Neues "Zentrum für die Entwicklung in der frühen Kindheit"

Die Universität Leipzig erhält zusätzlich pro Jahr 200.000 Euro, um die Forschung und die Ausbildung pädagogischer Fachkräfte im Bereich der frühkindlichen Bildung zu stärken. Unter der Federführung von Prof. Dr. Daniel Haun entsteht ein "Zentrum für die Entwicklung in der frühen Kindheit".

Es soll noch in diesem Semester gegründet werden und die psychologischen Eigenschaften des Menschen so vollständig wie möglich beschreiben.

"Ein Schlüssel für Chancengleichheit aller Kinder liegt in der frühkindlichen Bildung. Deshalb haben wir mit dem Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte für die frühkindliche Bildung, unter anderem zur Inklusion, entsprechend der gestiegenen Anforderungen weiter ausgebaut und in Zusammenarbeit mit den Universitäten die frühkindliche Bildungsforschung angeregt werden soll. Ich freue mich sehr darüber, dass zusätzliche Mittel bereitgestellt werden und die Universität Leipzig ihre Forschung und Ausbildung auf diesem so wichtigen Gebiet intensivieren kann", sagt Dr. Eva-Maria Stange.

Mit drei Kernprofessuren ausgestattet, die interdisziplinär zusammenarbeiten, konzentriert sich das neue Zentrum an der Universität Leipzig auf die Grundlagenforschung in der frühkindlichen Entwicklung. "Das Zentrum ist etwas sehr Innovatives. Wir können die Kompetenz zweier Max-Planck-Institute nutzen. Dadurch können wir besonders in der Grundlagenforschung Akzente setzen. Andere Zentren auf diesem Gebiet in Deutschland sind mehr anwendungsorientiert", erläutert die Rektorin der Universität, Prof. Dr. Beate Schücking.

Die entscheidende Professur für "Frühkindliche Entwicklung und Kultur" des Forschungszentrums wird mit Professor Haun besetzt. Prof. Dr. Henrik Saalbach übernahm Anfang April die Professur Psychologie des Lehrens und des Lernens, der Entwicklung und Erziehung in sozialen Kontexten an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät. Er wird den Bereich der frühkindlichen Entwicklung aus der Sicht der Pädagogischen Psychologie bearbeiten.

Für eine Professur für Kognitive Anthropologie, die ebenfalls gezielt auf den Forschungsverbund der Frühen Kindheit ausgerichtet ist und die kognitionswissenschaftliche Komponente mit der anthropologischen verbindet, läuft derzeit ein Berufungsverfahren. Ein weiteres laufendes Berufungsverfahren im Institut für Psychologie mit einer stärker klinisch orientierten Entwicklungspsychologie im Bereich von früher Kindheit und Jugend soll diesen Forschungsverbund ebenfalls ergänzen und bildet eine zusätzliche Brücke zu den pädiatrischen und psychiatrischen Schwerpunkten der Universitätsmedizin.

Die Universität Leipzig plant unter anderem die Bildung eines Forschungsschwerpunktes gemeinsam mit außeruniversitären Partnern, den Max-Planck-Instituten für Kognitions- und Neurowissenschaften und für Evolutionäre Anthropologie. Zudem sollen an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät ein Masterstudiengang "Frühe und elementare Pädagogik" etabliert sowie eine Forschungskindertagesstätte gebaut werden.

Haun, dessen Professur an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät angesiedelt ist, geht mit seinem Projekt neue Wege. "Ich möchte Einzelpersonen zusammenbringen, die in verschiedenen Fachbereichen isoliert arbeiten", sagt er. Künftig werden in dem Zentrum Experten aus der Erziehungswissenschaft, der Philosophie, der Psychologie, der Biologie, Soziologie, der Anthropologie und der Medizin gemeinsam forschen. "Für die Erziehungswissenschaftliche Fakultät sind die Initiative der Ministerin und die Berufung von Professor Haun eine große Chance, die zahlreichen vorhandenen Forschungsaktivitäten im Bereich der frühen Kindheit zu bündeln und strukturell zu einem Forschungsschwerpunkt auszubauen", betont der Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Christian Glück.

Pressemitteilung vom 04.05.2015

www.zv.uni-leipzig.de

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