf.
In über 70% der Kitas waren veraltete, unzureichende Staubsauger im Einsatz.
Eine Vielzahl der Kitas nutzte aus finanziellen Gründen Bastelmaterialien, die Schadstoffe freisetzen.
In vielen Kitas fanden sich Matratzen mit extrem hohen Milbenkonzentrationen
Vielfach bestand Unkenntnis zum Umgang mit Kindern, die unter Lebensmittelallergien leiden.

Daher will der Deutsche Allergie- und Asthmabund die Datenlage erweitern, Beratungsangebote sowie Schulungen ermöglichen und auch weitergehende Interventionsmaßnahmen (Luftreiniger, Matratzen, Bodenbeläge, Farben, Ausstattung etc.) anbieten.

Ein Ziel des DAAB ist es auch, durch die Testung weiterer Kitas mit einer ausreichend großen Datenlage Diskussionen anstoßen zu können, die in bauliche sowie Hygiene- Konsequenzen bzw. - Standards münden.

Gleichermaßen sollen Kitas weitere konkrete Hilfen angeboten werden.
Für dieses Projekt sammelt der Deutsche Allergie- und Asthmabund in 2012 Spenden, um möglichst vielen kleinen Patienten in den Kitas helfen zu können. Jede Spende hilft.

Spendenkonten:
Gladbacher Bank AG, Konto Nr. 15 359 030 / BLZ 310 601 81
Stadtsparkasse, Konto Nr. 175 950 / BLZ 310 500 00

Infos:
Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB), Fliethstr. 114, 41061 Mönchengladbach
www.daab.de
Interessenten für einen Kita-Check vor Ort können sich per Email unter info@daab.de melden.

Außerdem bieten wir nun Informationsmaterialien für Eltern und Kita-Personal an wie den Elternratgeber oder das Bewegungsbuch mit Spielen und Sportübungen für asthmakranke Kinder in Kindergarten und Grundschule. 

1.Bewegungsübungen für Kinder mit Asthma – Ratgeber für Kitas und Grundschulen (s.Bild) 2.Kochen für kleine Leckermäulchen mit Nahrungsmittelallergien- Rezepte ohne Kuhmilch, Soja,    Weizen  und Hühnerei 3.Ratgeber für Eltern: Informationen zu Allergien, Asthma und Neurodermitis
  Diese können unter info@daab.de bestellt werden. Ansonsten bieten wir auch eine Hotline an, wenn es Fragen zu Allergien, Asthma und Neurodermitis gibt 02161/10 20 7.

Die weiteren COVER DER BROSCHÜREN öffenen sich per Klick auf das Bild.



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